Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten

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Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten
Entwickler Deutschland Daedalic Entertainment
Publisher Deutschland Deep Silver
Leitende Entwickler Franziska Reinhard (Story & Lead Designer)
Mark Wachholz (Story)
Veröffentlichung 22. Juni 2012 (Windows)
4. Januar 2013 (Mac OS)
Plattform Windows, Mac OS
Spiel-Engine Visionaire
Genre Point-and-Click-Adventure
Thematik Das Schwarze Auge
Steuerung Maus & Tastatur
Systemvor-
aussetzungen
Windows:

Mac OS:

  • OS: Mac OS X
  • CPU: 2 GHz-Zweikern-CPU
  • RAM: 2 GB
Medium DVD-ROM, Download
Sprache Deutsch, Englisch
Kopierschutz Steamworks (Erstveröffentlichung)
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen

Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten ist ein Point-and-Click-Adventure des deutschen Entwicklers und Publishers Daedalic Entertainment. Es ist das erste Adventure-Computerspiel in der Fantasywelt Aventurien des Rollenspielregelwerks Das Schwarze Auge. Es wurde am 22. Juni 2012 für Windows veröffentlicht.

Handlung

Die Handlung spielt in dem nach seiner Hauptstadt benannten Königreich Andergast in der Spielwelt Aventurien. Hauptfigur ist Geron, dem im abergläubischen Andergast der Ruf eines Unglücksboten anhaftet, seitdem in seiner Kindheit bei der Verbrennung eines Sehers dieser Geron in seinen letzten Momenten prophezeite, dass er einmal großes Unglück über die Stadt bringen werde. Geron wächst heran und verdient seinen Unterhalt als Vogelfänger. Weiterhin ist er ein Magiedilettant, also ein magisch Begabter ohne Ausbildung. Daher beschränken sich seine Fähigkeiten auf das Zertrümmern von Gegenständen. Als die Stadt von einer mysteriösen Krähenplage heimgesucht wird, erhält Geron den Auftrag, diese zu beseitigen. Hinweise deuten darauf, dass der verbrannte Seher hinter der Plage steht und so sieht Geron sich wieder mit dessen Prophezeiung konfrontiert. Auf seinem Weg durch die Spielwelt wird er meist von der Fee Nuri begleitet.

Charaktere

Charakter Sprecher Rolle
Geron Vorlage:SortKeyName Hauptcharakter, Vogelfänger in Andergast.
Nuri Vorlage:SortKeyName Fee, Begleiterin Gerons.
Gwinnling Vorlage:SortKeyName Gerons Ziehvater
Der Rabe Vorlage:SortKeyName Sprechender Rabe
Efferdan I Vorlage:SortKeyName König von Andergast
Jacomo Nauta Vorlage:SortKeyName Feenforscher

Spielprinzip

Satinavs Ketten folgt gängigen Adventure-Spielprinzipien. Das Spiel ist szenisch aufgebaut und verfügt über handgemalte 2D-Hintergrundkulissen, vor denen die animierte Spielfigur agiert. Der Spieler steuert Geron indirekt mit Hilfe einer Point&Click-Steuerung. Im Laufe des Spieles gilt es, diverse Rätsel zu lösen, darunter genreübliche Dialog-, Gegenstands- und Kombinationsrätsel. Eine Besonderheit ist Gerons magische Fähigkeit, Gegenstände zu zertrümmern. Komplementär dazu kann Nuri zerstörte Gegenstände wieder reparieren.

Entwicklung

Im November 2010 kündigte Daedalic Entertainment offiziell die Entwicklung von Satinavs Ketten an.[1] Es wurde mit Hilfe der Adventure-Entwicklungsumgebung Visionaire entwickelt. Die Handlung wurde unter anderem in Zusammenarbeit mit dem DSA-Autoren Mark Wachholz entwickelt. Am 22. Juni 2012 kam Satinavs Ketten für Windows auf den Markt. Im Januar 2013 folgte eine Fassung für Mac OS.[2]

Rezeption

Wertungsspiegel
Publikation Wertung
4Players
79 %[3]
Adventure Corner
87 %[4]
Adventure Treff
85 %[5]
EuroGamer.de
8 von 10[6]
Gamestar
81 %[7]
Gamona
86 %[8]
PC Games
83 %[9]
Adventure Gamers
3.5 von 5[10]
Adventure Classic Gaming
4 von 5[11]
Destructoid
6.5 von 10[12]
GameSpy
2.5 von 5[13]
Metawertungen
GameRankings
73,10 %[14]
Metacritic
75 von 100[15]

Satinavs Ketten erhielt mehrheitlich positive, wenngleich zurückhaltende Bewertungen (GameRankings: 73,10 %[14] / Metacritic: 75 von 100[15]). Dabei fielen die Bewertungen der deutschen Fachpublikation zumeist höher aus. Während die Handlung zumeist gelobt wurde, riefen die Synchronisation und die teils stockenden Animationen Kritik hervor.

„Bis zur Mitte des Spiels erweckt das DSA-Adventure den Eindruck, als lege die „Das schwarze Auge“-Lizenz den Entwicklern die titelgebenden Ketten an: Extrem begrenzte Locations, die kaum Platz zum Atmen, geschweige denn zum Rätseln lassen, schleifen den Spieler durch eine Geschichte, die märchenhaft und kindisch beginnt und düster und brutal endet, ohne ihm Raum zum Erkunden, der Story Zeit zum Entfalten und den Charakteren Persönlichkeit zu geben. […] Glücklicherweise steigert sich das Spiel ab der Hälfte in jederlei Hinsicht, sodass im Rückblick selbst der holprige Start noch als Anlauf für den großen Endspurt durchgeht.“

Matthias Grimm: Gamona[8]

„Es muss nicht immer ein Rollenspiel sein: Daedalic Entertainment präsentiert mit „Satinavs Ketten“ ein waschechtes Adventure, obwohl das Spiel im Universum von „Das Schwarze Auge“ angesiedelt ist. Allerdings lässt die Synchronisierung zu wünschen übrig.“

„Im Ergebnis heißt das, dass hier jeder glücklich werden kann. Adventure- wie auch DSA-Freunde und dank des fast durchgehend sehr schlüssigen Rätseldesigns auch jeder andere, der eine gute Fantasy-Geschichte, erzählt in fantastischen Bildern, zu schätzen weiß. Gehe ich mal von meiner ersten Skepsis aus und der Sorge, dass der Mix Gefahr laufen könnte, am Ende niemandem so richtig zuzusagen, bin ich froh, dass ich zu 90 Prozent falsch lag.“

Martin Woger: EuroGamer.de[6]

Eigenen Angaben des Herstellers zufolge verbuchte Satinavs Ketten den besten Verkaufsstart eines Adventures zwischen 2002 und 2012 und stellte damit den Erfolg des ebenfalls von Daedalic entwickelten Deponia ein. Daedalic wertete dies als Indiz für ein anhaltendes Interesse an neuen Adventure-Spielen, deren Bedeutung für die Spielebranche seit dem Misserfolg von Grim Fandango rückläufig waren.[17]

Die Entscheidung von Daedalic und Deep Silver, bei Erstveröffentlichung auch die auf Datenträgern (DVD-ROM) ausgelieferten Versionen aus dem Einzelhandel an die Online-Distributionsplattform Steam zu binden, sorgte bereits im Vorfeld in Kundenkreisen für Unmutsbekundungen und Boykottaufrufe. Daedalic-Geschäftsführer Carsten Fichtelmann gab daher eine Stellungnahme ab, in der er die Entscheidung verteidigte. Das Unternehmen erhoffte demnach mit Hilfe des Partners Deep Silver dauerhaften Zugang zur Steam-Vertriebsplattform zu erhalten, der dem Unternehmen trotz früherer Bemühungen stets verwehrt geblieben sei. Dies bezeichnete er als ökonomisch notwendig, da vergleichbare Online-Plattformen lediglich 10–20 % des Umsatzes generieren würden und dem Unternehmen andernfalls große Teile des Spielemarktes verschlossen bleiben würden.[18] Daedalic veröffentlichte später weitere Versionen ohne verpflichtende Steam-Bindung.

Fortsetzung

Im August 2013 erschien eine Fortsetzung, Das Schwarze Auge: Memoria, für Windows-PCs und Mac OS. Memoria baute technisch auf Satinavs Ketten auf und erweiterte lediglich das Magiesystem des Vorgängers. Zeitlich schließt Memoria an Satinavs Ketten an, und der Spieler übernimmt wieder die Rolle von Geron.[19]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Steinlechner: Daedalic arbeitet am Fantasy-Adventure Satinavs Ketten. In: Golem.de. 22. November 2010, abgerufen am 3. März 2011.
  2. http://www.gbase.de/pc/news/0/Satinavs-Ketten-F%C3%BCr-Mac-OSX-55934.html
  3. Jan Wöbbeking: Test: Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten. In: 4Players. freenet AG, 13. Juli 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  4. Tobias Maack: Das schwarze Auge: Satinavs Ketten. In: Adventure Corner. 20. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  5. Simon Tschirner: Test: Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten. In: Adventure Treff. 26. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  6. a b Martin Woger: Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten - Test. In: EuroGamer.de. Eurogamer Network, 20. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  7. Jochen Gebauer: Schluss mit lustig. In: Gamestar. IDG, 18. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  8. a b Matthias Grimm: Von märchenhaft bis episch: Point-and-Click trifft Pen-and-Paper. In: Gamona. Webguidez Entertainment, 22. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  9. Marc Brehme: Dragonshard. In: PC Games. Computec Media, 18. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  10. Joe Keeley: The Dark Eye: Chains of Satinav review. In: Adventure Gamers. 27. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013 (englisch).
  11. Matt Barton: [www.adventureclassicgaming.com/index.php/site/reviews/738/ The Dark Eye: Chains of Satinav.] In: Adventure Classic Gaming. 18. Juli 2012, abgerufen am 24. Januar 2013 (englisch).
  12. Alasdair Duncan: Review: The Dark Eye: Chains of Satinav. In: Destructoid. 23. Juli 2012, abgerufen am 24. Januar 2013 (englisch).
  13. Mike Nelson: The Dark Eye: Chains of Satinav Review. In: GameSpy. News Corp, 9. Juli 2012, abgerufen am 24. Januar 2013 (englisch).
  14. a b GameRankings: Durchschnittliche Wertung des Spiels, basierend auf 22 Wertungen. Abgerufen am 24. Januar 2013.
  15. a b Metacritic: Durchschnittliche Wertung des Spiels, basierend auf 24 Artikeln. Abgerufen am 24. Januar 2013.
  16. Daedalic bringt mit "Satinavs Ketten" ein schwermütiges Abenteuer-Spiel heraus. In: DerWesten. News Corp, 27. Juni 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  17. http://www.gamona.de/games/das-schwarze-auge-satinavs-ketten,daedalic-meldet-verkaufsrekord:news,2127548.html
  18. Peter Steinlechner: "Keiner behandelt einen so fair - sofern man auf Steam ist". In: Golem.de. Computec Media, 17. Februar 2012, abgerufen am 24. Januar 2013.
  19. Das Schwarze Auge: Memoria bei MobyGames (englisch)