„Wilhelm Barthlott“ – Versionsunterschied

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'''Wilhelm Barthlott''' (* [[1946]] in [[Forst (Baden)]]) ist ein deutscher [[Botanik]]er, [[Bionik]]er und [[Materialwissenschaft]]ler. Sein offizielles [[Autorenkürzel der Botaniker und Mykologen|botanisches Autorenkürzel]] lautet „{{Person|Barthlott}}“.
'''Wilhelm Barthlott''' (* [[1946]] in [[Forst (Baden)|Forst]]) ist ein deutscher [[Botanik]]er, [[Bionik]]er und [[Materialwissenschaft]]ler. Sein offizielles [[Autorenkürzel der Botaniker und Mykologen|botanisches Autorenkürzel]] lautet „{{Person|Barthlott}}“.


Arbeitsgebiete sind [[Bionik]], [[Biodiversität]]sforschung und [[Systematik (Biologie)|Systematik]]. Seine Arbeiten an Pflanzen und tropischen Ökosystemen sowie makrookölogische Analysen führten zu den ersten präzischen Karten der geographischen Verteilung globaler Biodiversität. Er hat sich früh mit den negativen Folgen des Klimawandels, des ungebremsten Wachstums und der Globalisierung beschäftigt. Barthlott ist einer der weltweit bedeutendsten Pioniere der biologischen Grenzflächenforschung und ihrer technischen Umsetzung. Er entdeckte und beschrieb 1977–1996 den [[Lotoseffekt]] und entwickelte daraus neuartige selbstreinigende und ab 2002 permanent unter Wasser lufthaltende ([[Salvinia-Effekt]]) technische Oberflächen. Sie führten zu einem Paradigmenwechsel und neuen Aspekten in weiten Bereichen der Materialwissenschaften, Oberflächentechnologie und Grenzflächenphysik. Barthlott war Lehrstuhlinhaber und Direktor am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und der Botanischen Gärten der Universität Bonn und wurde mit zahlreichen Preisen (u. a. [[Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt|Deutscher Umweltpreis]]) und Mitgliedschaften (u. a. [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina]]) ausgezeichnet.
Arbeitsgebiete sind Bionik, [[Biodiversität]]sforschung und [[Systematik (Biologie)|Systematik]]. Seine Arbeiten an Pflanzen und tropischen Ökosystemen sowie makrookölogische Analysen führten zu den ersten präzischen Karten der geographischen Verteilung globaler Biodiversität. Er hat sich früh mit den negativen Folgen des Klimawandels, des ungebremsten Wachstums und der Globalisierung beschäftigt. Barthlott ist einer der weltweit bedeutendsten Pioniere der biologischen Grenzflächenforschung und ihrer technischen Umsetzung. Er entdeckte und beschrieb 1977–1996 den [[Lotoseffekt]] und entwickelte daraus neuartige selbstreinigende und ab 2002 permanent unter Wasser lufthaltende ([[Salvinia-Effekt]]) technische Oberflächen. Sie führten zu einem Paradigmenwechsel und neuen Aspekten in weiten Bereichen der Materialwissenschaften, Oberflächentechnologie und Grenzflächenphysik. Barthlott war Lehrstuhlinhaber und Direktor am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und der Botanischen Gärten der Universität Bonn und wurde mit zahlreichen Preisen (u. a. [[Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt|Deutscher Umweltpreis]]) und Mitgliedschaften (u. a. [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina]]) ausgezeichnet.


== Leben ==
== Leben ==
Wilhelm Barthlott entstammt einer Familie französischer Hugenotten, die mit Jacques Barthelot 1698 aus dem Rhône-Tal in die [[Markgrafschaft Baden-Durlach]] kamen, die Fachwerkhäuser der mütterlichen Familie standen schon im 15. Jhdt. in dem zum [[Kloster Maulbronn]] gehörenden [[Zaisenhausen]]<ref>Hensgen, H. (2022): Zaisenhausen – Aus der Geschichte eines Kraichgaudorfes, S. 402–404, Lindemanns-Verlag, Bretten</ref>. Barthlott studierte Biologie mit den Nebenfächern Physik, Chemie und Geographie an der [[Universität Heidelberg]] und promovierte 1973 über Systematik und [[Biogeographie]] bei [[Werner Rauh]], mit dem ihn jahrzehntelange Zusammenarbeit und Forschungsreisen verbanden. Mit der [[Habilitation]] folgte er 1982 einem Ruf an die Freie Universität Berlin und war dort am Institut für Systematische Botanik und Pflanzengeographie tätig. 1985 nahm er einen Ruf an die [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] an, als Lehrstuhlinhaber und Direktor des [[Botanischer Garten Bonn|Botanischen Gartens]]<ref>Alt, W. & Sauer, Kl. P (2016).: Biologie an der Universität Bonn : Eine 200-jährige Ideengeschichte. Göttingen: V&R unipress GmbH - In: Bonner Schriften zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, 8. Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/1303</ref> in der Nachfolge von [[Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck|C. G. Nees von Esenbeck]], [[Ludolf Christian Treviranus|L. C. Treviranus]] und [[Eduard Strasburger]]. Weitere Rufe lehnte er ab. Er war Mitglied in Gremien der universitären Selbstverwaltung (u.&nbsp;a. Senat 2002–2004) und in internationalen und nationalen Komitees (u.&nbsp;a. 1998–2001 Nationalkomitee MAB „Mensch und Biosphäre“). Er gründete 1989 den Freundeskreis Botanischer Gärten Bonn<ref>[https://www.botgart.uni-bonn.de/de/freundeskreis/titanum-blatt-pdf/ausgabe-63.pdf Ehrung für Wilhelm Barthlott, Direktor der Botanischen Gärten 1985–2011, am 24. Juni 2021] (PDF; 1,5&nbsp;MB), Titanum-Blatt Ausgabe 63 / August 2021, S. 4, auf botgart.uni-bonn.de, abgerufen am 21. Dezember 2021</ref> und 1992 mit [[Gustav Schoser]] und [[Wolfram Lobin]] den [[Verband Botanischer Gärten]], der erste Dachverband, in dem heute beinahe alle Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen sind. Bei der Durchsetzung vieler Vorhaben stand die mit Barthlott über viele Jahrzehnte eng befreundete [[Loki Schmidt]] zur Seite. Er war 2003 Gründungsdirektor des Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn. Sowohl der 400 Jahre alte Garten als auch das Institut wurden von ihm umstrukturiert und erweitert.
Barthlott entstammt einer Familie französischer Hugenotten, die mit Jacques Barthelot 1698 aus dem Rhône-Tal in die [[Markgrafschaft Baden-Durlach]] kamen, die Fachwerkhäuser der mütterlichen Familie standen schon im 15. Jhdt. in dem zum [[Kloster Maulbronn]] gehörenden [[Zaisenhausen]].<ref>H. Hensgen: ''Zaisenhausen – Aus der Geschichte eines Kraichgaudorfes.'' Lindemanns-Verlag, Bretten 2022, S. 402–404.</ref> Barthlott studierte Biologie mit den Nebenfächern Physik, Chemie und Geographie an der [[Universität Heidelberg]] und promovierte 1973 über Systematik und [[Biogeographie]] bei [[Werner Rauh]], mit dem ihn jahrzehntelange Zusammenarbeit und Forschungsreisen verbanden. Mit der [[Habilitation]] folgte er 1982 einem Ruf an die Freie Universität Berlin und war dort am Institut für Systematische Botanik und Pflanzengeographie tätig. 1985 nahm er einen Ruf an die [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]] an, als Lehrstuhlinhaber und Direktor des [[Botanischer Garten Bonn|Botanischen Gartens]]<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Alt, Klaus Peter Sauer |Titel=Biologie an der Universität Bonn. Eine 200-jährige Ideengeschichte |Sammelwerk=Bonner Schriften zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte |Band=8 |Verlag=V&R unipress |Ort= |Datum=2016 |Seiten= |Online=[https://hdl.handle.net/20.500.11811/1303 hdl.handle.net]}}</ref> in der Nachfolge von [[Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck|C. G. Nees von Esenbeck]], [[Ludolf Christian Treviranus|L. C. Treviranus]] und [[Eduard Strasburger]]. Weitere Rufe lehnte er ab. Er war Mitglied in Gremien der universitären Selbstverwaltung (u.&nbsp;a. Senat 2002–2004) und in internationalen und nationalen Komitees (u.&nbsp;a. 1998–2001 Nationalkomitee MAB „Mensch und Biosphäre“). Er gründete 1989 den Freundeskreis Botanischer Gärten Bonn<ref>[https://www.botgart.uni-bonn.de/de/freundeskreis/titanum-blatt-pdf/ausgabe-63.pdf Ehrung für Wilhelm Barthlott, Direktor der Botanischen Gärten 1985–2011, am 24. Juni 2021] (PDF; 1,5&nbsp;MB), Titanum-Blatt Ausgabe 63 / August 2021, S. 4, auf botgart.uni-bonn.de, abgerufen am 21. Dezember 2021</ref> und 1992 mit [[Gustav Schoser]] und [[Wolfram Lobin]] den [[Verband Botanischer Gärten]], der erste Dachverband, in dem heute beinahe alle Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen sind. Bei der Durchsetzung vieler Vorhaben stand die mit Barthlott über viele Jahrzehnte eng befreundete [[Loki Schmidt]] zur Seite. Er war 2003 Gründungsdirektor des Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn. Sowohl der 400 Jahre alte Garten als auch das Institut wurden von ihm umstrukturiert und erweitert.


Barthlott ist seit 2011 emeritiert,<ref>[http://www.botgart.uni-bonn.de/o_uns/barthlottemeritus.php Homepage der Uni Bonn, abgerufen am 3. September 2014]</ref> leitete aber bis 2014 das Langzeitvorhaben ''Biodiversität im Wandel'' der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur|Akademie der Wissenschaft und Literatur Mainz]]. 2011 gründete er mit Walter Erdelen ([[UNESCO]]) das Biodiversity Network Bonn BION, das 2013 mit seinem Nachfolger [[Maximilian Weigend]] implementiert wurde. Er leitete bis 2022 die Arbeiten zur Umsetzung des von ihm entdeckten [[Lotoseffekt|Lotus-Effekts]] und [[Salvinia-Effekt]]es im Rahmen von laufenden Forschungsvorhaben.
Barthlott ist seit 2011 emeritiert,<ref>[http://www.botgart.uni-bonn.de/o_uns/barthlottemeritus.php Homepage der Uni Bonn, abgerufen am 3. September 2014]</ref> leitete aber bis 2014 das Langzeitvorhaben ''Biodiversität im Wandel'' der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur|Akademie der Wissenschaft und Literatur Mainz]]. 2011 gründete er mit Walter Erdelen ([[UNESCO]]) das Biodiversity Network Bonn BION, das 2013 mit seinem Nachfolger [[Maximilian Weigend]] implementiert wurde. Er leitete bis 2022 die Arbeiten zur Umsetzung des von ihm entdeckten [[Lotoseffekt|Lotus-Effekts]] und [[Salvinia-Effekt]]es im Rahmen von laufenden Forschungsvorhaben.
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== Wirken ==
== Wirken ==
=== Tropenökologie, Biodiversitätskartierung, Umwelt- und Klimawandel ===
=== Tropenökologie, Biodiversitätskartierung, Umwelt- und Klimawandel ===
Den ersten Forschungsreisen mit Werner Rauh nach Marokko, Ecuador, Peru und Brasilien folgten 1975–1976 langfristige Aufenthalte in der Elfenbeinküste<ref>Barthlott, W. (1979): Vegetation des Azagny-Reservats (Elfenbeinküste), Barthlott, W. (1979): Vegetation des Tai-Nationalparks (Elfenbeinküste), Barthlott, W. & D. Leipold (1979): Vegetation des Comoe-Nationalparkes – in: Gegenwärtiger Status der Comoé- und Tai-Nationalparks sowie des Azagny-Reservats und Vorschläge zu deren Erhaltung und Entwicklung. - Feasibility-Studien für das Ministerium für Gewässer und Forsten der Republik Elfenbeinküste im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit zwischen der Republik Elfenbeinküste und der Bundesrepublik Deutschland (GTZ-PN 73.2085.6.-01.100), - 4 Bände. Kronberg, Eschborn</ref> zur Einrichtung der drei Nationalparks [[Nationalpark Comoé|Comoé]], [[Nationalpark Taï|Tai]] (beide heute UNESCO-Weltnaturerbe und Azagny im Auftrag der [[Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit|GTZ]]. Arbeiten in West- und Südafrika im Rahmen des DFG-Schwerpunktes „Mechanismen der Aufrechterhaltung tropischer Diversität“ mit [[Karl Eduard Linsenmair|K.E. Linsenmair]] sowie in Madagaskar zu Studien tropischer Modellökosysteme wie Inselbergen (vgl. Porembski & Barthlott 2000) und Epiphyten im Kronenbereich von Regenwäldern in Ecuador und Venezuela (Surumoni-Projekt<ref>Morawetz, W. (2001). The Surumoni project: The botanical approach toward gaining an interdisciplinary understanding of the functions of the rain forest canopy.- In: Barthlott, W., Winiger, M. (eds) Biodiversity. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-06071-1_6</ref>) folgten. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die globale Kartierung von Biodiversität und deren makroökologischen kausalen Abhängigkeiten<ref>https://scholar.google.de/citations?user=IKKr5qEAAAAJ&hl=de</ref>. Seine Weltkarte der Biodiversität ist inzwischen in zahlreiche biologische und geographische Lehrbücher eingegangen. Im Rahmen der von ihm mit-initiierten BMBF-BIOTA AFRIKA-Projekte<ref>[http://www.biota-africa.org/participants_list_ba.php?gesendet=true&country_crit=Germany Eintrag auf der Seite des BMBF-BIOTA AFRIKA-Projektes]</ref> wurden die Biodiversitätsmuster am Modellkontinent Afrika analysiert und Folgen des Klimawandels untersucht (z.&nbsp;B. [http://www.lotus-salvinia.de/index.php/de-de/publication Sommer et al. 2010]).
Den ersten Forschungsreisen mit Werner Rauh nach Marokko, Ecuador, Peru und Brasilien folgten 1975–1976 langfristige Aufenthalte in der Elfenbeinküste<ref>Barthlott, W. (1979): Vegetation des Azagny-Reservats (Elfenbeinküste), Barthlott, W. (1979): Vegetation des Tai-Nationalparks (Elfenbeinküste), Barthlott, W. & D. Leipold (1979): Vegetation des Comoe-Nationalparkes – in: Gegenwärtiger Status der Comoé- und Tai-Nationalparks sowie des Azagny-Reservats und Vorschläge zu deren Erhaltung und Entwicklung. - Feasibility-Studien für das Ministerium für Gewässer und Forsten der Republik Elfenbeinküste im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit zwischen der Republik Elfenbeinküste und der Bundesrepublik Deutschland (GTZ-PN 73.2085.6.-01.100), - 4 Bände. Kronberg, Eschborn</ref> zur Einrichtung der drei Nationalparks [[Nationalpark Comoé|Comoé]], [[Nationalpark Taï|Tai]] (beide heute UNESCO-Weltnaturerbe und Azagny im Auftrag der [[Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit|GTZ]]. Arbeiten in West- und Südafrika im Rahmen des DFG-Schwerpunktes „Mechanismen der Aufrechterhaltung tropischer Diversität“ mit [[Karl Eduard Linsenmair|K.E. Linsenmair]] sowie in Madagaskar zu Studien tropischer Modellökosysteme wie Inselbergen (vgl. Porembski & Barthlott 2000) und Epiphyten im Kronenbereich von Regenwäldern in Ecuador und Venezuela (Surumoni-Projekt<ref>{{Literatur |Autor=Wilfried Morawetz |Titel=Biodiversity: A Challenge for Development Research and Policy |Verlag=Springer |Ort=Berlin / Heidelberg |Datum=2001 |ISBN=3-662-06071-X |Kapitel=The Surumoni project: The botanical approach toward gaining an interdisciplinary understanding of the functions of the rain forest canopy |Seiten=71–80 |DOI=10.1007/978-3-662-06071-1_6}}</ref>) folgten. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die globale Kartierung von Biodiversität und deren makroökologischen kausalen Abhängigkeiten.<ref>[https://scholar.google.de/citations?user=IKKr5qEAAAAJ&hl=de scholar.google.de]</ref> Seine Weltkarte der Biodiversität ist inzwischen in zahlreiche biologische und geographische Lehrbücher eingegangen. Im Rahmen der von ihm mit-initiierten BMBF-BIOTA AFRIKA-Projekte<ref>[http://www.biota-africa.org/participants_list_ba.php?gesendet=true&country_crit=Germany Eintrag] auf der Seite des BMBF-BIOTA AFRIKA-Projektes.</ref> wurden die Biodiversitätsmuster am Modellkontinent Afrika analysiert und Folgen des Klimawandels untersucht.


Barthlott gründete 1997 das deutsche Sekretariat DIVERSITAS des Biodiversiätsprogrammes von UNESCO und IUBS und war dessen Chairman bis 2001 (vgl. Barthlott & Gutmann 1998), von 1998 bis 2001 war er Mitglied des Deutschen Nationalkomitees „Mensch und Biosphäre“ der UNESCO und des BMU.<ref>{{cite web | url=https://www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate/das-unesco-progamm-der-mensch-und-die-biosphaere-deutschland | title=Das UNESCO-Progamm "Der Mensch und die Biosphäre" in Deutschland | publisher=unesco.de | accessdate=2021-05-23}}</ref> ''„Biodiversity – a challenge for development research and Policy“'' war der Titel der in Bonn 1997 veranstalteten Konferenz, an dem u.&nbsp;a. [[Dennis L. Meadows|Dennis Meadows]], [[José Lutzenberger]], [[Eckart Ehlers (Geograph)|Eckart Ehlers]], [[Pierre Ibisch]] und die Umweltkünstler [[Helen Mayer Harrison und Newton Harrison|Helen Mayer & Newton Harrison]] teilnahmen. Im gleichen Jahr veranstaltete er das bilaterale Symposium „Biodiversity of Columbia“ unter aktiver Teilnahme von [[Angela Merkel]] und kolumbianischer Regierungsvertreter.
Barthlott gründete 1997 das deutsche Sekretariat DIVERSITAS des Biodiversiätsprogrammes von UNESCO und IUBS und war dessen Chairman bis 2001 (vgl. Barthlott & Gutmann 1998), von 1998 bis 2001 war er Mitglied des Deutschen Nationalkomitees „Mensch und Biosphäre“ der UNESCO und des BMU.<ref>{{cite web | url=https://www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate/das-unesco-progamm-der-mensch-und-die-biosphaere-deutschland | title=Das UNESCO-Progamm "Der Mensch und die Biosphäre" in Deutschland | publisher=unesco.de | accessdate=2021-05-23}}</ref> ''„Biodiversity – a challenge for development research and Policy“'' war der Titel der in Bonn 1997 veranstalteten Konferenz, an dem u.&nbsp;a. [[Dennis L. Meadows|Dennis Meadows]], [[José Lutzenberger]], [[Eckart Ehlers (Geograph)|Eckart Ehlers]], [[Pierre Ibisch]] und die Umweltkünstler [[Helen Mayer Harrison und Newton Harrison|Helen Mayer & Newton Harrison]] teilnahmen. Im gleichen Jahr veranstaltete er das bilaterale Symposium „Biodiversity of Columbia“ unter aktiver Teilnahme von [[Angela Merkel]] und kolumbianischer Regierungsvertreter.
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Die systematisch-taxonomischen Arbeiten von Wilhelm Barthlott konzentrieren sich auf die Erforschung der Vielfalt bestimmter Gruppen der [[Bedecktsamer]] wie der [[Kakteen]], [[Orchideen]], [[Bromeliengewächse|Bromelien]] und andere tropische Epiphyten. Umfangreiche Monographien zur der Ultraviolett-Reflexion von Blüten<ref>Burr, B., Rosen, D. & W. Barthlott (1995): Untersuchungen zur Ultraviolettreflexion von Angiospermenblüten. Band III. Dilleniidae und Asteridae. 186 Seiten, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart. PDF</ref>. Systematische und ökologische Interessen an [[Fleischfressende Pflanzen]] führten unter anderem zur Entdeckung der ersten protozooenfangenden Pflanze<ref>Barthlott, W. et al. (1998): First protozoa-trapping plant found. Nature 392: 447 [[doi:10.1038/33037]]</ref>, der [[Reusenfallen]] (''Genlisea'') mit dem kleinsten [[Genom]] aller Blütenpflanzen<ref>Greilhuber, J. et al. (2006): Smallest angiosperm genomes found in Lentibulariaceae, with chromosomes of bacterial size. Plant Biol. 8: 770–777 [[doi:10.1055/s-2006-924101]]</ref>.
Die systematisch-taxonomischen Arbeiten von Wilhelm Barthlott konzentrieren sich auf die Erforschung der Vielfalt bestimmter Gruppen der [[Bedecktsamer]] wie der [[Kakteen]], [[Orchideen]], [[Bromeliengewächse|Bromelien]] und andere tropische Epiphyten. Umfangreiche Monographien zur der Ultraviolett-Reflexion von Blüten<ref>Burr, B., Rosen, D. & W. Barthlott (1995): Untersuchungen zur Ultraviolettreflexion von Angiospermenblüten. Band III. Dilleniidae und Asteridae. 186 Seiten, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart. PDF</ref>. Systematische und ökologische Interessen an [[Fleischfressende Pflanzen]] führten unter anderem zur Entdeckung der ersten protozooenfangenden Pflanze<ref>Barthlott, W. et al. (1998): First protozoa-trapping plant found. Nature 392: 447 [[doi:10.1038/33037]]</ref>, der [[Reusenfallen]] (''Genlisea'') mit dem kleinsten [[Genom]] aller Blütenpflanzen<ref>Greilhuber, J. et al. (2006): Smallest angiosperm genomes found in Lentibulariaceae, with chromosomes of bacterial size. Plant Biol. 8: 770–777 [[doi:10.1055/s-2006-924101]]</ref>.


Der Tropenstrauch ''[[Barthlottia madagascariensis]]'', die Titanenwurz-Art ''[[Amorphophallus barthlottii]]'' sowie weitere Arten (u.&nbsp;a. ''[[Striga barthlottii]]'', ''Tillandsia barthlottii'') wurden nach ihm benannt. Zu seinen Entdeckungen gehören u.&nbsp;a. ''[[Mezobromelia|Mezobromelia lyman-smithii]]'', ''[[Rhipsalis juengeri]]'', ''[[Lepismium miyagawae|Pfeiffera miyagawae]]'', ''[[Schlumbergera orssichiana]]'' oder die heute populäre Zimmerpflanze ''Peperomia graveolens''. Listen der etwa 130 von ihm oder nach ihm benannten Pflanzen findet sich bei [[International Plant Names Index|IPNI]] oder [https://powo.science.kew.org/ POWO].
Der Tropenstrauch ''[[Barthlottia madagascariensis]]'', die Titanenwurz-Art ''[[Amorphophallus barthlottii]]'' sowie weitere Arten (u.&nbsp;a. ''[[Striga barthlottii]]'', ''Tillandsia barthlottii'') wurden nach ihm benannt. Zu seinen Entdeckungen gehören u.&nbsp;a. ''[[Mezobromelia|Mezobromelia lyman-smithii]]'', ''[[Rhipsalis juengeri]]'', ''[[Lepismium miyagawae|Pfeiffera miyagawae]]'', ''[[Schlumbergera orssichiana]]'' oder die heute populäre Zimmerpflanze ''Peperomia graveolens''. Listen der etwa 130 von ihm oder nach ihm benannten Pflanzen findet sich bei [[International Plant Names Index|IPNI]] oder POWO.


=== Bionik, Grenzflächen und Lotus-Effect ===
=== Bionik, Grenzflächen und Lotus-Effect ===
Wilhelm Barthlott war der erste Wissenschaftler, der seit 1970 systematisch im großen Maßstab die Raster-Elektronenmikroskopie zur Erforschung biologischer Oberflächen und ihrer physikalischen Funktionalitäten einsetzte<ref>doi:10.1007/s40820-016-0125-1</ref>. Daraus resultierten hunderte Publikationen und seit Mitte der 70er Jahre die Entdeckung des Selbstreinigungs-Effektes [[Hydrophobie|superhydrophober]] mikro- und nanostrukturierter Oberflächen.<ref>{{Literatur |Autor=Barthlott, Wilhelm. Ehler, Nesta. |Titel=Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten |Verlag=Steiner |Datum=1977 |ISBN=3-515-02620-7}}</ref> Er erfand 1992 dafür den Begriff „Lotus Effekt“<ref>Barthlott, W. (1992): Die Selbstreinigungsfähigkeit pflanzlicher Oberflächen durch Epicuticularwachse. - pp. 117-120 (Lotus Effect and cover illustrations) In: „Verantwortung für die Zukunft - Klima- und Umweltforschung an der Universität Bonn“, PDF</ref>, mit seinem Schüler Christoph Neinhuis erfolge die weitere Aufklärung<ref>Barthlott, W. & C. Neinhuis (1997): Purity of the sacred lotus, or escape from contamination in biological surfaces. Planta 202: 1–8 [[doi:10.1007/s004250050096]]</ref> und unter dem Markennamen Lotus-Effekt® wurde die Entdeckung nach 1996 industriell umgesetzt. Die daraus resultierenden Produkte werden heute alltäglich weltweit eingesetzt. Johann-Gerhard Helmcke und [[Werner Nachtigall]] waren schon Mitte der 70er Jahre auf diese bionischen Arbeiten aufmerksam geworden und banden Barthlott in die Seminare von [[Frei Otto]] am Institut für leichte Flächentragwerke an der Technischen Hochschule Stuttgart ein. Die grundlegenden Arbeiten<ref>Barthlott, W. & N. Ehler (1977): Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten. Trop. subtrop. Pflanzenwelt 19, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart, 105 S. http://www.lotus-salvinia.de/pdf/024.%20Barthlott_Ehler%201977%20Epidermisoberflaechen%20Spermatophyten.pdf,
Wilhelm Barthlott war der erste Wissenschaftler, der seit 1970 systematisch im großen Maßstab die Raster-Elektronenmikroskopie zur Erforschung biologischer Oberflächen und ihrer physikalischen Funktionalitäten einsetzte.<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Barthlott, Matthias Mail, Bharat Bhushan, Kerstin Koch |Titel=Plant Surfaces: Structures and Functions for Biomimetic Innovations |Sammelwerk=Nano-Micro Letters |Band=9 |Nummer=2 |Datum=2017 |ISSN=2150-5551 |Seiten=23 |DOI=10.1007/s40820-016-0125-1 |PMID=30464998}}</ref> Daraus resultierten hunderte Publikationen und seit Mitte der 70er Jahre die Entdeckung des Selbstreinigungs-Effektes [[Hydrophobie|superhydrophober]] mikro- und nanostrukturierter Oberflächen.<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Barthlott, Nesta Ehler |Titel=Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten |Verlag=Steiner |Datum=1977 |ISBN=3-515-02620-7}}</ref> Er erfand 1992 dafür den Begriff „Lotus Effekt“<ref>Barthlott, W. (1992): Die Selbstreinigungsfähigkeit pflanzlicher Oberflächen durch Epicuticularwachse. - pp. 117-120 (Lotus Effect and cover illustrations) In: „Verantwortung für die Zukunft - Klima- und Umweltforschung an der Universität Bonn“, PDF</ref>, mit seinem Schüler Christoph Neinhuis erfolge die weitere Aufklärung<ref>Barthlott, W. & C. Neinhuis (1997): Purity of the sacred lotus, or escape from contamination in biological surfaces. Planta 202: 1–8 [[doi:10.1007/s004250050096]]</ref> und unter dem Markennamen Lotus-Effekt® wurde die Entdeckung nach 1996 industriell umgesetzt. Die daraus resultierenden Produkte werden heute alltäglich weltweit eingesetzt. Johann-Gerhard Helmcke und [[Werner Nachtigall]] waren schon Mitte der 70er Jahre auf diese bionischen Arbeiten aufmerksam geworden und banden Barthlott in die Seminare von [[Frei Otto]] am Institut für leichte Flächentragwerke an der Technischen Hochschule Stuttgart ein. Die grundlegenden Arbeiten<ref>Barthlott, W. & N. Ehler (1977): Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten. Trop. subtrop. Pflanzenwelt 19, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart, 105 S. http://www.lotus-salvinia.de/pdf/024.%20Barthlott_Ehler%201977%20Epidermisoberflaechen%20Spermatophyten.pdf
Barthlott, W. (1992): Die Selbstreinigungsfähigkeit pflanzlicher Oberflächen durch Epicuticularwachse. In: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Hrsg.) Klima- und Umweltforschung an der Universität Bonn: 117-120. Download: , [http://www.lotus-salvinia.de/pdf/083.%20Barthlott%201992%20(neu)%20Klima%20und%20Umweltforschung.pdf lotus-salvinia.de].<br />Barthlott, W. & C. Neinhuis (1997): Purity of the sacred lotus, or escape from contamination in biological surfaces. Planta 202: 1-8 [[doi:10.1007/s004250050096]]</ref> zum Lotus-Effekt<ref name="PhilipMorris">[http://www.lotus-salvinia.de/index.php/235-PhilipMorris ''Der Lotus-Effekt''] lotus-salvinia.de Video.</ref> führten zu einem Paradigmenwechsel in den Materialwissenschaften und zählen heute in den Pflanzen- und Materialwissenschaften mit zu den weltweit am höchsten zitierten Arbeiten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.botany.one/2018/01/citation-classics-plant-sciences-since-1992 |titel=Citation Classics in Plant Sciences since 1992 |abruf=2019-04-02}}</ref> Seit 2010 erscheinen jährlich rund 2000 wissenschaftliche Publikationen basierend auf seiner Entdeckung (''„which can be considered the most famous inspiration from nature ….and has been widely applied…in our daily life and industrial productions“'').<ref>Yu, Sasic, Liu et al. (2020): Nature-Inspired self-cleaning surfaces: mechanism, modelling, and manufacturing. - Chemical Engineering Research and Design (Elsevier), Vol. 115 p. 48-65. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0263876219305702</ref> Die Physik der scheinbar einfachen<ref>Baeyer, H, C, von, (2000); The Lotus Effect. - The Sciences: J. New York Academy of Sciences 12-15, January 2000</ref> Selbstreinigung ist bis heute noch nicht vollständig verstanden.<ref>Geyer, F. et al (2020): When and how self-cleaning of superhydrophobic surfaces works. - ScienceAdvances 6, 3, https://advances.sciencemag.org/content/6/3/eaaw9727?intcmp=trendmd-ad</ref> Erst 2022 gelang ihm der Nachweis, dass es superhydrophobe Cynanobacterien gibt und der Lotus-Effekt vermutlich bereits eine wichtige Rolle als „key innovation“ bei der Eroberung des neuen Lebensraumes Land im Präkambrium vor über einer Milliarde Jahren spielte.<ref>Barthlott, W., Büdel, B., Mail, M., Neumann, K.M., Bartels D. & E. Fischer: Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, 24 May 2022 https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439</ref> Die lange Entdeckungsgeschichte des Lotus-Effektes wurde mehrfach dargestellt.<ref>Forbes, P. (2006) The Gecko´s Foot. – Fourth Estate, HarperCollins, New York, 272 pp.</ref><ref>Cerman, Z., Barthlott, W. & J. Nieder (2011): Erfindungen der Natur: Bionik – Was wir von Pflanzen und Tieren lernen können. 3. Aufl., 280 S., Rowohlt-Verlag</ref>
Barthlott, W. (1992): Die Selbstreinigungsfähigkeit pflanzlicher Oberflächen durch Epicuticularwachse. In: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Hrsg.) Klima- und Umweltforschung an der Universität Bonn: 117-120. Download: , http://www.lotus-salvinia.de/pdf/083.%20Barthlott%201992%20(neu)%20Klima%20und%20Umweltforschung.pdf .
Barthlott, W. & C. Neinhuis (1997): Purity of the sacred lotus, or escape from contamination in biological surfaces. Planta 202: 1-8 [[doi:10.1007/s004250050096]]</ref> zum Lotus-Effekt<ref>http://www.lotus-salvinia.de/index.php/en/235-PhilipMorris</ref> führten zu einem Paradigmenwechsel in den Materialwissenschaften und zählen heute in den Pflanzen- und Materialwissenschaften mit zu den weltweit am höchsten zitierten Arbeiten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.botany.one/2018/01/citation-classics-plant-sciences-since-1992 |titel=Citation Classics in Plant Sciences since 1992 |abruf=2019-04-02}}</ref> Seit 2010 erscheinen jährlich rund 2000 wissenschaftliche Publikationen basierend auf seiner Entdeckung (''„which can be considered the most famous inspiration from nature ….and has been widely applied…in our daily life and industrial productions“'').<ref>Yu, Sasic, Liu et al. (2020): Nature-Inspired self-cleaning surfaces: mechanism, modelling, and manufacturing. - Chemical Engineering Research and Design (Elsevier), Vol. 115 p. 48-65. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0263876219305702</ref> Die Physik der scheinbar einfachen<ref>Baeyer, H, C, von, (2000); The Lotus Effect. - The Sciences: J. New York Academy of Sciences 12-15, January 2000</ref> Selbstreinigung ist bis heute noch nicht vollständig verstanden.<ref>Geyer, F. et al (2020): When and how self-cleaning of superhydrophobic surfaces works. - ScienceAdvances 6, 3, https://advances.sciencemag.org/content/6/3/eaaw9727?intcmp=trendmd-ad</ref> Erst 2022 gelang ihm der Nachweis, dass es superhydrophobe Cynanobacterien gibt und der Lotus-Effekt vermutlich bereits eine wichtige Rolle als „key innovation“ bei der Eroberung des neuen Lebensraumes Land im Präkambrium vor über einer Milliarde Jahren spielte.<ref>Barthlott, W., Büdel, B., Mail, M., Neumann, K.M., Bartels D. & E. Fischer: Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, 24 May 2022 https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439</ref> Die lange Entdeckungsgeschichte des Lotus-Effektes wurde mehrfach dargestellt.<ref>Forbes, P. (2006) The Gecko´s Foot. – Fourth Estate, HarperCollins, New York, 272 pp.</ref><ref>Cerman, Z., Barthlott, W. & J. Nieder (2011): Erfindungen der Natur: Bionik – Was wir von Pflanzen und Tieren lernen können. 3. Aufl., 280 S., Rowohlt-Verlag</ref>


Weitere Arbeiten ab 2004 führten zur Entdeckung des nach dem Schwimmfarn benannten ''[[Salvinia-Effekt|Salvinia-Effect]]'' (unter Wasser langfristig lufthaltende Oberflächen), dem ein hochkomplexes physikalisches Prinzip zugrunde liegt (Barthlott et al. 2010, Gandyra et al. 2020). Eine technische Anwendung ist die „[[Luftschmierung für Schiffe|passive Air Lubrication]]“ in der Schifffahrt: Durch eine Reduktion des Reibungswiderstandes durch eine Luftschicht könnten Schiffe über 20 % ihres Treibstoffverbrauches einsparen, eine Zahl von hoher ökonomischer und klimarelevanter Bedeutung.<ref>{{Literatur |Autor=Busch J., Barthlott W., Brede M., Terlau W., Mail M. |Titel=Bionics and green technology in maritime shipping: an assessment of the effect of Salvinia air-layer hull coatings for drag and fuel reduction |Sammelwerk=Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences |Band=377 |Nummer=2138 |Datum=2019-02-11 |Seiten=20180263 |DOI=10.1098/rsta.2018.0263}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Mail M., Moosmann M., Häger P., Barthlott W. |Titel=Air retaining grids—a novel technology to maintain stable air layers under water for drag reduction |Sammelwerk=Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences |Band=377 |Nummer=2150 |Datum=2019-06-10 |Seiten=20190126 |DOI=10.1098/rsta.2019.0126}}</ref> Andere Anwendungen finden sich in der Sensorik,<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Mail, Adrian Klein, Horst Bleckmann, Anke Schmitz, Torsten Scherer |Titel=A new bioinspired method for pressure and flow sensing based on the underwater air-retaining surface of the backswimmer Notonecta |Sammelwerk=Beilstein Journal of Nanotechnology |Band=9 |Datum=2018-12-14 |ISSN=2190-4286 |Seiten=3039–3047 |DOI=10.3762/bjnano.9.282 |PMC=6296424 |PMID=30591851}}</ref> hauptsächlich aber bei der Entfernung von Ölverunreinigungen auf Gewässern durch Adsorbtion und Transport an biomimetiischen künstlichen Salvinia-Oberflächen<ref>Barthlott et al. 2020: https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsta.2019.0447</ref>.
Weitere Arbeiten ab 2004 führten zur Entdeckung des nach dem Schwimmfarn benannten ''[[Salvinia-Effekt|Salvinia-Effect]]'' (unter Wasser langfristig lufthaltende Oberflächen), dem ein hochkomplexes physikalisches Prinzip zugrunde liegt (Barthlott et al. 2010, Gandyra et al. 2020). Eine technische Anwendung ist die „[[Luftschmierung für Schiffe|passive Air Lubrication]]“ in der Schifffahrt: Durch eine Reduktion des Reibungswiderstandes durch eine Luftschicht könnten Schiffe über 20 % ihres Treibstoffverbrauches einsparen, eine Zahl von hoher ökonomischer und klimarelevanter Bedeutung.<ref>{{Literatur |Autor=Busch J., Barthlott W., Brede M., Terlau W., Mail M. |Titel=Bionics and green technology in maritime shipping: an assessment of the effect of Salvinia air-layer hull coatings for drag and fuel reduction |Sammelwerk=Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences |Band=377 |Nummer=2138 |Datum=2019-02-11 |Seiten=20180263 |DOI=10.1098/rsta.2018.0263}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Mail M., Moosmann M., Häger P., Barthlott W. |Titel=Air retaining grids—a novel technology to maintain stable air layers under water for drag reduction |Sammelwerk=Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences |Band=377 |Nummer=2150 |Datum=2019-06-10 |Seiten=20190126 |DOI=10.1098/rsta.2019.0126}}</ref> Andere Anwendungen finden sich in der Sensorik,<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Mail, Adrian Klein, Horst Bleckmann, Anke Schmitz, Torsten Scherer |Titel=A new bioinspired method for pressure and flow sensing based on the underwater air-retaining surface of the backswimmer Notonecta |Sammelwerk=Beilstein Journal of Nanotechnology |Band=9 |Datum=2018-12-14 |ISSN=2190-4286 |Seiten=3039–3047 |DOI=10.3762/bjnano.9.282 |PMC=6296424 |PMID=30591851}}</ref> hauptsächlich aber bei der Entfernung von Ölverunreinigungen auf Gewässern durch Adsorbtion und Transport an biomimetiischen künstlichen Salvinia-Oberflächen<ref>Barthlott et al. 2020: [https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsta.2019.0447 royalsocietypublishing.org]</ref>.


Barthlott verwies sehr früh darauf, dass oberflächenaktive Substanzen wie Tenside in der Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichten können<ref>Noga, G. et al. (1991): Quantitative evaluation of epicuticular wax alterations as induced by surfactant treatment. Angew. Bot. 65: 239–252</ref> und dass zur Bionik untrennbar auch die Nachhaltigkeit ihrer Technologien<ref>{{Literatur |Titel=Biomimetic Research for Architecture and Building Construction: Biological Design and Integrative Structures |Reihe=Biologically-Inspired Systems |Verlag=Springer International Publishing |Datum=2016 |ISBN=978-3-319-46372-8}}</ref> gehört. Er war Gründungsmitglied des deutschen Bionik-Kompetenznetzwerkes [http://biokon/ BIOKON] und der International Society of Bionik Engineering ISBE in Beijing sowie in den Editorial Board führender Zeitschriften (z.&nbsp;B. [http://beilstein%20journal%20of%20nanotechnology/ Beilstein Journal of Nanotechnology] oder [https://onlinelibrary.wiley.com/page/journal/27314375/homepage/overview Droplet]) tätig.
Barthlott verwies sehr früh darauf, dass oberflächenaktive Substanzen wie Tenside in der Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichten können<ref>Noga, G. et al. (1991): Quantitative evaluation of epicuticular wax alterations as induced by surfactant treatment. Angew. Bot. 65: 239–252</ref> und dass zur Bionik untrennbar auch die Nachhaltigkeit ihrer Technologien<ref>{{Literatur |Titel=Biomimetic Research for Architecture and Building Construction: Biological Design and Integrative Structures |Reihe=Biologically-Inspired Systems |Verlag=Springer International Publishing |Datum=2016 |ISBN=978-3-319-46372-8}}</ref> gehört. Er war Gründungsmitglied des deutschen Bionik-Kompetenznetzwerkes Biokon und der International Society of Bionik Engineering ISBE in Beijing sowie in den Editorial Board führender Zeitschriften tätig.


Barthlott hat sich bemüht mit populärwissenschaftlichen Büchern und Vorträgen ein breites Publikum zu erreichen und war z.&nbsp;B. 1991–1995 Präsident der [[Deutsche Kakteen-Gesellschaft|Deutschen Kakteen-Gesellschaft.]] Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet (siehe Auszeichnungen und Aktivitäten).
Barthlott hat sich bemüht mit populärwissenschaftlichen Büchern und Vorträgen ein breites Publikum zu erreichen und war z.&nbsp;B. 1991–1995 Präsident der [[Deutsche Kakteen-Gesellschaft|Deutschen Kakteen-Gesellschaft.]] Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet (siehe Auszeichnungen und Aktivitäten).
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Biodiversity Global Plant Species.png|Die Weltkarte der Biodiversität von Pflanzen wurde erstmals 1996 publiziert (hier in der überarbeiteten Fassung von Barthlott et al. 2014). Sie zeigt die geographische Verteilung der globalen terrestrischen Biodiversität unseres Planeten in Abhängigkeit von geographischen und klimatischen Faktoren
Biodiversity Global Plant Species.png|Die Weltkarte der Biodiversität von Pflanzen wurde erstmals 1996 publiziert (hier in der überarbeiteten Fassung von Barthlott et al. 2014). Sie zeigt die geographische Verteilung der globalen terrestrischen Biodiversität unseres Planeten in Abhängigkeit von geographischen und klimatischen Faktoren
Barthlottia madagascariensis (Scrophulariaceae) at type locality SE Madagascar - Foto Charles Rakotavao (Tropicos®), W. Barthlott, Lotus.Salvinia.de.jpg|''[[Barthlottia madagascariensis]]'', ein bis 3 m hoher Strauch aus Madagaskar
Barthlottia madagascariensis (Scrophulariaceae) at type locality SE Madagascar - Foto Charles Rakotavao (Tropicos®), W. Barthlott, Lotus.Salvinia.de.jpg|''[[Barthlottia madagascariensis]]'', ein bis 3 m hoher Strauch aus Madagaskar
Nelumbo nucifera (Nelumbonaceae) © W. Barthlott, Lotus-Salvinia.de, (8-94).jpg|Das Blatt der Heiligen Lotusblume (''Nelumbo'') ist selbstreinigend: mit Wasser werden Schmutz und selbst Dieselruß abgespült<ref>http://www.lotus-salvinia.de/index.php/de-de/235-PhilipMorris</ref>. Der von Barthlott entdeckte Lotus-Effekt hat heute weltweit zu zahlreichen alltäglichen Anwendungen (Fassadenfarben, Textilien, Sprays etc.) geführt
Nelumbo nucifera (Nelumbonaceae) © W. Barthlott, Lotus-Salvinia.de, (8-94).jpg|Das Blatt der Heiligen Lotusblume (''Nelumbo'') ist selbstreinigend: mit Wasser werden Schmutz und selbst Dieselruß abgespült.<ref name="PhilipMorris" /> Der von Barthlott entdeckte Lotus-Effekt hat heute weltweit zu zahlreichen alltäglichen Anwendungen (Fassadenfarben, Textilien, Sprays etc.) geführt
Hassallia byssoidea (Cyanobacteria) Superhydrophobic Bacterium and Lotus-Effect © W. Barthlott, www. Lotus-Salvinia.de (1).jpg|Wassertropfen auf einem Biofilm des Cyanobacterium ''Hassallia:'' 2022 gelang der Nachweis,<ref>Barthlott, W., Büdel, B., Mail, M., Neumann, K.M., Bartels D. & E. Fischer: Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, 24 May 2022 https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439</ref> dass Superhydrophobie und der Lotus-Effekt in der Evolution des Lebens vermutlich bereits vor über einer Milliarde Jahren entstanden und vielleicht eine Rolle als Schlüsselinnovation bei der Eroberung des Lebensraumes Land spielten
Hassallia byssoidea (Cyanobacteria) Superhydrophobic Bacterium and Lotus-Effect © W. Barthlott, www. Lotus-Salvinia.de (1).jpg|Wassertropfen auf einem Biofilm des Cyanobacterium ''Hassallia:'' 2022 gelang der Nachweis,<ref>Barthlott, W., Büdel, B., Mail, M., Neumann, K.M., Bartels D. & E. Fischer: Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, 24 May 2022 https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439</ref> dass Superhydrophobie und der Lotus-Effekt in der Evolution des Lebens vermutlich bereits vor über einer Milliarde Jahren entstanden und vielleicht eine Rolle als Schlüsselinnovation bei der Eroberung des Lebensraumes Land spielten
Salvinia molesta © W. Barthlott, Lotus-Salvinia.de.jpg|Nach dem Schwimmfarn ''Salvinia molesta'' mit hoch komplexen -Haaren und chemischen Heterogenitäten ist der 2005 entdeckte Salvinia®-Effekt benannt. Er ermöglicht permanente Luftschichten unter Wasser und damit eine Luftschicht-Technologie („passive Air Lubrication“) zur Reibungs- und Treibstoffreduktion bei Schiffen von klimarelevanter Bedeutung bis über 20 %
Salvinia molesta © W. Barthlott, Lotus-Salvinia.de.jpg|Nach dem Schwimmfarn ''Salvinia molesta'' mit hoch komplexen -Haaren und chemischen Heterogenitäten ist der 2005 entdeckte Salvinia®-Effekt benannt. Er ermöglicht permanente Luftschichten unter Wasser und damit eine Luftschicht-Technologie („passive Air Lubrication“) zur Reibungs- und Treibstoffreduktion bei Schiffen von klimarelevanter Bedeutung bis über 20 %
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== Auszeichnungen und Aktivitäten ==
== Auszeichnungen und Aktivitäten ==
* 1974 Beginn der Arbeiten zur Entdeckung und zur Physik des Lotus-Effektes<ref>Barthlott, W. & N. Ehler (1977): Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten. Trop. subtrop. Pflanzenwelt 19, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart, 105 S. http://www.lotus-salvinia.de/pdf/024.%20Barthlott_Ehler%201977%20Epidermisoberflaechen%20Spermatophyten.pdf, Barthlott, W. (1992): Die Selbstreinigungsfähigkeit pflanzlicher Oberflächen durch Epicuticularwachse. In: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Hrsg.) Klima- und Umweltforschung an der Universität Bonn: 117-120, http://www.lotus-salvinia.de/pdf/083.%20Barthlott%201992%20(neu)%20Klima%20und%20Umweltforschung.pdf. Barthlott, W. & C. Neinhuis (1997): Purity of the sacred lotus, or escape from contamination in biological surfaces. Planta 202: 1-8 [https://link.springer.com/article/10.1007/s004250050096 [[doi:10.1007/s004250050096]]]</ref>
* 1974 Beginn der Arbeiten zur Entdeckung und zur Physik des Lotus-Effektes<ref>W. Barthlott, N. Ehler: ''Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten. Trop. subtrop.'' Pflanzenwelt 19, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart 1977, 105 S. ([http://www.lotus-salvinia.de/pdf/024.%20Barthlott_Ehler%201977%20Epidermisoberflaechen%20Spermatophyten.pdf lotus-salvinia.de], PDF);<br />W. Barthlott, (): ''Die Selbstreinigungsfähigkeit pflanzlicher Oberflächen durch Epicuticularwachse.'' In: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Hrsg.): ''Klima- und Umweltforschung an der Universität Bonn.'' 1992, S. 117–120 ([http://www.lotus-salvinia.de/pdf/083.%20Barthlott%201992%20(neu)%20Klima%20und%20Umweltforschung.pdf lotus-salvinia.de], PDF);<br />{{Literatur |Autor=W. Barthlott, C. Neinhuis |Titel=Purity of the sacred lotus, or escape from contamination in biological surfaces |Sammelwerk=Planta |Band=202 |Nummer=1 |Datum=1997 |ISSN=1432-2048 |Seiten=1–8 |DOI=10.1007/s004250050096}}</ref>
* 1976–1977 Feldarbeiten in der Elfenbeinküste zur Erhaltung u. Einrichtung von drei Nationalparks<ref>Barthlott, W. (1979): Vegetation des Azagny-Reservats (Elfenbeinküste), Barthlott, W. (1979): Vegetation des Tai-Nationalparks (Elfenbeinküste), Barthlott, W. & D. Leipold (1979) Vegetation des Comoe-Nationalparkes – in: Gegenwärtiger Status der Comoé- und Tai-Nationalparks sowie des Azagny-Reservats und Vorschläge zu deren Erhaltung und Entwicklung. - Feasibility-Studien für das Ministerium für Gewässer und Forsten der Republik Elfenbeinküste im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit zwischen der Republik Elfenbeinküste und der Bundesrepublik Deutschland (GTZ-PN 73.2085.6.-01.100), - 4 Bände. Kronberg, Eschborn</ref>
* 1976–1977 Feldarbeiten in der Elfenbeinküste zur Erhaltung u. Einrichtung von drei Nationalparks<ref>Barthlott, W. (1979): Vegetation des Azagny-Reservats (Elfenbeinküste), Barthlott, W. (1979): Vegetation des Tai-Nationalparks (Elfenbeinküste), Barthlott, W. & D. Leipold (1979) Vegetation des Comoe-Nationalparkes – in: Gegenwärtiger Status der Comoé- und Tai-Nationalparks sowie des Azagny-Reservats und Vorschläge zu deren Erhaltung und Entwicklung. - Feasibility-Studien für das Ministerium für Gewässer und Forsten der Republik Elfenbeinküste im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit zwischen der Republik Elfenbeinküste und der Bundesrepublik Deutschland (GTZ-PN 73.2085.6.-01.100), - 4 Bände. Kronberg, Eschborn</ref>
* 1977–1996 Entdeckung und die grundlegenden Publikationen zum Lotus-Effekt
* 1977–1996 Entdeckung und die grundlegenden Publikationen zum Lotus-Effekt
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* 1998 Orden Andrés Bello des Präsidenten [[Rafael Caldera]] der Republik Venezuela
* 1998 Orden Andrés Bello des Präsidenten [[Rafael Caldera]] der Republik Venezuela
* 1999 Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina]]<ref>[https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/wilhelm-barthlott/ ''Prof. Dr. Wilhelm Barthlott.''] In: ''Mitglieder › Mitgliederverzeichnis.'' Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.&nbsp;V., Nationale Akademie der Wissenschaften. Auf Leopoldina.org, abgerufen am 30.&nbsp;April 2022.</ref>
* 1999 Mitglied der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina]]<ref>[https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/wilhelm-barthlott/ ''Prof. Dr. Wilhelm Barthlott.''] In: ''Mitglieder › Mitgliederverzeichnis.'' Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.&nbsp;V., Nationale Akademie der Wissenschaften. Auf Leopoldina.org, abgerufen am 30.&nbsp;April 2022.</ref>
* 1999 [[Philip Morris Forschungspreis|Philip-Morris-Forschungspreis]]<ref>http://www.lotus-salvinia.de/index.php/de-de/235-PhilipMorris</ref>
* 1999 [[Philip Morris Forschungspreis|Philip-Morris-Forschungspreis]]<ref name="PhilipMorris" />
* 1999 [[Deutscher Umweltpreis]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dbu.de/123artikel2195_1757.html |text=Eintrag im Preisträger-Archiv der DBU |wayback=20140714222559 |archiv-bot=2019-05-23 17:56:46 InternetArchiveBot}}</ref>
* 1999 [[Deutscher Umweltpreis]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.dbu.de/123artikel2195_1757.html |text=Eintrag im Preisträger-Archiv der DBU |wayback=20140714222559 |archiv-bot=2019-05-23 17:56:46 InternetArchiveBot}}</ref>
* 2001 Gründung des Bionik-Kompetenznetzwerkes [[BIOKON]] zusammen u. a. mit [[Claus Mattheck]], [[Werner Nachtigall]] und [[Ingo Rechenberg]]
* 2001 Gründung des Bionik-Kompetenznetzwerkes [[BIOKON]] zusammen u. a. mit [[Claus Mattheck]], [[Werner Nachtigall]] und [[Ingo Rechenberg]]
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* Die Pflanzengattung ''[[Barthlottia]]'' sowie mehrere Pflanzenarten und der Eingangsweg in den Botanischen Garten Bonn wurden nach Barthlott benannt<ref>''Auf Barthlotts Pfad durch den Botanischen Garten.'' In: General-Anzeiger (Bonn) vom 25. Juni 2021, S. 17 (mit Abbildung)</ref>
* Die Pflanzengattung ''[[Barthlottia]]'' sowie mehrere Pflanzenarten und der Eingangsweg in den Botanischen Garten Bonn wurden nach Barthlott benannt<ref>''Auf Barthlotts Pfad durch den Botanischen Garten.'' In: General-Anzeiger (Bonn) vom 25. Juni 2021, S. 17 (mit Abbildung)</ref>


== Werke ==
== Publikationen (Auswahl) ==
Die Publikationen von Wilhelm Barthlott umfassen über 470 Arbeiten (darunter zahlreiche Bücher), Verzeichnisse unter Google Scholar Citations,<ref>[https://scholar.google.de/citations?user=IKKr5qEAAAAJ&hl=de Wilhelm Barthlott Google Scholar Citations]</ref> weitere Arbeiten und PDF unter Lotus-Salvinia.de<ref>http://www.lotus-salvinia.de/index.php/de-de/publication</ref> sowie im Internationalen Bibliothekskatalog WorldCat<ref>[https://www.worldcat.org/search?q=wilhelm+Barthlott&fq=&dblist=638&start=1&qt=page_number_link WorldCat]</ref>.
Die Publikationen von Wilhelm Barthlott umfassen über 470 Arbeiten (darunter zahlreiche Bücher), Verzeichnisse unter Google Scholar Citations,<ref>[https://scholar.google.de/citations?user=IKKr5qEAAAAJ&hl=de ''Wilhelm Barthlott''] Google Scholar Citations.</ref> weitere Arbeiten und PDF unter Lotus-Salvinia.de.<ref>[http://www.lotus-salvinia.de/index.php/de-de/publication lotus-salvinia.de]</ref>

=== Ausgewählte Publikationen ===


* Barthlott, W. et al. (2022): Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439
* Barthlott, W. et al. (2022): Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439
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* Barthlott, W. (2020): Plants and nature in Bible and Quran - how respect for nature connects us. - pp. 233-244 in Proceed. Conf. “Science and Actions for Species Protection: Noah´s Arks for the 21st Century”, May 2019, Eds. J.von Braun et al. – The Pontifical Academy of Sciences PAS, Vatican City
* Barthlott, W. (2020): Plants and nature in Bible and Quran - how respect for nature connects us. - pp. 233-244 in Proceed. Conf. “Science and Actions for Species Protection: Noah´s Arks for the 21st Century”, May 2019, Eds. J.von Braun et al. – The Pontifical Academy of Sciences PAS, Vatican City
* Barthlott W. et al. (2020): Adsorption and transport of oil on biological and biomimetic superhydrophobic surfaces – a novel technique for oil-water separation - 15 pp., Phil Trans. Roy. Soc. A. [[doi:10.1098/rsta.2019.0447]]
* Barthlott W. et al. (2020): Adsorption and transport of oil on biological and biomimetic superhydrophobic surfaces – a novel technique for oil-water separation - 15 pp., Phil Trans. Roy. Soc. A. [[doi:10.1098/rsta.2019.0447]]
* Schulte, A.J. et al. (2019): Ultraviolet patterns of flowers revealed in polymer replica caused by surface architecture. – Beilstein J. Nanotechnology 10, 459-466, https://www.beilstein-journals.org/s/xaJQ37HqZR
* Schulte, A.J. et al. (2019): Ultraviolet patterns of flowers revealed in polymer replica caused by surface architecture. – Beilstein J. Nanotechnology 10, 459-466, [https://www.beilstein-journals.org/s/xaJQ37HqZR]
* Zeisler-Diehl, V. et al. (2018): Plant cuticular waxes: composition, function and interactions with microorganisms – Springer Handbook of Hydrocarbons and Lipid Microbiology Series. Hydrocarbons, Oils and Lipids: Diversity, Origin, Chemistry and Fate. – [[doi:10.1007/978-3-319-54529-5_7-1]]
* Zeisler-Diehl, V. et al. (2018): Plant cuticular waxes: composition, function and interactions with microorganisms – Springer Handbook of Hydrocarbons and Lipid Microbiology Series. Hydrocarbons, Oils and Lipids: Diversity, Origin, Chemistry and Fate. – [[doi:10.1007/978-3-319-54529-5_7-1]]
* Da, S. S. et al. (2018) – Plant Biodiversity Patterns along a climatic gradient and across protected areas in West Africa – African Journal of Ecology, [[doi:10.1111/aje.12517]]
* Da, S. S. et al. (2018) – Plant Biodiversity Patterns along a climatic gradient and across protected areas in West Africa – African Journal of Ecology, [[doi:10.1111/aje.12517]]
* Moosmann, M. et al. (2017): Air–water interface of submerged superhydrophobic surfaces imaged by atomic force microscopy – Beilstein J. Nanotechnology 8: 1671-1679, https://www.beilstein-journals.org/bjnano/articles/8/167.
* Moosmann, M. et al. (2017): Air–water interface of submerged superhydrophobic surfaces imaged by atomic force microscopy – Beilstein J. Nanotechnology 8: 1671-1679, [https://www.beilstein-journals.org/bjnano/articles/8/167 beilstein-journals.org].
* Mail, M. et al. (2019): Air retaining grids – A novel technology to maintain stable air layers under water for drag reduction. – Phil. Trans. Roy.Soc. A - [[doi:10.1098/rsta.2019.0126]]
* Mail, M. et al. (2019): Air retaining grids – A novel technology to maintain stable air layers under water for drag reduction. – Phil. Trans. Roy.Soc. A - [[doi:10.1098/rsta.2019.0126]]
* Mail, M. et al. (2019): A new bioinspired method for pressure and flow sensing based on the underwater air retaining surfaces of the backswimmer ''Notonecta'' – Beilstein J. Nanotechnology 9, 3039–3047, [[doi:10.3762/bjnano.9.282]], [https://www.beilstein-journals.org/bjnano/content/pdf/2190-4286-9-282.pdf?m=y PDF]
* Mail, M. et al. (2019): A new bioinspired method for pressure and flow sensing based on the underwater air retaining surfaces of the backswimmer ''Notonecta'' – Beilstein J. Nanotechnology 9, 3039–3047, [[doi:10.3762/bjnano.9.282]], [https://www.beilstein-journals.org/bjnano/content/pdf/2190-4286-9-282.pdf?m=y PDF]
* Busch, J.M. et al. (2018): Bionics and Green Technology in Maritime Shipping: An Assessment of the Effect of Salvinia Air-Layer Hull Coatings for Drag and Fuel Reduction – Phil. Trans. Royal Soc. A, (Vol. 377), London – [[doi:10.1098/rsta.2018.0263]]
* Busch, J.M. et al. (2018): Bionics and Green Technology in Maritime Shipping: An Assessment of the Effect of Salvinia Air-Layer Hull Coatings for Drag and Fuel Reduction – Phil. Trans. Royal Soc. A, (Vol. 377), London – [[doi:10.1098/rsta.2018.0263]]
* Barthlott, W. (2018): Ökologie und Religion – Über die Potenziale einer mächtigen Partnerschaft. – pp. 103–117 in: Jahrbuch für Ökologie 2017/2018, Hirzel Publishers, Stuttgart – https://jahrbuch-oekologie.de/jahrbuch-oekologie-2017-2018-2/
* Barthlott, W. (2018): Ökologie und Religion – Über die Potenziale einer mächtigen Partnerschaft. – pp. 103–117 in: Jahrbuch für Ökologie 2017/2018, Hirzel Publishers, Stuttgart – [https://jahrbuch-oekologie.de/jahrbuch-oekologie-2017-2018-2/]
* Barthlott, W. et al. (2017): Plant Surfaces: Structures and Functions for Biomimetic Innovations. – Nano-Micro Letters, 9:23, [[doi:10.1007/s40820-016-0125-1]]
* Barthlott, W. et al. (2017): Plant Surfaces: Structures and Functions for Biomimetic Innovations. – Nano-Micro Letters, 9:23, [[doi:10.1007/s40820-016-0125-1]]
* Barthlott, W. et al. (2016) Bionics and Biodiversity – Bio-inspired Technical Innovation for a Sustainable Future. – in: “Biomimetic Research for Architecture: Biologically-Inspired Systems ”, pp. 11–55, (Eds.: J. Knippers et al.), Springer Publishers. [[doi:10.1007/978-3-319-46374-2]]
* Barthlott, W. et al. (2016) Bionics and Biodiversity – Bio-inspired Technical Innovation for a Sustainable Future. – in: “Biomimetic Research for Architecture: Biologically-Inspired Systems ”, pp. 11–55, (Eds.: J. Knippers et al.), Springer Publishers. [[doi:10.1007/978-3-319-46374-2]]
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* Cerman, Z., Barthlott, W. & J. Nieder (2011): Erfindungen der Natur: Bionik – Was wir von Pflanzen und Tieren lernen können. 3. Auflg., 280 pp., Rowohlt-Verlag
* Cerman, Z., Barthlott, W. & J. Nieder (2011): Erfindungen der Natur: Bionik – Was wir von Pflanzen und Tieren lernen können. 3. Auflg., 280 pp., Rowohlt-Verlag
* Sommer, J. H. et al. (2010): Projected impacts of climate change on regional capacities for global plant species richness. Proc. Royal Soc. [[doi:10.1098/rspb.2010.0120]]
* Sommer, J. H. et al. (2010): Projected impacts of climate change on regional capacities for global plant species richness. Proc. Royal Soc. [[doi:10.1098/rspb.2010.0120]]
* Barthlott, W. et al. (2010): The Salvinia paradox: Superhydrophobic surfaces with hydrophilic pins for air-retention under water. Advanced Materials 22: 1-4,<ref>https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/adma.200904411</ref>
* Barthlott, W. et al. (2010): The Salvinia paradox: Superhydrophobic surfaces with hydrophilic pins for air-retention under water. Advanced Materials 22: 1-4,<ref>[https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/adma.200904411 onlinelibrary.wiley.com]</ref>
* Kier, G. et al. (2009): A global assessment of endemism and species richness across island and mainland regions. PNAS 106 (23): [[doi:10.1073/pnas.0810306106]]
* Kier, G. et al. (2009): A global assessment of endemism and species richness across island and mainland regions. PNAS 106 (23): [[doi:10.1073/pnas.0810306106]]
* Barthlott, W. et al. (2009): A torch in the rainforest: thermogenesis of the Titan arum (Amorphophallus titanum). Plant Biol. 11 (4): 499–505 [[doi:10.1111/j.1438-8677.2008.00147.x]]
* Barthlott, W. et al. (2009): A torch in the rainforest: thermogenesis of the Titan arum (Amorphophallus titanum). Plant Biol. 11 (4): 499–505 [[doi:10.1111/j.1438-8677.2008.00147.x]]
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* Barthlott, W. (1977): Kakteen, 212 pp., Belser Verlag (English; Cacti, Stanley Thornes Publishers, London 1979; auch französische und holländische Ausgaben)
* Barthlott, W. (1977): Kakteen, 212 pp., Belser Verlag (English; Cacti, Stanley Thornes Publishers, London 1979; auch französische und holländische Ausgaben)
* Barthlott, W. & N. Ehler (1977): Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten. 105 pp ., Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart, [http://www.lotus-salvinia.de/pdf/024.%20Barthlott_Ehler%201977%20Epidermisoberflaechen%20Spermatophyten.pdf PDF]
* Barthlott, W. & N. Ehler (1977): Raster-Elektronenmikroskopie der Epidermis-Oberflächen von Spermatophyten. 105 pp ., Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart, [http://www.lotus-salvinia.de/pdf/024.%20Barthlott_Ehler%201977%20Epidermisoberflaechen%20Spermatophyten.pdf PDF]

== Siehe auch ==
* [[Lotus-Effekt]]
* [[Salvinia-Effekt]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|115475842}}
* {{DNB-Portal|115475842}}
* {{Worldcat id|lccn-n80121136}}
* [http://www.ipni.org/ipni/advAuthorSearch.do?find_abbreviation=Barthlott Autoreintrag] und Liste der Pflanzenarten bei [[International Plant Names Index|IPNI]] und bei [https://powo.science.kew.org/ Kew Plants of the World Online]
* [http://www.ipni.org/ipni/advAuthorSearch.do?find_abbreviation=Barthlott Autoreintrag] und Liste der Pflanzenarten bei [[International Plant Names Index|IPNI]] und bei [https://powo.science.kew.org/ Kew Plants of the World Online]
* [https://www.youtube.com/watch?v=ehhiCxFGXzE ''Prof. Dr. Wilhelm Barthlott: 99 seconds for the future of biodiversity'']
* [http://www.lotus-salvinia.de/ www.lotus-salvinia.de]
* Bücher und Bibliotheksnachweise Wilhelm Barthlott im Internationalen Bibliothektskatalog [https://www.worldcat.org/search?q=wilhelm+Barthlott&fq=&dblist=638&start=1&qt=page_number_link WorldCat]
* [http://scholar.google.de/citations?user=IKKr5qEAAAAJ&hl=de Google Scholar Citations Wilhelm Barthlott]
* [https://www.youtube.com/watch?v=ehhiCxFGXzE „Prof. Dr. Wilhelm Barthlott: 99 seconds for the future of biodiversity“]
* [http://www.lotus-salvinia.de/index.php/235-PhilipMorris „Der Lotus-Effekt“] Video
* [https://www.youtube.com/watch?v=1D4g_XWhyKs „Lufthaltende Schiffsbeschichtungen nach biologischem Vorbild zur Reibungsreduktion“] Fraunhofer UMSICHT
* [http://www.nees.uni-bonn.de/ Nees-Institut für Biodiversität der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]
* [http://www.botgart.uni-bonn.de/ Botanische Gärten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (http://www.botgart.uni-bonn.de)/]
* [http://www.biota-africa.org/ BMBF-BIOTA AFRIKA-Projekt (http://www.biota-africa.org)/]
* [http://www.bion-bonn.org/de BION Bonn (http://www.bion-bonn.org/de)]
* [http://www.adwmainz.de/startseite.html Akademie der Wissenschaft und der Literatur, Mainz]


== Nachweise ==
'''Nachweise'''
* ''Curriculum Vitae'' auf der Website von Wilhelm Barthlott [http://www.lotus-salvinia.de/index.php/12-kontakt-ueber-uns/psite/11-prof-wilhelm-barthlott www.lotus-salvinia.de]
* ''Curriculum Vitae'' auf der Website von Wilhelm Barthlott [http://www.lotus-salvinia.de/index.php/12-kontakt-ueber-uns/psite/11-prof-wilhelm-barthlott lotus-salvinia.de]
* ''Komplettes Publikationsverzeichnis'' auf [http://www.lotus-salvinia.de/index.php/publication www.lotus-salvinia.de]
* ''Komplettes Publikationsverzeichnis'' auf [http://www.lotus-salvinia.de/index.php/publication lotus-salvinia.de]
* [http://www.biokon.de/news-uebersicht/mr-lotuseffekt-wird-70/ Forschungsgemeinschaft Biokon zum 70. Geburtstag]
* [http://www.biokon.de/news-uebersicht/mr-lotuseffekt-wird-70/ ''„Mr. Lotuseffekt“ wird 70''] Forschungsgemeinschaft Biokon zum 70. Geburtstag


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 18. August 2022, 09:23 Uhr

Wilhelm Barthlott

Wilhelm Barthlott (* 1946 in Forst) ist ein deutscher Botaniker, Bioniker und Materialwissenschaftler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Barthlott“.

Arbeitsgebiete sind Bionik, Biodiversitätsforschung und Systematik. Seine Arbeiten an Pflanzen und tropischen Ökosystemen sowie makrookölogische Analysen führten zu den ersten präzischen Karten der geographischen Verteilung globaler Biodiversität. Er hat sich früh mit den negativen Folgen des Klimawandels, des ungebremsten Wachstums und der Globalisierung beschäftigt. Barthlott ist einer der weltweit bedeutendsten Pioniere der biologischen Grenzflächenforschung und ihrer technischen Umsetzung. Er entdeckte und beschrieb 1977–1996 den Lotoseffekt und entwickelte daraus neuartige selbstreinigende und ab 2002 permanent unter Wasser lufthaltende (Salvinia-Effekt) technische Oberflächen. Sie führten zu einem Paradigmenwechsel und neuen Aspekten in weiten Bereichen der Materialwissenschaften, Oberflächentechnologie und Grenzflächenphysik. Barthlott war Lehrstuhlinhaber und Direktor am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und der Botanischen Gärten der Universität Bonn und wurde mit zahlreichen Preisen (u. a. Deutscher Umweltpreis) und Mitgliedschaften (u. a. Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina) ausgezeichnet.

Leben

Barthlott entstammt einer Familie französischer Hugenotten, die mit Jacques Barthelot 1698 aus dem Rhône-Tal in die Markgrafschaft Baden-Durlach kamen, die Fachwerkhäuser der mütterlichen Familie standen schon im 15. Jhdt. in dem zum Kloster Maulbronn gehörenden Zaisenhausen.[1] Barthlott studierte Biologie mit den Nebenfächern Physik, Chemie und Geographie an der Universität Heidelberg und promovierte 1973 über Systematik und Biogeographie bei Werner Rauh, mit dem ihn jahrzehntelange Zusammenarbeit und Forschungsreisen verbanden. Mit der Habilitation folgte er 1982 einem Ruf an die Freie Universität Berlin und war dort am Institut für Systematische Botanik und Pflanzengeographie tätig. 1985 nahm er einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn an, als Lehrstuhlinhaber und Direktor des Botanischen Gartens[2] in der Nachfolge von C. G. Nees von Esenbeck, L. C. Treviranus und Eduard Strasburger. Weitere Rufe lehnte er ab. Er war Mitglied in Gremien der universitären Selbstverwaltung (u. a. Senat 2002–2004) und in internationalen und nationalen Komitees (u. a. 1998–2001 Nationalkomitee MAB „Mensch und Biosphäre“). Er gründete 1989 den Freundeskreis Botanischer Gärten Bonn[3] und 1992 mit Gustav Schoser und Wolfram Lobin den Verband Botanischer Gärten, der erste Dachverband, in dem heute beinahe alle Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen sind. Bei der Durchsetzung vieler Vorhaben stand die mit Barthlott über viele Jahrzehnte eng befreundete Loki Schmidt zur Seite. Er war 2003 Gründungsdirektor des Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn. Sowohl der 400 Jahre alte Garten als auch das Institut wurden von ihm umstrukturiert und erweitert.

Barthlott ist seit 2011 emeritiert,[4] leitete aber bis 2014 das Langzeitvorhaben Biodiversität im Wandel der Akademie der Wissenschaft und Literatur Mainz. 2011 gründete er mit Walter Erdelen (UNESCO) das Biodiversity Network Bonn BION, das 2013 mit seinem Nachfolger Maximilian Weigend implementiert wurde. Er leitete bis 2022 die Arbeiten zur Umsetzung des von ihm entdeckten Lotus-Effekts und Salvinia-Effektes im Rahmen von laufenden Forschungsvorhaben.

Barthlott hatte mit seinen sehr innovativen interdisziplinären Forschungsgebieten eine große Zahl von Schülern, unter anderen Nico Blüthgen, Thomas Borsch, Eberhard Fischer, Pierre Ibisch, Kerstin Koch, Holger Kreft, Matthias Mail, Kai Müller, Jens Mutke, Christoph Neinhuis, Stefan Porembski und Daud Rafiqpoor.

Wirken

Tropenökologie, Biodiversitätskartierung, Umwelt- und Klimawandel

Den ersten Forschungsreisen mit Werner Rauh nach Marokko, Ecuador, Peru und Brasilien folgten 1975–1976 langfristige Aufenthalte in der Elfenbeinküste[5] zur Einrichtung der drei Nationalparks Comoé, Tai (beide heute UNESCO-Weltnaturerbe und Azagny im Auftrag der GTZ. Arbeiten in West- und Südafrika im Rahmen des DFG-Schwerpunktes „Mechanismen der Aufrechterhaltung tropischer Diversität“ mit K.E. Linsenmair sowie in Madagaskar zu Studien tropischer Modellökosysteme wie Inselbergen (vgl. Porembski & Barthlott 2000) und Epiphyten im Kronenbereich von Regenwäldern in Ecuador und Venezuela (Surumoni-Projekt[6]) folgten. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die globale Kartierung von Biodiversität und deren makroökologischen kausalen Abhängigkeiten.[7] Seine Weltkarte der Biodiversität ist inzwischen in zahlreiche biologische und geographische Lehrbücher eingegangen. Im Rahmen der von ihm mit-initiierten BMBF-BIOTA AFRIKA-Projekte[8] wurden die Biodiversitätsmuster am Modellkontinent Afrika analysiert und Folgen des Klimawandels untersucht.

Barthlott gründete 1997 das deutsche Sekretariat DIVERSITAS des Biodiversiätsprogrammes von UNESCO und IUBS und war dessen Chairman bis 2001 (vgl. Barthlott & Gutmann 1998), von 1998 bis 2001 war er Mitglied des Deutschen Nationalkomitees „Mensch und Biosphäre“ der UNESCO und des BMU.[9] „Biodiversity – a challenge for development research and Policy“ war der Titel der in Bonn 1997 veranstalteten Konferenz, an dem u. a. Dennis Meadows, José Lutzenberger, Eckart Ehlers, Pierre Ibisch und die Umweltkünstler Helen Mayer & Newton Harrison teilnahmen. Im gleichen Jahr veranstaltete er das bilaterale Symposium „Biodiversity of Columbia“ unter aktiver Teilnahme von Angela Merkel und kolumbianischer Regierungsvertreter.

Barthlott warnte früh vor den Folgen der Überbevölkerung, Globalisierung und des Klimawandels (z. B. Barthlott & Rafiqoor 2016) und hält Politik und Ideologien ursächlich verantwortlich für die Bewältigung der Krise – dagegen seien die naturwissenschaftlichen Daten seit langem ausreichend bekannt, es fehle aber Akzeptanz und der politische Wille zur Umsetzung[10]. In den letzten Jahren beschäftigt er sich u. a. mit der Rolle von Religionen beim Erhalt der Umwelt (Barthlott et al. 2016, Barthlott 2018, 2020). Für sein „grenzüberschreitendes innovatives Denken“ wurde ihm 2001 der GlobArt Award verliehen, mit dem u. a. Yehudi Menuhin, Hans Küng, Václav Havel und Ernesto Cardenal ausgezeichnet wurden.

Systematik und Evolution

Die systematisch-taxonomischen Arbeiten von Wilhelm Barthlott konzentrieren sich auf die Erforschung der Vielfalt bestimmter Gruppen der Bedecktsamer wie der Kakteen, Orchideen, Bromelien und andere tropische Epiphyten. Umfangreiche Monographien zur der Ultraviolett-Reflexion von Blüten[11]. Systematische und ökologische Interessen an Fleischfressende Pflanzen führten unter anderem zur Entdeckung der ersten protozooenfangenden Pflanze[12], der Reusenfallen (Genlisea) mit dem kleinsten Genom aller Blütenpflanzen[13].

Der Tropenstrauch Barthlottia madagascariensis, die Titanenwurz-Art Amorphophallus barthlottii sowie weitere Arten (u. a. Striga barthlottii, Tillandsia barthlottii) wurden nach ihm benannt. Zu seinen Entdeckungen gehören u. a. Mezobromelia lyman-smithii, Rhipsalis juengeri, Pfeiffera miyagawae, Schlumbergera orssichiana oder die heute populäre Zimmerpflanze Peperomia graveolens. Listen der etwa 130 von ihm oder nach ihm benannten Pflanzen findet sich bei IPNI oder POWO.

Bionik, Grenzflächen und Lotus-Effect

Wilhelm Barthlott war der erste Wissenschaftler, der seit 1970 systematisch im großen Maßstab die Raster-Elektronenmikroskopie zur Erforschung biologischer Oberflächen und ihrer physikalischen Funktionalitäten einsetzte.[14] Daraus resultierten hunderte Publikationen und seit Mitte der 70er Jahre die Entdeckung des Selbstreinigungs-Effektes superhydrophober mikro- und nanostrukturierter Oberflächen.[15] Er erfand 1992 dafür den Begriff „Lotus Effekt“[16], mit seinem Schüler Christoph Neinhuis erfolge die weitere Aufklärung[17] und unter dem Markennamen Lotus-Effekt® wurde die Entdeckung nach 1996 industriell umgesetzt. Die daraus resultierenden Produkte werden heute alltäglich weltweit eingesetzt. Johann-Gerhard Helmcke und Werner Nachtigall waren schon Mitte der 70er Jahre auf diese bionischen Arbeiten aufmerksam geworden und banden Barthlott in die Seminare von Frei Otto am Institut für leichte Flächentragwerke an der Technischen Hochschule Stuttgart ein. Die grundlegenden Arbeiten[18] zum Lotus-Effekt[19] führten zu einem Paradigmenwechsel in den Materialwissenschaften und zählen heute in den Pflanzen- und Materialwissenschaften mit zu den weltweit am höchsten zitierten Arbeiten.[20] Seit 2010 erscheinen jährlich rund 2000 wissenschaftliche Publikationen basierend auf seiner Entdeckung („which can be considered the most famous inspiration from nature ….and has been widely applied…in our daily life and industrial productions“).[21] Die Physik der scheinbar einfachen[22] Selbstreinigung ist bis heute noch nicht vollständig verstanden.[23] Erst 2022 gelang ihm der Nachweis, dass es superhydrophobe Cynanobacterien gibt und der Lotus-Effekt vermutlich bereits eine wichtige Rolle als „key innovation“ bei der Eroberung des neuen Lebensraumes Land im Präkambrium vor über einer Milliarde Jahren spielte.[24] Die lange Entdeckungsgeschichte des Lotus-Effektes wurde mehrfach dargestellt.[25][26]

Weitere Arbeiten ab 2004 führten zur Entdeckung des nach dem Schwimmfarn benannten Salvinia-Effect (unter Wasser langfristig lufthaltende Oberflächen), dem ein hochkomplexes physikalisches Prinzip zugrunde liegt (Barthlott et al. 2010, Gandyra et al. 2020). Eine technische Anwendung ist die „passive Air Lubrication“ in der Schifffahrt: Durch eine Reduktion des Reibungswiderstandes durch eine Luftschicht könnten Schiffe über 20 % ihres Treibstoffverbrauches einsparen, eine Zahl von hoher ökonomischer und klimarelevanter Bedeutung.[27][28] Andere Anwendungen finden sich in der Sensorik,[29] hauptsächlich aber bei der Entfernung von Ölverunreinigungen auf Gewässern durch Adsorbtion und Transport an biomimetiischen künstlichen Salvinia-Oberflächen[30].

Barthlott verwies sehr früh darauf, dass oberflächenaktive Substanzen wie Tenside in der Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichten können[31] und dass zur Bionik untrennbar auch die Nachhaltigkeit ihrer Technologien[32] gehört. Er war Gründungsmitglied des deutschen Bionik-Kompetenznetzwerkes Biokon und der International Society of Bionik Engineering ISBE in Beijing sowie in den Editorial Board führender Zeitschriften tätig.

Barthlott hat sich bemüht mit populärwissenschaftlichen Büchern und Vorträgen ein breites Publikum zu erreichen und war z. B. 1991–1995 Präsident der Deutschen Kakteen-Gesellschaft. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet (siehe Auszeichnungen und Aktivitäten).

Auszeichnungen und Aktivitäten

Publikationen (Auswahl)

Die Publikationen von Wilhelm Barthlott umfassen über 470 Arbeiten (darunter zahlreiche Bücher), Verzeichnisse unter Google Scholar Citations,[42] weitere Arbeiten und PDF unter Lotus-Salvinia.de.[43]

  • Barthlott, W. et al. (2022): Superhydrophobic terrestrial Cyanobacteria and land plant transition – Front. Plant. Sci, https://doi.org/10.3389/fpls.2022.880439
  • Gandyra, D. et al. (2020): Air retention under Water by the floating fern Salvinia: the crucial role of a trapped airt layer as a pneumatic spring. - Nano-Micro Small (Wiley-VCH) doi:10.1002/smll.202003425
  • Barthlott, W. (2020): Plants and nature in Bible and Quran - how respect for nature connects us. - pp. 233-244 in Proceed. Conf. “Science and Actions for Species Protection: Noah´s Arks for the 21st Century”, May 2019, Eds. J.von Braun et al. – The Pontifical Academy of Sciences PAS, Vatican City
  • Barthlott W. et al. (2020): Adsorption and transport of oil on biological and biomimetic superhydrophobic surfaces – a novel technique for oil-water separation - 15 pp., Phil Trans. Roy. Soc. A. doi:10.1098/rsta.2019.0447
  • Schulte, A.J. et al. (2019): Ultraviolet patterns of flowers revealed in polymer replica caused by surface architecture. – Beilstein J. Nanotechnology 10, 459-466, [1]
  • Zeisler-Diehl, V. et al. (2018): Plant cuticular waxes: composition, function and interactions with microorganisms – Springer Handbook of Hydrocarbons and Lipid Microbiology Series. Hydrocarbons, Oils and Lipids: Diversity, Origin, Chemistry and Fate. – doi:10.1007/978-3-319-54529-5_7-1
  • Da, S. S. et al. (2018) – Plant Biodiversity Patterns along a climatic gradient and across protected areas in West Africa – African Journal of Ecology, doi:10.1111/aje.12517
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Weblinks

Nachweise

Einzelnachweise

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  2. Wolfgang Alt, Klaus Peter Sauer: Biologie an der Universität Bonn. Eine 200-jährige Ideengeschichte. In: Bonner Schriften zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Band 8. V&R unipress, 2016 (hdl.handle.net).
  3. Ehrung für Wilhelm Barthlott, Direktor der Botanischen Gärten 1985–2011, am 24. Juni 2021 (PDF; 1,5 MB), Titanum-Blatt Ausgabe 63 / August 2021, S. 4, auf botgart.uni-bonn.de, abgerufen am 21. Dezember 2021
  4. Homepage der Uni Bonn, abgerufen am 3. September 2014
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  7. scholar.google.de
  8. Eintrag auf der Seite des BMBF-BIOTA AFRIKA-Projektes.
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  10. siehe dazu die knapp einstündige Fernsehdiskussion von Alfred Thorwarth mit Wilhelm Barthlott in der Fernsehreihe „Zukunftsgespräche“ der ARD am Nachmittag der Bundestagswahl Sonntag d. 16.09.1994 und spätere Fernsehbeiträge, u. a. mit Ranga Yogeshwar
  11. Burr, B., Rosen, D. & W. Barthlott (1995): Untersuchungen zur Ultraviolettreflexion von Angiospermenblüten. Band III. Dilleniidae und Asteridae. 186 Seiten, Akad. Wiss. Lit. Mainz. F. Steiner Verlag, Stuttgart. PDF
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