Afyonkarahisar

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Afyonkarahisar
Wappen von Afyonkarahisar
Afyonkarahisar (Türkei)
Afyonkarahisar (Türkei)

Burgberg von Afyonkarahisar
Basisdaten
Provinz (il): Afyonkarahisar
Koordinaten: 38° 45′ N, 30° 32′ OKoordinaten: 38° 45′ 26″ N, 30° 32′ 19″ O
Höhe: 1034 m
Fläche: 1.025 km²
Einwohner: 209.406[1] (2014)
Bevölkerungsdichte: 204 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+90)
Postleitzahl: 03000
Kfz-Kennzeichen: 03
Struktur und Verwaltung (Stand: 2015)
Bürgermeister: Burhanettin Çoban (AKP)
Website:
Landkreis Afyonkarahisar
Einwohner: 274.639[2] (2014)
Fläche: 1.679 km²
Bevölkerungsdichte: 164 Einwohner je km²
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

Afyonkarahisar (auch kurz Afyon) ist eine Stadt in der Türkei. Mit ihren etwa 209.000 Einwohnern (2014) ist die westanatolische Stadt das Verwaltungszentrum der Provinz Afyonkarahisar.

Geografie und Verkehrsknoten

Afyon liegt etwa 250 km südwestlich von Ankara in einer Hochebene des Binnenflusses Akarçay, die sich dort in mehrere Seitentäler verzweigt. In südöstlicher Richtung verläuft die Fernstraße und Bahnlinie von Istanbul nach Konya.

Sie kreuzt in Afyon die Ost-West-Route der Europastraße 96 (İzmirSalihliUşak – Afyon – EmirdağSivrihisar – Ankara) und verzweigt in weitere Richtungen, u.a. nach Burdur/Antalya.

Name und Geschichte

Afyon ist das türkische Wort für Opium. Der Name unter seldschukischer Herrschaft lautete Karahisar-ı Sahib, die „Schwarze Burg von Sahib“. Dies geht auf den Seldschuken-Wesir Sahip Ata zurück, der die Burg reparieren ließ. Der Namensbestandteil Afyon stammt aus der Zeit nach der Republikgründung.

Auf der Burg von Afyon lassen sich hethitische Siedlungsspuren nachweisen. Die Stadt hieß in römischer und byzantinischer Zeit Akroinos oder Akroinon. Aus ihrer antiken Geschichte ist kaum etwas bekannt. 740 verteidigte der byzantinische Kaiser Leo III. die Stadt in der Schlacht bei Akroinon erfolgreich gegen die Araber. Unter Kılıç Arslan I. wurde die Stadt seldschukisch. Seit 1382 war Afyon Teil des osmanischen Reiches. Afyonkarahisar war im Osmanischen Reich Hauptstadt eines Sandschaks. Es war durch seine Nähe zum unabhängigen Fürstentum Karaman von militärischer Bedeutung und wird im Zusammenhang mit verschiedenen Aufständen genannt: die Celali-Aufstände 1602, die Revolte von Baba Ömer 1631 und die Revolte von Abaza Hasan Pascha im Jahre 1658. Im Jahre 1833 wurde die Stadt zeitweise durch Ibrahim Pascha, den Sohn von Muhammad Ali Pascha, besetzt.[3]

Während des Nationalen Befreiungskrieges gelang der türkischen Armee unter Mustafa Kemal Paşa in der Schlacht am Hügel Kocatepe bei Afyon vom 26. August bis zum 30. August 1922 ein entscheidender Schlag gegen die griechischen Truppen (Büyük Taaruz). Dadurch wurde der schnelle Vorstoß zur Küste und der endgültige Sieg möglich.

Beim Unfall in einem Munitionslager der Stadt kamen am 6. September 2012 mindestens 25 Soldaten ums Leben.[4]

Sehenswürdigkeiten

Armenischer Friedhof von Afyonkarahisar 1920
  • Phrygisches Tal (Frig Vadisi) mit Felsengräbern
  • Burg von Afyonkarahisar
  • Thermalquellen von Gazlıgöl und Sandıklı
  • Große Moschee (Ulu Cami), Holzsäulenmoschee von 1272 mit 40 Holzsäulen, deren kunstvoll geschnitzte Kapitelle einst bemalt waren
  • Komplex von Gedik Ahmed Pascha (Imaret Camii)
  • Archäologisches Museum
  • Altıgöz Köprüsü

Spezialitäten

Die Stadt Afyon ist bekannt für ihre Heilquellen und Heilbäder; ferner für Marmor, Afyon Sucuğu (Geräucherte Hackfleischwurst), Afyon Lokumu (Türkischen Honig)[5] sowie Kaymak gewonnen aus Kuh- und Büffelmilch.

Sport

Die Fußballmannschaft Afyonkarahisarspor spielt in der Spor Toto 3. Lig. Die Spiele werden im Afyon-Atatürk-Stadi ausgeführt.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Weblinks

Commons: Afyonkarahisar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Türkisches Institut für Statistik (Memento vom 13. Dezember 2015 auf WebCite), abgerufen 13. Dezember 2015
  2. Türkisches Institut für Statistik (Memento vom 13. Dezember 2015 auf WebCite), abgerufen 13. Dezember 2015
  3. J.H. Mordtmann und Fr. Taeschner in: Encyclopaedia of Islam, New Edition. Leiden, s.v. AFYON KARAHISAR
  4. 25 Soldaten sterben bei Explosion in Munitionslager. In: Spiegel Online. 6. September 2012, abgerufen am 30. November 2014.
  5. Lutz Jäkel: Marmorhandel und Opiumernte. In: Spiegel Online. 30. April 2007, abgerufen am 30. November 2014.