Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve

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Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve (CISOR)


Das CISOR-Logo wurde 2013 von Italien entworfen.

Gründung 1. Juni 1963
Mitgliedstaaten Gründungsmitglieder:
Belgien Belgien,
Luxemburg Luxemburg,
Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland,
Schweiz Schweiz,
Frankreich Frankreich

Hinzugekommen sind:

Osterreich Österreich,
Finnland Finnland,
Spanien Spanien,
Italien Italien,
Danemark Dänemark,
Niederlande Niederlande,
Polen Polen,
Slowenien Slowenien

Beobachter seit 2006:

Portugal Portugal,
England England

Insgesamt 13

Website www.cisor.info

Die Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve (CISOR), bis 2013 Association Européenne des Sous-Officiers de Réserve (AESOR), ist die Dachorganisation der nationalen europäischen Reserveunteroffizierverbände in der NATO und darüber hinaus. CISOR hat aktuell 13 teilnehmende Länder unter der Präsidentschaft von Finnland. Diese nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisation wurde am 1. Juni 1963 gegründet.[1]

Historie

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche Kontakte der Reserveoffizierverbände Belgiens, Frankreichs und der Niederlande, die 1946, nach dem Ende des Krieges, wieder auflebten. Sie führten zum ersten Kongress und der formellen Gründung der „Confédération Interalliée des Officiers de Réserve“ (CIOR) am 20. November 1948 in Brüssel.[2] Nach und nach kamen hinzu: Luxemburg (1952), Dänemark (1956), Griechenland (1956), die Vereinigten Staaten (1958), Italien (1960), Deutschland (1961), Großbritannien (1963), Kanada (1964), Norwegen (1966) und Spanien (1992).

CISOR wurde auf Initiative der Fédération Nationale des Associations des Sous-Officiers de Réserve (FNASOR) unter dem Namen Association Européenne des Sous-Officiers de Réserve (AESOR) am 1. Juni 1963 auf der Marinebasis in Toulon gegründet. Die Ratifizierung der Charter erfolgte durch die damaligen Vertreter der Unteroffiziere aus Belgien, Luxemburg, der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und Frankreich.[3]

Deutscher Vizepräsident der AESOR war in den 1990er Jahren Hauptfeldwebel d.R. Klaus Günnewig. Im Rahmen eines feierlichen Festaktes übergab Hauptbootsmann d.R. Michael Warfolomeow nach zwei Jahren erfolgreicher Arbeit an der Spitze von AESOR am 24. März 2004 im Hofgartengebäude in Sigmaringen die Präsidentschaft an seinen Nachfolger, den Schweizer Alfons Caldario.[4]

Warfolomeow blieb danach deutscher Vizepräsident und Leiter Deutsche Delegation und übergab sein Amt im Jahre 2005 an Stabsfeldwebel d.R. Frank Ochel, Geslau. Zum 1. Dezember 2013 ging die deutsche Vizepräsidentschaft von CISOR von Frank Ochel auf Hauptbootsmann d.R. Oliver Bindi, Wiesbaden, über.[5]

Die deutschen Reservisten gewannen 2011 den Vergleich von CIOR in Warschau. Bei den internationalen Militärwettkämpfen von AESOR vom 6. bis 10. Juli 2011 in Toledo gewannen die deutschen Reserveunteroffiziere den Pokal.[6] Die Unteroffiziere reisten Mitte Juni 2013 nach dem französischen Draguignan und die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften Ende Juli 2013 gemeinsam nach dem tschechischen Brünn, um die Titel zu verteidigen. Eine Trainingswoche vom 1. bis 7. April 2013 in Hammelburg war die erste Qualifikation dafür.[7]

Die Vereinigung änderte ihren Namen am 22. Februar 2013 einstimmig mit der Zustimmung der Mitgliedsländer. Der Name ist seitdem Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve (CISOR).[8]

Mit Blick auf die Bildung eines neuen engagierten Organisationsteams fand vom 12. bis 14. April 2013 an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Strausberg ein Auswahl- und Vorbereitungsseminar statt. Die Leitung hatte Vizepräsident Frank Ochel. Er sagte: „Wir gehen auf die NATO zu. Was wir auf den Weg bringen, bestimmen wir selber.“[9]

Vom 18. bis 19. Oktober 2013 besuchte die deutsche Delegation den Kongress in Toulouse. Die Veranstaltung fand im Palais Niel statt.[10] Das Herbstseminar der deutschen Delegation fand vom 29. November bis 1. Dezember 2013 in den Räumlichkeiten der Theodor-Heuss-Stiftung in Gummersbach statt. Im Vordergrund stand bei dieser Arbeitstagung der CIOR-Kongress vom 4. bis 8. August 2014 in Fulda.

Auf einstimmigen Beschluss des Comité Central wurden die Niederlande am 22. Februar 2014 in Nantes als vollwertiges Mitglied von CISOR aufgenommen.[11]

Vizepräsident CISOR (GE) ist seit 2016 Reinhard Knott, Kreisvorsitzender der Kreisgruppe Oberpfalz-Süd des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.

Die deutsche CISOR-Delegation am 30. November 2013 in Gummersbach (von links): StFw d.R. Matthias Blazek, HptBtsm d.R. Joachim Jodzio, HptBtsm d.R. Oliver Bindi, Hans-Jürgen Schraut (Vizepräsident Internationale Arbeit) und StFw d.R. Frank Ochel.

Struktur

CISOR ist politisch unabhängig. Die Organisation vertritt seit 1963 die Interessen der Reserveunteroffizierverbände. Kongresse finden in den Jahren mit geraden Jahreszahlen statt. Die nationalen Delegationen sind mit je einem CISOR-Vizepräsidenten, der zugleich Delegationsleiter ist, und bis zu fünf Mitgliedern in den Kommissionen vertreten. An der Spitze stand ab 1. Juli 2014 Tomaž Lavtižar (Slowenien), Nachfolger von Maître Principal Philippe Cogan (Frankreich), Präsident der „Fédération Nationale des Associations des Sous-Officiers de Réserve“ (FNASOR).[12] Am 4. Juni 2016 übernahm Ilpo Pohjola (Finnland) die Präsidentschaft.[13]

Heute umfasst der Verband die Reserveunteroffiziere der folgenden Länder: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Slowenien, Spanien und Bundesrepublik Deutschland sowie Kanada als verbündete Nation. Portugal und Großbritannien nehmen seit 2006 als Beobachter teil. Die allen Nationen auf zwei Jahre zugesicherte CISOR-Präsidentschaft arbeitet mit einem Büro und Kommissionen. Sie organisiert in einem Jahr einen Kongress und im darauffolgenden Jahr einen mehrtägigen Sportwettbewerb.[14]

Aufgaben

Seit ihrer Gründung leistet CISOR bedeutsame Beiträge zur Stärkung der Allianz sowie für die Fortentwicklung der Sicherheitspolitik ihrer Heimatländer. CISOR fördert und veranstaltet selbst Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, internationale Seminare und Arbeitstreffen für Reserveunteroffiziere.

Auftrag von CISOR ist es, das Ansehen der Unteroffiziere zu festigen, ihre Verdienste zu würdigen und, unter Einbeziehung allen militärischen Personals, ein positives Image zu verbreiten.[15]

Die aktuelle Satzung sieht vor, dass zusammen mit zivilen und militärischen Behörden, international und national, CISOR zur Schaffung eines internationalen Abwehrsystems beiträgt, um die Freiheit in der Welt zu sichern. Das sind die Ziele:[16]

a) an der Schaffung einer gemeinsamen internationalen Reservisten-Satzung teilzunehmen.
b) die militärische Leistungsfähigkeit aller Mitglieder, theoretisch und praktisch, zu verbessern, um einen konstanten Verteidigungs- und Sicherheits-Geist zu entwickeln.

Gemeinsam mit ihren Partnern, Kameraden und Freunden aus den europäischen Nachbarländern tragen die Reserveunteroffiziere von CISOR in den Jahren mit ungeraden Jahreszahlen den CISOR-Wettkampf aus. Dieser hat ein besonders hohes sportliches Niveau und ist bei den Streitkräften sehr angesehen. Spitzensportler unter den Reserveunteroffizieren sämtlicher Mitgliedsstaaten kämpfen in nationalen und internationalen Teams um den Sieg bei den militärsportlichen Vergleichswettkämpfen (militärischer Fünfkampf).

Der letzte CISOR-Wettkampf fand 2015 in Slowenien statt.

Siehe auch

Literatur

  • Reserveunteroffiziere stellen sich international neu auf. loyal 05/13, S. 48.
  • AESOR Wettkämpfe in Toledo und Warschau. Informationsdienst für Reservisten & Reservistinnen, hrsg. vom Führungsstab der Streitkräfte, I/2012, S. 9.

Weblinks

Wiktionary: Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: CISOR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. International: CIOR – AESOR, Bundeswehr.de, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  2. Historique, Mil.be (französisch), abgerufen am 3. Dezember 2013.
  3. FNASOR.com (französisch), abgerufen am 2. Dezember 2013.
  4. Schwäbische.de, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  5. Mündliche Auskunft von Frank Ochel, Bonn, vom 30. November 2013.
  6. AESOR-Wettkämpfe, UOG-Kaernten.at, abgerufen am 3. Dezember 2013.
  7. Kampf um Tickets für Brünn und Draguignan, Reservistenverband.de, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  8. FNASOR.com (französisch), abgerufen am 2. Dezember 2013.
  9. Sportliche Unteroffiziere der Reserve gesucht, DeutschesHeer.de, abgerufen am 2. Dezember 2013.
  10. ZSC.si (französisch), abgerufen am 2. Dezember 2013.
  11. Niederlande werden 13. Vollmitglied der Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve, MyHeimat.de, abgerufen am 26. Februar 2014.
  12. Predaja predsedovanja, ZSC.si, abgerufen am 19. August 2014.
  13. Kaksi vuotta kansainvälisyyttä, Reservilaisliitto.fi (finnisch), abgerufen am 27. Juli 2016.
  14. FNASOR.com (französisch), abgerufen am 2. Dezember 2013.
  15. CISOR.info (englisch/französisch), abgerufen am 2. Dezember 2013.
  16. CISOR.info (englisch/französisch), abgerufen am 2. Dezember 2013.