„Monotone Abbildung“ – Versionsunterschied

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Eine '''monotone Abbildung''' ist in der [[Mathematik]] eine [[Funktion (Mathematik)|Abbildung]] zwischen zwei [[Halbordnung|halbgeordneten Mengen]], bei der aus der [[Ordnungsrelation|Ordnung]] zweier Elemente der [[Definitionsmenge]] auf die Ordnung der jeweiligen Bildelemente der [[Zielmenge]] geschlossen werden kann. Bleibt die Ordnung der Elemente erhalten, spricht man von einer '''isotonen''' oder '''ordnungserhaltenden Abbildung'''. Kehrt sich die Ordnung um, spricht man von einer '''antitonen''' oder '''ordnungsumkehrenden Abbildung'''.
Eine '''monotone Abbildung''' ist in der [[Mathematik]] eine [[Funktion (Mathematik)|Abbildung]] zwischen zwei [[Halbordnung|halbgeordneten Mengen]], bei der aus der [[Ordnungsrelation|Ordnung]] zweier Elemente der [[Definitionsmenge]] auf die Ordnung der jeweiligen Bildelemente der [[Zielmenge]] geschlossen werden kann. Bleibt die Ordnung der Elemente erhalten, spricht man von einer '''isotonen''' oder '''ordnungserhaltenden Abbildung''' oder auch von einem '''Ordnungshomomorphismus'''. Kehrt sich die Ordnung um, spricht man von einer '''antitonen''' oder '''ordnungsumkehrenden Abbildung'''.


Bekannte Beispiele monotoner Abbildungen sind (nicht notwendigerweise streng) [[Reelle monotone Funktion|monotone reelle Funktionen]]. Die Monotoniebegriff wird aber allgemeiner auch auf [[vektorwertige Funktion]]en, [[Operator (Mathematik)|Operatoren]], [[Zahlenfolge]]n, [[Mengenfolge]]n und [[Funktionenfolge]]n angewandt.
Bekannte Beispiele monotoner Abbildungen sind (nicht notwendigerweise streng) [[Reelle monotone Funktion|monotone reelle Funktionen]]. Die Monotoniebegriff wird aber allgemeiner auch auf [[vektorwertige Funktion]]en, [[Operator (Mathematik)|Operatoren]], [[Zahlenfolge]]n, [[Mengenfolge]]n und [[Funktionenfolge]]n angewandt.


== Definition ==
== Definition ==
Sind <math>(G, \leq)</math> und <math>(H, \preceq)</math> zwei [[halbgeordnete Menge]]n, dann heißt eine Abbildung <math>\phi: G \rightarrow H</math> ''isoton'' oder ''ordnungserhaltend'', wenn für alle Elemente <math>a,b \in G</math>
Sind <math>(G, \leq)</math> und <math>(H, \preceq)</math> zwei [[halbgeordnete Menge]]n, dann heißt eine Abbildung <math>\phi: G \rightarrow H</math> ''isoton'', ''ordnungserhaltend'' oder ein ''Ordnungshomomorphismus'', wenn für alle Elemente <math>a,b \in G</math>


:<math>a \leq b \Rightarrow \phi(a) \preceq \phi(b)</math>
:<math>a \leq b \Rightarrow \phi(a) \preceq \phi(b)</math>
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:<math>a \leq b \Rightarrow \phi(b) \preceq \phi(a)</math>
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gilt. Sind die entsprechenden strikten Ordnungen <math> < </math> und <math> \prec </math> definiert, so heißt eine Abbildung '' strikt isoton'',wenn für alle Elemente <math>a,b \in G</math>
gilt. Eine Abbildung heißt ''monoton'', wenn sie isoton oder antiton ist.

:<math>a < b \Rightarrow \phi(a) \prec \phi(b)</math>

gilt, und ''strikt antiton'', wenn für alle <math>a,b \in G</math>

:<math>a < b \Rightarrow \phi(b) \prec \phi(a)</math>

gilt.
Eine Abbildung heißt ''monoton'', wenn sie isoton oder antiton ist.


== Beispiele ==
== Beispiele ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Rudolf Berghammer: ''Ordnungen, Verbände und Relationen mit Anwendungen''. Springer+Vieweg, 2. Auflage 2012. ISBN 978-3658006181
* {{Literatur|Autor=Rudolf Berghammer|Titel=Rudolf Berghammer|TitelErg=Grundlagen, Vorgehensweisen und Anwendungen|Verlag=Springer Vieweg|Ort=Wiesbaden|Jahr=2013|ISBN=978-3-658-02710-0|DOI=10.1007/978-3-658-02711-7}}
* *{{Literatur|Autor=Steven Roman|Titel=Lattices and Ordered Sets|Verlag=Springer|Jahr=2008|ISBN=978-0-387-78900-2|DOI=10.1007/978-0-387-78901-9|LCCN=2008928921}}
* Bernhard Ganter: ''Diskrete Mathematik: Geordnete Mengen'', Springer, 2013, ISBN 978-3642375002
* Bernhard Ganter: ''Diskrete Mathematik: Geordnete Mengen'', Springer, 2013, ISBN 978-3642375002



Version vom 6. Juni 2015, 05:59 Uhr

Eine monoton wachsende reelle Funktion (links) ist isoton und eine monoton fallende reelle Funktion (rechts) ist antiton bezüglich der ≤-Ordnung auf den reellen Zahlen
Eine monoton wachsende reelle Funktion (links) ist isoton und eine monoton fallende reelle Funktion (rechts) ist antiton bezüglich der ≤-Ordnung auf den reellen Zahlen
Eine monoton wachsende reelle Funktion (links) ist isoton und eine monoton fallende reelle Funktion (rechts) ist antiton bezüglich der ≤-Ordnung auf den reellen Zahlen

Eine monotone Abbildung ist in der Mathematik eine Abbildung zwischen zwei halbgeordneten Mengen, bei der aus der Ordnung zweier Elemente der Definitionsmenge auf die Ordnung der jeweiligen Bildelemente der Zielmenge geschlossen werden kann. Bleibt die Ordnung der Elemente erhalten, spricht man von einer isotonen oder ordnungserhaltenden Abbildung oder auch von einem Ordnungshomomorphismus. Kehrt sich die Ordnung um, spricht man von einer antitonen oder ordnungsumkehrenden Abbildung.

Bekannte Beispiele monotoner Abbildungen sind (nicht notwendigerweise streng) monotone reelle Funktionen. Die Monotoniebegriff wird aber allgemeiner auch auf vektorwertige Funktionen, Operatoren, Zahlenfolgen, Mengenfolgen und Funktionenfolgen angewandt.

Definition

Sind und zwei halbgeordnete Mengen, dann heißt eine Abbildung isoton, ordnungserhaltend oder ein Ordnungshomomorphismus, wenn für alle Elemente

gilt, und antiton oder ordnungsumkehrend, wenn für alle

gilt. Sind die entsprechenden strikten Ordnungen und definiert, so heißt eine Abbildung strikt isoton,wenn für alle Elemente

gilt, und strikt antiton, wenn für alle

gilt. Eine Abbildung heißt monoton, wenn sie isoton oder antiton ist.

Beispiele

Monotone Folgen

  • Eine Abbildung von nach definiert durch ist genau dann monoton, wenn die Folge eine monotone Folge ist.
  • Ist eine beliebige Menge und ihre Potenzmenge, so lässt sich auf der Potenzmenge eine Ordnungsrelation durch die Teilmengenbeziehung definieren. Eine Abbildung von nach definiert durch ist genau dann monoton, wenn die Mengenfolge eine monotone Mengenfolge ist.
  • Auf einer Menge von reellwertigen Funktionen mit Definitionsbereich lässt sich eine Ordnung definieren durch
.
Eine Abbildung von nach definiert durch ist genau dann monoton, wenn die Funktionenfolge eine monotone Funktionenfolge ist.

Monotone Funktionen

  • Die monotonen Abbildungen von nach sind genau die monotonen reellen Funktionen.
  • Betrachtet man auf dem Ordnungen, die durch verallgemeinerte Ungleichung definiert werden, so sind monotonen Abbildungen von nach genau die K-monotonen Funktionen.
  • Monotone Abbildungen, die von dem Raum der symmetrischen reellen Matrizen versehen mit der Loewner-Halbordnung nach abbilden heißen matrix-monotone Funktionen.
  • Maße auf einer -Algebra über einer Grundmenge sind monotone Abbildungen von nach .
  • Äußere Maße auf der Grundmenge sind monotone Abbildungen von nach .

Eigenschaften

Eine isotone Abbildung stellt einen Ordnungs-Homomorphismus dar. Eine antitone Abbildung ist hingegen ein Ordnungs-Antihomomorphismus. Eine bijektive isotone Abbildung, deren Inverse ebenfalls isoton ist, stellt einen Ordnungs-Isomorphismus dar. Entsprechend ist eine bijektive antitone Abbildung mit antitoner Inverse ein Ordnungs-Antiisomorphismus.

Die Inverse einer bijektiven isotonen Abbildung muss nicht notwendigerweise selbst wieder isoton sein. Sind beispielsweise mit und mit sowie die identische Abbildung, dann ist zwar isoton, aber nicht, denn impliziert nicht . Gleiches gilt für die Antitonie der Inversen einer bijektiven antitonen Abbildung. Daher muss hier bei Iso- und Antiisomorphismen die Isotonie beziehungsweise die Antitonie der Inversen explizit gefordert werden.

Die Hintereinanderausführung zweier isotoner Abbildungen und ist wieder isoton. Daher stellt die Menge der isotonen Selbstabbildungen mit der Hintereinanderausführung als Verknüpfung eine Halbgruppe dar (die Endomorphismenhalbgruppe). Die bijektiven isotonen Selbstabbildungen mit isotoner Inversen bilden mit der Hintereinanderausführung als Verknüpfung entsprechend eine Gruppe (die Automorphismengruppe). Die Hintereinanderausführung zweier antitoner Abbildungen ist jedoch nicht wieder antiton, sondern isoton. Die Hintereinanderausführung einer isotonen mit einer antitonen Abbildung ist unabhängig von der Reihenfolge stets antiton.

Verwandte Begriffe

Eine Abbildung zwischen zwei halbgeordneten Mengen und , für die die Umkehrung

für alle gilt, heißt ordnungsreflektierend. Eine ordnungsreflektierende Abbildung ist stets injektiv. Eine sowohl ordnungserhaltende, als auch ordnungsreflektierende Abbildung, für die also

für alle gilt, wird Ordnungseinbettung genannt. Eine surjektive Ordnungseinbettung ist ein Ordnungsisomorphismus und man schreibt dann . Für eine Ordnungseinbettung gilt lediglich .

Literatur