Arthur Weber (Mediziner)

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Arthur Weber 1926

Arthur Ernst Weber (* 3. August 1879 in Fechenheim, seit 1. April 1928 Stadtteil von Frankfurt am Main, Hessen; † 7. Juni 1975 in Eschwege) war ein deutscher Balneologe, Kardiologe sowie Hochschullehrer.

Leben

Familie und Ausbildung

Der evangelisch getaufte, gebürtige Fechenheimer Arthur Weber wandte sich nach dem Ablegen des Abiturs dem Studium der Medizin an der Philipps-Universität Marburg, der Universität Leipzig sowie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald zu, dort erfolgte 1904 seine Promotion zum Dr. med.

Arthur Weber heiratete im Jahre 1912 Amy geborene Bosserup. Weber verstarb im Juni 1975 zwei Monate vor Vollendung seines 96. Lebensjahres im hessischen Eschwege.

Beruflicher Werdegang

Arthur Weber erhielt unmittelbar nach seiner Promotion eine Stelle als Wissenschaftlicher Assistent an der Augenklinik in Greifswald. Nach darauffolgenden Assistenzjahren am Physiologischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, am Pathologischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie am Hygienischen Institut der Universität Graz kehrte er nach Greifswald zurück, dort fand er Verwendung an der Medizinischen Universitäts-Klinik. Im Wintersemester 1905/06 wechselte Arthur Weber zur Medizinischen Universitäts-Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen, dort habilitierte er sich 1909 als Privatdozent für das Fach Innere Medizin, 1914 wurde er zum außerordentlichen Professor, 1930 zum planmäßigen außerordentlichen Professor für Balneologie, 1941 zum ordentlichen Professor befördert. Weber wurde 1953 emeritiert. Zusätzlich hielt er in den Jahren 1914 bis 1955 die Leitung des Balneologisches Instituts in Bad Nauheim inne. Ferner war er dort von 1926 bis 1944 als Chefarzt bedeutender Kuranstalten eingesetzt.

Wirken und Würdigungen

Arthur Weber, Mitbegründer und vehementer Verfechter der Entwicklung und regelmäßigen Anwendung diagnostischer Verfahren, beispielsweise der Phonokardiographie, der Venenpulsregistrierung und insbesondere der Elektrokardiographie, wurde in Anerkennung seiner grundlegenden Verdienste auf seinen Fachgebieten mehrfach ausgezeichnet, darunter mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Nauheim, den medizinischen Ehrendoktoraten der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, den Ehrenmitgliedschaften der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Finnischen Ärztegesellschaft Duodecim, der Medizinischen Gesellschaft Giessen e.V., der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin sowie des Deutschen Bäderverbandes e.V., 1951 der Carl-Ludwig Medaille der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, 1954 dem Bundesverdienstkreuz sowie 1959 der Goethe-Plakette des Landes Hessen.

Seit 1959 wird der nach ihm benannte, von der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung gestiftete Arthur-Weber Preis für besondere Leistungen in diesem Fachbereich vergeben.

Publikationen

  • Die Elektrokardiographie und andere graphische Methoden in der Kreislaufdiagnostik, 3. Auflage, J. Springer, Berlin, 1937
  • Über die praktische Bedeutung des Ekg, Die medizinische Welt w. Mannstaedt, Berlin, 1939
  • Atlas der Phonokardiographie : Optische und magnetische Niederschrift des Herzschalls, zugleich 2. Auflage der "Herzschallregistrierung", D. Steinkopff, Darmstadt, 1956
  • Probleme der Coronar-Sklerose, Werk-Verlag Banaschewski, Gräfelfing (München), 1974

Literatur

  • Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, Band 2, 10. Ausgabe, Berlin, 1966, S. 2617.
  • August Ludwig Degener, Walter Habel: Wer ist wer? Das deutsche Who's Who, Band 16,, Arani, Berlin, 1970 ISBN 3-7605-2007-3, S. 1398.
  • Zeitschrift fur Kardiologie, Band 64, Ausgabe 2, Steinkopff Verlag/Springer Verlag, 1975, S. 986.
  • Dieter Klein: Arthur Weber (1879-1975) und das Balneologische Universitäts-Institut in Bad Nauheim von 1929 bis 1955, W. Schmitz, Giessen, 2005

Weblinks