Fehla

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Fehla
Die Fehla bei Neufra

Die Fehla bei Neufra

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1124
Lage Baden-Württemberg
Zollernalbkreis
Landkreis Sigmaringen
Flusssystem Donau
Abfluss über Lauchert → Donau → Schwarzes Meer
Quelle in Burladingen
48° 17′ 14″ N, 9° 6′ 44″ O
Quellhöhe 721 m ü. NN
Quellschüttung MNQ
MQ
MHQ
10 l/s
500 l/s
1,35 m³/s
Mündung zwischen Hettingen und Hermentingen von rechts und aus dem Nordwesten in die LauchertKoordinaten: 48° 12′ 32″ N, 9° 13′ 20″ O
48° 12′ 32″ N, 9° 13′ 20″ O
Mündungshöhe ca. 637 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 84 m
Sohlgefälle ca. 4,8 ‰
Länge 17,5 km[1]
Einzugsgebiet 72,277 km²[2] [3]
Kleinstädte Burladingen

Die Fehla, oder Vehla, (historisch auch Fehlbach[4]) ist ein zum Donau-Nebenfluss Lauchert rechtsseitig tributärer Bach auf der Zollernalb in Baden-Württemberg.

Fehla-Quelle

Fehla-Quelle in Burladingen

Die Fehla-Quelle liegt nur rund einen Kilometer östlich der Europäischen Hauptwasserscheide mitten in der in einem west-östlichen Talzug gelegenen Stadt Burladingen. Ihr oberirdischer Lauf beginnt im Stadtzentrum neben der Josengasse. Sie entspringt hier einer großen Karstquelle, die zwischen 10 l/s und 1.350 l/s und im Mittel 500 l/s schüttet.

Ein Nebenquellzweig der in Gegenrichtung zum Neckar entwässernden Starzel entsteht hinter unscheinbarer Talwasserscheide (Strunkpass) weniger als zwei Kilometer weiter westlich im selben Talzug und vereint sich noch im westlichen Gemeindegebiet mit seinem Hauptast.

Verlauf

Der Bach durchfließt ostwärts das Stadtgebiet von Burladingen und wechselt dann auf sehr beständigen Südostlauf. Auf den in Luftlinie 14 km bis zur Mündung fließt die Fehla meist träge, stark mäandrierend – vor allem zwischen Gauselfingen und Neufra und dann wieder zwei Kilometer nach Neufra. Kurz vor seiner Mündung speisen der Bach und die aus dem geschützten Massenkalk-Geotop Enzenbarnfelsen entspringenden kleinen Fischweiherquellen die Becken einer Fischzuchtanlage. Dann fließt die Fehla wenig südlich von Hettingen in die Lauchert. Sie fällt auf ihren 17,5 km Fließweg um etwa 84 Höhenmeter, ihr mittleres Sohlgefälle liegt also bei 4,8 ‰. Das Einzugsgebiet an der Oberfläche umfasst 72,3 km².

Biberdamm im Fehlatal (Frühjahr 2015)

Naturschutz

Zwei Kilometer unterhalb von Neufra, auf ihren letzten drei Kilometern (in Luftlinie), mäandert die Fehla wieder stark durch das komplett nach dem NatSchG Baden-Württemberg geschützte Naturschutzgebiet Fehlatal[5]. Die völlig auto- und bahnfreie Talaue ist hier sehr malerisch und ein beliebtes Wanderziel.

Hydrogeologie

Da die Alblandschaft beiderseits des Tals der gesamten Fehla völlig verkarstet ist, stößt über den gesamten Verlauf nur noch eine einzige kleine Quelle offen auf, vier weitere sind zur Trinkwasserversorgung gefasst. Oberirdische Zuläufe gibt es nur für kurze Zeit nach Starkregen. Einige Trockentäler laufen zu, das mit über 6 km Länge größte in Neufra von rechts und Westnordwesten; in seinem obersten Abschnitt Teufelstal im Wald liegt eine etwa 0,1 ha große Hülbe. Auf den letzten 3 km des Fehlalaufes in der naturgeschützten Talaue versickert etwa ein Viertel des Wassers im klüftigen Karstgestein (Stichtagsabflussmengenmessungen Okt. 2003)[6]. Färbeversuche belegten, dass das verschwindende Wasser an den Fischweiherquellen der Mündung wie auch einen Kilometer weiter unterhalb in der Gallusquelle wieder zu Tage tritt, einer großen Karstquelle im lauchertabwärtigen Hermentingen.

Bildergalerie

Weblinks

Commons: Fehla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Layer Gewässernetz (AWGN) auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  2. Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  3. Wegen der Verkarstung in der umgebenden Alb können grundwasserführende Stockwerke unter dem hier nach den Talscheiden bestimmten oberflächliche Einzugsgebiet in abweichender Richtung entwässern.
  4. Cyriak Blödner: Theatrum Belli Rhenani (1702–1713), Blatt 12. Reproduktion der Karte H III d 344 des Kriegsarchivs Wien durch das Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.
  5. LUBW-Steckbrief des Naturschutzgebiets
  6. Hydrogeologische Erkundung Baden-Württemberg, Mittlere Alb 2, Freiburg, LRGB 2004, S. 25