Admiral-Hipper-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. August 2016 um 18:16 Uhr durch Ambross07 (Diskussion | Beiträge) (IB). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Admiral-Hipper-Klasse
Die Admiral Hipper
Die Admiral Hipper
Schiffsdaten
Land Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffsart Schwerer Kreuzer
Entwurf Amtsentwurf 1934/35
Bauzeitraum 1935 bis 1943
Stapellauf des Typschiffes 6. Februar 1937
Gebaute Einheiten 5
Dienstzeit 1939 bis 1946
Schiffsmaße und Besatzung
Daten gelten für das Typschiff im Urzustand
Länge 205,0 m (Lüa)
195,0 m (KWL)
Breite 21,3 m
Tiefgang (max.) 7,2 m
Verdrängung Standard: 14.050 tn.l.
Konstruktion: 16.170 t
Maximal: 18.491 t
 
Besatzung 1.382 bis 1.599 Mann
Maschinenanlage
Maschine 12 Dampfkessel
3 Satz Getriebeturbinen
Maschinen­leistung 133.631 PS (98.285 kW)
Höchst­geschwindigkeit 32,6 kn (60 km/h)
Propeller 3 dreiflügelig ⌀ 4,1 m
Bewaffnung
  • 8 × Sk 20,3 cm L/60 (1.280 Schuss)
  • 12 × Flak 10,5 cm L/65 (4.800 Schuss)
  • 12 × Flak 3,7 cm L/57 (4.000 Schuss)
  • 8 × Flak 2 cm L/65 (16.000 Schuss)
  • 12 × Torpedorohr ⌀ 53,3 cm (an Deck, 24 Schuss)
  • 96 Seeminen
  • 3 × Arado Ar 196
Panzerung
  • Gürtel: 70–80 mm
  • Oberdeck: 12–30 mm
  • Panzerdeck: 20–50 mm
  • Torpedoschott: 20 mm
  • vorderer Kommandoturm: 50–150 mm
  • achterer Kommandoturm: 20–30 mm
  • Türme: 70–105 mm

Die Admiral-Hipper-Klasse war eine Klasse von fünf Schweren Kreuzern der deutschen Kriegsmarine, von denen nur drei fertiggestellt wurden. Das vierte Schiff mit dem Taufnamen Seydlitz sollte zum Flugzeugträger umgebaut werden, wurde jedoch nicht fertiggestellt. Das fünfte und letzte Schiff Lützow wurde 1940 halbfertig an die Sowjetunion verkauft, dort jedoch nicht fertiggestellt, sondern bis zum Abbruch 1960 als Wohnhulk genutzt.[1]

Die Klasse wurde nach dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper benannt, der eigentlich das zweite Schiff der Klasse war. Nachdem es beim ersten Schiff, der Blücher, Verzögerungen gegeben hatte, wurde die Admiral Hipper früher fertiggestellt und nach alter Marinetradition Namensgeber der Klasse.

Technik

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung bestand aus acht Geschützen 20,3 cm SK C/34 in vier Doppeltürmen Drh.L C/34.[2] Die Flakbewaffnung bestand aus schwerer Flak mit zwölf 10,5-cm-Geschützen S.K. L/65 C/33 in dreiachsig stabilisierten Doppellafetten vom Typ C/31. Die leichte Flak umfasste zwölf 3,7-cm-Geschütze im Doppellafetten sowie acht 2-cm-Geschütze in Einzellafette. Des Weiteren kamen zwölf Torpedorohre in vier Drillingssätzen zum Einbau, zehn weitere Torpedos wurden in Reserve bereitgehalten. Für drei Bordflugzeuge gab es entsprechende Flugeinrichtungen, also Katapulte, Krananlagen und eine Flugzeughalle (bei Blücher und Admiral Hipper für ein Flugzeug, ansonsten für zwei Flugzeuge).

Dampfanlage

Die Kreuzer besaßen unterschiedliche Antriebsanlagen - wobei ihnen allgemein eine aus drei einzelnen Hochdruck-Turbinen bestehende Anlage gemein war, wenn auch von unterschiedlichen Herstellern. Die Kesselanlage war demgegenüber sehr unterschiedlich: Die ersten drei Schiffe besaßen 12 Hochdruck-Heißdampf-Kessel vom Wagner- oder La-Mont-Typ, während bei den letzten beiden Schiffe nur 9 Doppelender-Kessel vom Wagner-Typ mit reduziertem Dampfdruck installiert waren. Die Maschinenanlage der Admiral-Hipper-Klasse hatte einen - entgegen der theoretischen Annahme bei der Konstruktion - zu hohen Brennstoffverbrauch und die Schiffe damit einen zu geringen Aktionsradius. Vorausberechnet wurde bei 19 kn Marschgeschwindigkeit eine Reichweite von 7.900 sm - tatsächlich wurden bei dieser Fahrtstufe aber nur 4.430 sm erreicht. Generell machten Störungen an den empfindlichen Turbinen und die Beengtheit der Maschinenräume bei Havarien der Mannschaft oft sehr zu schaffen. Auch die Unterbringung der beiden Turbinen der Seitenwellen in einem gemeinsamen Raum war eine konstruktive Schwäche. So kam es bei der Admiral Hipper einmal vor, dass durch einen Großbrand im Turbinenraum zwei Drittel der Maschinenkraft ausfielen.

Schiffe der Klasse

Admiral Hipper

Blücher

Prinz Eugen

Seydlitz

  • Werft: AG „Weser“ (Deschimag), Bremen
  • Kiellegung: 29. Dezember 1936
  • Stapellauf: 19. Januar 1939
  • Indienststellung: nie
  • Einsätze: keine, da 1942 Umbau zum Flugzeugträger
  • Erfolge: keine
  • Schicksal: im Januar 1943 wurde der Umbau abgebrochen und das unfertige Schiff am 10. April 1945 in Königsberg versenkt.

Lützow

  • Werft: AG „Weser“ (Deschimag), Bremen
  • Kiellegung: 8. Februar 1937
  • Stapellauf: 1. Juli 1939
  • Indienststellung: nie
  • Einsätze: keine
  • Erfolge: keine
  • Schicksal: Schiff wurde nicht fertiggestellt im Mai 1940 an die Sowjetunion verkauft, umbenannt in Petropawlowsk, später Tallinn und 1960 verschrottet.

Verweise

Weblinks

Commons: Admiral-Hipper-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Erich Gröner: Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939–45 und ihr Verbleib. München 1976, ISBN 3-469-00297-5.
  2. Abkürzung für: Drehhauben-Lafette Construktion(sjahr) 1934
  3. Ingo Bauernfeind: Radioaktiv bis in alle Ewigkeit – Das Schicksal der Prinz Eugen. E. S. Mittler & Sohn, Hamburg/Berlin/Bonn 2011, ISBN 978-3-8132-0928-0, S. 93.