„Partyschlager“ – Versionsunterschied

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'''Partyschlager<ref>Sascha Lillie: ''Partyschlager im Wandel der Zeit. Musikalische und inhaltliche Analyseansätze''. Technische Universität Braunschweig 2017</ref><ref>{{Literatur |Autor=Harald Scholz |Titel="Ein Hoch auf uns...": Facetten deutschsprachiger Popularmusik |Verlag=LIT Verlag Münster |Datum=2017 |ISBN=978-3-643-13699-2 |Seiten=63 |Online=https://books.google.de/books?id=6FGODgAAQBAJ&pg=PA52&dq=mallorca-partymusik&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwip2pWqkpz5AhXzW_EDHdAdD_AQ6AF6BAgCEAI#v=onepage&q&f=false |Abruf=2022-07-28}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Oliver Bekermann |Titel="Wunder gibt es immer wieder": eine Untersuchung zur gegenseitigen Abhängigkeit von Alltagskommunikation und deutschem Schlager |Verlag=BoD – Books on Demand |Datum=2007 |ISBN=978-3-8370-0045-0 |Online=http://www.bekermann.com/wp-content/uploads/2014/01/Interdependenz_Alltagskommunikation_und__Deutscher_Schlager___Dissertation_.pdf |Abruf=2022-07-29}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Thomas Schulz |Titel=»Bumm, bumm, bumm!« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2007-07-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/bumm-bumm-bumm-a-930fb4a0-0002-0001-0000-000052185930 |Abruf=2022-07-31}}</ref><ref>Simon Mues: ''Der deutsche Schlager im DaF-Unterricht'', Masterarbeit, FU Berlin, 2012, S. 43 f.</ref>''' (auch ''Ballermann-Musik'', ''Après-Ski-Musik'',<ref>{{Literatur |Autor=Julio Mendívil |Titel=Ein musikalisches Stück Heimat: Ethnologische Beobachtungen zum deutschen Schlager |Verlag=transcript Verlag |Datum=2015-07-31 |ISBN=978-3-8394-0864-3 |Seiten=227 |Online=https://books.google.de/books?id=sJBLCgAAQBAJ&pg=PA227&dq=%22ballermann-schlager%22&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwj-rOTuqZv5AhWrQfEDHd17A3kQ6AF6BAgbEAI#v=onepage&q=%22ballermann-schlager%22&f=false |Abruf=2022-07-28}}</ref> ''Mallorca-Schlager''<ref>Schwarz 2021</ref>) ist ein seit den 1990er Jahren populäres [[Subgenre]] des [[Schlager|Schlagers]], das Stilmittel von [[Eurodance]] und [[Hands up|Hands Up]] verwendet. Es wird vorwiegend auf [[Ballermann 6|Ballermann]]-, [[Après-Ski|Après Ski]]-,<ref>{{Literatur |Autor=Yvonne Niekrenz |Titel=Rauschhafte Vergemeinschaftungen: Eine Studie zum rheinischen Straßenkarneval |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2011-03-29 |ISBN=978-3-531-93086-2 |Seiten=138 |Online=https://books.google.de/books?id=Y2YfBAAAQBAJ&pg=PA138&dq=%22apres-ski-hits%22+rauschhafte&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwifoMb1_rz5AhXWVfEDHaHZBw4Q6AF6BAgPEAI#v=onepage&q=%22apres-ski-hits%22%20rauschhafte&f=false |Abruf=2022-08-10}}</ref> [[Karnevalssession|Karnevals]]-<ref>Mirjam Stahl, Patrik Mähling: „Peripherer Karneval. Entwicklung – Gestalt – Pendants“. In: ''Massen und Masken: Kulturwissenschaftliche und theologische Annäherungen''. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-16400-3, S. 191–204.</ref> und [[Oktoberfest]]-Partys (als „Wies’n-Hits“<ref>Georg Brunner: „Von Musikantenstadl bis Ballermann. Anmerkungen zum 30-jährigen Jubiläum der ,Zillertaler‘ (ein Beitrag zur Musiksoziologie)“. In: ''Sänger- und MusikantenZeitung'', Jg. 45, 6/2002, S. 453–457, [https://www.researchgate.net/profile/Georg-Brunner-3/publication/331997915_Von_Musikantenstadl_bis_Ballermann_Anmerkungen_zum_30-jahrigen_Jubilaum_der_Zillertaler_ein_Beitrag_zur_Musiksoziologie/links/5ec0d0b592851c11a86c7a6f/Von-Musikantenstadl-bis-Ballermann-Anmerkungen-zum-30-jaehrigen-Jubilaeum-der-Zillertaler-ein-Beitrag-zur-Musiksoziologie.pdf PDF]</ref>) sowie in Diskotheken im ländlichen Raum<ref>{{Literatur |Autor=Michael Fischer |Titel=Diskotheken im ländlichen Raum: Populäre Orte des Vergnügens in Südwestdeutschland (1970-1995) |Verlag=Waxmann Verlag |Datum=2020 |ISBN=978-3-8309-9129-8 |Seiten=197 |Online=https://books.google.de/books?id=V6LQDwAAQBAJ&pg=PA197&dq=ballermann+dance&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwjjnoW83pv5AhW9VvEDHXT1BAgQ6AF6BAgIEAI#v=onepage&q&f=false |Abruf=2022-07-28}}</ref> gespielt.

== Eigenschaften ==
Die umgangssprachlich als „Sauflieder“ bezeichneten Stücke setzen die volksmusikalische Tradition von [[Trinklied|Trink-]] und [[Stimmungslied|Stimmungsliedern]] fort.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Frank Thomas Brinkmann, Johanna Hammann |Titel=Heimatgedanken: Theologische und kulturwissenschaftliche Beiträge |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2018-12-18 |ISBN=978-3-658-22253-6 |Seiten=49 |Online=https://books.google.de/books?id=MHWADwAAQBAJ&pg=PA48&dq=ballermann+disko&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwj69u7t4Jv5AhWkQfEDHWcFD1MQ6AF6BAhREAI#v=onepage&q&f=false |Abruf=2022-07-28}}</ref> Charakteristisch für die Stücke ist eine inszenierte Live-Atmosphäre mit Publikumsgeräuschen. Sie beginnen häufig mit einem gesprochenen [[Intro]], das die [[Ansage]] eines [[Liveact|Livekonzerts]] simuliert, und enthalten manchmal Pausen im Gesang, die zum Mitsingen des Publikums einladen.

Eine Studie aus dem Jahr 2021, die 84 deutschsprachige Songs einer populären [[Spotify]]-[[Wiedergabeliste|Playlist]] („Mallorca für alle – Ballermann Hits 2020 – Mallorca Hits“) auswertete, ermittelte ein durchschnittliches [[Tempo (Musik)|Tempo]] von 133,3 [[Beats per minute|bpm]] (Minimalwert: 70; Maximalwert: 160). Die Stilistik entspricht damit den gängigen Geschwindigkeiten von von [[Techno]]/[[Trance]] und [[House]]. Unter den vertretenen Interpreten waren mit [[Mia Julia Brückner|Mia Julia]], [[Isi Glück]] und [[Ina Colada]] nur drei weibliche. Die häufigsten Tonarten waren [[A-Dur]] (18,3 %), gefolgt von [[a-Moll]] (12,2 %), [[B-Dur]] (12,2 %) und [[e-Moll]] (8,5 %). Die Themen der Stücke entfielen auf die Kategorien Alkohol 23,2 %, Urlaub auf Mallorca 19,5 %, Party 17,1 %, Frau (sexualisiert) 13,4 %, Frau 8,5 %, Humor 6,1 %, Deutschsein 3,7 %, Fußball 2,4 % sowie mit jeweils 1,2 % Freundschaft, Holland, Liebe, persönliche Entwicklung und Sex. Die Darstellung der deutschen Identität auf Mallorca wurde mit dem vom Ethnologen [[Hermann Bausinger]] geprägten Begriff der „Binnenexotik“ beschrieben.<ref>Schwarz 2021, S. 180–184.</ref>

Häufig werden bekannte Schlager gecovert, neu interpretiert, betextet und arrangiert,<ref name=":0" /> z. B. ''[[Was wollen wir trinken]]'' ([[Bots|BOTS]]) zu ''Jan Pillemann Otze'' (Mickie Krause), ''Eviva España'' (u. a. [[Hanna Aroni]]) zu ''Elvira ist schwanger'' (Peter Wackel), ''[[Jambalaya (Hank-Williams-Lied)|Jambalaya]]'' (u. a. [[Gerhard Wendland (Schlagersänger)|Gerhard Wendland]]) zu ''Fliegt ’ne Kuh in Peru'' (Die Autohändler).<ref>Simon Mues: ''Der deutsche Schlager im DaF-Unterricht'', Masterarbeit, FU Berlin, 2012, [https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/16948/Masterarbeit_VO.pdf?sequence=1&isAllowed=y PDF], S. 44.</ref> Die Musik wird in [[Deutschland]] auf „Ballermann-Partys“ gespielt. Musik aus dem Genre des Partyschlagers ist außerdem auf [[Volksfest|Volksfesten]] wie dem [[Münchner Oktoberfest]] (als „Wies’n-Hits“) zu hören, auf [[Après-Ski]]-Partys z.&nbsp;B. im [[Österreich|österreichischen]] [[Ischgl]], Volksfesten, Karnevalsveranstaltungen

== Geschichte ==
Seit 1995 werden Stücke des Genres auf der [[Kompilation (Musik)|Kompilations]]-Reihe ''Ballermann-Hits'' veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.discogs.com/release/6884822-Various-Ballermann-Hits-95 |titel=Various - Ballermann Hits '95 |sprache=de |abruf=2022-07-29}}</ref> Zu einer Mischung aus [[Volkstümlicher Schlager|volkstümlichem Schlager]] und [[Eurodance]] (seit Ende der Neunziger auch mit [[Hands Up|Hands-Up]]-Einfluss) werden vorwiegend Texte in deutscher Sprache gesungen. Seit 2006 wird der [[Ballermann-Award]] verliehen. Als Vorläufer der Stilistik gilt die Gruppe [[Die 3 Besoffskis]], deren größter Hit ''[[Funiculì, Funiculà#Bearbeitungen|Puff von Barcelona]]'' (1975) 1999 von [[Mickie Krause/Diskografie|Mickie Krause]] gecovert wurde.

== Bekannte Künstler ==
Zu den bekanntesten Vertretern des Partyschlagers gehören [[Jürgen Drews]], [[Helmut aus Mallorca]], [[Mickie Krause]], [[Willi Herren]], [[Mia Julia Brückner|Mia Julia]], [[Melanie Müller]], [[Ikke Hüftgold]], [[Tobee]], [[Peter Wackel]], [[Markus Becker (Sänger)|Markus Becker]], [[Lorenz Büffel]], [[Ingo ohne Flamingo]], [[Dieter Thomas Kuhn]], [[Michael Wendler (Sänger)|Michael Wendler]] und [[Tim Toupet]]. Beliebt sind – auch außerhalb der [[Karnevalssession]] – die Kölner Karnevalsgruppen [[Paveier]] und [[Höhner]].

== Bekannte Stücke ==
Zu den bekanntesten Ballermann-Stücken zählen ''[[König von Mallorca (Lied)|König von Mallorca]]'' (1999) von Jürgen Drews (Text: Erich Öxler, Musik: Klaus Hanslbauer) und ''[[10 nackte Friseusen]]'' (1999) von Mickie Krause und [[Lou Richter]]. Das Musikvideo zum Stück ''Amsterdam'' von [[Axel Fischer (Musiker)|Axel Fischer]] (2008) wurde 2013 als erstes Ballermann-Musikvideo mehr als 10&nbsp;Millionen Mal bei [[YouTube]] aufgerufen.<ref name="MZ_2013-01-04(2)">[http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Muensteraner-schafft-bei-Youtube-10-Millionen-Klicks;art993,1869805 ''Schlagerbarde Axel Fischer: Münsteraner schafft bei Youtube 10 Millionen Klicks''.] In: ''[[Münstersche Zeitung]]'', 4. Januar 2013</ref> Zu den [[Liste der meistverkauften deutschsprachigen Schlager und Lieder der volkstümlichen Musik in Deutschland|meistverkauften Singles]] mit Goldstatus (mehr als 200.000 verkaufte Einheiten) zählen die Titel ''Mallorca (da bin ich daheim)'' von Mia Julia, ''Biste braun, kriegste Fraun'' und ''Eine Woche wach'' von Mickie Krause, ''Saufen – morgens, mittags, abends'' von Ingo ohne Flamingo sowie ''Helikopter 117 (Mach’ den Hub Hub Hub)'' von Tobee. Das Stück ''[[Johnny Däpp]]'' (2016) von Lorenz Büffel (geschrieben von Ikke Hüftgold und [[Dominik de Leon]]) war 2020 der erste Ballermann-Hit, der [[Goldene Schallplatte|Platin]] erhielt.<ref>{{Internetquelle |autor=MZ |url=https://www.mallorcazeitung.es/panorama/2022/07/24/neuen-goodbye-deutschland-folge-ballermann-mallorca-68541050.html |titel=Remus, Robens, Kegelbrüder: In der neuen "Goodbye Deutschland"-Folge geht es an den Ballermann auf Mallorca |datum=2022-07-24 |sprache=de |abruf=2022-07-29}}</ref> Das Stück ''[[Layla (DJ-Robin-und-Schürze-Lied)|Layla]]'' von [[DJ Robin]] und [[Schürze (Sänger)|Schürze]], offizieller [[Sommerhit]] 2022, erreichte als erstes Ballermann-Lied [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2022)|Platz 1]] der [[Deutsche Singlecharts|deutschen Singlecharts]].<ref>''RTL aktuell'' vom 12. Juli 2022</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/kultur/ballermann-hit-layla-auf-platz-1-der-charts-warum-ist-sexismus-so-erfolgreich-YHFJI5CRP5FKVAUUVXQ47MBAS4.html |titel=Ballermann-Hit „Layla“ auf Platz 1 der Charts - warum ist Sexismus so erfolgreich |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref>

Version vom 6. Oktober 2022, 22:43 Uhr

Auf diesem Foto ist Mia Julia im Bierkönig zu sehen.
Ballermann-Sängerin Mia Julia bei einem Auftritt im Bierkönig (2013)

Partyschlager[1][2][3][4][5] (auch Ballermann-Musik, Après-Ski-Musik,[6] Mallorca-Schlager[7]) ist ein seit den 1990er Jahren populäres Subgenre des Schlagers, das Stilmittel von Eurodance und Hands Up verwendet. Es wird vorwiegend auf Ballermann-, Après Ski-,[8] Karnevals-[9] und Oktoberfest-Partys (als „Wies’n-Hits“[10]) sowie in Diskotheken im ländlichen Raum[11] gespielt.

Eigenschaften

Die umgangssprachlich als „Sauflieder“ bezeichneten Stücke setzen die volksmusikalische Tradition von Trink- und Stimmungsliedern fort.[12] Charakteristisch für die Stücke ist eine inszenierte Live-Atmosphäre mit Publikumsgeräuschen. Sie beginnen häufig mit einem gesprochenen Intro, das die Ansage eines Livekonzerts simuliert, und enthalten manchmal Pausen im Gesang, die zum Mitsingen des Publikums einladen.

Eine Studie aus dem Jahr 2021, die 84 deutschsprachige Songs einer populären Spotify-Playlist („Mallorca für alle – Ballermann Hits 2020 – Mallorca Hits“) auswertete, ermittelte ein durchschnittliches Tempo von 133,3 bpm (Minimalwert: 70; Maximalwert: 160). Die Stilistik entspricht damit den gängigen Geschwindigkeiten von von Techno/Trance und House. Unter den vertretenen Interpreten waren mit Mia Julia, Isi Glück und Ina Colada nur drei weibliche. Die häufigsten Tonarten waren A-Dur (18,3 %), gefolgt von a-Moll (12,2 %), B-Dur (12,2 %) und e-Moll (8,5 %). Die Themen der Stücke entfielen auf die Kategorien Alkohol 23,2 %, Urlaub auf Mallorca 19,5 %, Party 17,1 %, Frau (sexualisiert) 13,4 %, Frau 8,5 %, Humor 6,1 %, Deutschsein 3,7 %, Fußball 2,4 % sowie mit jeweils 1,2 % Freundschaft, Holland, Liebe, persönliche Entwicklung und Sex. Die Darstellung der deutschen Identität auf Mallorca wurde mit dem vom Ethnologen Hermann Bausinger geprägten Begriff der „Binnenexotik“ beschrieben.[13]

Häufig werden bekannte Schlager gecovert, neu interpretiert, betextet und arrangiert,[12] z. B. Was wollen wir trinken (BOTS) zu Jan Pillemann Otze (Mickie Krause), Eviva España (u. a. Hanna Aroni) zu Elvira ist schwanger (Peter Wackel), Jambalaya (u. a. Gerhard Wendland) zu Fliegt ’ne Kuh in Peru (Die Autohändler).[14] Die Musik wird in Deutschland auf „Ballermann-Partys“ gespielt. Musik aus dem Genre des Partyschlagers ist außerdem auf Volksfesten wie dem Münchner Oktoberfest (als „Wies’n-Hits“) zu hören, auf Après-Ski-Partys z. B. im österreichischen Ischgl, Volksfesten, Karnevalsveranstaltungen

Geschichte

Seit 1995 werden Stücke des Genres auf der Kompilations-Reihe Ballermann-Hits veröffentlicht.[15] Zu einer Mischung aus volkstümlichem Schlager und Eurodance (seit Ende der Neunziger auch mit Hands-Up-Einfluss) werden vorwiegend Texte in deutscher Sprache gesungen. Seit 2006 wird der Ballermann-Award verliehen. Als Vorläufer der Stilistik gilt die Gruppe Die 3 Besoffskis, deren größter Hit Puff von Barcelona (1975) 1999 von Mickie Krause gecovert wurde.

Bekannte Künstler

Zu den bekanntesten Vertretern des Partyschlagers gehören Jürgen Drews, Helmut aus Mallorca, Mickie Krause, Willi Herren, Mia Julia, Melanie Müller, Ikke Hüftgold, Tobee, Peter Wackel, Markus Becker, Lorenz Büffel, Ingo ohne Flamingo, Dieter Thomas Kuhn, Michael Wendler und Tim Toupet. Beliebt sind – auch außerhalb der Karnevalssession – die Kölner Karnevalsgruppen Paveier und Höhner.

Bekannte Stücke

Zu den bekanntesten Ballermann-Stücken zählen König von Mallorca (1999) von Jürgen Drews (Text: Erich Öxler, Musik: Klaus Hanslbauer) und 10 nackte Friseusen (1999) von Mickie Krause und Lou Richter. Das Musikvideo zum Stück Amsterdam von Axel Fischer (2008) wurde 2013 als erstes Ballermann-Musikvideo mehr als 10 Millionen Mal bei YouTube aufgerufen.[16] Zu den meistverkauften Singles mit Goldstatus (mehr als 200.000 verkaufte Einheiten) zählen die Titel Mallorca (da bin ich daheim) von Mia Julia, Biste braun, kriegste Fraun und Eine Woche wach von Mickie Krause, Saufen – morgens, mittags, abends von Ingo ohne Flamingo sowie Helikopter 117 (Mach’ den Hub Hub Hub) von Tobee. Das Stück Johnny Däpp (2016) von Lorenz Büffel (geschrieben von Ikke Hüftgold und Dominik de Leon) war 2020 der erste Ballermann-Hit, der Platin erhielt.[17] Das Stück Layla von DJ Robin und Schürze, offizieller Sommerhit 2022, erreichte als erstes Ballermann-Lied Platz 1 der deutschen Singlecharts.[18][19]

  1. Sascha Lillie: Partyschlager im Wandel der Zeit. Musikalische und inhaltliche Analyseansätze. Technische Universität Braunschweig 2017
  2. Harald Scholz: "Ein Hoch auf uns...": Facetten deutschsprachiger Popularmusik. LIT Verlag Münster, 2017, ISBN 978-3-643-13699-2, S. 63 (google.de [abgerufen am 28. Juli 2022]).
  3. Oliver Bekermann: "Wunder gibt es immer wieder": eine Untersuchung zur gegenseitigen Abhängigkeit von Alltagskommunikation und deutschem Schlager. BoD – Books on Demand, 2007, ISBN 978-3-8370-0045-0 (bekermann.com [PDF; abgerufen am 29. Juli 2022]).
  4. Thomas Schulz: »Bumm, bumm, bumm!« In: Der Spiegel. 8. Juli 2007, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 31. Juli 2022]).
  5. Simon Mues: Der deutsche Schlager im DaF-Unterricht, Masterarbeit, FU Berlin, 2012, S. 43 f.
  6. Julio Mendívil: Ein musikalisches Stück Heimat: Ethnologische Beobachtungen zum deutschen Schlager. transcript Verlag, 2015, ISBN 978-3-8394-0864-3, S. 227 (google.de [abgerufen am 28. Juli 2022]).
  7. Schwarz 2021
  8. Yvonne Niekrenz: Rauschhafte Vergemeinschaftungen: Eine Studie zum rheinischen Straßenkarneval. Springer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-531-93086-2, S. 138 (google.de [abgerufen am 10. August 2022]).
  9. Mirjam Stahl, Patrik Mähling: „Peripherer Karneval. Entwicklung – Gestalt – Pendants“. In: Massen und Masken: Kulturwissenschaftliche und theologische Annäherungen. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-16400-3, S. 191–204.
  10. Georg Brunner: „Von Musikantenstadl bis Ballermann. Anmerkungen zum 30-jährigen Jubiläum der ,Zillertaler‘ (ein Beitrag zur Musiksoziologie)“. In: Sänger- und MusikantenZeitung, Jg. 45, 6/2002, S. 453–457, PDF
  11. Michael Fischer: Diskotheken im ländlichen Raum: Populäre Orte des Vergnügens in Südwestdeutschland (1970-1995). Waxmann Verlag, 2020, ISBN 978-3-8309-9129-8, S. 197 (google.de [abgerufen am 28. Juli 2022]).
  12. a b Frank Thomas Brinkmann, Johanna Hammann: Heimatgedanken: Theologische und kulturwissenschaftliche Beiträge. Springer-Verlag, 2018, ISBN 978-3-658-22253-6, S. 49 (google.de [abgerufen am 28. Juli 2022]).
  13. Schwarz 2021, S. 180–184.
  14. Simon Mues: Der deutsche Schlager im DaF-Unterricht, Masterarbeit, FU Berlin, 2012, PDF, S. 44.
  15. Various - Ballermann Hits '95. Abgerufen am 29. Juli 2022.
  16. Schlagerbarde Axel Fischer: Münsteraner schafft bei Youtube 10 Millionen Klicks. In: Münstersche Zeitung, 4. Januar 2013
  17. MZ: Remus, Robens, Kegelbrüder: In der neuen "Goodbye Deutschland"-Folge geht es an den Ballermann auf Mallorca. 24. Juli 2022, abgerufen am 29. Juli 2022.
  18. RTL aktuell vom 12. Juli 2022
  19. Ballermann-Hit „Layla“ auf Platz 1 der Charts - warum ist Sexismus so erfolgreich. Abgerufen am 28. Juli 2022.