The Long Journey Home

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The Long Journey Home
Entwickler Daedalic Studio West
Publisher Daedalic Entertainment
Leitende Entwickler Andreas Suika
Komponist Kai Rosenkranz
Veröffentlichung Mai 2017
Plattform macOS, Windows, PS4, Xbox One, Nintendo Switch
Spiel-Engine Unreal Engine 4
Genre Strategiespiel, Roguelike
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur & Maus, Gamepad, Joy-Con
Medium Download
Sprache Deutsch, Englisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Schimpfwörter

The Long Journey Home ist eine Weltraum-Erkundungssimulation mit Roguelike-Elementen von Daedalic Entertainment für Windows, macOS, PlayStation 4 und Xbox One. Es ist das erste veröffentlichte Spiel von Daedalics Studio West in Düsseldorf und kam erstmals im Mai 2017 auf den Markt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Spieler steuert die Geschicke eines Raumschiffs mit vierköpfiger Besatzung, das im Jahr 2067 im Rahmen des KNOSSOS-Forschungsprojekts zu einer Forschungsreise mit dem experimentellen Alcubierre-Sprungantrieb aufbricht. Statt des eigentlichen Ziels, dem System Alpha Centauri, strandet das Schiff jedoch 36.000 Parsecs von der Erde entfernt in unbekannten Bereichen der Galaxis. Ziel des Teams ist es, den Weg zurück zur Heimat zu finden. Bei der Reise durch das mit jedem neuen Spiel prozedural neu generierte Universum begegnet die Crew außerirdischen Rassen, die ihnen Quests geben, und landet zur Rohstoffsuche auf Planeten.

Spielprinzip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn wählt der Spieler aus drei Schiffstypen und drei Landeeinheiten sein Fluggerät aus. Diese unterscheiden sich durch Eigenschaften wie Ladekapazität, Sprungreichweite, Tankvolumen und technische Ausstattung. Die vierköpfige Crew wird aus einem Pool von zehn vorgegebenen Charakteren ausgewählt. Zur Auswahl stehen die Physikerin Dr. Miriam Wagner (Schwerpunkt: Angewandte Physik), Geschäftsmann Simon Castillo (Vize-Präsident der Schiaparelli Mining Group), Professor Nikolay Lebedev (Erfinder des Sprungantriebs), der Physiker Benoit Verdier (Schwerpunkt: Theoretische Physik), die Astronautin Kirsten Barrasso, die Archäologin Dr. Siobhan Hartigan, der Botaniker Dr. Ashwin Malhotra, die Ingenieurin Alessandra Iacovelli, Studentin und Bloggerin Zoe Creed sowie der Testpilot Malcom Winters. Jeder Charakter besitzt einzigartige Fähigkeiten, die im Spielverlauf zusätzliche Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Durch diese und ähnliche Variationsmöglichkeiten soll der Wiederspielwert erhöht werden.

Das Schiff besitzt nur Vorwärtsschub, weswegen zum Manövrieren und Bremsen stets das gesamte Schiff gedreht werden muss, um entsprechenden Gegenschub zu erzeugen. Andernfalls prallt es auf Hindernisse in der Flugbahn und wird zerstört. Dadurch wird für eine Herausforderung etwa bei Landemanövern auf Planeten gesorgt, die eine entsprechende Geschwindigkeit und Eintrittswinkel in die Umlaufbahn erfordern (sog. Swing-by bzw. Schwerkraftumlenkung). Die anschließende Landung über das Landemodul ist ebenfalls als Geschicklichkeits-Minispiel gestaltet und kann zum Verlust des Landungspiloten und des Landemoduls führen. Das wiederholte Scheitern und Neustart der Reise in einem neuen Universum gehören dabei zum Spielprinzip. So ist der Treibstoffvorrat des Schiffs begrenzt und muss regelmäßig aufgefrischt werden, beispielsweise durch Gewinnung aus eingesammelte Ressourcen. Weitere Gefahren sind etwa ein Hüllenbruch oder der Tod sämtlicher Crewmitglieder. Im Austausch mit den zehn implementierten Alienrassen kann der Spieler Informationen über umliegende System sammeln oder sein Schiff und das Landungsmodul mit hilfreichen Erweiterungen ausstatten, etwa Stabilisatoren oder Hitzeschilden.

Kämpfe gegen feindliche Raumschiffe erfolgen ähnlich wie bei Seegefechten durch das Austauschen von Breitseiten. Der Spieler muss durch geschicktes Navigieren und Einschätzen von Winkel und Geschwindigkeit seine Waffensysteme effektiv zum Einsatz bringen, während er gleichzeitig auf seine Schutzschirme achten muss.

Nach Erstveröffentlichung implementierte Daedalic einen vereinfachten Story-Modus, der den Schwierigkeitsgrad des Spiels deutlich reduziert: Der Spieler begegnet weniger feindlichen Raumschiffen, die Erkundung und Navigation werden vereinfacht, es gibt mehr Ressourcen, die Planeten sind weniger gefährlich, das Landemodul benötigt weniger Treibstoff und ist widerstandsfähiger und bei Scheitern der Mission gibt es nun eine Zeit-Zurückdreh-Funktion, die einen automatisch angelegten früheren Spielstand aufruft.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

The Long Journey Home war das erste Entwicklungsprojekt von Daedalics Zweigniederlassung Daedalic Studio West in Düsseldorf. Es wurde im August 2015 angekündigt, als Mischung von Spielelementen der Titel Starflight und Star Control 2 mit Charakteristiken der Roguelikes.[1] Als weitere Einflüsse wurden die TV-Serien Firefly und Farscape genannt.[2] Das Spiel nutzt die Unreal Engine 4.[3] Für die Questbeschreibungen wurde der Autor Richard Cobbett (u. a. Sunless Sea, Sunless Sky) engagiert.[4] Die Musik und der Sound wurden von Kai Rosenkranz komponiert, der mit Creative Director Andreas Suika befreundet war. Suika kontaktierte Rosenkranz, als dieser seine Fans nach längerer Kompositionspause per Crowdfunding um finanzielle Unterstützung für ein neues Album namens Journey Home bat. Die zufällige Überschneidung bei der Namenswahl und Rosenkranz’ Wunsch nach der Rückkehr zu Kompositionsarbeiten führten zur Zusammenarbeit.[5] Die PC-Versionen erschien im Mai 2017,[6] die Konsolenfassungen für PS4 und Xbox One erschien im November 2017.[7]

Nach der PC-Veröffentlichung fügte Daedalic im Juni per Update einen sogenannten Story-Modus hinzu, der die Schwierigkeit zu Gunsten des Spielers deutlich reduzierte, um den Fokus auf die Erzählung zu legen.[8] Ein weiteres Update im August 2018 brachte neben einem neuen Tutorial eine Überarbeitung der Benutzeroberfläche und neue Inhalte in Form einer Überarbeitung des medizinischen Systems und einer neuen Quest.[9] Die Konsolenportierungen beinhalteten bereits die Updates der PC-Fassungen, wie zum Beispiel den Adventure-Modus.[10]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertungen
PublikationWertung
PS4SwitchWindowsXbox One
4Players78 %[10]75 %[14]
GamePro85 %[15]85 %[15]
GameStar85 %[11]
IGN6,4/10[12]
PC Gamer US68 %[13]
Polygon5,5/10[16]
Metawertungen
Metacritic58 %[18]68 %[17]

Das Spiel erhielt gemischte Kritiken (Metacritic: 68 %, Windows).[17]

„Für ungeduldige Spieler, die schnelle Erfolge und eine simple Steuerung brauchen, die an die Hand genommen werden wollen statt eigene Schritte zu machen – für die ist The Long Journey Home nichts. Wenn Sie sich aber gerne in ein Spiel reinwuseln, üben, lernen, auch mal scheitern (und dann noch mal und noch mal, bis es immer besser klappt) – für die ist das Weltraumspiel wie gemacht.“

Martin Deppe: Gamestar[11]

„The Long Journey Home ist ein aufregendes Abenteuer – aber es ist eben nicht immer fair und es ist sehr zufallsabhängig. Wer sich eine nette Kreuzfahrt durchs Weltall wünscht, wird mit dem Spiel nicht glücklich. Wer aber eine Herausforderung sucht und sich für sehr, sehr frustresistent hält – das Spiel zeigt euch hier die Wahrheit! –, wird begeistert sein.“

Markus Grundmann: Eurogamer[19]

Durch den Verkaufsstart des Spiels konnte Daedalic mit positivem Umsatzzahlen für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2017 aufwarten, wodurch der Titel als Erfolg für den Publisher wahrgenommen wurde.[20] Trotz des Misserfolgs von Daedalics Großproduktion Die Säulen der Erde konnte der deutsche Publisher seinen Umsatz bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017 um 40 % steigern, wofür The Long Journey Home neben Shadow Tactics als Hauptgrund genannt wurde.[21]

Für den Deutschen Entwicklerpreis war das Spiel 2017 in sieben Kategorien nominiert, unter anderem als bestes deutsches Spiel, ging bei der Verleihung jedoch leer aus.[22] Beim Deutschen Computerspielpreis gewann der Titel 2018 den Preis für die beste Inszenierung.[23] Daneben war es als bestes deutsches Spiel nominiert,[24] unterlag in dieser Kategorie jedoch dem ebenfalls von Daedalic veröffentlichten Titel Witch It.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Elene Schulz: Project Daedalus – Konkurrenz für No Man's Sky aus Deutschland. In: GameStar. 5. August 2015, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  2. Marcel Kleffmann: The Long Journey Home: Vorstellung der zehnköpfigen Raumschiff-Crew. In: 4Players. 25. Juli 2016, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  3. Peter Steinlechner: The Long Journey Home: Überleben im prozedural generierten. In: Golem.de. 20. April 2016, abgerufen am 31. Dezember 2018 (deutsch).
  4. Adam Smith: Wot I Think: The Long Journey Home. In: Rock Paper Shotgun. 30. Mai 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018 (amerikanisches Englisch).
  5. Gameswirtschaft: Kai Rosenkranz: „Es gibt kein Zurück.“ In: GamesWirtschaft.de. 12. Oktober 2016, abgerufen am 31. Dezember 2018 (deutsch).
  6. Jan Wöbbeking: The Long Journey Home: Knifflige Weltraumerkundung von Daedalic erschienen. In: 4Players. 31. Mai 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  7. Marcel Kleffmann: The Long Journey Home: Die Reise beginnt am 14. November auf PS4 und Xbox One. In: 4Players. 25. Oktober 2018, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  8. Marcel Kleffmann: The Long Journey Home: Update mit einfacherem Story-Modus zum Download. In: 4Players. 3. Juni 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  9. Marcel Kleffmann: The Long Journey Home: Großes Update: Flugtraining, verbesserte Oberfläche und Überholung des Medizinsystems. In: 4Players. 9. August 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  10. a b Jan Wöbbeking: The Long Journey Home – Test, Simulation. In: 4Players. 14. November 2018, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  11. a b Martin Deppe: The Long Journey Home im Test – Lust in Space. In: GameStar. 30. Mai 2017, abgerufen am 8. Juli 2020.
  12. Leif Johnson: The Long Journey Home Review – Never tell me the odds. In: IGN. 1. Juni 2017, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch).
  13. Matt Elliott: The Long Journey Home review. In: PC Gamer. 31. Mai 2017, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch).
  14. Jan Wöbbeking: Test: The Long Journey Home – Erbarmungsloser Überlebenskampf im All. In: 4Players. 1. Juni 2017, abgerufen am 8. Juli 2020.
  15. a b Markus Schwerdtel, Martin Deppe: The Long Journey Home im Test – Lust in Space. In: GamePro. 12. November 2018, abgerufen am 8. Juli 2020.
  16. Noah Caldwell-Gervais: The Long Journey Home review. In: Polygon. 29. Mai 2017, abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch).
  17. a b The Long Journey Home for PC Reviews. In: Metacritic. Abgerufen am 31. Dezember 2018 (englisch).
  18. The Long Journey Home for Switch Reviews. Abgerufen am 8. Juli 2020 (englisch).
  19. https://www.eurogamer.de/articles/2017-06-08-the-long-journey-home-test
  20. Gameswirtschaft: Daedalic Entertainment: „The Long Journey Home“ sorgt für Umsatzsprung. In: GamesWirtschaft.de. 7. September 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018 (deutsch).
  21. Gameswirtschaft: Bastei Lübbe: Daedalic-Mutterkonzern tief in den roten Zahlen. In: GamesWirtschaft.de. 18. Juni 2018, abgerufen am 31. Dezember 2018 (deutsch).
  22. Gameswirtschaft: Deutscher Entwicklerpreis 2017 Gewinner: „The Surge“ ist bestes deutsches Spiel. In: GamesWirtschaft.de. 7. Dezember 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018 (deutsch).
  23. Robin Rüther: Deutscher Computerspielpreis 2018 – Das sind die Gewinner. In: GameStar. 11. April 2018, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  24. Gameswirtschaft: Computerspielpreis 2018: „Witch It“ vier Mal nominiert. In: GamesWirtschaft.de. 6. März 2018, abgerufen am 31. Dezember 2018 (deutsch).