Benutzer:Rometw/Baustelle

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Mesopotamienfront
Teil von: Erster Weltkrieg

Soldaten während der Belagerung von Kut
Datum November 1914 bis November 1918
Ort Irak
Ausgang Britischer Sieg, Vertrag von Sèvres
Folgen Mandat für Mesopotamien
Konfliktparteien

Vereinigtes Königreich

Osmanisches Reich
Deutsches Kaiserreich

Befehlshaber

John Nixon
Percy Lake
Frederick Maude

Nureddin Pascha
Halil Kut
Kâzım Karabekir
Ali İhsan Sâbis
Colmar Freiherr von der Goltz

Truppenstärke

112.000

100.000-?

Verluste

92.000

?

Die Mesopotamienfront war ein Nebenkriegsschauplatz im Ersten Weltkrieg. Großbritanien und das Osmanische Reich bildeten die Hauptkonfliktparteien in den Kämpfen um Mesopotamien.


Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Osmanische Reich hatte Mesopotamien im frühen 16. Jahrhundert erobert,aber sie konnte nie die vollständige Kontrolie über die Region erringen. Während des neunzehnten Jahrhunderts versuchten die Osmanen das Land mit Reformen zu modernisieren. Dazu wurde mit deutscher Hilfe die Bagdad-Bahn gebaut. Damit ist die Reisezeit von Bagdad nach Istanbul auf 21 Tage gesunken.

Das Britische Empire hatte aber andere Interessen in der Region. Mit der Anglo-Iranian Oil Company hatten sie die exklusiven Rechte an der Verwertung von Ölvorkommen im Persischen Reiche, mit Ausnahme der Felder in den Provinzen Aserbaidschan, Ghilane, Mazandaran, Chorasan und Asdrabad. Im Jahre 1914, vor Ausbruch des Krieges hatte die britische Regierung einen Vertrag mit Persien geschlossen, was Öl für die britsche Flotte sicherte. Dadurch stieg der strategische Wert der Region des heutigen Kuwaits erhäblich.

Operationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landung bei Fao

Am 6. November 1914, begann die britische Offensive. Die Briten beschossen eine alte Festung die in Fao, an der Grenze zu Persien, gelegen war. Daraufhin landete ein Expeditionskorps mit einer aus Indien stammenden Division in Fao. Diese eroberten die Festung, welche von 350 Soldaten und vier Kanonen verteidigt wurde. Bis Mitte November rückten die Briten in Richtung Basra vor.

1915[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 2. Januar erhielt Süleyman Askerî Bey das Kommando über das Gebiet. Die osmanische Armee hatte aber zu dieser Zeit kaum Ressourcen für eine weitere Front und entschieden das die Fronten in Gallipoli, im Kaukasus und in Palästina höhere Priorität hatten. Deswegen schrieb Süleyman Askerî Bey Briefe an die arabischen Scheichs um sie für das Osmanische Reich zu gewinnen. Sein Ziel war es den Schatt al-Arab um jeden Preis zurückzuerobern.
Am 12. April griffen die Osmanen mit 3.800 Soldaten das britische Lager an. Doch die von den Scheichs gesandten Truppen konnten kaum Wirkung entfalten. Dennoch startete die Osmanische Infanterie eine Reihe von Angriffe die zwei Tage andauerten. Als die Briten aber eine Kavallerieangriff starteten brachen die Osmanen die Angriffe ab. Dabei verloren die Türken 1.000 Soldaten, 400 Männer gingen in Kriegsgefangenschaft und zwei Feldgeschütze mussten zurück gelassen werden. Darauf hin mussten sich die osmanische Truppen zum Fluss Hamisiye zurück ziehen.

Süleyman Askerî Bey wurde während der Kämpfen verwundet und nach Bagdad gebracht. Der enttäuschte und deprimierte Süleyman erschoss sich darauf im Krankenhaus selbst. An seiner Stelle wurde Nureddin am 20. April 1915 zum Kommandeur der Truppen in Mesopotamien ernannt. Durch den unerwarteten Erfolg überdachte das britischem Kommando ihren Plan und John Nixon übernahm das Kommando der britischen Truppen. Er befahl Charles Vere Ferrers Townshend mit einer kleinen Einheit nach Kut oder wenn möglich nach Bagdad zu marschieren. Townshend und seine kleine Armee rückte bis zum Tigris vor. Sie besiegten mehrere osmanischen Truppen die die Briten aufhalten sollten.

Enver Pascha war sehr über den möglichen Fall Bagdads besorgt und erkannte die Wichtigkeit der Front. Er befahl der 35. Division sich nach Mosul zurückzuziehen und stellte die 38. Division wieder her. Die Sechste Armee wurde am 5. Oktober 1915 unter dem deutschen General Colmar Freiherr von der Goltz geschaffen. Von der Goltz war ein berühmter Militärhistoriker, der mehrere Bücher über klassische militärische Operatione geschrieben hatte. Doch dieser befand sich noch in Istanbul und seine Ankunft würde noch einige Zeit dauern, sodass Nureddin noch Befählshaber war.

Am 22. November kam es zu einer fünf Tage dauerten Schlacht bei Seleukia-Ktesiphon. Diese endete mit einer Pattsituation, da beide Seiten zu ihren Ausgangspositionen zurück mussten. Townshend traf den Entschluss, dass ein kompletter Rückzug notwendig wäre. Die Osmanen erkannten den Rückzug und verfolgten die Briten, die sich nach Kut zurück zogen. Dort versuchte Nureddin die Briten zu umkreisen was ihm auch gelang.

Am 7. Dezember begann die Belagerung von Kut. Trotz der kompletten Isolation der Stadt kommten die Briten Kut verteidigen. Von der Goltz half den osmanischen Truppen beim bauen von Verteidigungsstellungen um Kut und strukturierte diese um. Nureddin übergab darauf hin Von der Goltz das Kommando. Die neu aufgebauten Verteidigungsstellungen verhinderten die Untersützung der Belagerten Briten. Es wurden mehrere Versuche unternommen die Belagerung zu unterbrechen, welche erfolglos blieben.

1916[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die osmanische sechste Armee

Am 20. Januar, ersetzt Enver Pascha Nurettin mit Halil Kut, da Nurettin nicht mit einem deutschen General zu arbeiten wollte. Auch General Nixon wurde aufgrund seiner Fehler bei Kut durch General Lake ersetzt. Trotz der Luftunterstützung wurde es für die britischen Streitkräfte immer schwieriger Kut zu halten. Zwischen Januar und März 1916 startete Townshend mehrere Versuch, die Belagerung aufzuheben. Es kam zu mehreren Schlachten, die aber nichts an der Belagerung enderten. Beide Seiten erlitten hohe Verluste.

Währenddessen wurden die Lebensmittel bei den Belagerten immer knapper und Krankheiten brachen aus. Am 19. April starb Von der Goltz an Cholera. Dies nutzten die Briten und ve rsuchten, Townshends mit einem Raddampfer zu beliefer, was allerdings scheiterte. Townshend kapitulierte am 29 April 1916 mit 8.000 Soldaten und ging in Kriegsgefangenschaft.

Die Briten betrachteten den Verlust von Kut als eine demütigende Niederlage, da es viele Jahre her war, dass eine so große Einheit sich ergeben musste. Nur vier Monate nach der Niederlage verloren auch diese die Schlacht von Gallipoli. Daraufhin entließen sie fast alle Kommandanten, die es nicht schaften, Townshend zu retten.

Ein großes Problem für die Briten war der Mangel an nfrastrukturen. Versorgungsschiffe warteten fast Tage bis sie entladen werden konnten. So kam es zu engpässen bei der Belieferung von nördlich gelegenen Truppenteilen. Nach der Niederlage bei Kut unternahmen die Briten große Anstrengungen mehr Menschen und Material in die Region zu entsenden. Der Hafen von Basra wurde verbessert, so dass schneller Schiffe entladen werden konnten, bessere Straßen wurden gebaut und Rastlager und Deponien wurden errichtet. Auch wurden neue Krankenhäuser erichtet, um Verwundete besser zu versorgen. Dadurch waren die Briten in der Lage mehr Truppen und Ausrüstung an die Front bringen.

1917[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des Jahres wurde General Maude neuer Kommandant der britischen Streitkräfte. Während Maude die Briten unorganisierte erschwächten die osmanische Armee. Halil Pascha erhielt sehr wenige Nachschub und musste 38. Division auflösen. Maude began am 13. Dezember 1916 eine neue Offensive. Die Briten drangen bis zum Tigris vor und zwangen die Osmanen ihren Verteidigungsstellen zu verlassen. General Maude's Offensive war erfolgrich und Halil musste seine Truppen bei Kut formieren. Allerdings wechselte Maude seinen Vormarsch auf das andere Ufer des Tigris und konnte so die meisten der osmanischen Truppen umgehen. Die Briten besetzten Kut und rückten kontinuierlich in Richtung des Tigris vor.

Anfang März waren die Briten bis am Rand von Bagdad vorgedrungen und Halil Kut versuchte sie beim Fluss Diyala zu stoppen. Dies gelang den Halil nicht. Die Briten besiegten die Türken und eroberten ihre Verteidigungspositionen.

Die Briten betreten Bagdad

Darauf hin verließen die Osmanen Bagdad und Maude betrat Am 11. März 1917 Bagdad mit seinen Truppen. Die britisch-indische Armee spielte eine bedeutende Rolle bei der Befreiung von Bagdad. Inmitten des Rückzugs der osmanischen Armee nahmen diese etwa 15.000 Soldaten gefangen. Khalil Pascha zog seine angeschlagene Sechsten Armee nach Mosul zurück. Er hatte insgesamt nur noch etwa 30.000 Soldaten, die er Muade entgegensetzen konnte. Im April erhielt er die 2. Infanteriedivision als Unterstützung, was aber seine schlechte Position nicht verbesserte. Nach der Eroberung von Bagdads, gestoppte Maude seinen Vormarsch. Seine Versorgungsleitungen waren zu lang, die Bedingungen im Sommer warten zu hart und er brauchte dringend Verstärkung. General Maude starb am 18. November an Cholera. Dieser wurde von General William Marshall ersetzt, der weitere Operationen für den Winter stoppte.

1918[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Briten setzten ihre Offensive im späten Februar 1918 fort und eroberten Hit und Khan al Baghdadi und im April Kifri. Für den Rest des Jahre 1918 mussten die britische Truppen nach Palästina um den dortigen Truppen bei der Schlacht bei Megiddo zu helfen. Waffenstillstandbedingungen zwischen den Alliierten und dem Osmanischen Reich begann im Oktober 1918. General Marshall folgende den Anweisungen aus dem Kriegsministerium und ging in die Offensive. Innerhalb von zwei Tagen eroberten diese 120 Kilometer und erreichte den Fluss Zab. Dort kam es zu Kämpfen mit der ssmanische Sechsten Armee, die unter Ismail Hakki Bey stand. Während der Kämpfe wurde die komplette Armee gefangen genommen.

Waffenstillstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Oktober 1918 wurde der Waffenstillstand von Mudros unterzeichnet. General Marshall akzeptierte die Kapitulation von Halil Pascha und der osmanischen 6. Armee am selben Tag.

Der Krieg in Mesopotamien wurde am 14 November 1918 beendet.

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe: Britisches Mandat Mesopotamien

Verluste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Briten und die British Indian Army verloren 92.000 Soldaten in den Kämpfen um Mesopotamien. Die osmanischen Verluste sind unbekannt, aber die Briten nahmen insgesamt 45.000 Kriegsgefangene. Bis Ende des Jahres 1918 hatten die Briten 410.000 Menschen in das Gebiet entsandt, wovon aber nur 112.000 Soldaten waren. der Großteil der britischen Soldaten wurden aus Indien rekrutiert.

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Campaign in Mesopotamia von Briegade-General F. J. Moberly
  • Der vernachlässigte Krieg von A. J. Barker (1967)
  • Der Erste Weltkrieg von Strachan, Hew (2003) (S.123–125)
  • Großbritannien, Indien, und die Araber 1914-192 von Briton Cooper Busch (1971)
  • Schlachten am Tigris von Wilcox, Ron (2006)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]