Die roten Schuhe (1948)

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Film
Titel Die roten Schuhe
Originaltitel The Red Shoes
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1948
Länge 133 Minuten
Stab
Regie Michael Powell
Emeric Pressburger
Drehbuch Michael Powell
Emeric Pressburger
Produktion Michael Powell
Emeric Pressburger
Musik Brian Easdale
Kamera Jack Cardiff
Schnitt Reginald Mills
Besetzung

Die roten Schuhe ist ein britischer Ballettfilm mit Adolf Wohlbrück und Moira Shearer in den Hauptrollen, der unter Leitung des Filmemacher-Duos Michael Powell und Emeric Pressburger entstand.

Handlung

Der Titel des Films leitet sich aus einem gleichnamigen Märchen Hans Christian Andersens ab: Erzählt wird die Geschichte einer jungen Ballerina, die in einem Ballett auftritt, das den Filmtitel als Namen trägt. Die Geschichte war von Powell und Pressburger für Alexander Korda adaptiert worden, der seine spätere Frau Merle Oberon darin spielen lassen wollte. Da dieses Projekt mehrere Jahre unverwirklicht blieb, kauften Powell und Pressburger das Drehbuch zurück, überarbeiteten es und produzierten es selbst.

Der Plot dreht sich um Victoria „Vicki“ Page, eine junge Tänzerin aus reichem, adligem Haus. Auf einer Feier trifft sie Boris Lermontov, einen zielstrebigen und unbarmherzigen Ballettmanager, der sie als Schülerin an sein Ballet Lermontov holt. Page folgt dem Ensemble nach Paris und Monte Carlo. Lermontov erkennt ihr Potential und fordert sie auf, die Titelrolle eines neuen Balletts, The Red Shoes, zu entwerfen. Als Komponist wird der junge Repetitor Julian Craster eingekauft. Page und Craster verlieben sich während der Proben zu dem neuen Stück. Die Aufführung wird zum Erfolg, aber Lermontov untersagt die Liaison zwischen der Tänzerin und dem Musiker. Craster weigert sich und verlässt das Ballett, Page folgt ihm und heiratet ihn.

Einige Zeit später reist Page nach Monte Carlo, wo ihr Ballett, das der wütende Lermontov nach ihrem Ausstieg aus dem Repertoire genommen hatte, wieder getanzt werden soll. Als sie sich für die erste Aufführung vorbereitet, taucht Craster auf und verlangt, dass sie das Ballett verlässt und ihm folgt. Zerrissen zwischen der Liebe zu Craster und der Liebe zum Ballett begeht sie Suizid. Sie stürzt sich von einem Balkon vor einen Zug. Julian eilt herbei und sie stirbt in seinen Armen. Mit ihren letzten Worten bitte sie Julian, ihr die roten Schuhe auszuziehen. Bei der Aufführung von The Red Shoes, die trotz Pages Tod stattfindet, deutet ein Scheinwerfer auf den leeren Platz, den sie besetzen sollte.

Kritiken

„Der Film lebt weniger von seiner ziemlich banalen Story als vielmehr von seinen ‚Show‘-Elementen: der Musik Brian Easdales, von Thomas Beecham vorzüglich interpretiert, der farbenprächtigen Ausstattung Hein Heckroths und vor allem der Choreographie Robert Helpmanns.“

Reclams Filmführer[1]

„Ein Meisterwerk des Ballettfilms, das alle filmischen Gestaltungsmöglichkeiten – vorab Kamera, Montage, Farben – bestens ausschöpft.“

„Die Stärke dieses Films, der eine Geschichte aus dem Milieu der Ballettkünstler erzählt, liegt nicht im Vordergrund des Geschehens, sie beruht in dem überwältigend gebotenen Farbenrausch und in der Transparenz des mit rein visuellen Mitteln dargebotenen Kunstgenusses. Höhepunkt dieses in Kameraarbeit, Schnitt-Technik und Musik ausgezeichneten Films ist die Aufführung des Balletts Die roten Schuhe.“

The Red Shoes, released in 1948, is perhaps the definitive ballet movie.“

Mark Duguid, BFI screenonline[4]

„Andersens Thema macht den Inhalt des Films überhaupt aus, sozusagen allegorisch. Es ist aus der Zeitlosigkeit ins Zeitgenössische, aus dem Märchenzauber ins Psychologische variiert worden.“

Musical

In Anlehnung an den Film entstand ein gleichnamiges Musical von Jule Styne, das am Gershwin Theatre am New Yorker Broadway am 16. Dezember 1993 uraufgeführt wurde. Damals spielte Steve Barton die Hauptrolle des Ballettimpresario Boris Lermontov. Margaret Illmann war in der Rolle der Victoria Page der Tanzstar dieses Stücks. Für die Choreographie der Tanzsequenzen in der Show wurde Lar Lubovitch mit dem Astaire Award des Theater Development Fund ausgezeichnet. Das Musical wurde, nach 51 Voraufführungen, insgesamt nur fünf Mal gespielt und danach abgesetzt.

Album

Ebenfalls 1993 veröffentlichte Kate Bush ihr durch den Film angeregtes Album The Red Shoes mit einem gleichnamigen Titelsong.

Auszeichnungen

Das British Film Institute wählte Die roten Schuhe im Jahre 1999 auf Platz 9 der besten britischen Filme aller Zeiten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reclams Filmführer. 2. Aufl. 1973, ISBN 3-15-010205-7
  2. Lexikon des internationalen Films: Die roten Schuhe im Lexikon des internationalen Films
  3. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 1/1949
  4. Mark Duguid: Red Shoes, The (1948) - A young ballet dancer is torn beetween love and career. BFI screenonline (englisch)
  5. Miß Shearer sagt zweimal nein – Aus Liebe und Leben hinausgetanzt. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1948 (online).
  6. NY Times: The Red Shoes In: NY Times. Abgerufen am 20. Dezember 2008