Demografie von Südkorea

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Geburten und Todesfälle in Südkorea (1925–2019)

Südkorea stand mit einer Einwohnerzahl von ca. 51,7 Mio. auf Platz 27 der einwohnerreichsten Länder weltweit und zählt gleichzeitig zu den am dichtesten besiedelten der Welt.[1] Während des 20. Jahrhunderts erlebte die Bevölkerung des Landes eine dramatische Expansion und weitreichende Urbanisierung und Industrialisierung. Dadurch vollzog im Land eine der schnellsten demografischen Übergänge aller Zeiten. Südkorea hat seit den 1990er Jahren mit einer sehr niedrigen Geburtenrate zu kämpfen, was einige Forscher zu der Annahme veranlasste, dass die Bevölkerung des Landes gegen Ende des 21. Jahrhunderts auf etwa 38 Millionen Einwohner schrumpfen wird, wenn die derzeitigen Entwicklungen anhalten.[2] Im Jahr 2018 wurde die Fruchtbarkeit in Südkorea erneut zum Thema der internationalen Debatte, da nur schätzungsweise 325.000 Babys in diesem Jahr geboren wurden und die Fertilitätsrate unter ein Kind pro Frau sank. Damit hat das Land die niedrigste Fertilitätsrate der Welt.[3][4]

Nationale Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung Südkoreas wies seit der Gründung der Republik im Jahr 1948 ein robustes Wachstum auf, welches sich aufgrund der Auswirkungen des Wirtschaftswachstums stark verlangsamte. In der ersten offiziellen Volkszählung von 1949 lag die Gesamtbevölkerung Südkoreas bei 20.188.641 Menschen. Die Volkszählung von 1985 ergab eine Verdoppelung der Bevölkerung auf 40.466.577. Das Bevölkerungswachstum lag im Zeitraum von 1949 bis 1955, als die Einwohnerzahl bei 21,5 Millionen lag, bei durchschnittlich etwa 1,1 % pro Jahr. Das Wachstum beschleunigte sich zwischen 1955 und 1966 auf 29,2 Millionen oder einen Jahresdurchschnitt von 2,8 %, sank jedoch im Zeitraum von 1966 bis 1985 deutlich auf einen Jahresdurchschnitt von 1,7 %. Danach sank die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate auf unter 1 %, ähnlich den niedrigen Wachstumsraten der meisten Industrieländer und der vom Ministerium für Gesundheit und Soziales für die 1990er Jahre festgelegten Zielgröße. Zum 1. Januar 1989 wurde die Bevölkerung Südkoreas auf ungefähr 42,2 Millionen Menschen geschätzt. Der Anteil der Bevölkerung unter fünfzehn Jahren ist mit der Wachstumsrate zunächst gestiegen und dann wieder gesunken. Im Jahr 1955 waren ungefähr 41,2 % der Bevölkerung unter fünfzehn Jahren alt, ein Prozentsatz, der 1966 auf 43,5 % stieg, bevor er 1975 auf 38,3 %, 1980 auf 34,2 % und 1985 auf 29,9 % zurückging. In der Vergangenheit war der Anteil von Kindern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung groß und hatte die Wirtschaft des Landes stark belastet, vor allem weil beträchtliche Mittel in Bildungseinrichtungen investiert werden mussten. Mit der Verlangsamung der Bevölkerungswachstumsrate und einem Anstieg des Durchschnittsalters (von 18,7 Jahren auf 21,8 Jahre zwischen 1960 und 1980) ähnelte die Altersstruktur der Bevölkerung eher dem säulenförmigen Muster der entwickelten Länder als dem Pyramidenmuster in den meisten Teilen der Dritten Welt. Der Rückgang der Bevölkerungswachstumsrate und des Anteils der Menschen unter fünfzehn Jahren nach 1966 spiegelte den Erfolg offizieller und inoffizieller Verhütungsprogramme wider. Die Regierung von Präsident Rhee Syng-man (1948–1960) war in solchen Angelegenheiten konservativ. Obwohl die christlichen Kirchen 1957 eine Kampagne gegen die Familienplanung initiierten, begann die Regierung von Park Chung Hee, die darüber beunruhigt war, wie die rasch wachsende Bevölkerung das Wirtschaftswachstum untergrub, ein landesweites Familienplanungsprogramm. Andere Faktoren, die zu einer Abschwächung des Bevölkerungswachstums beigetragen haben, waren die Verstädterung, das spätere Heiratsalter von Männern und Frauen, ein höheres Bildungsniveau, eine größere Anzahl von erwerbstätigen Frauen und bessere Gesundheitsstandards.

Zu den an der Familienplanung beteiligten öffentlichen und privaten Einrichtungen gehörten das Ministerium für Gesundheit und Soziales, das Innenministerium, die geplante Elternschaftsvereinigung von Korea und das Koreanische Institut für Familienplanung. In den späten achtziger Jahren gehörten zu ihren Aktivitäten der Verkauf von kostenlosen Geburtenkontrollgeräten und -informationen, Schulungen für Frauen über Familienplanungsmethoden und die Gewährung von Sonderzuschüssen und Privilegien (wie z. B. Darlehen mit niedrigem Zinssatz) an Eltern, die sich einer Sterilisation unterziehen wollten. 1984 wurden 502.000 Südkoreaner sterilisiert, verglichen mit 426.000 im Vorjahr.

Das Gesetz über Mütter- und Kindergesundheit von 1973 legalisierte die Abtreibung. 1983 begann die Regierung mit der Aussetzung von Krankenversicherungsleistungen für die Betreuung schwangerer Frauen mit drei oder mehr Kindern. Sie lehnte außerdem Steuerabzüge ab für Bildungsausgaben von Eltern mit zwei oder mehr Kindern.

Wie in China bereiteten kulturelle Einstellungen Probleme bei Familienplanungsprogrammen. Eine starke Präferenz für Söhne – von denen erwartet wird, dass sie im traditionellen konfuzianischen Wertesystem Koreas im Alter für ihre Eltern sorgen und den Familiennamen weiterführen – bedeutet, dass Eltern von Töchtern normalerweise bis zur Geburt eines Sohnes noch weitere Kinder haben möchten. Die Regierung ermutigte Ehepaare gleichzeitig, nur ein Kind zu haben. Bis heute werden in Südkorea deutlich mehr Jungen als Mädchen geboren, was auf Fälle von geschlechtsselektiver Abtreibung hindeutet.

Die Fertilitätsrate insgesamt (die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens haben wird) sank von 6,1 Geburten pro Frau im Jahr 1960 auf 4,2 im Jahr 1970, 2,8 im Jahr 1980 und 2,4 im Jahr 1984. Die Zahl der Lebendgeburten, die 1978 mit 711.810 registriert wurde, wuchs 1982 auf einen Höchststand von 917.860. Diese Entwicklung löste bei Familienplanungsexperten Befürchtungen hinsichtlich eines neuen „Babybooms“ aus. Bis 1986 war die Zahl der Lebendgeburten jedoch auf 806.041 zurückgegangen.

Das Bevölkerungswachstum sank weiter und zwischen 2005 und 2010 betrug die Fertilitätsrate für südkoreanische Frauen 1,21 und war eine der niedrigsten der Welt, so die Vereinten Nationen. Die Fertilitätsrate, die weit unter dem Ersatzwert von 2,1 Geburten pro Frau liegt, hat einen nationalen Alarm ausgelöst mit düsteren Vorhersagen einer alternden Gesellschaft, die nicht in der Lage ist, ältere Menschen zu pflegen oder zu unterstützen. Die jüngsten koreanischen Regierungen haben das Thema auf ihrer Tagesordnung priorisiert und versprochen, soziale Reformen durchzuführen, die Frauen ermutigen, Kinder zu bekommen.

Bisher konnten eingeleitete Maßnahmen allerdings keine Wende bringen. Tatsächlich ist die Alterungsgeschwindigkeit in Korea in der Geschichte der Menschheit beispiellos und übertrifft sogar die Japans.[5] Als Gründe für die extrem niedrige Geburtenrate gelten hohe Immobilienpreise in Städten, lange Arbeitszeiten, wirtschaftlicher Druck und Diskriminierung von Müttern im Arbeitsmarkt. Deshalb haben Frauen durchschnittlich erst mit 31 ihr erstes Kind, was einer der spätesten Zeitpunkte der Welt ist.[6] Werden derzeitige Trends nicht umgekehrt, droht eine Steigerung des Medianalters auf ca. 54 Jahre bis zum Jahr 2050 und ein jährlicher Bevölkerungsverlust ab den 2020er Jahren. Südkorea wäre damit die älteste Gesellschaft der Welt, was die wirtschaftliche Tragfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme stark belasten würde und wirtschaftliches Wachstum stark einschränken dürfte.[2]

Ethnische Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koreaner sind eine der homogensten und endogamsten Völker der Menschheit. Sie sind genetisch mit Nordost-Asiaten verwandt und zeigen eine nahe Verwandtschaft mit den Japanern, den Mandschu, den Nord-Chinesen, den Ultschen, den Niwchen und einigen anderen Sibirischen Völkern sowie den Ureinwohnern Amerikas auf.[7][8] Die gemeinsame Sprache und vor allem Ethnie werden von den Südkoreanern als wichtiger Bestandteil der Identität betrachtet. Die Koreanische Gesellschaft ist nach wie vor relativ homogen und 96 % der Bevölkerung sind Koreaner. Aufgrund des zunehmenden Arbeitskräftemangels und der starken Alterung der Gesellschaft öffnet sich das Land jedoch zunehmend für Einwanderung. Von 2004 bis 2014 stieg die Anzahl an registrierten Ausländern in Südkorea von etwa 469.000 auf 1,1 Millionen.[9] Südkoreas Einwanderungsbestimmungen sind nach wie vor streng, besonders für Nicht-Asiaten. Die mit Abstand größte Gruppe an Ausländern stammt derzeit aus der Volksrepublik China.

Vor seiner wirtschaftlichen Entwicklung war Südkorea vorwiegend ein Auswanderungsland. Es lebt eine große Diaspora koreanischer Abstammung im Ausland, vorwiegend in den Vereinigten Staaten.

Top 10 Herkunftsländer von Ausländern (2016)[10]
Rang Herkunftsland Anzahl
1 China Volksrepublik Volksrepublik China 1.016.607
2 Vietnam Vietnam 149.384
3 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 140.222
4 Thailand Thailand 100.860
5 Philippinen Philippinen 56.980
6 Usbekistan Usbekistan 54.490
7 Japan Japan 51.297
8 Indonesien Indonesien 47.606
9 Kambodscha Kambodscha 45.832
10 Mongolei Mongolei 35.206

Demografische Statistik seit 1925[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Registrierte Geburten und Todesfälle

Quelle:[10]

Jahr Bevölkerung Geburten Todesfälle Veränderung Geburtenrate
(je 1 000 Einw.)
Sterberate
(je 1 000 Einw.)
Änderung
(je 1 000 Einw.)
Fertilität pro Frau
1925 12.997.611 558.897 359.042 199.855 43,0 27,6 15,4 5,95
1926 13.052.741 511.667 337.948 173.719 39,2 25,9 13,3 5,91
1927 13.037.169 534.524 353.818 180.706 41,0 27,1 13,9 5,89
1928 13.105.131 566.142 357.701 208.441 43,2 27,3 15,9 5,87
1929 13.124.279 566.969 414.366 152.603 43,2 31,6 11,6 5,9
1930 13.880.469 587.144 322.611 264.533 42,3 23,2 19,1 5,93
1931 13.895.052 589.428 346.800 242.628 42,4 25,0 17,4 5,96
1932 14.117.191 600.545 384.287 216.258 42,5 27,2 15,3 5,99
1933 14.229.277 607.021 336.232 270.789 42,7 23,6 19,1 6,02
1934 14.449.155 618.135 356.515 261.620 42,8 24,7 18,1 6,05
1935 15.061.960 646.158 377.454 268.704 42,9 25,1 17,8 6,08
1936 15.114.775 639.355 381.806 257.549 42,3 25,3 17,0 6,12
1937 15.235.383 636.839 342.575 294.264 41,8 22,5 19,3 6,15
1938 15.358.193 569.299 347.025 222.274 37,1 22,6 14,5 6,18
1939 15.486.028 585.482 353.391 232.091 37,8 22,8 15,0 6,16
1940 15.559.741 527.964 358.496 169.468 33,9 23,0 10,9 6,14
1941 15.745.478 553.690 366.239 187.451 35,2 23,3 11,9 6,12
1942 16.013.742 533.768 376.003 157.765 33,3 23,5 9,8 6,1
1943 16.239.721 513.846 384.881 128.965 31,6 23,7 7,9 6,08
1944 16.599.172 533.215 380.121 153.094 32,1 22,9 9,2 5,98
1945 16.695.819 544.786 367.308 177.478 32,6 22,0 10,6 5,88
1946 19.369.270 590.763 410.629 180.134 30,5 21,2 9,3 5,79
1947 19.836.234 686.334 361.019 325.315 35,0 18,2 16,8 5,69
1948 20.027.393 692.948 374.512 318.436 34,6 18,7 15,9 5,59
1949 20.188.641 696.508 341.188 355.320 34,5 16,9 17,6 4,81
1950 19.211.386 633.976 597.474 36.502 33,0 31,1 1,9 5,05
1951 19.304.737 675.666 579.142 96.524 35,0 30,0 5,0
1952 19.566.860 722.018 457.865 264.153 36,9 23,4 13,5
1953 19.979.069 777.186 363.619 413.567 38,9 18,2 20,7
1954 20.520.601 839.293 364.850 490.433 40,9 17,0 23,9
1955 21.168.611 908.134 295.302 612.832 42,9 14,0 28,9 6,33
1956 21.897.911 945.990 294.344 651.646 43,2 13,4 29,8
1957 22.681.233 963.952 293.344 670.608 42,5 12,9 29,6
1958 23.490.027 993.628 291.864 701.764 42,3 12,4 29,9
1959 24.295.786 1.016.173 289.525 726.648 41,8 11,9 29,9
1960 25.012.374 1.080.535 285.350 795.185 43,2 11,4 31,8 6,16
1961 25.765.673 1.046.086 280.846 765.240 40,6 10,9 29,7 5,99
1962 26.513.030 1.036.659 270.433 760.266 39,1 10,2 28,9 5,79
1963 27.261.747 1.033.220 278.070 755.150 37,9 10,2 27,7 5,57
1964 27.984.155 1.001.833 279.842 721.991 35,8 10,0 25,8 5,36
1965 28.704.674 996.052 272.694 723.358 34,7 9,5 25,2 5,16
1966 29.435.571 1.030.245 294.356 735.889 35,0 10,0 25,0 4,99
1967 30.130.983 1.005.293 242.280 763.013 33,4 8,0 25,4 4,84
1968 30.838.302 1.043.321 280.308 763.013 33,8 9,1 24,7 4,72
1969 31.544.266 1.044.943 270.023 774.920 33,1 8,6 24,5 4,62
1970 32.240.827 1.006.645 258.589 748.056 31,2 8,0 23,2 4,53
1971 32.882.704 1.024.773 237.528 787.245 31,2 7,2 23,9 4,54
1972 33.505.406 952.780 210.071 742.709 28,4 6,3 22,2 4,12
1973 34.103.149 965.521 267.460 698.061 28,3 7,8 20,5 4,07
1974 34.692.266 922.823 248.807 674.016 26,6 7,2 19,4 3,77
1975 35.280.725 874.030 270.657 603.373 24,8 7,7 17,1 3,43
1976 35.848.523 796.331 266.857 529.474 22,2 7,4 14,8 3,00
1977 36.411.795 825.339 249.254 576.085 22,7 6,8 15,8 2,99
1978 36.969.185 750.728 252.298 498.430 20,3 6,8 13,5 2,64
1979 37.534.236 862.669 239.986 622.683 23,0 6,4 16,6 2,90
1980 38.123.775 862.835 277.284 585.551 22,6 7,3 15,4 2,82
1981 38.723.248 867.409 237.481 629.928 22,4 6,1 16,3 2,57
1982 39.326.352 848.312 245.767 602.545 21,6 6,2 15,3 2,39
1983 39.910.403 769.155 254.563 514.592 19,3 6,4 12,9 2,06
1984 40.405.956 674.793 236.445 438.348 16,7 5,9 10,8 1,74
1985 40.805.744 655.489 240.418 415.071 16,1 5,9 10,2 1,66
1986 41.213.674 636.019 239.256 396.763 15,4 5,8 9,6 1,58
1987 41.621.690 623.831 243.504 380.327 15,0 5,9 9,1 1,53
1988 42.031.247 633.092 235.779 397.313 15,1 5,6 9,5 1,55
1989 42.449.038 639.431 236.818 402.613 15,1 5,6 9,5 1,56
1990 42.869.283 649.738 241.616 408.122 15,2 5,6 9,5 1,57
1991 43.295.704 709.275 242.270 467.005 16,4 5,6 10,8 1,71
1992 43.747.962 730.678 236.162 494.516 16,7 5,4 11,3 1,76
1993 44.194.628 715.826 234.257 481.569 16,0 5,2 10,8 1,65
1994 44.641.540 721.185 242.439 478.746 16,0 5,4 10,6 1,66
1995 45.092.991 715.020 242.838 472.182 15,7 5,3 10,3 1,63
1996 45.524.681 691.226 241.149 450.077 15,0 5,2 9,8 1,57
1997 45.953.580 668.344 241.943 426.401 14,4 5,2 9,2 1,52
1998 46.286.503 634.790 243.193 391.597 13,6 5,2 8,4 1,45
1999 46.616.677 614.233 245.364 368.869 13,0 5,2 7,8 1,41
2000 47.008.111 634.501 246.163 388.838 13,3 5,2 8,2 1,47
2001 47.370.164 554.895 241.521 313.374 11,6 5,0 6,5 1,30
2002 47.644.736 492.111 245.317 246.794 10,2 5,1 5,1 1,17
2003 47.892.330 490.543 244.506 246.037 10,2 5,1 5,1 1,18
2004 48.082.519 472.761 244.217 228.544 9,8 5,0 4,7 1,15
2005 48.184.561 435.031 243.883 191.148 8,9 5,0 3,9 1,08
2006 48.438.292 448.153 242.266 205.887 9,2 5,0 4,2 1,12
2007 48.683.638 493.189 244.874 248.315 10,0 5,0 5,1 1,25
2008 49.054.708 465.892 246.113 219.779 9,4 5,0 4,4 1,19
2009 49.307.835 444.849 246.942 197.907 9,0 5,0 4,0 1,15
2010 49.554.112 470.171 255.405 214.766 9,4 5,1 4,3 1,23
2011 49.936.638 471.265 257.396 213.869 9,4 5,1 4,3 1,24
2012 50.199.853 484.550 267.221 217.329 9,6 5,3 4,3 1,30
2013 50.428.893 436.455 266.257 170.198 8,6 5,3 3,4 1,19
2014 50.746.659 435.435 267.692 167.743 8,6 5,3 3,3 1,21
2015 51.014.947 438.420 275.895 162.525 8,6 5,4 3,2 1,24
2016 51.245.707 406.243 280.827 125.416 7,9 5,5 2,4 1,17
2017 51.446.201 357.771 285.534 72.237 7,0 5,6 1,4 1,05
2018[11] 51.635.256 326.822 298.820 28.002 6,4 5,8 0,6 0,98
2019[12] 51.709.098 302.676 295.132 7.544 5,9 5,7 0,2 0,92
2020[13] 51.829.023 272.410 305.127 −32.717 5,3 5,9 −0,6 0,84

Urbanisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie andere Schwellenländer verzeichnete auch Südkorea ein rasches Wachstum der städtischen Gebiete verursacht durch die Abwanderung einer großen Anzahl von Menschen vom Land. War Südkorea bis in die 1970er Jahre noch vorwiegend eine Agrargesellschaft ist es inzwischen eines der am meisten urbanisierten Länder der Welt. 2017 lebten 81,5 % der Bevölkerung in Städten (1960 waren es noch 27,7 % der Bevölkerung).[14] Knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt im Einzugsgebiet der Hauptstadt Seoul. Aufgrund des Platzmangels lebt ein großer Teil der Bevölkerung in Appartementblocks in Vorstädten.

Entwicklung der Urbanisierung (1960–2017)[14]
Jahr Urbanisierungsrate in %
1960 27,71 %
1970 40,70 %
1980 56,72 %
1990 73,84 %
2000 79,62 %
2010 81,94 %
2017 81,50 %

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lebenserwartung ist rapide angestiegen und Südkorea lag 2016 weltweit auf Platz 11 bei der Lebenserwartung.[15] Südkorea hat eine der weltweit niedrigsten HIV/AIDS-Prävalenzraten, wobei nur 0,1 % der Bevölkerung infiziert sind.[16] Südkorea hat außerdem eine der niedrigsten Raten der Kindersterblichkeit. Südkorea hat zudem mit 4,7 % eine sehr niedrige Rate an stark übergewichtigen Personen im Vergleich mit anderen entwickelten Ländern.[17] Der Anteil an Rauchern und der Alkoholkonsum pro Kopf gehört allerdings zu den höchsten der Welt.[18] Suizid ist in Südkorea ein ernstes und weit verbreitetes Problem, insbesondere unter jungen Menschen. Die Selbstmordrate war 2015 in der OECD am zweithöchsten (25,8 Todesfälle pro 100.000 Personen).[19]

Südkorea, das 1950 noch eine Lebenserwartung von nur 35,4 Jahren hatte, soll gemäß Prognosen bis 2032 das Land mit der höchsten Lebenserwartung der Welt sein (Männer: 84 Jahre; Frauen: 92 Jahre).[20]

Entwicklung der Lebenserwartung von 1908 bis 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Our World In Data und die UN.

1865–1949

Jahre 1908 1913 1918 1923 1928 1933 1938 1942 1950[21]
Lebenserwartung in Jahren 23,5 25,0 27,0 29,5 33,6 37,4 42,6 44,9 46,7

1950–2015

Periode Lebenserwartung in
Jahren
Periode Lebenserwartung in
Jahren
1950–1955 47,9 1985–1990 70,3
1955–1960 51,2 1990–1995 72,9
1960–1965 54,8 1995–2000 75,0
1965–1970 58,8 2000–2005 77,2
1970–1975 63,1 2005–2010 79,4
1975–1980 65,0 2010–2015 81,3
1980–1985 67,4

Quelle: UN World Population Prospects[2]

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die koreanische Sprache ist die Muttersprache, die von der großen Mehrheit der Bevölkerung gesprochen wird. Englisch wird sowohl in öffentlichen als auch in privaten Schulen allgemein als Fremdsprache unterrichtet. Im Vergleich zu anderen industrialisierten Ländern ist die allgemeine Englischkenntnis im Land jedoch relativ gering. Es gibt eine chinesische Minderheit, die Mandarin und Kantonesisch spricht. Einige ältere Menschen sprechen möglicherweise noch Japanisch, was während der japanischen Herrschaft in Korea (1905–1945) offiziell war.[22]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koreaner haben historisch unter den religiösen Einflüssen des Schamanismus, Buddhismus, Daoismus oder Konfuzianismus gelebt. Durch westliche Missionare gewann das Christentum an Einfluss. 2015 waren 27,6 % der Bevölkerung Christen (Protestanten: 19,7 %, Katholiken: 7,9 %), 15,5 % waren Buddhisten und 56,9 % hatten keine Religion oder praktizierten Konfuzianismus oder Daoismus. Südkorea gehört damit zu den am meisten säkularisierten Ländern weltweit.[23]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Population, total | Data. In: data.worldbank.org. Weltbank, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  2. a b c World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).
  3. South Korea’s fertility rate is the lowest in the world In: The Economist, 30. Juni 2018. Abgerufen am 23. Januar 2019 (englisch). 
  4. Fertility rate dips below 1 in 2018: official. In: archive.fo. 30. Januar 2019, archiviert vom Original am 3. Februar 2019; abgerufen am 30. Januar 2019 (englisch).
  5. Thomas Klassen "South Korean: Ageing Tiger", Global Brief, 12. Januar 2010
  6. Benjamin Haas: South Korea's fertility rate set to hit record low of 0.96. In: The Guardian. 3. September 2018, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 16. Februar 2019]).
  7. Reference Populations - Geno 2.0 Next Generation . (2017). The Genographic Project. 15. Mai 2017
  8. Korean Culture and Information Service (KOCIS): Researchers discover Korean genetic roots in 7,700-year-old skull : Korea.net : The official website of the Republic of Korea. Abgerufen am 29. August 2018 (englisch).
  9. Population of registered foreigners. In: Korean Statistical Information Service. Koreanisches Justizministerium, abgerufen am 23. Februar 2016 (englisch).
  10. a b Statistics Korea. In: kostat.go.kr. Abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  11. 2018년인구동향조사출생·사망통계잠정결과 – Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 24. Februar 2021; abgerufen am 25. Februar 2024 (koreanisch).
  12. 2019년인구동향조사출생·사망통계잠정결과 – Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 29. Juli 2020; abgerufen am 25. Februar 2024 (koreanisch).
  13. Korea marks first-ever decline in registered population. In: koreajoongangdaily.joins.com. The JoongAng Daily Co., Ltd., abgerufen am 25. Februar 2024 (englisch).
  14. a b Urban population (% of total) | Data. In: data.worldbank.org. Weltbank, abgerufen am 15. Februar 2019 (englisch).
  15. World Health Statistics 2016: Monitoring health for the SDGs. (PDF; 5,1 MB) In: who.int. WHO, 2016, archiviert vom Original am 5. Dezember 2016; abgerufen am 25. Februar 2024 (englisch, alternativ als XLS; 248 kB).
  16. UNAIDS Databook 2017. (PDF; 3,2 MB) In: unaids.org. UNAids, 2017, abgerufen am 25. Februar 2024 (englisch).
  17. Global Obesity Levels – Obesity – ProCon.org. Abgerufen am 16. Februar 2019 (englisch).
  18. WHO | World Health Organization. In: gamapserver.who.int. Abgerufen am 13. Mai 2017 (englisch).
  19. Suicide rates. In: OECD. 2015, abgerufen am 16. Februar 2019 (englisch).
  20. Minju Song: Südkorea: Gesünder und immer älter werden. (Video) In: arte.tv. ARTE Reportage, Arte, 3. Juni 2022, abgerufen am 25. Februar 2024 (deutsch, französisch, ab 7:21 min.; laufzeit: 25 min.).
  21. Max Roser: Life expectancy. In: ourworldindata.org. Our World in Data, abgerufen am 25. Februar 2024 (englisch).
  22. Languages in South Korea (Memento des Originals vom 13. April 2018 im Internet Archive) In: gapyear.com, Gap Year, 8. April 2015. Abgerufen am 25. Februar 2024 (amerikanisches Englisch). 
  23. East Asia/Southeast Asia :: Korea, South. In: cia.gov. The World FactbookCentral Intelligence Agency, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2015; abgerufen am 25. Februar 2024 (englisch).