City West (Berlin)

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Als City West (in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg als Neuer Westen und Zooviertel bekannt) wird der Teil Berlins um den Kurfürstendamm, Breitscheidplatz und die Tauentzienstraße in den Ortsteilen Charlottenburg, Schöneberg, Wilmersdorf und Tiergarten bezeichnet. Es handelt sich um eines von mehreren Hauptgeschäftszentren der Stadt, das das bedeutendste Geschäftszentrum West-Berlins während der Zeit der deutschen Teilung darstellte.

Lage

Das Kaufhaus des Westens in der Tauentzienstraße, 2005
Der Kurfürstendamm in Blickrichtung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Die City West umfasst eine Fläche von über 635 Hektar und erstreckt sich vom Stuttgarter Platz bis zur Urania und vom Tiergarten bis zur Lietzenburger Straße mit einer Vielzahl von Nutzungen: Als Einkaufs- und Ausgehmeile, Forschungszentrum, Kulturstandort, Wohnquartier und Handelszentrum.

Geschichte

Der Neue Westen bzw. das Zooviertel entwickelte sich während der Kaiserzeit ab ca. 1895 als Pendant zum alten Stadtzentrum im Ortsteil Mitte und als Nachfolger des Alten Westen (1860–1890) südwestlich des Potsdamer Platzes,[1] zu einem Geschäfts- und Vergnügungszentrum, das über die hier verlaufende Grenze der Stadt Berlin in die bis 1920 eigenständigen Städte Charlottenburg und Berlin-Schöneberg hinausgriff. Neben dem Kaufhaus des Westens und dem Café des Westens entstanden auch bedeutende kulturelle Einrichtungen, wie etwa das Theater des Westens.

In der Zeit der Weimarer Republik wurde der Neue Westen zu einem Synonym der „Goldenen Zwanziger Jahre“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Gegend rund um den Bahnhof Zoologischer Garten infolge der Teilung Berlins in eine Vier-Sektoren-Stadt im Kalten Krieg zum Zentrum von West-Berlin.

Nach der deutschen Wiedervereinigung trat diese Bedeutung etwas in den Hintergrund, angesichts der Entwicklung des Zentrums der vereinigten Stadt im Bezirk Mitte, zu dem der nordöstliche Teil der City West seit 2001 gehört.[2] Dennoch konnte sich die City West weiterhin den Status als wichtiges Einkaufs- und Geschäftsviertel der Bundeshauptstadt wahren, neben dem Alexanderplatz, der Gegend Unter den Linden/Friedrichstraße und dem Potsdamer Platz. Dazu tragen nicht zuletzt die Flaniermeilen am Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße mit dem größten Kaufhaus Kontinentaleuropas, dem KaDeWe, sowie zahlreichen exklusiven Geschäften bei.

Seit den 2010ern ist die City West wieder verstärkt in den Fokus von Stadtentwicklern und Investoren geraten. Exemplarisch stehen dafür das 2012 fertiggestellte 119 Meter hohe Zoofenster am Breitscheidplatz, das das Luxushotel Waldorf Astoria Berlin beherbergt, sowie das benachbarte – ebenso hohe – Upper West, das bis 2016 fertiggestellt werden soll.[3] Ebenfalls am Breitscheidplatz wurde zwischen 2010 und 2014 das Bikini-Haus mit dem Kino Zoo Palast aufwendig erneuert. In der näheren Umgebung sind weitere umfangreiche Investitionen vorgesehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Alter Westen“ wurde die Gegend einst genannt. Von 1860 bis 1890 galt das Areal als „feinste Wohngegend in Berlin“, geschätzt von Gutsituierten und Kunstliebhabern.
  2. Geschichte der City West. Bei Berlin.de
  3. Upper West wächst empor. In: Berliner Woche, 31. Juli 2013

Koordinaten: 52° 30′ 17″ N, 13° 20′ 7″ O