Breisgau-S-Bahn
Breisgau-S-Bahn 2020 | |||||||||||||||
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Breisgau-S-Bahn 2020 ist ein Projekt zur Einrichtung eines S-Bahn-Systems im Großraum Freiburg. Das Projekt wurde vom Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) ins Leben gerufen. Der Betrieb soll in einer ersten Ausbaustufe im Jahre 2018[veraltet] aufgenommen werden. Im November 2012 gab DB Netz bekannt, dass das Projekt, das mit 290 Millionen Euro angesetzt worden war, um bis zu dreimal teurer werden könnte.[2] Daher soll das Konzept zunächst nur mit Abstrichen umgesetzt werden.[3]
Geschichte
Hintergrund
Unter dem Projektnamen „Breisgau-S-Bahn 2005“ wurde auf den Pilotstrecken (Breisacher Bahn, Elztalbahn und östlichen Kaiserstuhlbahn) ein neues Verkehrskonzept entwickelt. Diese Bahnlinien wurden ausgebaut, die Bahnhöfe modernisiert und das Fahrplanangebot deutlich ausgeweitet. Tagsüber verkehren die Züge im Halbstundentakt. Auf der Breisacher Bahn übernahm die Breisgau-S-Bahn GmbH 1997 den Betrieb von der Deutsche Bahn AG. Seitdem werden Regio-Shuttle (RS1) eingesetzt.[4] Seit Mai 2000 verkehren die Züge der SWEG auf der östlichen Kaiserstuhlbahn zwischen Gottenheim und Bahlingen im Halbstundentakt, zwei neue Haltepunkte wurden eröffnet.[5] Auf der Elztalbahn verkehrt seit Dezember 2002 ebenfalls die Breisgau-S-Bahn GmbH, bis zum September 2004 wurden alle Stationen modernisiert. Der Fahrgastzuwachs betrug auf der Elztalbahn innerhalb von zehn Jahren 300 %.[6]
Planung
Am 18. Mai 2012 wurde eine Finanzierungsvereinbarung über den Ausbau der Elztalbahn und des Abschnittes Neustadt–Donaueschingen, der Höllentalbahn, mit der Bahn unterzeichnet.[7] Die Kosten wurden bisher auf 290 Millionen Euro geschätzt.[8] Im November 2012 gab die Bahn bekannt, dass der Ausbau der Strecken bis zu dreimal teurer werden könne. Zum Beispiel soll der Ausbau der Elztalbahn 66 Millionen Euro statt der angesetzten 19 Millionen Euro kosten.[3] Daraufhin erklärte sich die Landesregierung bereit, die Breisacher Bahn und Elztalbahn zu übernehmen und selbst auszubauen. Außerdem prüft das Land, die Finanzierung der Fahrzeuge zu unterstützen.[9]
Ausschreibung der Verkehrsleistungen
Die zu erbringenden Verkehrsleistungen wurden europaweit ausgeschrieben. Um mehr Wettbewerb zu ermöglichen, wurde das Streckennetz dazu in drei Vergabenetze zerteilt.
Netz | Bezeichnung | Linien | Inbetriebnahme | Betreiber | Fahrzeugeinsatz |
---|---|---|---|---|---|
9a | Breisgau Ost-West | S1/11, S12 | Dezember 2019 | DB Regio AG | Alstom Coradia Continental [10] |
9b | Freiburger Y | S2, S3, S5 | Dezember 2019 [11] | Vergabe Ausstehend | Vergabe Ausstehend |
4 | Rheintal | S4, S41 | Juni 2020 | Vergabe Ausstehend | Vergabe Ausstehend |
Maßnahmen
Die Kooperationsvereinbarung zwischen RVG und NVBW vom 11. März 2009 beinhaltet die Elektrifizierung folgender Strecken im Freiburger Raum bis zum Jahr 2018:
- KBS 723: Breisach – Riegel-Malterdingen (Kaiserstuhlbahn)
- KBS 724: Riegel am Kaiserstuhl Ort – Gottenheim (Kaiserstuhlbahn)
- KBS 725: Bad Krozingen – Münstertal (Münstertalbahn); 2013 abgeschlossen[12]
- KBS 726: Denzlingen – Elzach (Elztalbahn)
- KBS 727: Neustadt – Donaueschingen (Höllentalbahn)
- KBS 729: Freiburg – Breisach (Breisacher Bahn)
Nach der Fertigstellung des 3. und 4. Gleises soll ferner die Güterumgehungsbahn Freiburg durch den Bau zweier Verbindungskurven am Kreuzungspunkt mit der Breisacher Bahn für den Personenverkehr genutzt werden.[1]
Das Projekt beinhaltet die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau der Bahnsteige auf eine einheitliche Höhe von 55 cm über der Schienenoberkante. Mittelfristig ist außerdem der Neubau mehrerer Haltepunkte vorgesehen.
Rheintalbahn: Eschbach-Tunsel, Freiburg-Vauban (anstatt jetzigem Hp Freiburg-St. Georgen), Freiburg-Komturplatz (anstatt jetzigem Hp Freiburg-Herdern)
Höllentalbahn: Freiburg-Pressehaus, Freiburg-Stadthalle, Freiburg-Kapplertal, Birkenhof
Güterumgehungsbahn: Freiburg-St. Georgen, Freiburg-Haslach, Freiburg-Runzmattenweg, Freiburg-Messebahnhof, Freiburg-Tullastraße
Zusätzlich sollen das Straßenbahnnetz Freiburgs deutlich erweitert werden und Umsteigebahnhöfe mit den regionalen Bahnstrecken entstehen. Darüber hinaus sollen die regionalen Buslinien auf den Bahnverkehr abgestimmt werden.[13]
Ausbaustufen
2018
Die Linie S1/S11 soll halbstündlich in Gottenheim und stündlich in Titisee geflügelt werden, sodass mehr umsteigefreie Direktverbindungen entstehen.
Linie | Laufweg | Takt |
---|---|---|
S1/S11 | Endingen/Breisach – Gottenheim – Freiburg Hbf – Titisee – Seebrugg/Villingen | 30-Minuten (Riegel Ort/Breisach–Neustadt) 60-Minuten (Endingen–Riegel Ort; Titisee–Seebrugg; Neustadt–Villingen) |
S12 | Freiburg Hbf – Kirchzarten (– Seebrugg) | 60-Minuten |
S2 | Freiburg Hbf – Denzlingen – Waldkirch – Bleibach – Elzach | 30-Minuten (Freiburg–Bleibach) 60-Minuten (Bleibach-Elzach) |
S3 | Bad Krozingen – Staufen Süd – Münstertal (Schwarzwald) | 30-Minuten (Bad Krozingen–Staufen Süd) 60-Minuten (Staufen Süd–Münstertal (Schwarzwald)) |
S4 | Basel – Müllheim – Freiburg Hbf – Emmendingen – Offenburg | 60-Minuten |
S41 | Mulhouse Ville – Müllheim – Freiburg Hbf – Emmendingen | 60-Minuten |
S5 | Riegel-Malterdingen – Endingen – Breisach | 60-Minuten |
Zielkonzept
Das Zielkonzept sieht acht Linien vor und soll 235 km lang werden. Im Vergleich zum Ausbauzustand 2018 sind unter anderem ein durchgehender 30-Minuten-Takt bis Elzach, die Führung der S2 und S3 über die Güterbahn, die Verlängerung der S41 bis Sasbach und ein 15-Minuten-Takt auf dem Abschnitt zwischen Himmelreich und Gottenheim vorgesehen. Jedoch hängt besonders die S-Bahn-Linie auf der Rheintalbahn vom Bau des dritten und vierten Gleises durch die Rheinebene ab, da sonst nicht genügend Kapazität für den Regionalverkehr zur Verfügung steht.[14]
Weblinks
- Informationen des ZRF über das Nahverkehrskonzept Breisgau-S-Bahn
- Daten zum Nahverkehrskonzept der Breisgau-S-Bahn
Einzelnachweise
- ↑ a b Broschüre des ZRF: Breisgau-S-Bahn 2020 (online)
- ↑ Uwe Mauch: Freiburg: Kostensteigerung gefährdet Ausbau der Breisgau-S-Bahn, Badische Zeitung, 27. November 2012, abgerufen am 10. April 2014
- ↑ a b Uwe Mauch: Freiburg: Abstriche sollen die "Breisgau-S-Bahn 2020" retten, Badische Zeitung, 3. Dezember 2012, abgerufen am 10. April 2014
- ↑ Breisacher Bahn auf zrf.de
- ↑ Kaiserstuhlbahn Ost: Gottenheim – Riegel Ort – Endingen auf zrf.de
- ↑ Elztalbahn auf zrf.de
- ↑ Ziele auf zrf.de
- ↑ Sonderdruck der ETR 12/2011: Das Projekt Breisgau-S-Bahn 2020
- ↑ Badische Zeitung: Land will Ausbau der Breisgau-S-Bahn vorantreiben, 8. Dezember 2012
- ↑ Breisgau S-Bahn 2020: DB Regio Soll Zuschlag für Ost-West-Achse erhalten
- ↑ Ministerium für Verkehr und Infrastruktur: Vergabekalender SPNV
- ↑ Rainer Ruther: Staufen : "Wir haben einen guten Job gemacht", Badische Zeitung, 20. April 2013, abgerufen am 24. April 2013
- ↑ Grundkonzept auf zrf.de
- ↑ Freiburger Amtsblatt vom 22. Dezember 2007