Goldegg im Pongau

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Goldegg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Goldegg
Goldegg im Pongau (Österreich)
Goldegg im Pongau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: St. Johann im Pongau
Kfz-Kennzeichen: JO
Fläche: 33,06 km²
Koordinaten: 47° 19′ N, 13° 5′ OKoordinaten: 47° 19′ 0″ N, 13° 5′ 0″ O
Höhe: 825 m ü. A.
Einwohner: 2.647 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 80 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5622
Vorwahl: 06415
Gemeindekennziffer: 5 04 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hofmark 18
5622 Goldegg
Website: www.goldegg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Hans Mayr (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2004)
(17 Mitglieder)

3 SPÖ, 9 ÖVP, 1 FPÖ, 4 BIG

Lage von Goldegg im Bezirk St. Johann im PongauVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Goldegg im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)Bad GasteinAltenmarkt im PongauBad HofgasteinBischofshofenDorfgasteinEben im PongauFilzmoosFlachau (Salzburg)ForstauGoldegg im PongauGroßarlHüttauHüttschlagKleinarlMühlbach am HochkönigPfarrwerfenRadstadtSt. Johann im PongauSt. Martin am TennengebirgeSankt Veit im PongauSchwarzach im PongauUntertauernWagrain (Pongau)WerfenWerfenwengSalzburg
Lage der Gemeinde Goldegg im Pongau im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Goldegg im Pongau ist eine Gemeinde im Bezirk St. Johann im Pongau im Salzburger Land in Österreich.

Geografie

Goldegg liegt an der Salzach im Salzburger Land. Es ist die westlichste und damit oberste der zum Bezirk Pongau gehörenden Gemeinden im Salzachtal. Flussaufwärts liegt Taxenbach im Pinzgau, flussabwärts Schwarzach im Pongau. Er liegt auf der Nordseite der Salzach vor allem in zwei Seitentälern, deren Bäche östlich des Gemeindegebietes in die Salzach münden: Der Seebach entfließt dem nur 5 ha großen Goldegger See beim Zentralort Goldegg. Nördlich und parallel dazu fließt der längere Wenger Bach. Auf dem Höhenrücken zwischen beiden Tälern liegen verstreut die Höfe von Hasling und Schattau.

Ortsteile sind Altenhof, Boden, Buchberg, Enkerbichl, Hasling, Hofmark, Maierhof, March, Mitterstein, Oberhof, Schattau, Goldeggweng.

Panorama von Goldegg im Pongau, der See ist nur 5 ha groß

Geschichte

Schloss Goldegg

Die Herren von Goldegg waren ein mächtiges Adelsgeschlecht in und außerhalb Salzburgs. Wulfing von Goldegg kämpft 1322 in der Schlacht bei Mühldorf gegen Friedrich den Schönen von Österreich an der Seite von Ludwig dem Bayern um den deutschen Königsthron. Erzbischof Friedrich lässt die Burgen in Altenhof und Taxenbach abreißen, und beginnt den Neubau eines Schlosses am See 1323. Das heutige Schloss Goldegg wurde 1339 gleichzeitig mit der Kirche vollendet. Goldegg war Sitz einer Hofmark. Das Schloss dient noch als Wehrbefestigung als Schutz der Verbindungsstraße zwischen Pongau und Pinzgau. Am 19. September 1400 verstarb Haug von Goldegg als letzter seiner Familie. Dieser hatte zwei Jahre zuvor einen Großteil seines Besitzes an Erzbischof Gregor Schenk von Osterwitz verkauft.

Haug von Goldegg vermachte seiner Tochter Dorothea das Schloss Goldegg, die Hofmark Wagrain und Wälder in Rauris. Dorothea starb 1438 und hinterließ ihr Erbe ihrem einzigen Sohn Wolfgang von Freundsberg. Unter ihm begannen die Auseinandersetzungen mit Erzbischöfen. Wolfgang von Freundsberg verstarb 1449 kinderlos und das Schloss wurde von den Truppen des Erzbischofs Friedrich Truchsess von Emmerberg besetzt. Wolfgangs Tiroler Anverwandte waren zu schwach, um dagegen an zu gehen. Sie treten ihre Besitzansprüche an die Günstlinge des Herzogs Siegmund von Tirol ab, die berüchtigten Brüder Gradner, durch ihre maßlosen Gütererwerbungen bekannt. Der Erzbischof musste 1450 die Brüder daraufhin mit dem Erbe der Goldegger belehnen. Allerdings räumte er ein Vorkaufsrecht ein. Die Feinde der Gradner stürzen dieselben 1455 in Tirol, Ulrich von Freundsberg erobert das Schloss zurück. Erzbischof Siegmund von Volkensdorf gab aber nicht nach, er übernahm das Schloss noch im selben Jahr endgültig.

Bei der Besitzübernahme durch den Erzbischof kam es bereits zu den ersten Vorzeichen der Baueraufstände des 16. Jahrhunderts. Die Bauern der Hofmark Goldegg legten dem Erzbischof, Kardinal Burkhard von Weißpriach, ein Schreiben über ihre Rechte vor, das darauf hinwies, dass sie von ihrer früheren Grundherrschaft nicht besteuert worden waren. Der Kardinal reagierte nicht, als Folge kam es zum offenen Aufstand. Goldegg wurde eine Woche von den Bauern belagert, musste allerdings dem erzbischöflichem Heer weichen. Daraufhin machte der Landesherr seinen Bruder Balthasar von Weißpriach zum Pfleger von Goldegg, damit wurde der Streit beendet.

Erzbischof Bernhard von Rohr verkauft während seines Kriegs gegen Kaiser Friedrich III. aus Geldnot 1481 die Burg an seinen Pfleger aus Radtstadt, Willhelm Graf und seinem Geldleiher Konrad Strochner, allerdings mit Wiederkaufsrecht. Damals dürften einige Ein- und Umbauten am Schloss stattgefunden haben, darunter auch vergrößerte Fenster, die Wehrbauten und die Ecktürmchen. Die Familie Graf hat schon 1370 als Adelsprädikat den Namen der ausgestorbenen Familie von Schernberg erworben. Christoph Graf heiratete Elisabeth, eine Verwandte des Erzbischofs Leonhard von Keutschach. 1526 verteidigte er die bischofstreue Stadt Radstadt im Salzburger Bauernkrieg ( gegen die aufständischen Bauern, und erhält im Jahr darauf vom Erzbischof Mathäus Lang das Schloss Goldegg mit Pfleg- und Urbaramt für seine Dienste – Graf hatte dem Bischof unter anderem 3000 Gulden für die Kriegskasse vorgestreckt. Danach begann der Umbau in ein bewohnbares Schloss des 16. Jahrhunderts. Ein neuer Flügel wurde zwischen den Türmen errichtet, so entstand ein geschlossener Innenhof. Im 2. Stock wurde der Rittersaal mit prunkvoll gemalten Wandvertäfelungen ausgestattet. Die zuvor mittelalterliche Wandverkleidung wurde gegen eine Kassetttenverkleidung ausgetauscht.

Nach dem Tod des verschuldeten Christoph Graf dem Jungen 1612, der keinen Nachkommen stellen konnte, zog Erzbischof Wolf Ditrich den Besitz ein. Die Bewaffnung wurde auf die nahe liegende Burg Hohenwerfen gebracht und das Pflegerecht dem Freiherrn Dietrich Kuen von Belasy auf Lebenszeit verliehen. Damals begann das Schloss bereits zu verfallen. Dietrich Kuen starb 1635. Die Hofmark Goldegg und das Landpflegegericht St. Veit werden 1640 zum Pflegegericht Goldegg vereinigt.

Jüngere Geschichte

Die Burg wird 1821 in ein K.u.K-Rentamts-Gebäude umgebaut, die wohl ehemalige Burgkapelle wird zum Gerichtsdienerhaus umgebaut. Bis 1854 ist das Schloss Sitz des Salzburgerischen Pflegegerichtsbeamten. Kaiser Franz Josef schenkt 1856 die Innenausstattung des Rittersaals dem Museum Carolino-Augusteum in Salzburg.

1850 kam es zur Gründung der Gemeinden Goldegg und Weng. Weng wurde 1938 nach Goldegg eingemeindet.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist: "Im roten Felde eine goldene Ecke (Spitze), belegt mit einem roten Lindwurmkopf und beiderseits begleitet von je einer goldenen Krone." Ursprünglich bestand das Wappen nur aus den roten Segmenten und dem goldfarbenen Stück, Lindwurm und Kronen stammen vom Wappen der ausgestorbenen Familie Schernberg, die Teile wurden erst durch die Grafs in das Wappen integriert.

Politik

Bürgermeister ist seit Mai 2008 Hans Mayr von der ÖVP.

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche und Schloss Goldegg im Pongau

Tourismus

Das Schigebiet Goldegger Buchberg[1][2] gehört zur Salzburger Sportwelt im Schiverbund Ski amadé, und hat etwa 10 km Piste, mit 4 Schleppliften.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Skiregionen: Filzmoos – Salzburger Sportwelt. Ski amadé
  2. Skiregionen: Goldegg. bergfex.at – mit Pistenkarte

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