Gembeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gembeck
Gemeinde Twistetal
Koordinaten: 51° 21′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 51° 21′ 17″ N, 8° 53′ 54″ O
Höhe: 377 m ü. NHN
Fläche: 10,35 km²[1]
Einwohner: 233[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34477
Vorwahl: 05695
Gembeck aus Richtung Mühlhausen
Gembeck aus Richtung Mühlhausen

Gembeck ist ein Ortsteil in der Gemeinde Twistetal im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie ist der höchstgelegene Ortsteil der Gemeinde.

Gembeck liegt idyllisch im Seendreieck Edersee, Twistesee und Diemelsee. Nur 5 km nördlich befindet sich die westfälische Grenze. Die höchsten Erhebungen sind im Nordwesten des Ortes der „Soldatenbusch“ (438 m über NN), im Süden der „Mühlenberge“ (434 m) und „Am Köppel“ im Nordosten. Westlich von Gembeck ist die Wüstung Dödinghausen.

Kirche Gembeck

Anno 940 wird in einer Urkunde erwähnt, dass Gembeck zur Abgabe des Zehnten an das Kloster Corvey verpflichtet sei. 1011 wird der Ort mit dem Namen „Gambiki“ im Besitz des Bischofs Meinwerk zu Paderborn erwähnt. Zum Ort gehören noch der Gutshof Frederinghausen und die Domäne Obergembeck. In der Nähe liegen die Städte Bad Arolsen und Korbach. Gembeck pflegt eine historische Freundschaft zur ebenfalls in Waldeck liegenden Bergstadt Landau. Um 1168 wird die Kirche gebaut.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Januar 1974 wurde Gembeck im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Twistetal eingegliedert.[3][4] Der Verwaltungssitz befindet sich in Twiste. Heute ist in einem ehemaligen Gutshaus die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Twistetal untergebracht. Für alle im Zuge der Gebietsreform nach Twistetal eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Gembeck lag:[1][6]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gembeck 237 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 87 waren zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 58 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 99 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 63 Haushaltungen leben keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1541: 12 Häuser
• 1620: 16 Häuser
• 1650: 4 Häuser
• 1738: 19 Häuser
• 1770: 23 Häuser
Gembeck: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2014
Jahr  Einwohner
1770
  
173
1800
  
?
1834
  
227
1840
  
229
1846
  
240
1852
  
237
1858
  
261
1864
  
273
1871
  
258
1875
  
275
1885
  
282
1895
  
292
1905
  
305
1910
  
294
1925
  
303
1939
  
318
1946
  
452
1950
  
436
1956
  
384
1961
  
360
1967
  
345
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2005
  
282
2011
  
237
2014
  
234
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Twistetal; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

• 1895: 286 evangelische (= 97,95 %), 6 katholische (= 2,05 %) Einwohner[1]
• 1961: 334 evangelische (= 92,78 %), 21 katholische (= 5,83 %) Einwohner[1]

Westlich des Ortes befand sich eine Coelestingrube, das einzige große aufgeschlossene Vorkommen dieses Strontium-Minerals in Deutschland, hellblau und kristallin, in Dolomite der Zechsteinzeit eingebettet. Dieses Material wird für Feuerwerkskörper und zur Herstellung von Leuchtspurmunition verwandt. Die Grube ist nicht mehr in Betrieb.

  • Sportverein SV60 Gembeck
  • Männergesangverein MGV 1881
  • Frauenchor Gembeck
  • Singing Boots
  • Freiwillige Feuerwehr Gembeck
  • Burschenclub Gembeck
  • Karnevalsgesellschaft Gembeck

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Korbach) und Verwaltung.
  2. Am 1. Januar 1974 als Ortsbezirk zur Gemeinde Twistetal.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Gembeck, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ortsteil Gembeck. In: Webauftritt der Gemeinde Twistetal. Abgerufen im Juni 2016.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 409 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 279 kB) § 7. In: Webauftritt. Gemeinde Twistetal, abgerufen im Mai 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 106, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020; abgerufen im Februar 2021.