Dianne Lake

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Diane Lake (* 28. Februar 1953)[1], genannt Snake, war eines der jüngsten Mitglieder der Manson Family.

Leben

Kindheit

Ihre Eltern gehörten zu einer frühen Hippie-Kommune, die auf der Wavy Gravy Hog Farm in Tujunga, Kalifornien ein Leben zu führen versuchte, das nicht dem herkömmlichen American Way of Life entsprach.[2]

In dieses Lebensmodell wurden auch die Kinder der Kommune früh mit einbezogen, diese sollten in ihrer freien Wesensbildung gefördert werden und wurden daher antiautoritär erzogen. So begann Diane bereits im Alter von zwölf Jahren mit halluzinogenen Drogen zu experimentieren und bei den Gruppensexpartys der Kommune anwesend zu sein.[3]

Jugend

Etwa im Alter von 13 Jahren besuchte sie mit ihren Eltern ein Haus in Topanga Canyon, in dem damals eine satanistische Gruppierung für einen längeren Zeitraum residierte. Zu diesem Zeitpunkt hielt sich auch Charles Manson mit einigen seiner Mädchen in dem Haus auf, und Diane freundete sich mit diesen an. Diane bekundete schon bald ihren Eltern, dass sie gerne bei der Family leben würde und diese waren damit einverstanden.

Sie übergaben dem 33-jährigen Manson ihre schriftlich formulierte elterliche Einwilligung, dass ihre Tochter fortan mit ihm und seinen Mädchen weiterzog. Diane Lake war somit, außer den Kleinkindern, das jüngste Mitglied der Family.[2]

Diane Lake war das bevorzugte Prügelopfer Mansons, dieser schlug sie fast täglich, auch mit Gegenständen wie Stöcken und Elektrokabeln. Manson begründete diese erzieherischen Maßnahmen mit karmischen Verfehlungen ihrerseits und unbewältigtem Vaterkonflikt, der nur durch Ausprügelung bewältigt werden könnte.[4]

Bei den anderen Family-Mitgliedern, insbesondere den männlichen, war Diane sehr beliebt. Mit Paul Watkins und Charles Watson war sie eng befreundet. In ihrer Zeugenaussage beim Mordprozess sagte sie aus, dass sie in Watson verliebt gewesen sei und dass sie jeden Befehl eines männlichen Sekten-Mitgliedes der Family sofort ausgeführt hätte.[5]

Unmittelbar nach den Morden an Sharon Tate und dem Ehepaar LaBianca flüchtete sie mit dem Haupttäter Charles „Tex“ Watson zu einer abgelegenen Farm und entging so der Massenverhaftung vom 16. August 1969 anlässlich einer Razzia auf der Spahn Movie Ranch. Laut ihrer Gerichtsaussage hatte ihr Watson auf dieser Farm seine Beteiligung an den Morden gestanden und erklärt, dass ihm das Töten Spaß bereitet hätte.[3]

Ihr Leben nach der Manson Family

Als die Polizei von Inyo County am 12. und 13. Oktober 1969 eine Großrazzia auf der Barker Ranch im Death Valley unternahm, wurde auch Diane Lake verhaftet. Das verschreckte Mädchen rührte den Polizeibeamten Jack Gardiner, und gemeinsam mit seiner Frau gelang es ihm, in den nächsten Wochen, das Vertrauen von Diane zu gewinnen. Später adoptierte das Ehepaar Diane Lake.

Den beiden gelang es, Dianes Persönlichkeit in den nächsten Monaten so weit aufzubauen, dass sie in einer wortkargen, aber wahrheitsgemäßen Aussage im Mordprozess alles sagte, was sie über die Taten Charles Watsons, Patricia Krenwinkels, Susan Atkins und Leslie Van Houtens wusste.[5]

Im Alter von 16 Jahren begann Diane zunehmend unter LSD-Flashbacks zu leiden und wurde ins Patton State Hospital eingewiesen. Dort wurde eine schizophrene Erkrankung diagnostiziert und therapiert. Nach sechs Monaten wurde sie entlassen und zog zu ihren Pflegeeltern, dem Ehepaar Gardiner. Mit der professionellen Hilfe eines Therapeuten und liebevoller Förderung ihrer neuen Eltern absolvierte sie die High School sowie das College und begann anschließend eine Banklehre in Los Angeles. Ihre Abschlüsse machte sie dank ihrer hohen Intelligenz mit sehr guten Noten. Sie arbeitet heute in einer Aktiengesellschaft in Führungsposition. Sie ist verheiratet, hat mehrere Kinder und besitzt ein Haus an der Pazifikküste.[6]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Grand Jury Testimony: Dianne Lake
  2. a b Ed Sanders: The Family. S. 46.
  3. a b Porträt bei mansongirls.blogspot.com
  4. Ed Sanders: The Family. S. 341.
  5. a b Dianne Lake Testimony bei charliemanson.com
  6. Ed Sanders: The Family. S. 528.