Albert Schewketowitsch Selimow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. August 2016 um 07:30 Uhr durch TaxonKatBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Olympische Teilnahme vervollständigt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Albert Schewketowitsch Selimow
Medaillenspiegel
Albert Selimow
Albert Selimow

Boxen Boxen

Russland Russland / Aserbaidschan Aserbaidschan
Weltmeisterschaften
Gold 2007 Bantamgewicht
Bronze 2009 Leichtgewicht
Silber 2015 Leichtgewicht
Europameisterschaften
Gold 2006 Bantamgewicht
Gold 2010 Leichtgewicht
Europaspiele
Gold 2015 Leichtgewicht

Albert Schewketowitsch Selimow (lesgisch Сели́мов Шевке́тан хва Альбе́рт / Selimow Schewketan chwa Albert, russisch Альберт Шевкетович Селимов, aserbaidschanisch Albert Səlimov; * 5. April 1986 in Kaspijsk, Dagestanische ASSR, Sowjetunion) ist ein ehemals russischer, jetzt aserbaidschanischer Boxer aus dem Volk der Lesgier.

Werdegang

Albert Selimow stammt aus der russischen Teilrepublik Dagestan. Er begann als Jugendlicher mit dem Boxen und lebt und trainiert in Machatschkala. Sein dortiger Trainer ist Nuripascha Talibow. Albert Selimow ist Rechtsausleger, verfügt über eine ausgezeichnete Technik und Schlaghärte.

Im Jahr 2004 wurde er russischer Juniorenmeister im Bantamgewicht und wurde bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Jeju/Südkorea in dieser Gewichtsklasse eingesetzt. Er gewann dort seinen ersten Kampf gegen den Bulgaren Saigan Sabri nach Punkten, verlor aber schon in der nächsten Runde in einem von viel Taktik geprägten Gefecht gegen den Türken Serdar Avcı mit 2:5 Punkten und schied unplatziert aus.

2005 startete er erstmals bei den russischen Meisterschaften der Senioren im Federgewicht. Er kam dort bis in das Finale, in dem er gegen den erfahreneren Sergei Ignatiew nach Punkten verlor. Im gleichen Jahr gewann er dann das gut besetzte Multi-Nations-Tournament in Ballybunion/Irland mit Siegen über Jason Hastie, Schottland, Bashir Hassan, Schweden und Marcel Herfurth, Deutschland.

Bei den russischen Meisterschaften 2006 wurde Albert Selimow mit einem Abbruchsieg in der zweiten Runde über Afanassi Poskatschin erstmals russischer Meister im Federgewicht. In dieser Gewichtsklasse war er auch bei der Europameisterschaft in Plowdiw am Start. Er gewann dort in überzeugender Manier den Europameistertitel. Er erzielte auf dem Weg zu diesem Erfolg folgende Siege: Abbruchsieg in der zweiten Runde über Sandor Racz, Ungarn, Abbruchsieg in der zweiten Runde über Edgar Manukjan, Armenien, Abbruchsieg in der zweiten Runde über Stephan Smith, England und Punktsieg über Şahin İmranov, Aserbaidschan. Beim Weltcup in Baku, der im Herbst des Jahres 2006 stattfand, siegte er dann auch noch gegen Yie Longwang aus China und Dmytro Bulenkow aus der Ukraine, musste aber gegen Yuriorkis Gamboa aus Kuba eine Abbruch-Niederlage in der 2. Runde hinnehmen.

2007 wurde Albert Selimow mit einem Punktsieg im Finale über Alexei Schaidulin erneut russischer Meister im Federgewicht. Bei einem Mannschaftsturnier in Kaliningrad siegte er dann auch über Sharif Aitbajew aus Usbekistan und erneut über Şahin İmranov nach Punkten. Von seinem Trainer Nuripascha Talibow und vom russischen Verbandstrainer Alexander Lebsjak bestens vorbereitet startete er bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago. Er gewann dort über Julian Stan aus Rumänien durch Abbruch in der ersten Runde, und über Marcel Herfurth aus Deutschland (30:6), Bahodirjon Sultonov aus Usbekistan (24:9) und Raynell Williams aus den USA (25:8) jeweils klar nach Punkten. Im Halbfinale kam er zu einem kampflosen Sieg über Yakup Kılıç aus der Türkei und im Finale besiegte er in einem spannenden Gefecht Wassyl Lomatschenko aus der Ukraine mit 16:11 Punkten. Damit war er Weltmeister der Amateure im Federgewicht 2007.

Im März 2008 startete Albert Selimow beim Feliks-Stamm-Memorial in Warschau im Federgewicht. Nach einem Punktsieg über den Chinesen Gu Yu (20:9) konnte er verletzungsbedingt zu seinem nächsten Kampf gegen den Polen Michail Chudecki nicht antreten. Aber bereits im April 2008 war er von seiner Verletzung genesen und gewann beim 27. Gee-Bee-Tournament in Helsinki die Konkurrenz im Federgewicht. Er besiegte dabei Joseph Murray aus England, Wael al-Khaghani aus Finnland und Bahodirjon Sultonov sicher nach Punkten.

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking galt Selimow als einer der Favoriten auf den Gewinn der Goldmedaille. Er wurde jedoch bereits in der ersten Turnierrunde Wassyl Lomatschenko, seinem Finalgegner der WM 2007, zugelost und verlor gegen den Ukrainer, der in der Folge auch die Goldmedaille gewann, mit 7:14 Punkten.

Nach den Olympischen Spielen 2008 wechselte Albert Selimow in das Leichtgewicht, um dem ständigen Abtrainieren weitgehend zu entgehen. Er fasste in dieser neuen Gewichtsklasse sofort Fuß belegte beim Welt Cup 2008 in Moskau den 1. Platz. Auf dem Weg zu diesem Turniersieg schlug er Sergei Tschigaschew, Russland, José Pedraza, Puerto Rico (14:4) und Hu Qing aus der Volksrepublik China (12:10) jeweils nach Punkten.

2009 sicherte er sich im Juni des Jahres in Tschechow beim russischen Qualifikations-Turnier für die Weltmeisterschaft in Mailand mit Siegen über Artur Ganejew, Farid Aleschkin und Semen Griwachew den Startplatz im Leichtgewicht. In Mailand kam er in seinen ersten vier Kämpfen zu hohen Punktsiegen über Mohammad Aziz aus Afghanistan (25:1), Erick Bonez, Ecuador (18:0), Sailom Ardee, Thailand (14:8) und Éverton Lopes aus Brasilien. Im Halbfinale unterlag er aber etwas überraschend gegen José Pedraza aus Puerto Rico (5:9), gegen den er beim Welt Cup in Moskau 2008 noch gewonnen hatte, gewann damit aber noch eine Bronzemedaille.

Im Jahre 2010 knüpfte Albert Selimow an die Erfolge von 2006 und 2007 an, wo er Welt- und Europameister geworden war. Er besiegte bei der Europameisterschaft dieses Jahres in Moskau Romal Amanow, Aserbaidschan (15:2), Rachid Azzedine, Frankreich (7:3), Redouane Kaya, Schweden (4:2), Eric Donovan, Irland (8:2) und Thomas Stalker, England (8:4) jeweils nach Punkten und gewann damit zum zweitenmal den Europameistertitel im Leichtgewicht.

Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Baku schied Selimow bereits im ersten Kampf gegen Hector Manzanilla, Venezuela, aus, da er in der zweiten Runde aufgrund eines Tiefschlags disqualifiziert wurde. Auch die zweite Möglichkeit zur Olympiaqualifikation, das europäische Olympiaqualifikationsturnier in Trabzon, konnte Selimow nicht nutzen, da er sich bereits im ersten Kampf verletzte.

Nach der verpassten Olympiaqualifikation orientierte sie Selimow sich neu und ging nach Aserbaidschan. Seinen ersten Titel für dieses Land errang er bei den Europaspielen 2015, welche er mit einem Finalsieg über Sofiane Oumiha, Frankreich (3:0), gewann.

Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Doha gewann Selimow Silber, nachdem er gegen Sean McComb, Irland (2:1), Sofiane Oumiha, Frankreich (3:0), und Robson Conceição, Brasilien (3:0), gewonnen hatte und erst im Finale gegen Lázaro Álvarez, Kuba, aufgrund einer Verletzung ausschied. Er qualifizierte sich damit für die Olympischen Spiele 2016.

World Series of Boxing

Seit der Saison 2012/13 kämpft Selimow für die Azerbaijan Baku Fires in der World Series of Boxing. In seiner ersten Saison siegte er in allen vier Kämpfen der regulären Saison in denen er eingesetzt wurde. Im Viertelfinale der Playoffs verlor er gegen Wassyl Lomatschenko von den Ukrainian Otamans und auch sein Team schied aus dem Kampf um die Meisterschaft aus.

In der Saison 2013/14 bestritt Selimow nur einen Kampf der regulären Saison, welchen er gewann. Zudem wurde er sowohl im Viertelfinale, Halbfinale als auch im Finale der Playoffs eingesetzt und hatte mit zwei Siegen bedeutenden Anteil an der Vizemeisterschaft seines Teams.

In der Saison 2015 wurde Selimow in sechs von sieben Kämpfen der regulären Saison eingesetzt und gewann alle. Er belegte damit in der Rangliste seiner Gewichtsklasse in dieser Saison den zweiten Platz hinter Lázaro Álvarez.

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 2004 bis 2008,
  • Webseite „www.amateur-boxing.strefa.pl“,
  • Webseite „sports123.com“

Weblinks