„Neuer Materialismus“ – Versionsunterschied

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[[Karen Barad]] bemerkt, dass Sprache zu viel Macht eingeräumt wurde und kritisiert damit die scheinbare Bedeutungslosigkeit von Materie: „the only thing that does not seem to matter is matter“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 187.</ref> Die verschiedenen Ansätze des Neuen Materialismus stellen der verbreiteten Annahme, Materie sei ein „passive[r] Stoff, der auf menschliche Bearbeitung wartet“<ref>Anderas Folkers: ''Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis.'' In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): ''Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus.'' Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 24.</ref> ein Konzept von Materie entgegen, welches ihr stattdessen ein „selbstorganisierendes Potential“<ref>Anderas Folkers: ''Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis.'' In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): ''Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus.'' Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 24.</ref> zuschreibt. Karen Barad konzeptualisiert Materie, in Abgrenzung zu anderen Konzepten, als ein sich entwickelnder Prozess der [[Historizität]], der durch Intra-Aktion hervorgebracht wird.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 206.</ref><ref>Matter is „always already an ongoing historicity. […]. Matter is substance in its intra-active becoming not a thing, but a doing, a congealing of agency. Matter is a stabilizing and destabilizing process of iterative intra-activity“.</ref> Materie und Materialität, werden also als dynamisches intra-aktives Werden<ref>Waltraud Ernst: ''Menschliche und weniger menschliche Verbindungen: Posthumanismus und Gender.'' In: ''FIfF-Kommunikation.'' Nr. 3/16, 2016, S. 37–41, S. 38.</ref> oder als „Gerinnung von Tätigsein“<ref>Karen Barad: ''Interview with Karen Barad.'' In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): ''New Materialism. Interviews & Cartographies.'' MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 40.</ref> verstanden. Intra-Aktion ist ein [[Neologismus]] von Karen Barad, den sie zur Abgrenzung des Begriffs Inter-Aktion verfasst hat, der interagierende Akteure fokussiert (z. B. bei [[Bruno Latour]]s [[Akteur-Netzwerk-Theorie]] oder [[Donna Haraway]]s Konzept des Situierten Wissens) und eine Existenz von unabhängigen [[Entität]]en voraussetzt. Der Begriff der Intra-Aktion stellt in dieser Abgrenzung einen tiefgreifenden konzeptuelle Verschiebung da. Er kann beschrieben werden als die sich wechselseitig beeinflussende Beschaffenheit von verflochtenden Handlungsfähigkeiten bzw. Wirkmächten (Agency) von Materie. Die Materie materialisiert sich erst durch die Intra-Aktion, wobei die Fähigkeit dieser Materie zur Handlung, unabhängig von einer anderen Entität ist.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 200.</ref> D. h. auch das Intra-Aktionen und damit Materialisierungprozesse keine menschliche Anwesenheit erfordern: „Intra-action are specific cau­sal material enactments that may or may not involve humans“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 202.</ref> „Im Gegensatz zu Inter-Aktionen sind die an einer Handlung [B]eteiligten [..] vor ihrem Aktivwerden innerhalb des Phänomens noch gar nicht als unabhängige, klar voneinander abgegrenzte Einheiten un­terscheidbar. Stattdessen konstituieren sie sich erst im Rahmen der Intra-Aktion gegenseitig. Erst dort stell[t] sich heraus, wo die Grenzen“<ref>Pia Garske: ''What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit.'' In: ''PROKLA.'' Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 115.</ref> zwischen ihnen verlaufen. In durch dynamische Intra-Aktionen materialisierte Phänomene sind „Diskurse und bedeu­tungsgenerierende Tätigkeiten, technische Apparaturen, Subjekte und materielle Komponenten beteiligt und verwoben“.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref> In Abgrenzung zu [[Poststrukturalismus|poststrukturalistischen]] Ansätzen, die laut Karen Barad Materialität nur als Produkt diskursiver Praxen verstünden und somit Materie passive Oberfläche von Einschreibungsergebnissen und Bedeutungszu­weisungen bleibe,<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 195.</ref><ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref> sei es wichtig einzubeziehen, wie Materie sich materialisiert.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref>
[[Karen Barad]] bemerkt, dass Sprache zu viel Macht eingeräumt wurde und kritisiert damit die scheinbare Bedeutungslosigkeit von Materie: „the only thing that does not seem to matter is matter“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 187.</ref> Die verschiedenen Ansätze des Neuen Materialismus stellen der verbreiteten Annahme, Materie sei ein „passive[r] Stoff, der auf menschliche Bearbeitung wartet“<ref>Anderas Folkers: ''Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis.'' In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): ''Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus.'' Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 24.</ref> ein Konzept von Materie entgegen, welches ihr stattdessen ein „selbstorganisierendes Potential“<ref>Anderas Folkers: ''Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis.'' In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): ''Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus.'' Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 24.</ref> zuschreibt. Karen Barad konzeptualisiert Materie, in Abgrenzung zu anderen Konzepten, als ein sich entwickelnder Prozess der [[Historizität]], der durch Intra-Aktion hervorgebracht wird.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 206.</ref><ref>Matter is „always already an ongoing historicity. […]. Matter is substance in its intra-active becoming not a thing, but a doing, a congealing of agency. Matter is a stabilizing and destabilizing process of iterative intra-activity“.</ref> Materie und Materialität, werden also als dynamisches intra-aktives Werden<ref>Waltraud Ernst: ''Menschliche und weniger menschliche Verbindungen: Posthumanismus und Gender.'' In: ''FIfF-Kommunikation.'' Nr. 3/16, 2016, S. 37–41, S. 38.</ref> oder als „Gerinnung von Tätigsein“<ref>Karen Barad: ''Interview with Karen Barad.'' In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): ''New Materialism. Interviews & Cartographies.'' MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 40.</ref> verstanden. Intra-Aktion ist ein [[Neologismus]] von Karen Barad, den sie zur Abgrenzung des Begriffs Inter-Aktion verfasst hat, der interagierende Akteure fokussiert (z. B. bei [[Bruno Latour]]s [[Akteur-Netzwerk-Theorie]] oder [[Donna Haraway]]s Konzept des Situierten Wissens) und eine Existenz von unabhängigen [[Entität]]en voraussetzt. Der Begriff der Intra-Aktion stellt in dieser Abgrenzung einen tiefgreifenden konzeptuelle Verschiebung da. Er kann beschrieben werden als die sich wechselseitig beeinflussende Beschaffenheit von verflochtenden Handlungsfähigkeiten bzw. Wirkmächten (Agency) von Materie. Die Materie materialisiert sich erst durch die Intra-Aktion, wobei die Fähigkeit dieser Materie zur Handlung, unabhängig von einer anderen Entität ist.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 200.</ref> D. h. auch das Intra-Aktionen und damit Materialisierungprozesse keine menschliche Anwesenheit erfordern: „Intra-action are specific cau­sal material enactments that may or may not involve humans“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 202.</ref> „Im Gegensatz zu Inter-Aktionen sind die an einer Handlung [B]eteiligten [..] vor ihrem Aktivwerden innerhalb des Phänomens noch gar nicht als unabhängige, klar voneinander abgegrenzte Einheiten un­terscheidbar. Stattdessen konstituieren sie sich erst im Rahmen der Intra-Aktion gegenseitig. Erst dort stell[t] sich heraus, wo die Grenzen“<ref>Pia Garske: ''What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit.'' In: ''PROKLA.'' Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 115.</ref> zwischen ihnen verlaufen. In durch dynamische Intra-Aktionen materialisierte Phänomene sind „Diskurse und bedeu­tungsgenerierende Tätigkeiten, technische Apparaturen, Subjekte und materielle Komponenten beteiligt und verwoben“.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref> In Abgrenzung zu [[Poststrukturalismus|poststrukturalistischen]] Ansätzen, die laut Karen Barad Materialität nur als Produkt diskursiver Praxen verstünden und somit Materie passive Oberfläche von Einschreibungsergebnissen und Bedeutungszu­weisungen bleibe,<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 195.</ref><ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref> sei es wichtig einzubeziehen, wie Materie sich materialisiert.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref>


In neumaterialistischen Theorien verfügt Materie des Weiteren über Agency (Handlungsmacht). Diese ist jedoch nicht auf menschliche [[Intentionalität]] oder Subjektivität ausgerichtet, sondern folgt ihrer eigenen Logik.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.</ref> Der Begriff der Agency begrenzt sich im Neuen Materialismus also nicht auf die Handlungsmacht menschlicher, sondern bezieht sich auch auf die Wirkmacht nicht-menschlicher materielle oder posthumaner Akteure.<ref>Karen Barad: ''Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning.'' Duke University Press, North Carolina 2007.</ref><ref>Jane Bennett: ''Vibrant matter. A political ecology of things.'' Duke University Press, Durham 2010.</ref><ref>Diana Coole: ''Rethinking agency: A phenomenological approach to embodiment and agentic capacities.'' In: ''Political Studies.'' Band 53, Nr. 1, 2005, S. 124–142.</ref><ref>Diana Coole: ''Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences.'' In: ''Millennium – Journal of International Studies.'' Band 41, Nr. 3, 2013, S. 451–469.</ref> Durch diese Verschiebung soll der [[Dualismus]] zwischen menschlich und nicht-menschlich und die damit verbundene Hierarchie zwischen „kultureller oder sozialer Handlungsmacht [..] gegenüber materieller Agency“<ref>Martin Kallmeyer: ''New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies.'' In: Kortendiek u. a. (Hg.): ''Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft.'' Springer, Wiesbaden 2017, aus: https://doi.org/10.1007/978-3-658-12500-4_40-1 [abgerufen am 11. September 2018], S. 2.</ref> aufgelöst werden.
In neumaterialistischen Theorien verfügt Materie des Weiteren über Agency (Handlungsmacht). Diese ist jedoch nicht auf menschliche [[Intentionalität]] oder Subjektivität ausgerichtet, sondern folgt ihrer eigenen Logik.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.</ref> Der Begriff der Agency begrenzt sich im Neuen Materialismus also nicht auf die Handlungsmacht menschlicher, sondern bezieht sich auch auf die Wirkmacht nicht-menschlicher materielle oder posthumaner Akteure.<ref>Karen Barad: ''Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning.'' Duke University Press, North Carolina 2007.</ref><ref>Jane Bennett: ''Vibrant matter. A political ecology of things.'' Duke University Press, Durham 2010.</ref><ref>Diana Coole: ''Rethinking agency: A phenomenological approach to embodiment and agentic capacities.'' In: ''Political Studies.'' Band 53, Nr. 1, 2005, S. 124–142.</ref><ref>Diana Coole: ''Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences.'' In: ''Millennium – Journal of International Studies.'' Band 41, Nr. 3, 2013, S. 451–469.</ref> Durch diese Verschiebung soll der [[Dualismus]] zwischen menschlich und nicht-menschlich und die damit verbundene Hierarchie zwischen „kultureller oder sozialer Handlungsmacht [..] gegenüber materieller Agency“<ref>Martin Kallmeyer: ''New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies.'' In: Kortendiek u. a. (Hg.): ''Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft.'' Springer, Wiesbaden 2017, {{doi|10.1007/978-3-658-12500-4_40-1}}, S. 2.</ref> aufgelöst werden.


Agency ist jedoch keine [[Attribution|attributive]] Eigenschaft, sondern „the enactment of iterative changes to particular practices through the dynamics of intra-activity“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.</ref> Agency ist also „ein Tun (doing), also eine Tätigkeit, […], eine wirkmächtige Praxis.“<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref>
Agency ist jedoch keine [[Attribution|attributive]] Eigenschaft, sondern „the enactment of iterative changes to particular practices through the dynamics of intra-activity“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.</ref> Agency ist also „ein Tun (doing), also eine Tätigkeit, […], eine wirkmächtige Praxis.“<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.</ref>
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=== Ontologie zwischen Repräsentationalismus und Konstruktivismus ===
=== Ontologie zwischen Repräsentationalismus und Konstruktivismus ===
[[Feministische Wissenschaftstheorie|Feministisch-wissenschaftstheoretische]] Debatten beschäftigen sich unter anderem kritisch mit naturwissenschaftlicher Forschungsmethodik und dem daraus resultierenden [[Objektivität]]sbegriff.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 280.</ref>[[Poststrukturalismus|Poststrukturalistische]] Ansätze, wie beispielsweise die [[Judith Butler]]s<ref>Judith Butler: ''Gender trouble. Feminism and the subversion of identity.'' Routledge, New York 1990.</ref> prägen diese feministischen Auseinandersetzungen und somit auch eine Kritik an ebendiesem Objektivitätsbegriff seit den 1990er Jahren stark und fokussieren eher [[Epistemologie|epistemologische]] als [[Ontologie|ontologische]] Fragen. Der Neue Materialismus, welcher auch als Teil feministischer Denkrichtungen verstanden werden kann, grenzt sich jedoch in großen Teilen von den [[Poststrukturalismus|poststrukturalistischen]] Ansätzen des radikalen [[Konstruktivismus (Philosophie)|Konstruktivismus]] und [[Repräsentationalismus]] ab<ref>Martin Kallmeyer: ''New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies.'' In: Kortendiek u. a. (Hg.): ''Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft.'' Springer, Wiesbaden 2017, aus: https://doi.org/10.1007/978-3-658-12500-4_40-1 [abgerufen am 11. September 2018], S. 3.</ref> und rezentriert die „Eigenlogik des Materiellen“.<ref>Karen Barad: ''Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning.'' Duke University Press, North Carolina 2007, S. 150-153.</ref><ref>Francesca Ferrando: ''Is the post-human a post-woman? Cyborgs, robots, artificial intelligence and the futures of gender: A case study.'' In: ''European Journal of Futures Research.'' Band 2, Nr. 1, 2014, S. 1–17.</ref> Neumaterialistische Theorien verhelfen [[Ontologie]]n zu einem Aufschwung in feministischen Debatten, jedoch diesmal nicht als „abschließende Festlegungen“, sondern als „spekulative Öffnungen“.<ref>Andreas Seier: ''Die Macht der Materie. What else is new?'' In: ''Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM).'' Nr. 11, 2014, S. 186–191, S. 189.</ref> Die zentrale These der „Untrennbarkeit von Sein (Ontologie) und Wissen (Epistemologie)“,<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 281.</ref> welche diesem Denken zugrunde liegt, wird selbst zu einer „neuen Ontologie“<ref>Stacy Alaimo, Susan Hekman (Hg.): ''Material Feminisms.'' Indiana University Press, Bloomington/Indianapolis 2008.</ref><ref>Coole/Frost 2010 zitiert von Christine Bauhardt: ''Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie.'' In: ''Gender.'' Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99.</ref> erweitert, welche beansprucht „zu einem anderen Verständnis von Macht [und] Verantwortung“ beizutragen.<ref>Coole/Frost 2010 zitiert nach Christine Bauhardt: ''Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie.'' In: ''Gender.'' Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99.</ref>
[[Feministische Wissenschaftstheorie|Feministisch-wissenschaftstheoretische]] Debatten beschäftigen sich unter anderem kritisch mit naturwissenschaftlicher Forschungsmethodik und dem daraus resultierenden [[Objektivität]]sbegriff.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 280.</ref>[[Poststrukturalismus|Poststrukturalistische]] Ansätze, wie beispielsweise die [[Judith Butler]]s<ref>Judith Butler: ''Gender trouble. Feminism and the subversion of identity.'' Routledge, New York 1990.</ref> prägen diese feministischen Auseinandersetzungen und somit auch eine Kritik an ebendiesem Objektivitätsbegriff seit den 1990er Jahren stark und fokussieren eher [[Epistemologie|epistemologische]] als [[Ontologie|ontologische]] Fragen. Der Neue Materialismus, welcher auch als Teil feministischer Denkrichtungen verstanden werden kann, grenzt sich jedoch in großen Teilen von den [[Poststrukturalismus|poststrukturalistischen]] Ansätzen des radikalen [[Konstruktivismus (Philosophie)|Konstruktivismus]] und [[Repräsentationalismus]] ab<ref>Martin Kallmeyer: ''New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies.'' In: Kortendiek u. a. (Hg.): ''Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft.'' Springer, Wiesbaden 2017, {{doi|10.1007/978-3-658-12500-4_40-1}}, S. 3.</ref> und rezentriert die „Eigenlogik des Materiellen“.<ref>Karen Barad: ''Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning.'' Duke University Press, North Carolina 2007, S. 150-153.</ref><ref>Francesca Ferrando: ''Is the post-human a post-woman? Cyborgs, robots, artificial intelligence and the futures of gender: A case study.'' In: ''European Journal of Futures Research.'' Band 2, Nr. 1, 2014, S. 1–17.</ref> Neumaterialistische Theorien verhelfen [[Ontologie]]n zu einem Aufschwung in feministischen Debatten, jedoch diesmal nicht als „abschließende Festlegungen“, sondern als „spekulative Öffnungen“.<ref>Andreas Seier: ''Die Macht der Materie. What else is new?'' In: ''Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM).'' Nr. 11, 2014, S. 186–191, S. 189.</ref> Die zentrale These der „Untrennbarkeit von Sein (Ontologie) und Wissen (Epistemologie)“,<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 281.</ref> welche diesem Denken zugrunde liegt, wird selbst zu einer „neuen Ontologie“<ref>Stacy Alaimo, Susan Hekman (Hg.): ''Material Feminisms.'' Indiana University Press, Bloomington/Indianapolis 2008.</ref><ref>Coole/Frost 2010 zitiert von Christine Bauhardt: ''Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie.'' In: ''Gender.'' Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99.</ref> erweitert, welche beansprucht „zu einem anderen Verständnis von Macht [und] Verantwortung“ beizutragen.<ref>Coole/Frost 2010 zitiert nach Christine Bauhardt: ''Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie.'' In: ''Gender.'' Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99.</ref>


Diese neue Ontologie oder u.&nbsp;a. nach [[Donna Haraway]] bezeichnete ''flat ontology'', betont die Verwobenheit bzw. „Intraaktion“ von Natur und Kultur<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 281.</ref> im Gegensatz zu strukturalistischen Ansätzen, welche diese oftmals als grundlegende Gegensätze konzeptualisieren. Donna Haraway schlägt mit dem Begriff „naturecultures“ vor, die binären Oppositionen der beiden Konstrukte aufzulösen und ihre wesensmäßige Verknüpfung anzuerkennen.<ref>Donna Haraway: ''The Companion Species Manifesto. Dogs, People, and Significant Otherness.'' Prickly Paradigm, Chicago 2003.</ref> Darüber hinaus werden in diesem neumaterialistischen Verständnis von [[Ontologie]] vor allem Prozesse der Materialisierung in den Blick genommen, was Diane Coole als auch als Ontologie des Werdens bezeichnet.<ref>Diana Coole: ''Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences.'' In: ''Millennium – Journal of International Studies.'' Band 41, Nr. 3, 2013, S. 453.</ref> Um die Diskrepanz zwischen wissenschaftlichem Repräsentationalismus und radikalem [[Konstruktivismus (Philosophie)|Konstruktivismus]] zu überwinden, formuliert [[Karen Barad]] ihr Konzept des „Agentiellen Realismus“.<ref>Karen Barad: ''Interview with Karen Barad.'' In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): ''New Materialism. Interviews & Cartographies.'' MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70.</ref> Dieser bezeichnet keine fixe Ontologie, sondern die „kontinuierliche Herstellung und Veränderung von handlungsmächtiger Realität in Phänomenen durch mate­riell-diskursive Praktiken“.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 285.</ref> Erkenntnis und [[Objektivität]] seien so trotzdem möglich, da die „intraagierenden Agentien“ ontologisch „unzertrennlich“ bzw. verschränkt seien.<ref>Karen Barad: ''Interview with Karen Barad.'' In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): ''New Materialism. Interviews & Cartographies.'' MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 19.</ref> In diesem Denken gibt es folglich „keine Priorisierungen oder Kausalitäten mehr zwischen Diskurs und Materie, Natur und Kultur, und auch nicht zwischen menschlichem und nicht-menschlichem Tätigsein“.<ref>Pia Garske: ''What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit.'' In: ''PROKLA.'' Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 116.</ref> Dies bezeichnet [[Karen Barad|Barad]] auch mit dem Begriff der „Onto-epistemo-logy“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 213.</ref>
Diese neue Ontologie oder u.&nbsp;a. nach [[Donna Haraway]] bezeichnete ''flat ontology'', betont die Verwobenheit bzw. „Intraaktion“ von Natur und Kultur<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 281.</ref> im Gegensatz zu strukturalistischen Ansätzen, welche diese oftmals als grundlegende Gegensätze konzeptualisieren. Donna Haraway schlägt mit dem Begriff „naturecultures“ vor, die binären Oppositionen der beiden Konstrukte aufzulösen und ihre wesensmäßige Verknüpfung anzuerkennen.<ref>Donna Haraway: ''The Companion Species Manifesto. Dogs, People, and Significant Otherness.'' Prickly Paradigm, Chicago 2003.</ref> Darüber hinaus werden in diesem neumaterialistischen Verständnis von [[Ontologie]] vor allem Prozesse der Materialisierung in den Blick genommen, was Diane Coole als auch als Ontologie des Werdens bezeichnet.<ref>Diana Coole: ''Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences.'' In: ''Millennium – Journal of International Studies.'' Band 41, Nr. 3, 2013, S. 453.</ref> Um die Diskrepanz zwischen wissenschaftlichem Repräsentationalismus und radikalem [[Konstruktivismus (Philosophie)|Konstruktivismus]] zu überwinden, formuliert [[Karen Barad]] ihr Konzept des „Agentiellen Realismus“.<ref>Karen Barad: ''Interview with Karen Barad.'' In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): ''New Materialism. Interviews & Cartographies.'' MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70.</ref> Dieser bezeichnet keine fixe Ontologie, sondern die „kontinuierliche Herstellung und Veränderung von handlungsmächtiger Realität in Phänomenen durch mate­riell-diskursive Praktiken“.<ref>Sigrid Schmitz: ''Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.'' In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): ''Schlüsselwerke der Science & Technology Studies.'' Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 285.</ref> Erkenntnis und [[Objektivität]] seien so trotzdem möglich, da die „intraagierenden Agentien“ ontologisch „unzertrennlich“ bzw. verschränkt seien.<ref>Karen Barad: ''Interview with Karen Barad.'' In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): ''New Materialism. Interviews & Cartographies.'' MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 19.</ref> In diesem Denken gibt es folglich „keine Priorisierungen oder Kausalitäten mehr zwischen Diskurs und Materie, Natur und Kultur, und auch nicht zwischen menschlichem und nicht-menschlichem Tätigsein“.<ref>Pia Garske: ''What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit.'' In: ''PROKLA.'' Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 116.</ref> Dies bezeichnet [[Karen Barad|Barad]] auch mit dem Begriff der „Onto-epistemo-logy“.<ref>Karen Barad: ''Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter.'' In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): ''Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper.'' transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 213.</ref>
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* Katharina Hoppe, Thomas Lemke: ''Die Macht der Materie. Grundlagen und Grenzen des agentiellen Realismus von Karen Barad.'' In: ''Soziale Welt.'' Band 66, 2015, S. 261–279.
* Katharina Hoppe, Thomas Lemke: ''Die Macht der Materie. Grundlagen und Grenzen des agentiellen Realismus von Karen Barad.'' In: ''Soziale Welt.'' Band 66, 2015, S. 261–279.
* Iwona Janicka: ''Nichtmenschen und Politik Was bedeutet das? Wie funktioniert es?'' In: ''fiph. JOURNAL.'' Nr. 29, April 2017.
* Iwona Janicka: ''Nichtmenschen und Politik Was bedeutet das? Wie funktioniert es?'' In: ''fiph. JOURNAL.'' Nr. 29, April 2017.
* Martin Kallmeyer: ''New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies.'' In: Kortendiek u. a. (Hg.): ''Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft.'' Springer, Wiesbaden 2017, aus: https://doi.org/10.1007/978-3-658-12500-4_40-1 [abgerufen am 11. September 2018].
* Martin Kallmeyer: ''New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies.'' In: Kortendiek u. a. (Hg.): ''Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft.'' Springer, Wiesbaden 2017, {{doi|10.1007/978-3-658-12500-4_40-1}}.
* Bruno Latour: ''Das Elend der Kritik. Vom Krieg um Fakten zu Dingen von Belang.'' Diaphanes, Zürich 2007.
* Bruno Latour: ''Das Elend der Kritik. Vom Krieg um Fakten zu Dingen von Belang.'' Diaphanes, Zürich 2007.
* Timothy James LeCain: ''The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective.'' In: ''International Journal for History, Culture and Modernity (HCM).'' Band 3, 2015, S. 1–28.
* Timothy James LeCain: ''The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective.'' In: ''International Journal for History, Culture and Modernity (HCM).'' Band 3, 2015, S. 1–28.

Version vom 24. November 2018, 12:04 Uhr

Die Begriffe New Materialism, material turn, Neo Materialism oder Neuer Materialismus bezeichnen gemeinsam ein heterogenes Diskursfeld.

Die Entstehung der Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und disziplinärer Perspektiven kann als Reaktion auf die durch ökologische Krisen veränderte Umwelt und den rapiden technischen Fortschritt betrachtet werden. Die Beziehungen zwischen Technologie und Mensch und Natur/Umwelt und Mensch werden nun seit 15 bis 20 Jahren unter dem Stichwort New Materialism von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Interdisziplinarität) beleuchtet.

Gemeinsames Anliegen ist den diversen Neuen Materialismen

  • die Überwindung der Zentralstellung des menschlichen Subjekts, also des in der Philosophie hegemonialen Anthropozentrismus,
  • die Erneuerung einer Konzeption von Materie als aktiv und wirkmächtig,
  • die Befürwortung eines revisionären ontologischen Theorieformats[1]
  • sowie der Vorschlag einer „Komplexifizierung von Natur-Kultur-Verhältnissen als Kontinuum“.[2]

Donna Haraway, Rosi Braidotti, Karen Barad und Jane Bennett gehören zu den meist rezipierten Vertreterinnen der Neuen Materialismen.

Begriff und philosophiegeschichtliche Verortung

Der Begriff Neuer Materialismus deutet 1. auf eine Novizität und 2. auf eine Abgrenzung zu schon vorher bestehenden Materialismen hin.

  1. Durch Bezüge auf alte philosophische Ansätze und neue Zweige der Naturwissenschaften, entstehen „partielle [..] Verschiebungen und theoretische [..] Neubeschreibungen [..], die zusammengenommen durchaus neu sind – nicht im Sinne eines Bruchs mit dem Alten, sondern im Sinne einer Neuversammlung“[3]
  2. Gemeinsamkeiten der neuen und alten Materialismen sind die Vorstellungen, dass Subjekte keine essentialistischen Eigenschaften haben und, dass das „menschliche[...] Bewusstsein [..] nicht unabhängig von der Wahrnehmung und Interaktion mit der Welt“ existiert, sondern sich im Wechselverhältnis befindet.[4] In Abgrenzung zum Historischen Materialismus dezentralisieren neumaterialistische Denkrichtungen den Menschen im Erkenntnisprozess, wohingegen der Historische Materialismus ein emanzipatorisches Potential im Menschen, als Bezugspunkt politischer Bestrebungen erkennt. Außerdem wird Materie im Neuen Materialismus nicht mehr als „stumme Verfügungsmasse und einfaches Objekt menschlichen Zugriffs“[5] oder geronnene, verfestigte Struktur von Arbeits-, Klassen- und Tauschverhältnissen verstanden.[6] Der Fokus liegt somit nicht auf den „verfestigten Herrschaftsverhältnisse[n] und deren materielle[r] Struktur, sondern auf dem lebendigem Austausch von Materie, Energien und Dingen“.[7] Darüber hinaus grenzen sich Neue Materialismen stark von einigen anderen Ausle­gungen, wie z. B. dem Repräsentationalimus, dem linguistischen Materialismus oder der Praxistheorie des Sozialkonstruktivismus ab.[8] Der Begriff material turn bezeichnet insbesondere die Abgrenzung zum linguistic turn/cultural turn.[9]

Der Neue Materialismus speist sich u. a. aus poststrukturalistischen und posthumanistischen Theorieimpulsen, wie z.  B. denen von Gilles Deleuze und Félix Guattari, die durch die feministischen Rezeptionen in den Diskurs eingebracht wurden. Andere Impulse kamen aus der feministischen Wissenschaftstheorie z. B. durch Donna Haraway. So knüpft der Neue Materialismus an Theorien an, die aus den „Schnittmengen feministischer Natur- und Sozialwissenschaftsdiskurse“ seit den späten 1980er Jahren entstanden sind, und in der Figur des „Cyborgs[10] auf den Punkt gebracht und von dort aus weiterentwickelt wurden“.[11] Nina Lykke bezeichnet den New Materialism als feministischen „Postkonstruktionismus.[12]

Themenfelder des Neuen Materialismus

Überwindung der Zentralstellung des menschlichen Subjekts

Als eine der Prämissen des Neuen Materialimus gilt die Notwendigkeit der Überwindung der Zentralstellung des menschlichen Subjekts, welche im Humanismus einen zentralen Platz einnahm. Dieser Anthropozentrismus beschreibt eine den Menschen zentrierende Weltsicht, in der „alle Vorgänge und Aktionen danach bewertet werden, ob sie „dem Menschen“ nutzen oder schaden und in der der Mensch (und nicht „Gott“ oder „die Natur“) zugleich auch die wichtigste Handlungseinheit bildet“.[13] Neumaterialistische Denkrichtungen setzen diesem Denken eine posthumanistische Anthropozentrismuskritik entgegen, welche sich einerseits gegen die ausschließende Kraft der Kategorie Mensch wendet und die Frage danach stellt, wer als Mensch gilt bzw. als Mensch anerkannt wird.[14] So „entlarvten“ laut Pia Garske vor allem feministische und postkoloniale Kritiken die Kategorie Mensch „als Verallgemeinerungen nur ganz bestimmter menschlicher (nämlich vor allem: männlicher, weißer,…) Erfahrungen“.[15] Andererseits steht die Frage im Zentrum „wie die menschlichen Kulturen Teil vieler anderer materieller Kulturen in der Welt sind, z.  B. der Elektronen, der Bakterien, der Pflanzen und anderer Lebewesen“.[16] Karen Barad, eine der am meist rezipierten Vertreterinnen des New Materialism und Begrün­derin des Agentiellen Realismus,[17] geht über dieses Verständnis einer unzureichenden Kon­zeption des Menschen mit durchlässigen Grenzlinien zu seiner Umwelt hinaus und fordert die Abschaffung der Kategorie Mensch generell. Sie stellt die in der rationalistischen Traditi­on grundlegende Trennung von Subjekt und Objekt (Subjekt-Objekt-Spaltung) und die daran geknüpften Kategorien von Aktivität und Passivität nicht nur in Frage, sondern zweifelt vielmehr deren apriorische Existenz per se an: „Agency can not be designated as an attribute of „subjects“ or „objects“ (as they do not preexist as such)“.[18] So sind laut Karen Barad „menschliche“ Körper nicht inhärent unterschiedlich zu „nicht- menschlichen“, sondern sind „material-discursive phenomena“,[19] formieren sich also „prozesshaft und unabschließbar“.[20] Aus dieser Annahme folgern u. a. Barad[21] und Iris van der Tuin,[22] dass diese den Menschen priorisierende Hierarchie als obsolet be­trachtet werden kann.[23][24]

Diese Annahme beinhaltet für viele Denker des Neuen Materialismus auch eine Kritik am Konzept des Anthropozän, ein Begriff der das Ende des geologische Zeitalter des Holozäns beschreibt und 2000 u. a. von dem Chemiker Paul Crutzen in Leben gerufen wurde.[25] Der Neologismus definiert die Menschheit als geologische Kraft und thematisiert ihren zentralen Einfluss auf Veränderungen des Klimas.[26]

Als eine der größten Impulsgeberinnen einer neumaterialistischen Kritik am Konzept des Anthropozäns gilt Donna Haraway,[27] welche den nach ihrer Ansicht inhärenten Anthropozentrismus des Konzepts mit der Begründung ablehnt, dass nicht die Menschheit, sondern das kapitalistische System Verursacherin der Prozesse, die zu einer ökologischen Krise geführt haben, sei. Auf Basis dieser Überlegungen entwirft Haraway das Konzept des Capitalocene,[28] welches sie als eine neumaterialistische Alternative zur Idee des Anthropozän versteht.

Ein weiterer Kritiker des Anthropozän, der neumaterialistische Theoretiker Timothy James LeCain, fügt an, dass das Konzept die Fähigkeiten des Menschen und seine Position in der Welt stark überschätze.[29] Ein Verständnis des „Zeitalter des Menschen“ („Age of humans“[30]), wie das Anthropozän populärwissenschaftlich auch genannt wird, verstärke das Verständnis einer klaren Trennung zwischen „human culture and a largely passive natural world“[31] und verdecke, dass Menschen Produkte der materiellen Welt seien.[32] Als Alternative zum Zeitalter des Anthropozän schlägt LeCain u. a. den Begriff Carbocene vor; „an age of powerful carbon-based fuels that have helped to create ways of thinking and acting that humans now find exceedingly difficult to escape.“[33]

Konzeption von Materie

Karen Barad bemerkt, dass Sprache zu viel Macht eingeräumt wurde und kritisiert damit die scheinbare Bedeutungslosigkeit von Materie: „the only thing that does not seem to matter is matter“.[34] Die verschiedenen Ansätze des Neuen Materialismus stellen der verbreiteten Annahme, Materie sei ein „passive[r] Stoff, der auf menschliche Bearbeitung wartet“[35] ein Konzept von Materie entgegen, welches ihr stattdessen ein „selbstorganisierendes Potential“[36] zuschreibt. Karen Barad konzeptualisiert Materie, in Abgrenzung zu anderen Konzepten, als ein sich entwickelnder Prozess der Historizität, der durch Intra-Aktion hervorgebracht wird.[37][38] Materie und Materialität, werden also als dynamisches intra-aktives Werden[39] oder als „Gerinnung von Tätigsein“[40] verstanden. Intra-Aktion ist ein Neologismus von Karen Barad, den sie zur Abgrenzung des Begriffs Inter-Aktion verfasst hat, der interagierende Akteure fokussiert (z. B. bei Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie oder Donna Haraways Konzept des Situierten Wissens) und eine Existenz von unabhängigen Entitäten voraussetzt. Der Begriff der Intra-Aktion stellt in dieser Abgrenzung einen tiefgreifenden konzeptuelle Verschiebung da. Er kann beschrieben werden als die sich wechselseitig beeinflussende Beschaffenheit von verflochtenden Handlungsfähigkeiten bzw. Wirkmächten (Agency) von Materie. Die Materie materialisiert sich erst durch die Intra-Aktion, wobei die Fähigkeit dieser Materie zur Handlung, unabhängig von einer anderen Entität ist.[41] D. h. auch das Intra-Aktionen und damit Materialisierungprozesse keine menschliche Anwesenheit erfordern: „Intra-action are specific cau­sal material enactments that may or may not involve humans“.[42] „Im Gegensatz zu Inter-Aktionen sind die an einer Handlung [B]eteiligten [..] vor ihrem Aktivwerden innerhalb des Phänomens noch gar nicht als unabhängige, klar voneinander abgegrenzte Einheiten un­terscheidbar. Stattdessen konstituieren sie sich erst im Rahmen der Intra-Aktion gegenseitig. Erst dort stell[t] sich heraus, wo die Grenzen“[43] zwischen ihnen verlaufen. In durch dynamische Intra-Aktionen materialisierte Phänomene sind „Diskurse und bedeu­tungsgenerierende Tätigkeiten, technische Apparaturen, Subjekte und materielle Komponenten beteiligt und verwoben“.[44] In Abgrenzung zu poststrukturalistischen Ansätzen, die laut Karen Barad Materialität nur als Produkt diskursiver Praxen verstünden und somit Materie passive Oberfläche von Einschreibungsergebnissen und Bedeutungszu­weisungen bleibe,[45][46] sei es wichtig einzubeziehen, wie Materie sich materialisiert.[47]

In neumaterialistischen Theorien verfügt Materie des Weiteren über Agency (Handlungsmacht). Diese ist jedoch nicht auf menschliche Intentionalität oder Subjektivität ausgerichtet, sondern folgt ihrer eigenen Logik.[48] Der Begriff der Agency begrenzt sich im Neuen Materialismus also nicht auf die Handlungsmacht menschlicher, sondern bezieht sich auch auf die Wirkmacht nicht-menschlicher materielle oder posthumaner Akteure.[49][50][51][52] Durch diese Verschiebung soll der Dualismus zwischen menschlich und nicht-menschlich und die damit verbundene Hierarchie zwischen „kultureller oder sozialer Handlungsmacht [..] gegenüber materieller Agency“[53] aufgelöst werden.

Agency ist jedoch keine attributive Eigenschaft, sondern „the enactment of iterative changes to particular practices through the dynamics of intra-activity“.[54] Agency ist also „ein Tun (doing), also eine Tätigkeit, […], eine wirkmächtige Praxis.“[55]

Jane Bennett, eine weitere einflussreiche Vertreterin des Neuen Materialismus, schreibt Dingen (non-humans) thing-power zu. Dieses Konzept beschreibt, dass Dinge nicht nur widerständig auf Äußeres reagieren, sondern eine aktive, vitale, positive Macht und Agency besitzen. Dinge haben also die Fähigkeit, Sachen passieren zu lassen, Effekte zu produzieren, zu handeln, lebendig zu werden, denn sie sind lebendige Einheiten.[56] Jane Bennett verwendet in Anlehnung an Gilles Deleuze und Félix Guattari[57] den Begriff der Assemblages und definiert diese als „ad hoc groupings of diverse elements, of vibrant materials of all sorts“.[58] Assamblages sind also Versammlungen von Elementen, die aus verschiedenster lebendiger und dynamischer Materie besteht. Diese Elemente haben aus eigenem Antrieb heraus die Tendenz eine Handlung vorzunehmen, und so beschreibt Bennett sie als „conative bodies“.[59] Bennett ergänzt, dass das Konzept der Assamblage die dynamisch verteilte Natur von Agency genauer erfasse, weil thing-power eine stabile Entität implizieren könnte.[60] So kann von einer „agency of assemblages“[61] gesprochen werden. Rick Dolphijn und Iris van der Tuin wollen die neu materialistische Konzeption von Materie als tiefgreifend und umfassend verstehen, sodass sie von einer „Revolution des Denkens“ sprechen.[62]

Ontologie zwischen Repräsentationalismus und Konstruktivismus

Feministisch-wissenschaftstheoretische Debatten beschäftigen sich unter anderem kritisch mit naturwissenschaftlicher Forschungsmethodik und dem daraus resultierenden Objektivitätsbegriff.[63]Poststrukturalistische Ansätze, wie beispielsweise die Judith Butlers[64] prägen diese feministischen Auseinandersetzungen und somit auch eine Kritik an ebendiesem Objektivitätsbegriff seit den 1990er Jahren stark und fokussieren eher epistemologische als ontologische Fragen. Der Neue Materialismus, welcher auch als Teil feministischer Denkrichtungen verstanden werden kann, grenzt sich jedoch in großen Teilen von den poststrukturalistischen Ansätzen des radikalen Konstruktivismus und Repräsentationalismus ab[65] und rezentriert die „Eigenlogik des Materiellen“.[66][67] Neumaterialistische Theorien verhelfen Ontologien zu einem Aufschwung in feministischen Debatten, jedoch diesmal nicht als „abschließende Festlegungen“, sondern als „spekulative Öffnungen“.[68] Die zentrale These der „Untrennbarkeit von Sein (Ontologie) und Wissen (Epistemologie)“,[69] welche diesem Denken zugrunde liegt, wird selbst zu einer „neuen Ontologie“[70][71] erweitert, welche beansprucht „zu einem anderen Verständnis von Macht [und] Verantwortung“ beizutragen.[72]

Diese neue Ontologie oder u. a. nach Donna Haraway bezeichnete flat ontology, betont die Verwobenheit bzw. „Intraaktion“ von Natur und Kultur[73] im Gegensatz zu strukturalistischen Ansätzen, welche diese oftmals als grundlegende Gegensätze konzeptualisieren. Donna Haraway schlägt mit dem Begriff „naturecultures“ vor, die binären Oppositionen der beiden Konstrukte aufzulösen und ihre wesensmäßige Verknüpfung anzuerkennen.[74] Darüber hinaus werden in diesem neumaterialistischen Verständnis von Ontologie vor allem Prozesse der Materialisierung in den Blick genommen, was Diane Coole als auch als Ontologie des Werdens bezeichnet.[75] Um die Diskrepanz zwischen wissenschaftlichem Repräsentationalismus und radikalem Konstruktivismus zu überwinden, formuliert Karen Barad ihr Konzept des „Agentiellen Realismus“.[76] Dieser bezeichnet keine fixe Ontologie, sondern die „kontinuierliche Herstellung und Veränderung von handlungsmächtiger Realität in Phänomenen durch mate­riell-diskursive Praktiken“.[77] Erkenntnis und Objektivität seien so trotzdem möglich, da die „intraagierenden Agentien“ ontologisch „unzertrennlich“ bzw. verschränkt seien.[78] In diesem Denken gibt es folglich „keine Priorisierungen oder Kausalitäten mehr zwischen Diskurs und Materie, Natur und Kultur, und auch nicht zwischen menschlichem und nicht-menschlichem Tätigsein“.[79] Dies bezeichnet Barad auch mit dem Begriff der „Onto-epistemo-logy“.[80]

Kritik am Neuen Materialismus

So vielfältig die verschiedenen Ansätze des Neuen Materialismus sind, so vielfältig sind auch kritische Positionen hierzu: Aus zeichentheoretischer Perspektive kritisiert Sara Ahmed, dass in der Gründungsgeste des Neuen Materialismus und der inhärenten Kritik am vermeintlichen Antibiologismus feministischer und poststrukturalistischer Theorie, die materiell-semiotischen Arbeiten, die innerhalb feministischer Theorie bereits existieren, übergangen würden.[81] Ahmed fokussiert hierbei besonders die Position von Karen Barad, die eine „Karikatur“[82] eines materiephoben Feminismus zeichne und mit der Forderung zur Betrachtung der Materie zurückzukehren, alte Binaritäten wieder verstärke.[83]

Astrid Deuber-Mankowsky mahnt den Mangel einer epistemologischen Perspektive im Sinne der historischen Situierung von Wissen, wie von der Vordenkerin des Neuen Materialismus Donna Haraway konzeptualisiert, an.[84]

Des Weiteren verweist Hanna Meissner kritisch auf eine analytische Leerstelle in der Konzeption der Kategorie Mensch. So bleibt nach Meissner die Frage wer der Mensch ist, gegen den sich die Kritik des Anthropozentrismus richtet, vielfach nicht nur unbeantwortet, sondern sogar ungestellt.[85] Im Begehren der Überwindung des Konzepts wird „in eigentümlicher Weise ein spezifisches Subjekt als Mensch schlechthin verallgemeinert und letztlich reaktualisiert“.[86] Dieser Kritik schließt sich auch Pia Garske an, die beschreibt, dass mit der Überwindung des Menschlichen eine Sprachlosigkeit entstehe, aus der „die Unmöglichkeit erwächst, real existierende Ungleichheiten und Ausbeutungsverhältnisse zwischen Menschen noch benennen zu können“.[87] Nach Petra Hinton zähle hierzu beispielsweise Rassismus, welcher mit neumaterialistischen Theorien nicht mehr adäquat analysiert und dekonstruiert werden könne, da der Neue Materialismus mit einem Analyserahmen operiere, der race vermeintlich 'zurückgelassen' hat und gerade dadurch unsichtbar wiedereinsetze.[88]

Christine Bauhardts Überlegungen zielen auf dieselbe Problematik, wenn sie das „Beschweigen der sex/gender-Unterscheidung und der Reproduktivität des weiblichen Körpers bei den Autorinnen des New Feminist Materialism“[89] bemängelt, da die „potentielle Gebärfähigkeit des weiblichen Körpers und die damit legitimierte Geschlechterhierarchie“[90] so nicht mehr thematisiert werden könne.

Gemein ist diesen Ansätzen, dass sie die Schwierigkeit thematisieren, mithilfe des Neuen Materialismus eine emanzipatorische Gesellschaftstheorie[91] im Sinne einer sozio-strukturellen Machtanalyse und -kritik, wie sie für poststrukturalistische und historisch-materialistische Ansätze prägend ist, zu entwickeln.[92]

Politische Potentiale

Die viel aufgeworfene Frage, worin das emanzipatorische Potential für gesellschaftliche Veränderung liegt, findet ebenso viele verschiedene Antworten wie es Positionen im Spektrum des Diskursfeldes Neuer Materialimus gibt. Vor allem die politischen Implikationen, welche die neumaterialistische Dezentrierung des Menschen und das daraus folgende Fehlen einer Adressatin für Kritik hervorrufen, stoßen bei neumaterialistischen Denkerinnen vermehrt auf Gegenreaktionen. So wendet Diana Coole[93] ein, dass der Neue Materialis­mus der menschlichen Spezies zwar jegliche kosmischen Privilegien raubt, jedoch ohne auf die Verantwortung, die der Mensch als moralisches Wesen innehat, zu verzichten. Hiernach muss der Mensch Verantwortung für die Umgebung übernehmen, sowohl in Bezug auf das alltägliche Leben, in Produktions- und Konsumverhalten, als auch auf der politischen Ebene im globalen Kontext. Im Sinne einer kritischen Interventionsfähigkeit geht Cooles neumate­rialistischer Ansatz dabei über normative Bemühungen hinaus und versucht strukturelle (Macht-)Analysen zu integrieren.[94] Aus der im Neuen Materialismus favorisierten flachen Hierarchie zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren lassen sich außerdem ökologische Forderungen ableiten, wie sie beispielsweise in den Cultural Animal Studies[95] oder dem Ökofeminismus gestellt werden. Hierbei erkennen Theoretiker wie Christine Bauhardt an, dass sich mit Hilfe des Neuen Materialismus „Ökologische Fragen nach den Austauschprozessen zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Natur“ wieder ins Blickfeld nehmen lassen.[96] So führt z. B. Jane Bennett mit dem Konzept „thing-power“[97] ökologisches Denken und den Ansatz des Neuen Materialismus zusammen, indem sie „Kritik an übermäßigem Konsum und der damit verbundenen Wegwerfmentalität“ übt.[98]

An dieser Stelle plä­diert Jane Bennett nicht nur für ökologische Nachhaltigkeit,[99] sondern formuliert mit ihrer These einer „Vitalität der Dinge zu einer Reformulierung der Kapitalis­muskritik“.[100] Hanna Meissner schließt hier an und bestärkt „[a]ngesichts der Zerstörungen, die mit dem Zeitalter des Menschen und der ihm eigenen Vorstellung techni­scher Kontrollierbarkeit der Natur“[101] die Notwendigkeit der im Neuen Materialismus zentralen Frage „wie wir uns der Materialität unserer Bedingungen anders zu­wenden können“ und zwar hin zu „weniger gewaltsamen Verhältnissen“.[102] Auch Karen Barad „betont die Bedeutung von Ethik“[103] und, dass die Menschheit Verantwortung übernehmen solle – jedoch anders als in der humanistische Konzeption.[104] Im New Materialism sei Verantwortung nicht „…das exklusive Recht, die Verpflichtung oder das Herrschaftsgebiet des Menschen“.[105] Aus diesem Denken heraus formuliert Karen Barad den „Anspruch einer ethischen Verpflichtung“[106] woraus sich für Barad eine „Verantwortliche Objektivität“[107] und eine damit einhergehende „Ethik des Wissens“[108] ableitet. Diese beschreibt die „Notwendigkeit einer kritischen Reflexion der Herstellung, Stabilisierung und möglichen De­stabilisierungen von Bedeutungen und Grenzen und damit verbunden der Verantwortung, welches Wissen und welches Sein dabei ausgeschlossen und unmöglich gemacht wird.“[109] 2012 erweitert Karen Barad ihre Theorie und führt den hierzu den Begriff der „Ethico-onto-epistemo-logy“ ein.[110]

Andreas Folkers sieht die politische Stärke des Neuen Materialismus in seiner „spekulative[n] Haltung“. Die Betonung der Unabschließbarkeit des Materiellen, halte auch die Frage nach dem Sozialen offen und verhindere dadurch die „Abschließung der politischen Agenda“ .Welche Dinge perspektivisch politisch ins „Gewicht fallen werden und sich zum Teil des Sozialen machen, steht nicht fest“ und der Neue Materialismus würde ihnen offen begegnen.[111] Solche konstruktiven Irritationen und Erreger brauche jede Kritik, damit ihr nicht der Dampf ausgehe.[112]

Literatur

  • Sara Ahmed: Open Forum Imaginary Prohibitions: Some Preliminary Remarks on the Founding Gestures of the ‚New Materialism‘. In: European Journal of Women’s Studies. Band 15, Nr. 1, 2008, S. 23–39.
  • Stacy Alaimo, Susan Hekman (Hg.): Material Feminisms. Indiana University Press, Bloomington/Indianapolis 2008.
  • Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216.
  • Karen Barad: Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning. Duke University Press, North Carolina 2007.
  • Karen Barad: Agentieller Realismus. Über die Bedeutung materiell-diskursiver Praktiken. Suhrkamp, Berlin 2012.
  • Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70.
  • Christine Bauhardt: Feministische Ökonomie, Ökofeminismus und Queer Ecologies – feministisch-materialistische Perspektiven auf gesellschaftliche Naturverhältnisse. In: Gender Politik Online. April 2012, aus: [1] (abgerufen am 10. September 2018.)
  • Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114.
  • Jane Bennett: The Force of Things. Steps toward an Ecology of Matter. In: Political Theory. Band 32, Nr. 3, 2004, S. 347–372.
  • Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010.
  • Roland Bogards: Cultural Animal Studies. In: G. Dürbeck, U. Stobbe (Hg.): Ecocriticism. Eine Einführung. Böhlau, Köln 2015, S. 68–80.
  • Judith Butler: Gender trouble. Feminism and the subversion of identity. Routledge, New York 1990.
  • Diana Coole: Rethinking agency: A phenomenological approach to embodiment and agentic capacities. In: Political Studies. Band 53, Nr. 1, 2005, S. 124–142.
  • Diana Coole: Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences. In: Millennium – Journal of International Studies. Band 41, Nr. 3, 2013, S. 451–469.
  • Diana Coole, Samantha Frost: Introducing the NewMaterialisms. In: Diana Coole, Samantha Frost: NewMaterialisms. Ontology, Agency and Politics. Duke University Press, Durham & London 2010, S. 1–43.
  • Paul J. Crutzen, J. Grinevald, J. McNeil, W. Steffen: The Anthropocene: Conceptual and historical perspectives. In: Philosophical Transactions of the Royal Society. Band 369, 2011, S. 842–864.
  • Gilles Deleuze, Felix Guattari: Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie. Merve, Berlin 1992.
  • Astrid Deuber-Mankowsky: Zwischen Apokalypse und Sym-Poiesis. Neue Materialismen und Situiertes Wissen. In: Bath, Meißner, Trinkaus, Völker (Hg.): Verantwortung und Un/Verfügbarkeit. Westfälisches Dampfboot, Münster 2017, S. 151–165.
  • Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012.
  • Waltraud Ernst: Menschliche und weniger menschliche Verbindungen: Posthumanismus und Gender. In: FIfF-Kommunikation. Nr. 3/16, 2016, S. 37–41.
  • Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33.
  • Francesca Ferrando: Is the post-human a post-woman? Cyborgs, robots, artificial intelligence and the futures of gender: A case study. In: European Journal of Futures Research. Band 2, Nr. 1, 2014, S. 1–17.
  • Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129.
  • Donna Haraway: Die Neuerfindung der Natur: Primaten, Cyborgs und Frauen. Campus, Frankfurt am Main 1995.
  • Donna Haraway: The Companion Species Manifesto. Dogs, People, and Significant Otherness. Prickly Paradigm, Chicago 2003.
  • Donna Haraway: Anhropocene, Capitalocene, Chthulucene. Staying with the Trouble. 2014. Aus: [2] abgerufen am 21. September 2018.
  • Donna Haraway: Unruhig bleiben: Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Campus, Frankfurt am Main 2018.
  • Petra Hinton, Xin Liu: The Im/Possibility of Abandonment in New Materialist Ontologies. In: Australian Feminist Studies. 30/84, 2015, S. 128–145.
  • Katharina Hoppe, Thomas Lemke: Die Macht der Materie. Grundlagen und Grenzen des agentiellen Realismus von Karen Barad. In: Soziale Welt. Band 66, 2015, S. 261–279.
  • Iwona Janicka: Nichtmenschen und Politik Was bedeutet das? Wie funktioniert es? In: fiph. JOURNAL. Nr. 29, April 2017.
  • Martin Kallmeyer: New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies. In: Kortendiek u. a. (Hg.): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft. Springer, Wiesbaden 2017, doi:10.1007/978-3-658-12500-4_40-1.
  • Bruno Latour: Das Elend der Kritik. Vom Krieg um Fakten zu Dingen von Belang. Diaphanes, Zürich 2007.
  • Timothy James LeCain: The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective. In: International Journal for History, Culture and Modernity (HCM). Band 3, 2015, S. 1–28.
  • Nina Lykke: Feministischer Postkonstruktionismus. In: T. Groll, D. Keil, T. Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assemblage, Münster 2013, S. 36–49.
  • Hanna Meissner: Von der Romantik imaginärer Verluste: Bringing the material back in? In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Band 23, Nr. 2, 2014, S. 106–115.
  • Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291.
  • Andreas Seier: Die Macht der Materie. What else is new? In: Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM). Nr. 11, 2014, S. 186–191.
  • Heather I. Sullivan: New Materialism. In: G. Dürbeck, U. Stobbe (Hg.): Ecocriticism. Eine Einführung. Böhlau, Köln 2015, S. 57–67.
  • Iris van der Tuin: New Feminist Materialisms – Review Essay. In: Women’s Studies International Forum. Band 34, 2011, S. 271–277.

Einzelnachweise

  1. Diana Coole, Samantha Frost: Introducing the NewMaterialisms. In: Diana Coole, Samantha Frost (Hrsg.): NewMaterialisms. Ontology, Agency and Politics. Duke University Press, Durham & London 2010, S. 1–43.
  2. Martin Kallmeyer: New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies. In: Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-12500-4, S. 1–10, S. 1.
  3. Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 17.
  4. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 127.
  5. Katharina Hoppe, Thomas Lemke: Die Macht der Materie. Grundlagen und Grenzen des agentiellen Realismus von Karen Barad. In: Soziale Welt. Band 66, 2015, S. 261–279, S. 262.
  6. Jane Bennett: The Force of Things. Steps toward an Ecology of Matter. In: Political Theory. Band 32, Nr. 3, 2004, S. 347–372, S. 366.
  7. Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99f.
  8. Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 17-23.
  9. Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 16.
  10. Donna Haraway: Die Neuerfindung der Natur: Primaten, Cyborgs und Frauen. Campus, Frankfurt am Main 1995.
  11. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 112.
  12. Nina Lykke: Feministischer Postkonstruktionismus. In: T. Groll, D. Keil, T. Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assemblage, Münster 2013, S. 36–49.
  13. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 121.
  14. Iwona Janicka: Nichtmenschen und Politik Was bedeutet das? Wie funktioniert es? In: fiph. JOURNAL. Nr. 29, April 2017, S. 21f.
  15. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 121.
  16. Heather I. Sullivan: New Materialism. In: G. Dürbeck, U. Stobbe (Hg.): Ecocriticism. Eine Einführung. Böhlau, Köln 2015, S. 57–67, S. 59.
  17. Wird von Diane Coole als „renewed“ bezeichnet (Coole/Frost 2010:4).
  18. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.
  19. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 208.
  20. Andreas Seier: Die Macht der Materie. What else is new? In: Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM). Nr. 11, 2014, S. 186–191, S. 186.
  21. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216.
  22. Iris van der Tuin: New Feminist Materialisms – Review Essay. In: Women’s Studies International Forum. Band 34, 2011, S. 271–277.
  23. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 121.
  24. Iris van der Tuin: New Feminist Materialisms – Review Essay. In: Women’s Studies International Forum. Band 34, 2011, S. 271–277, S. 271.
  25. Paul J. Crutzen, J. Grinevald, J. McNeil, W. Steffen: The Anthropocene: Conceptual and historical perspectives. In: Philosophical Transactions of the Royal Society. Band 369, 2011, S. 842–864.
  26. Paul J. Crutzen, J. Grinevald, J. McNeil, W. Steffen: The Anthropocene: Conceptual and historical perspectives. In: Philosophical Transactions of the Royal Society. Band 369, 2011, S. 842–864, S. 834.
  27. Donna Haraway: Anhropocene, Capitalocene, Chthulucene. Staying with the Trouble. 2014. Aus: http://opentranscripts.org/transcript/anthropocene-capitalocene-chthulucene/?highlight=haraway [abgerufen am 21. September 2018].
  28. Donna Haraway: Unruhig bleiben: Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Campus, Frankfurt am Main 2018.
  29. Timothy James LeCain: The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective. In: International Journal for History, Culture and Modernity (HCM). Band 3, 2015, S. 1–28, S. 4.
  30. Timothy James LeCain: The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective. In: International Journal for History, Culture and Modernity (HCM). Band 3, 2015, S. 1–28, S. 1.
  31. Timothy James LeCain: The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective. In: International Journal for History, Culture and Modernity (HCM). Band 3, 2015, S. 1–28, S. 1.
  32. Timothy James LeCain: The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective. In: International Journal for History, Culture and Modernity (HCM). Band 3, 2015, S. 1–28, S. 2.
  33. Timothy James LeCain: The Anthropocene. A Neo-Materialist Perspective. In: International Journal for History, Culture and Modernity (HCM). Band 3, 2015, S. 1–28, S. 1.
  34. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 187.
  35. Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 24.
  36. Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 24.
  37. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 206.
  38. Matter is „always already an ongoing historicity. […]. Matter is substance in its intra-active becoming not a thing, but a doing, a congealing of agency. Matter is a stabilizing and destabilizing process of iterative intra-activity“.
  39. Waltraud Ernst: Menschliche und weniger menschliche Verbindungen: Posthumanismus und Gender. In: FIfF-Kommunikation. Nr. 3/16, 2016, S. 37–41, S. 38.
  40. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 40.
  41. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 200.
  42. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 202.
  43. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 115.
  44. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.
  45. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 195.
  46. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.
  47. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.
  48. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.
  49. Karen Barad: Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning. Duke University Press, North Carolina 2007.
  50. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010.
  51. Diana Coole: Rethinking agency: A phenomenological approach to embodiment and agentic capacities. In: Political Studies. Band 53, Nr. 1, 2005, S. 124–142.
  52. Diana Coole: Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences. In: Millennium – Journal of International Studies. Band 41, Nr. 3, 2013, S. 451–469.
  53. Martin Kallmeyer: New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies. In: Kortendiek u. a. (Hg.): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft. Springer, Wiesbaden 2017, doi:10.1007/978-3-658-12500-4_40-1, S. 2.
  54. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 211.
  55. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 284.
  56. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010, S. 5f.
  57. Gilles Deleuze, Felix Guattari: Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie. Merve, Berlin 1992.
  58. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010, S. 23.
  59. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010, S. 21.
  60. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010, S. 20ff.
  61. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010. S. 21.
  62. Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 85.
  63. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 280.
  64. Judith Butler: Gender trouble. Feminism and the subversion of identity. Routledge, New York 1990.
  65. Martin Kallmeyer: New Materialism: neue Materialitätskonzepte für die Gender Studies. In: Kortendiek u. a. (Hg.): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft. Springer, Wiesbaden 2017, doi:10.1007/978-3-658-12500-4_40-1, S. 3.
  66. Karen Barad: Meeting the universe halfway. Quantum physics and the entanglement of matter and meaning. Duke University Press, North Carolina 2007, S. 150-153.
  67. Francesca Ferrando: Is the post-human a post-woman? Cyborgs, robots, artificial intelligence and the futures of gender: A case study. In: European Journal of Futures Research. Band 2, Nr. 1, 2014, S. 1–17.
  68. Andreas Seier: Die Macht der Materie. What else is new? In: Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM). Nr. 11, 2014, S. 186–191, S. 189.
  69. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 281.
  70. Stacy Alaimo, Susan Hekman (Hg.): Material Feminisms. Indiana University Press, Bloomington/Indianapolis 2008.
  71. Coole/Frost 2010 zitiert von Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99.
  72. Coole/Frost 2010 zitiert nach Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 99.
  73. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 281.
  74. Donna Haraway: The Companion Species Manifesto. Dogs, People, and Significant Otherness. Prickly Paradigm, Chicago 2003.
  75. Diana Coole: Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences. In: Millennium – Journal of International Studies. Band 41, Nr. 3, 2013, S. 453.
  76. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70.
  77. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 285.
  78. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 19.
  79. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 116.
  80. Karen Barad: Posthumanist Performativity: Toward an Understanding of How Matter comes to Matter. In: Corinna Bath, Yvonne Bauer, Bettina Bock von Wülfingen (Hg.): Materialität denken. Studien zur technologischen Verkörperung – Hybride Artefakte, posthumane Körper. transcript, Bielefeld 2005, S. 187–216, S. 213.
  81. Sara Ahmed: Open Forum Imaginary Prohibitions: Some Preliminary Remarks on the Founding Gestures of the ‚New Materialism‘. In: European Journal of Women’s Studies. Band 15, Nr. 1, 2008, S. 23–39, S. 27-37.
  82. Sara Ahmed: Open Forum Imaginary Prohibitions: Some Preliminary Remarks on the Founding Gestures of the ‚New Materialism‘. In: European Journal of Women’s Studies. Band 15, Nr. 1, 2008, S. 23–39, S. 34.
  83. Sara Ahmed: Open Forum Imaginary Prohibitions: Some Preliminary Remarks on the Founding Gestures of the ‚New Materialism‘. In: European Journal of Women’s Studies. Band 15, Nr. 1, 2008, S. 23–39, S. 34f.
  84. Astrid Deuber-Mankowsky: Zwischen Apokalypse und Sym-Poiesis. Neue Materialismen und Situiertes Wissen. In: Bath, Meißner, Trinkaus, Völker (Hg.): Verantwortung und Un/Verfügbarkeit. Westfälisches Dampfboot, Münster 2017, S. 151–165.
  85. Hanna Meissner: Von der Romantik imaginärer Verluste: Bringing the material back in? In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Band 23, Nr. 2, 2014, S. 106–115, S. 106.
  86. Hanna Meissner: Von der Romantik imaginärer Verluste: Bringing the material back in? In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Band 23, Nr. 2, 2014, S. 106–115, S. 106.
  87. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 123.
  88. Petra Hinton, Xin Liu: The Im/Possibility of Abandonment in New Materialist Ontologies. In: Australian Feminist Studies. 30/84, 2015, S. 128–145, S. 137.
  89. Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 107.
  90. Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 107.
  91. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 127.
  92. Petra Hinton, Xin Liu: The Im/Possibility of Abandonment in New Materialist Ontologies. In: Australian Feminist Studies. 30/84, 2015, S. 128–145, S. 133ff.
  93. Diana Coole: Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences. In: Millennium – Journal of International Studies. Band 41, Nr. 3, 2013, S. 460f.
  94. Diana Coole: Agentic capacities and capacious historical materialism. Thinking with new materialisms in the political sciences. In: Millennium – Journal of International Studies. Band 41, Nr. 3, 2013, S. 463.
  95. Roland Bogards: Cultural Animal Studies. In: G. Dürbeck, U. Stobbe (Hg.): Ecocriticism. Eine Einführung. Böhlau, Köln 2015, S. 68–80.
  96. Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 106.
  97. Jane Bennett: Vibrant matter. A political ecology of things. Duke University Press, Durham 2010.
  98. Christine Bauhardt: Living in a Material World. Entwurf einer queer-feministischen Ökonomie. In: Gender. Nr. 1/2017, S. 99–114, S. 107.
  99. Jane Bennett: The Force of Things. Steps toward an Ecology of Matter. In: Political Theory. Band 32, Nr. 3, 2004, S. 347–372, S. 349.
  100. Andreas Seier: Die Macht der Materie. What else is new? In: Zeitschrift für Medienwissenschaft (ZfM). Nr. 11, 2014, S. 186–191, S. 188.
  101. Hanna Meissner: Von der Romantik imaginärer Verluste: Bringing the material back in? In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Band 23, Nr. 2, 2014, S. 106–115, S. 113.
  102. Hanna Meissner: Von der Romantik imaginärer Verluste: Bringing the material back in? In: Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. Band 23, Nr. 2, 2014, S. 106–115, S. 113.
  103. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 122.
  104. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 122.
  105. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 77.
  106. Pia Garske: What’s the „matter“? Der Materialitätsbegriff des „New Materialism“ und dessen Konsequenzen für feministisch-politische Handlungsfähigkeit. In: PROKLA. Nr. 174, Jg. 44/Nr. 1, 2014, S. 111–129, S. 123.
  107. Sigrid Schmitz: Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies. In: Diana Lengersdorf, Matthias Wieser (Hg.): Schlüsselwerke der Science & Technology Studies. Springer VS, Wiesbaden 2014, S. 279–291, S. 289.
  108. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 88.
  109. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70, S. 88.
  110. Karen Barad: Interview with Karen Barad. In: Rick Dolphijn, Iris van der Tuin (Hg.): New Materialism. Interviews & Cartographies. MPublishing, University of Michigan Library, Ann Abor/Michigan 2012, S. 48–70.
  111. Anderas Folkers: Was ist neu am neuen Materialismus? – Von der Praxis zum Ereignis. In: Tobias Goll, Daniel Keil, Thomas Telios (Hg.): Critical Matter. Diskussionen eines neuen Materialismus. Edition Assamblage, Münster 2013, S. 16–33, S. 39.
  112. Bruno Latour: Das Elend der Kritik. Vom Krieg um Fakten zu Dingen von Belang. Diaphanes, Zürich 2007.