Christiane Stang-Voß

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Christiane Stang-Voß (geboren als Christiane Voß) (* 27. Februar 1938 in Friedrichshafen) ist eine deutsche Biologin und Hochschullehrerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrem Abitur im Jahr 1957 in Ravensburg studierte Voß bis 1966 Biologie, Geographie und Leibeserziehung an den Universitäten in Tübingen, Mainz, Freiburg i.Br. und in Frankfurt a. M.[1]

Zugleich war Voß aktive Leichtathletin und vertrat den VfB Friedrichshafen. Sie wurde über die 100-Meter-Strecke 1957 Zweite und 1958 Dritte der Deutschen Meisterschaften.[2] In beiden Jahren wurde sie zudem jeweils Zweite über die 200-Meter-Strecke.[3] Zudem nahm sie an Studentenweltmeisterschaften teil.[4]

Im Jahr 1966 promovierte Voß mit ihrer Dissertation: „Über das Formensehen der roten Waldameise (Formica rùfa-Gruppe)“.[5]

Anschließend war Voß von 1967 bis 1973 wissenschaftliche Assistentin am Anatomischen Institut der Universität Freiburg und habilitierte sich dort 1973 mit ihrer Schrift: „Zur Ultrastruktur der Blutzellen wirbelloser Tiere“.[6] Von 1973 bis 1975 war sie als Privat-Dozentin am Anatomischen Institut in Freiburg übernommen und war anschließend bis 1977 als Wissenschaftliche Rätin und Professorin am Anatomischen Institut der RWTH Aachen tätig.[1]

Im Jahr 1977 trat Stang-Voß am Institut für Experimentelle Morphologie der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) eine Professur an und wirkte dort in der Verbindung von Natur- und Sportwissenschaft. Zwischen 1985 und 1987 war sie Dekanin im Fachbereich Naturwissenschaften und Medizin. Von Mai 1987 bis Mai 1991 war Stang-Voß Rektorin der Sporthochschule und damit eine der ersten Frauen, die im Bundesland Nordrhein-Westfalen ein Rektorenamt ausübten. In ihre Amtszeit fielen unter anderem die Gründung des Instituts für Sportpublizistik sowie die Einführung des Sportökonomie-Zusatzstudiengangs.[4]

Voß befasste sich in ihrer Forschungsarbeit unter anderem mit Nebenwirkungen von Anabolika,[7] dem Einfluss von Sport auf das Immunsystem[1] sowie der Leistungsfähigkeit der Frau.[8] Gemeinsam mit Hans-Joachim Appell veröffentlichte sie 1986 in erster Auflage das Buch „Funktionelle Anatomie: Grundlagen sportlicher Leistung und Bewegung“.[9]

Im November 2000 ging Stang-Voss in den Ruhestand.[4] 2001 wurde sie mit der Silbernen Medaille der Deutschen Sporthochschule Köln ausgezeichnet.[10]

Zwischen 1987 und 1991 saß sie im Vorstand des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes und von 1991 bis 1998 im Verwaltungsrat der Deutschen Welle.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d WHO IS WHO. In: Deutsche Sporthochschule Köln. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2019; abgerufen am 3. März 2019.
  2. Leichtathletik – Deutsche Meisterschaften (100m-Damen). Abgerufen am 3. März 2019.
  3. Leichtathletik – Deutsche Meisterschaften (200m-Damen). Abgerufen am 3. März 2019.
  4. a b c Eine der ersten Rektorinnen in NRW geht in den Ruhestand. Abgerufen am 3. März 2019.
  5. Voß, Christiane: Über das Formensehen der roten Waldameise (Formica rùfa-Gruppe). In: Katalog der Universität Frankfurt. Abgerufen am 3. März 2019.
  6. Christiane Stang-Voß: Zur Ultrastruktur der Blutzellen wirbelloser Tiere. In: katalog.ub.uni-freiburg.de. Abgerufen am 3. März 2019.
  7. C. Stang-Voss, H.-J. Appell: Structural alterations of liver parenchyma induced by anabolic steroids. In: International journal of sports medicine. Band 2, Nr. 2, 1981, ISSN 0172-4622, S. 101–105 (bisp-surf.de [abgerufen am 3. März 2019]).
  8. Christiane Stang-Voss: Zwischen Schwäche und Überlegenheit : Betrachtungen zur Leistungsfähigkeit der Frau. 1990, S. 225–232 (bisp-surf.de [abgerufen am 3. März 2019]).
  9. Hans-Joachim Appell, Christiane Stang-Voss: Funktionelle Anatomie. Grundlagen sportlicher Leistung und Bewegung. Bergmann, 1986, ISBN 978-3-8070-0356-6 (bisp-surf.de [abgerufen am 3. März 2019]).
  10. Akademische Ehrungen – Deutsche Sporthochschule Köln. Abgerufen am 3. März 2019.