Filzmoos (Salzburg)
Filzmoos
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Wappen | Österreichkarte | |
Wappen von Filzmoos | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | St. Johann im Pongau | |
Kfz-Kennzeichen: | JO | |
Fläche: | 75,71 km² | |
Koordinaten: | 47° 26′ N, 13° 31′ O | |
Höhe: | 1057 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.507 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5532 | |
Vorwahl: | 06453 | |
Gemeindekennziffer: | 5 04 07 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Filzmoos Nr. 32 5532 Filzmoos | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Sulzberger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (13 Mitglieder) |
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Lage von Filzmoos im Bezirk St. Johann im Pongau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Filzmoos ist eine Gemeinde im Salzburger Land im Bezirk St. Johann im Pongau in Österreich mit ca. 1.400 Einwohnern.
Geografie
Die Gemeinde liegt im nordöstlichen Pongau an der Mandling im Salzburger Land. Der Gosaukamm mit der markanten Bischofsmütze (2.458 m) im Norden von Filzmoos gehört zum Dachsteinmassiv. Der südliche und westliche Teil der Gemeinde zählt zu den Salzburger Schieferalpen.
Ortsteile sind Filzmoos, Neuberg, Hinterwinkl, Hachau und Übermoos.
Nachbargemeinden sind Eben im Pongau, Radstadt mit Mandling, Ramsau am Dachstein, Gosau und Annaberg-Lungötz.
Geschichte
Filzmoos im Salzburgerland, ist eines der schönsten Bergdörfer der österreichischen Alpen und wurde bereits 1333 unter dem Namen "Viltmoos" erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt von der einst sehr moosigen und sumpfigen Gegend, als nur Hirten das Tal bevölkerten. Ehemals ein Alm- und Bergbaugebiet, ist der Ort heute zunehmend durch den Fremdenverkehr geprägt.
Legende vom Filzmooser Kindl: Zwei Hirten, die in der Gegend lagerten, fanden, wo heute die 1820 erbaute Ursprungskapelle steht, ein geschnitztes Jesukindl, auf einem Baumstumpf stehend. Es hob die Schwurfinger und läutete mit einem Glöcklein. Dieses Jesukindl wurde von den Hirten in die Dekanatskirche nach Altenmarkt gebracht, es ist jedoch über Nacht wieder zu seinem Standplatz in Filzmoos zurückgekehrt. Seither thront es in einem Strahlenkranz über dem Altar in der Pfarrkirche in Filzmoos und es werden ihm Krankenheilungen und Errettung aus Nöten zugeschrieben.
Erste Siedler waren wohl die Taurisker. Um Christi Geburt kamen dann die Römer in unsere Gegend. Gegen Ende des 6. Jahrhundert drangen Slaven ins Ennstal vor, denen später, aus dem Lammertal kommend Bajuwaren folgten.
In den vergangen Zeiten wurde in Filzmoos auch Bergbau betrieben. An mehreren Stellen, vor allem am Rötelstein sowie am Mandlingzug (Roßbrand) und Arzberg wurden Silber, Kupfer und Eisen gewonnen, aber auch Arsen, Blei und Zink. In Haus- und Geländenamen lebt die Erinnerung daran fort.
Ganz schwer hat Filzmoos unter der Salzburger Protestantenvertreibung in den Jahren 1731/32 gelitten. Neben großem menschlichem Leid ist der Ort damals auch in seiner Entwichlung um Generationen zurück gefallen, mussten doch mehr als die Hälfte der Einwohner ihre Heimat für immer verlassen.
Die Filzmooser haben aus ihrer Geschichte in Dingen des Glaubens, der Kultur, des nachbarlichen Zusammenlebens und der Gastfreundlichkeit Vieles bis heute bewahrt. Sie werden auch in Zukunft unter dem besonderem Schutz ihres Gnadenbildes, des „Filzmooser Kindls“, stehen.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde wird wie folgt beschrieben: "In Rot aus grünem Boden wachsend drei natürliche Mooskolbenauf nassem Grund, überhöht von einem goldenen Glöcklein mit vier silbernen Klöppeln." Es symbolisiert den nassen Boden un Filzmoos und die Legende vom "Filzmooser Kindl".
Legende vom Filzmooser Kindl: Zwei Hirten, die in der Gegend lagerten, fanden, wo heute die 1820 erbaute Ursprungskapelle steht, ein geschnitztes Jesukindl, auf einem Baumstumpf stehend. Es hob die Schwurfinger und läutete mit einem Glöcklein. Dieses Jesukindl wurde von den Hirten in die Dekanatskirche nach Altenmarkt gebracht, es ist jedoch über Nacht wieder zu seinem Standplatz in Filzmoos zurückgekehrt. Seither thront es in einem Strahlenkranz über dem Altar in der Pfarrkirche in Filzmoos und es werden ihm Krankenheilungen und Errettung aus Nöten zugeschrieben.
Politik
Bürgermeister ist der Landwirt Johann Sulzberger. Vize-Bürgermeister ist Johann Buchsteiner. Beide gehören der ÖVP an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Wallfahrtskirche: spätgotisch, 15.Jahrhundert, hier wird das "Filzmooser Kindl" verehrt [1]
- Hofmuseum: befindet sich im Oberhof, einem der ältesten Gebäude in Filzmoos, welches vom Eigentümer und Bauern Christian Salchegger mit seiner Frau Johanna gepflegt wird.
- Oberhof: in Filzmoos wurde erste urkundliche Erwähnung 1285. 1333 war der Freisasse "Alblinno an dem Hofe" als Bauernsmann tätig (die Freisassen waren keine freien Leute, sondern Eigenleute des Erzbischofs, die als Bauern auf den Gütern saßen, die nicht dem Erzbischof gehörten, sondern seinen Vasallen, wie die Goldegger oder Frundsberger). Um 1604 gehörte der Hof dem adeligen Rittergeschlecht der Antretter und die Familie Hofer waren deren Leibeigene und konnten sich dann freikaufen und der Hof ist daher seit 1648 in Familienbesitz der Familie Hofer-Hofer-Salchegger. 1936 wurde von der Salzburger Landesregierung das Erbhofrecht verliehen.
Am Oberhof befindet sich eine Gedenktafel der deutschen Dichterin Agnes Miegel, deren mütterlichen Vorfahren vom Oberhof abstammen (Emigration der Salzburger Protestanten 1732).
- Oberhofalm: zum Oberhof gehört auch die Oberhofalm in Filzmoos, ein bekanntes Ausflugsziel im Hofalmgebiet am Fuße der Bischofsmütze, des Gosausteins und Torsteins (Dachsteingebirge). Der Oberhof ist ein noch voll intakter landwirtschaftlicher Betrieb.
- Unterhofalm: auch die Unterhofalm in Filzmoos, ist ein bekanntes Ausflugsziel im Hofalmgebiet am Fuße der Bischofsmütze, des Gosausteins und Torsteins (Dachsteingebirge).
Sport
- Wintersport
Das Schigebiet Filzmoos[1][2] gehört zur Salzburger Sportwelt im Ski amadé, und hat zwei Skiberge, die zusammen 12 km Piste haben, mit einer Gondelbahn, 2 Sessel- und 5 Schleppliften:
- nach Süden auf den Roßbrand, bis auf 1.600 m, wo auch eine Höhenloipe liegt
- nach Norden auf den Großberg (1380 m)
Der Filzmooser Skiclub wird derzeit durch Michaela Kirchgasser und Philipp Schörghofer im Weltcup vertreten.
- Fußball
Mit dem USK Raika Filzmoos hat die Gemeinde auch eine Fußballmannschaft, welche in der 2. Klasse Süd spielt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Theater: alle zwei Jahre führt die Theatergruppe Filzmoos im Turnsaal der Volksschule ein Stück auf.
- Internationale Heißluftballonwoche in Filzmoos: findet seit 1979 jährlich Anfang Jänner mit Ballonfahrerteams aus aller Welt statt.
- Hubertusfest: alle zwei Jahre findet in Filzmoos bei der Hubertuskapelle das traditionelle Hubertusfest, durch die Filzmooser-Jägerschaft statt.
- Weihnachtsidylle in der Hofalm: die Besinnliche Zeit genießen. [2] und [3]
Bildung
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Barbara Passrugger (1910-2001), geb. Hofer, Schriftstellerin
- Christian Salcheger -gew. Oberhofbauer (2.Jänner 1925-2.September 2007), Autor und Verleger "Filzmoos-Überliefertes und Erlebtes", Gründer des Hofmuseums am Oberhof
- Brigitte Habersatter-Totschnig (*30. August 1954), ehemalige erfolgreiche Skirennläuferin, Sportlerin des Jahres, Abfahrtsweltcupsiegerin und Vize-Olympiasiegerin
- Michaela Kirchgasser (*19.März 1985), österreichische Skirennläuferin, in Filzmoos aufgewachsen
- Philipp Schörghofer (*20.April 1983), österreichischer Skirennläufer, in Filzmoos aufgewachsen
Personen mit Bezug zur Stadt:
- Johanna Maier (*1951 Radstadt), Haubenköchin des Hotel Hubertus in Filzmoos, einzige Gault-Millau 4-Hauben Köchin der Welt
Weblinks
- 50407 – Filzmoos (Salzburg). Gemeindedaten der Statistik Austria
- Seite der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Skiregionen: Filzmoos – Salzburger Sportwelt. Ski amadé
- ↑ Skiregionen: Filzmoos . bergfex.at – mit Pistenkarte
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