Der gelbe Rolls-Royce

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Film
Titel Der gelbe Rolls-Royce
Originaltitel The Yellow Rolls-Royce
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Anthony Asquith
Drehbuch Terence Rattigan
Produktion Anatole de Grunwald
Musik Riz Ortolani
Kamera Jack Hildyard
Schnitt Frank Clarke
Besetzung

Der gelbe Rolls-Royce ist ein britischer Episodenfilm von Anthony Asquith aus dem Jahr 1964. In den Hauptrollen sind zahlreiche Filmstars wie Ingrid Bergman, Shirley MacLaine, Jeanne Moreau, Alain Delon und Omar Sharif zu sehen. Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist ein Rolls-Royce. Der Film beschreibt die Erlebnisse seiner Besitzer.

Handlung

Lord Frinton, Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter König Georg VI., kauft seiner Angetrauten einen gelben Rolls-Royce zum Hochzeitstag. Am nächsten Tag überrascht er sie auf dem Parkplatz der Pferderennbahn mit ihrem Geliebten in ebendiesem Fahrzeug. Schwer enttäuscht gibt er den Wagen noch am selben Tag zurück.

Einige Besitzer später wird der Rolls-Royce in Genua zum Kauf angeboten. Der einfältigen Verlobten des amerikanischen Mafiosos Paolo Maltese gefällt der altmodische Wagen. Also kauft er ihn. Zusammen mit Freund Joey unternehmen sie damit Ausflüge durch mehrere italienische Städte. Als Paolo für einige Tage geschäftlich nach Miami fliegen muss, kommt seine Verlobte Mae dem italienischen Touristenführer und Gigolo Stefano näher. Er zeigt ihr die Sehenswürdigkeiten und sorgt an den Sommerabenden für vergnügte Stunden. Entgegen seiner Gewohnheit verliebt er sich ernsthaft in die schöne, lebenslustige Amerikanerin. Joey rät die Beziehung zu beenden, bevor Paolo zurückkehrt. Wehmütig verabschiedet sie sich von Stefano – aber auch von dem gelben Rolls-Royce, da dieser als Liebesnest fungierte.

Nun steht der Wagen in Triest zum Verkauf. Gerda Millett, eine reiche, einflussreiche, amerikanische Witwe, erwirbt ihn 1941, um damit ihre Reise zur jugoslawischen Königin fortzusetzen. Dieser diplomatische Besuch wird von Putschgerüchten und Kriegswirren überschattet. Ein Landsmann der Königin namens Davich bietet sich deshalb als Begleitschutz an. Dieser offenbart sich während der Fahrt als gesuchter Staatsfeind und versteckt sich kurz vor Erreichen der Grenze im Kofferraum. Vorher appelliert er unter vollem Einsatz seines Charmes an Mrs Milletts Menschlichkeit, sie möge seine Entdeckung durch Grenzbeamte mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln verhindern. Nach erfolgreicher Schleusung gelangen sie nach Ljubljana. Hier trennen sich ihre Wege zunächst. Doch als die Stadt bombardiert wird, erdreistet sich Davich den Rolls-Royce zu beschlagnahmen, um seine Kumpane in den Bergen zu unterstützen. Gerda übernimmt die Rolle des Chauffeurs, da Davich nicht Auto fahren kann. Inmitten der Partisanen führt sie mit Davich ein karges entbehrungsreiches Leben, transportiert bewaffnete Aufständische mit ihrem luxuriös ausgestatteten Auto durch die Wälder und unterstützt somit den bewaffneten Kampf gegen die Monarchie.

Hintergrundinformationen

Ein Rolls-Royce Modell Phantom II, wie er im Film verwendet wurde

Der Film wurde in England, Italien und Österreich gedreht. Die Studioaufnahmen erfolgten in den MGM-British-Studios von Borehamwood nahe London.[1] Techniker der MGM-Produktionsfirma lackierten den Rolls-Royce extra für den Film mit gelber und schwarzer Farbe. Ursprünglich war die Wagenfarbe hellblau.[2] Der Oldtimer befand sich 2004 im Besitz des kalifornischen Geschäftsmannes Neal Kirkham.[3][4]

Am 31. Dezember 1964 kam der Film in die britischen Kinos und am 8. April 1965 in die Lichtspieltheater der Bundesrepublik Deutschland.[5]

Die Idee, ein Auto und die Schicksale dessen verschiedener Besitzer zum Thema eines Episodenfilms zu machen, wurde bereits 1947 in Deutschland von Regisseur Helmut Käutner mit dem Trümmerfilm In jenen Tagen realisiert.

Auszeichnungen

Der Song Forget domani, gesungen von Katyna Ranieri, gewann 1966 den Golden Globe. 1965 war der Film für den BAFTA-Award in den Kategorien „Beste Kameraführung“ und „Beste Kostüme“ nominiert.[6]

Literatur

  • Lawrence J. Quirk: Ingrid Bergman und ihre Filme. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Marie Margarete Giese. Goldmann, München 1982, S. 144−149, ISBN 3-442-10214-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. IMDb Drehorte
  2. IMDb Trivia
  3. Artikel im Chicago Tribune vom 2. Oktober 2003
  4. http://www.rrocncr.net/technical/YrrBumper/TYRR.htm
  5. Starttermine in der IMDb-Datenbank
  6. IMDb Awards