Bastille (Métro Paris)

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Vorlage:Infobox Métrostation (Paris)

Station Bastille der Linie 1 über dem Canal Saint-Martin

Bastille ist ein Umsteigebahnhof der Pariser Métro. Er wird von den Linien 1, 5 und 8 bedient.

Lage

Der Bahnhof liegt am Schnittpunkt der Grenzen des 4., 11. und 12. Arrondissements von Paris.

Name

Die unmittelbar nördlich des Bahnhofs gelegene Place de la Bastille, ein kreisrunder Platz an der Stelle der ehemaligen befestigten Königsresidenz Bastille, gab dem U-Bahnhof seinen Namen. Beim Bau der Station der Linie 5 wurden 1905 Fundamentreste eines der acht Türme dieses nach seiner Erstürmung geschleiften Bauwerks gefunden. Deren Lage ist auf dem Bahnsteig in Richtung Bobigny durch eine gelbe Linie markiert.[1]

Geschichte

Station der Linie 1 mit einem Zug der ersten Generation, im Hintergrund das von Hector Guimard entworfene Eingangsgebäude und der Bahnhof Gare de la Bastille
Station der Linie 1 mit einem Zug der Baureihe Sprague-Thomson,
Anfang 20. Jahrhundert
Station der Linie 1 mit Zug der Baureihe MP 59, 1964

Die Station wurde am 19. Juli 1900 mit Eröffnung der Linie 1 in Betrieb genommen. Diese verkehrte damals auf dem Abschnitt Porte de VincennesPorte Maillot. Am 7. Dezember 1906 wurde der Bahnhof der Linie 5 in Betrieb genommen, am 5. Mai 1931 folgte die Station der Linie 8.

Für den Verkehr mit Zügen der Bauart Sprague-Thomson wurde die Station der Linie 1 1908 geringfügig nach Osten verschoben.[2] Das von Hector Guimard entworfene markante Eingangsbauwerk über den Gleisen am Nordkopf dieser Station wurde 1962 abgerissen.[3]

Beschreibung

Alle Stationen sind zweigleisig und weisen Seitenbahnsteige auf. Die Station der Linie 1 ist die einzige oberirdische dieser Linie, gleichwohl liegt auch sie unter dem Straßenniveau. Die Strecke überquert dort den Canal Saint-Martin, beidseitig führt sie wieder in Tunnel. Am westlichen Bahnhofskopf (Richtung La Défense) befindet sich mit einem Radius von 38 Meter die engste im Fahrgastverkehr befahrene Kurve des Pariser Métronetzes.[4]

Verkehr

Zunächst verkehrten auf der Linie 1 Züge, die aus einem Triebwagen 2. Klasse mit nur einem Führerstand, einem Beiwagen 2. Klasse und einem Beiwagen 1. Klasse bestanden. Diese Fahrzeuge waren zweiachsig und jeweils knapp neun Meter lang. Bereits 1902 wurden Acht-Wagen-Züge gebildet, die aus sechs Beiwagen und je einem Triebwagen an den Zugenden bestanden. Bis 1905 wurden die Triebwagen durch vierachsige Fahrzeuge ersetzt, die auf Drehgestellen ruhten. Ab 1906 gab es auch Beiwagen auf Drehgestellen, die Sechs-Wagen-Züge bestanden fortan aus drei Trieb- und drei Beiwagen. 1908 hielten grau lackierte Fünf-Wagen-Züge der Bauart Sprague-Thomson auf der Linie 1 Einzug, die sich dort bis in die 1960er Jahre hielten. Ab Mai 1963 wurden die auf Schienen verkehrenden Sprague-Thomson-Züge sukzessive durch gummibereifte Fahrzeuge der Baureihe MP 59 abgelöst, bis Dezember 1964 herrschte Mischverkehr der zwei Betriebsarten.[5] 1997 folgte die Baureihe MP 89, die mit der Aufnahme des automatischen Betriebs der Baureihe MP 05 wich.

Die Sprague-Thomson-Züge auf der Linie 5 wurden ab 1978 durch Fahrzeuge der Baureihe MF 67 ersetzt,[6] denen ab 2011 MF 01-Züge folgten.

Auf der Linie 8 löste ab 1975 die Baureihe MF 67 die Sprague-Thomson-Züge ab. Denen wiederum folgte ab 1980 die Baureihe MF 77, die seitdem auf dieser Linie verkehrt.

Mit 37 287 Fahrgästen werktäglich wies der Bahnhof 1998 das zwölftstärkste Fahrgastaufkommen der Metro auf.[7]

Weblinks

Commons: Bastille (Métro Paris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gérard Roland: Stations de métro d'Abbesses à Wagram. Christine Bonneton, Clermont-Ferrand 2011, ISBN 978-2-86253-382-7, S. 211.
  2. Jean Tricoire: Un siècle de métro en 14 lignes. De Bienvenüe à Météor. 2. Auflage. La Vie du Rail, Paris 2000, ISBN 2-902808-87-9, S. 133.
  3. Jean Tricoire, op. cit., S. 73
  4. Christoph Groneck: Metros in Frankreich. 1. Auflage. Robert Schwandl, Berlin 2006, ISBN 3-936573-13-1, S. 10.
  5. Jean Tricoire, op. cit., S. 132 ff
  6. Jean Tricoire, op. cit., S. 198
  7. Jean Tricoire, op. cit., S. 342
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Koordinaten: 48° 51′ 11,6″ N, 2° 22′ 8,8″ O