COSCO

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China Ocean Shipping (Group) Company

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Rechtsform Öffentliches Unternehmen
Gründung 27. April 1961[1]
Sitz Peking, China Volksrepublik Volksrepublik China[2]
Leitung Xu Lirong (Vorsitzender, seit 2016)[3]
Mitarbeiterzahl 130.000 (2013)[2]
Umsatz 27,5 Mrd. US-Dollar (2014)[4]
Branche Transport, Logistik
Website www.cosco.com

China COSCO Shipping Corporation Limited ist eine der weltweit größten Reedereien, die international tätig ist. Das Unternehmen entstand im Februar 2016 aus der Fusion der China Ocean Shipping (Group) Company, kurz COSCO (chin. 中國遠洋運輸(集團)公司 / 中国远洋运输(集团)公司, kurz 中遠集團 / 中远集团, ugs.: 中遠 / 中远) mit der China Shipping Group (CSG).[5] Das Unternehmen ist ein volkseigener Betrieb der Volksrepublik China mit Sitz in Peking. Der europäische Hauptsitz von COSCO befindet sich in Hamburg.

Geschäftliche Aktivitäten

Cosco Vancouver, Postpanmax, Baujahr 2004, Länge 300 Meter, 7455 TEU
Cosco Pride beim Verlassen des Hamburger Hafens, Baujahr 2011, Länge 366 m, Breite 48 m, 13092 TEU[6]
Cosco America, Postpanmax, Baujahr 2008, Länge 349,6 m, Breite 45,6 m, 10.046 TEU
Cosco Korea, Baujahr 2010, 8500 TEU[7]

Eigenen Angaben zufolge besaß der Konzern im Februar 2016 mehr als 1.100 Schiffe; die Gesamtkapazität seiner Containerschiffe betrug zu diesem Zeitpunkt 1,58 Millionen TEU. Damit rangierte es an vierter Stelle in der Rangliste der der weltgrößten Containerschiff-Reedereien. Zudem besitze man die weltweit größte Transportkapazität bei Massengutfrachtern und Tankschiffen, so der Konzern. An 46 Containerterminals, die zu diesem Zeitpunkt im Besitz von COSCO waren, wurden jährlich 90 Millionen TEU umgeschlagen.[5]

Seit März 2014 gehört man zur Reederei-Allianz CKYHE (COSCO, K-Line, Yang Ming Line, Hanjin Shipping, Evergreen Marine). Zusammen bediente man zunächst nur den Fernostverkehr. Nachdem die US Schifffahrtsbehörde Federal Maritime Commission FMC dies Ende 2014 genehmigte, wird man im Frühjahr 2015 auch dieses Fahrtgebiet in die gemeinsamen Fahrpläne aufnehmen.

Folgende Konzernunternehmen von COSCO sind an Börsen notiert[8]:

  • China COSCO Holdings Co. Ltd. (SEHK 1919, SSE 601919)
  • COSCO Corporation (Singapore) Ltd. (SGX C21)
  • COSCO Pacific Ltd. (SEHK 1199)
  • COSCO International Holdings Ltd. (SEHK 0517)
  • COSCO Shipping Company Ltd. (SSE 600428)

Containerterminal in Piräus

Im Oktober 2009 pachtete COSCO im Zuge der griechischen Finanzkrise für 647 Mio. US-Dollar die Hälfte des Containerhafens des Hafens von Piräus für 35 Jahre. Der chinesische Betreiber stand in der Kritik, da er nach Aussagen von Gewerkschaftern der staatlichen griechischen Hafengesellschaft (OLP) Kürzungen bei Gehältern und Sozialleistungen vorgenommen, Gewerkschafter ausgeschlossen und dadurch den Leistungsdruck stark erhöht haben soll.[9]

War einst alles defizitär, so erwirtschaftet das von COSCO betriebene Containerterminal 2012 beträchtliche Gewinne, erzielt durch Effizienzsteigerung und Lohnsenkungen: Zuvor betrug das höchste Jahresgehalt einiger Mitarbeiter 181.000 US-Dollar, 2012 dagegen bezahlte COSCO üblicherweise nicht mehr als 23.300 US-Dollar. Zur Modernisierung des Docks wurden von COSCO 388 Mio. US-Dollar investiert, wodurch sich die Umschlagskapazität 2013 auf bis zu 3,7 Mio. Container erhöhen sollte. Von 2010 bis 2011 verdoppelte sich der Containerumschlag und die Beschäftigtenzahl stieg auf 1000 Mitarbeiter.[10]

Das in dieser Hinsicht erfolgreiche Management des Containerterminals hat COSCO und andere chinesische Unternehmen in den Fokus für weitere Investitionen im Rahmen der griechischen Privatisierungsmaßnahmen gerückt. Der Bau eines Logistikzentrums für 280 Mio. Euro ist ebenso geplant wie die Übernahme des Hafenbetreibers Piraeus Port Authority (OLP). Weitere Investitionen in andere staatliche Unternehmen könnten folgen.[11]

Im November 2012 kündigte Hewlett-Packard an, das Containerterminal in Piräus zum Drehkreuz für alle seine Warensendungen für Europa, den Nahen Osten und Afrika zu machen.[12]

Im Januar 2016 wurde bekannt, dass COSCO für insgesamt 368,5 Mio. Euro 67 % am Hafen von Piräus übernimmt. Zusätzlich verpflichteten sich die Chinesen zu Investitionen über 350 Mio. Euro in den nächsten Jahren.[13] Am 8. April 2016 wurden die Verträge unterzeichnet; für 280,5 Mio. Euro übernimmt COSCO zunächst 51 % der Anteile am Hafen von Piräus. Weitere 16 Prozent gehen nach fünf Jahren[veraltet] für 88 Mio. Euro in den Besitz des Konzerns über, wenn dieser die vereinbarten Investitionen leistet.[14]

Sonstiges

COSCO zählte zu den Interessenten bei der Ausschreibung für den griechischen Bahnbetreiber Trainose. Zudem ist COSCO an dem geplanten Logistikzentrum Thriassio bei Athen interessiert.[15]

Einzelnachweise

  1. History. In: en.cosco.com. COSCO Group, abgerufen am 9. April 2016 (englisch).
  2. a b Introduction. In: en.cosco.com. COSCO Group, abgerufen am 9. April 2016 (englisch).
  3. Leadership. In: en.cosco.com. COSCO Group, abgerufen am 9. April 2016 (englisch).
  4. China Ocean Shipping Financials and News. In: fortune.com. Fortune Global 500, abgerufen am 9. April 2016 (englisch).
  5. a b China COSCO Shipping Aiming for 2 Million TEU Capacity by 2018. In: Ship & Bunker. 22. Februar 2016, abgerufen am 8. September 2016 (englisch).
  6. Daten zur Cosco Pride auf der Website des Hamburger Hafens, abgerufen am 20. Juli 2014
  7. Seaspan Operating Fleet
  8. Listed Companies. In: en.cosco.com. COSCO Group, abgerufen am 9. April 2016 (englisch).
  9. Jörg Diehl, Ferry Batzoglou: Griechenland-Krise: Projekt Peking in Piräus. In: Spiegel Online. 30. September 2011, abgerufen am 18. Dezember 2014.
  10. Liz Alderman: Under Chinese, a Greek Port Thrives. In: The New York Times. 10. Oktober 2012, abgerufen am 21. November 2012 (englisch).
  11. Fu Jing: COSCO eyeing further Piraeus port investment. In: chinadaily.com.cn. 19. Juni 2012, abgerufen am 21. November 2012 (englisch).
  12. HP picks Cosco's Greek pier as regional transport hub. In: Reuters. 14. November 2012, abgerufen am 18. Dezember 2014 (englisch).
  13. Der chinesische Reederei-Konzern COSCO übernimmt die Mehrheit des Hafens im griechischen Piräus. In: finanzen.net/. 21. Januar 2016, abgerufen am 9. April 2016.
  14. Hafen von Piräus geht an China. In: dw.com. Deutsche Welle, abgerufen am 9. April 2016.
  15. Gerd Höhler, Stephan Scheuer: China steht unter Abwärtsdruck. In: handelsblatt.com. Handelsblatt GmbH, 23. März 2016, S. 2, abgerufen am 31. März 2016.

Weblinks

Commons: COSCO – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien