Degersheim SG

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SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Degersheimf zu vermeiden.
Degersheim
Wappen von Degersheim
Wappen von Degersheim
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
Wahlkreis: Wahlkreis Wilw
BFS-Nr.: 3401i1f3f4
Postleitzahl: 9113
UN/LOCODE: CH DGS
Koordinaten: 732766 / 248349Koordinaten: 47° 22′ 21″ N, 9° 11′ 48″ O; CH1903: 732766 / 248349
Höhe: 800 m ü. M.
Fläche: 14,48 km²
Einwohner: 4081 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 268 Einw. pro km²
Website: www.degersheim.ch
Karte
Karte von Degersheim
Karte von Degersheim
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Degersheim ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Wil des Kantons St. Gallen in der Schweiz.

Geographie

Ortszentrum Degersheim

Degersheim liegt an der Südostbahn-Linie St. Gallen-Wattwil. Degersheim ist in eine hügelige Landschaft eingebettet.

Der tiefste Punkt Degersheims befindet sich im Bubental mit 647 m ü. M. Der höchste Punkt ist bei der Degersheimer Exklave Obergampen mit 1061 m ü. M. Der Bahnhof ist auf 798 m ü. M. Die Gemeindefläche beträgt 1448 ha, davon sind 793 ha Wiesen und Äcker, 509 ha Wald, 46 ha Strasse, Wege oder Bahnen, 25 ha Gebäudegrundflächen und 5 ha Gewässer.

Zur Gemeinde Degersheim gehört das Dorf Wolfertswil mit dem Kloster Magdenau.

Die Nachbargemeinden sind Oberuzwil, Flawil, Herisau, Schwellbrunn, Neckertal sowie Lütisburg. Die Exklave Obergampen grenzt an Schwellbrunn und Neckertal.

Oberhalb Wolfertswil liegt zudem das tiefstgelegene Hochmoor auf der Alpennordseite, das Rotmoos.

Degersheim ist ein beliebter Ausgangspunkt im Sommer für Wanderungen und Fahrradtouren. Für den Winter hat Degersheim drei Skilifte mit flutlichtbeleuchteten Pisten für Nachtskifahrten sowie eine Langlaufloipe.

Bevölkerung

Degersheim hat 3886 (31. Dezember 2008) Einwohner. Davon sind 667 Ausländer. 41.25 % sind katholisch, 32.14 % reformiert. 1990 hatte Degersheim noch 4'065 Einwohner.

Geschichte

837 wird Degersheim als Tegerascai erwähnt, Wolfertswil 838 als Wolfridenswilare. Im 13. Jahrhundert wurde der Grundstein für das im Dreieck Degersheim-Flawil-Uzwil gelegene Kloster Magdenau gelegt. Die Einwohner von Degersheim gehörten zur Pfarrgemeinde Oberglatt bei Flawil und errichteten Ende des 15.Jahrhunderts eine eigene Kapelle. 1708 lösten sie sich von Oberglatt und kauften sich 1808 für 2897 Gulden frei.[2]

Die Bevölkerung lebte vorwiegend von der Viehzucht und dem Getreidebau. So ist 1447 eine Mühle erwähnt. Im 17. Jahrhundert erhielt das Kloster Magdenau die heute noch bestehende Infrastruktur. 1708 wurde die evangelische, 1763 die katholische Kirchgemeinde gegründet. Seit ungefähr 1750 hat die Baumwollweberei in Degersheim Einzug gehalten.

1803 wurde Degersheim eine politische Gemeinde im Kanton St. Gallen. Seitdem ist Degersheim auch der offizielle, amtliche Name. Der ursprüngliche Name Tegerschen jedoch ist heute bei der lokalen Bevölkerung noch gebräuchlich.

1804 schlossen sich Magdenau und Degersheim zusammen. 1818 zerstörte ein Brand 40 Wohnhäuser, 15 Scheunen sowie die Kirche. 200 Personen wurden obdachlos. Um 1860 erlebte Degersheim dank der Stickereiindustrie einen wirtschaftlichen Aufschwung. In dieser Branche waren bis zu 900 Personen angestellt. 1910 erhielt Degersheim Anschluss an das Bahnnetz. Nachdem die Stickereiindustrie eine Krise hatte, liegt der Schwerpunkt von Degersheim seit 1930 vor allem in der Metall- und Holzverarbeitung. Die Firma AS Aufzüge AG beschäftigt heute in Wolfertswil rund 120 Angestellte.

Sehenswürdigkeiten

  • In der Nähe des Klosters Magdenau liegt die ehemalige Pfarrkirche St. Verena. Die ältesten Bauteile reichen in die Zeit der Romanik zurück.
  • Reformierte Kirche Degersheim, erbaut 1908, Jugendstil, Architekten: Curjel & Moser, Karlsruhe/St.Gallen
  • Katholische Kirche St.Jakobus, Degersheim, erbaut1924, Neubarock, Architekten: Danzeisen & Hunziker, Degersheim
  • Katholische Kirche Bruder Klaus, Wolfertswil, erbaut 1952, Architekt: Willi Schregenberger, St.Gallen

Partnerschaften

Degersheim hat eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Chamoson VS.

Literatur

  • Bernhard Anderes und Hans Peter Mathis: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 731: Das Zisterzienserinnenkloster Magdenau, Bern 2003, ISBN 3-85782-731-9

Weblinks

Commons: Degersheim – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Johann Friedrich Franz. Kirchliche Nachrichten über die evangelischen Gemeinden Toggenburgs, Kanton St.Gallen.‎ Ebnat 1824. S. 186 ff.