Écouis

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Écouis
Écouis (Frankreich)
Écouis (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Eure (27)
Arrondissement Les Andelys
Kanton Les Andelys
Gemeindeverband Seine Normandie Agglomération
Koordinaten 49° 19′ N, 1° 26′ OKoordinaten: 49° 19′ N, 1° 26′ O
Höhe 76–156 m
Fläche 13,07 km²
Einwohner 834 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 64 Einw./km²
Postleitzahl 27440
INSEE-Code
Website Écouis

Écouis – Stiftskirche Notre-Dame

Écouis ist eine französische Gemeinde mit 834 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Eure in der Landschaft des Vexin in der Region Normandie.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Écouis liegt etwa 33 km (Fahrtstrecke) südöstlich der Großstadt Rouen in einer Höhe von ca. 155 m. Das Klima ist gemäßigt bis mild; Regen (ca. 665 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2017
Einwohner 643 879 835 838 716 816
Quellen: Cassini und INSEE

Trotz der Mechanisierung der Landwirtschaft und der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend stabil geblieben. Zur Gemeinde gehört auch der im Jahr 1843 eingemeindete Weiler Villerest.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell spielt die Landwirtschaft und hier vor allem die Viehzucht die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Seit den 1960er Jahren gewinnt auch der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) an Bedeutung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Ort mit Namen Escusium existierte bereits zur Römerzeit. In der Nähe des heutigen Ortes wurde im Jahr 1876 ein Münzhort mit ca. 100 kg Kupfer- und Silbermünzen aus spätrömischer Zeit entdeckt.[1] Im Jahr 1307 machte der französische König Philipp IV. seinem Kammerherrn Enguerrand de Marigny den Ort Écouis zum Geschenk. Dieser ließ in den Jahren 1310 bis 1313 eine Kollegiatkirche erbauen, wurde aber unter Ludwig X., dem Nachfolger Philipps, wegen tatsächlicher oder angeblicher Vergehen verurteilt und hingerichtet.[2] Das Kanonikerstift blieb bis zum Vorabend der Französischen Revolution bestehen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Enguerrand de Marigny gegründete Stiftskirche Notre-Dame-d’Écouis bildet das Zentrum des Ortes.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Enguerrand de Marigny (um 1260–1315), Kammerherr des französischen Königs Philipp IV.
  • Vinzenz von Paul (1581–1660), Kanoniker in Écouis
  • Elie Wiesel (1928–2016), rumänisch-US-amerikanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Publizist; als Jugendlicher in einem Auffanglager in Écouis
  • Rahel Minc (1899–1976), Schriftstellerin und Pädagogin polnisch-jüdischer Herkunft, Leiterin des Auffanglagers für aus Konzentrationslagern der Nationalsozialisten befreite Jugendliche in Écouis

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Écouis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Écouis – Geschichte 1
  2. Écouis – Geschichte 2