Friedrich Ferdinand (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg)

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Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, vollständiger Name Friedrich Ferdinand Georg Christian Karl Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 12. Oktober 1855 in Kiel; † 21. Januar 1934 in Primkenau (heute: Przemków in Polen)) war ein Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg und General der Kavallerie à la suite der Preußischen Armee.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Ferdinand war der älteste Sohn von Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1814–1885) und seiner Frau Prinzessin Adelheid Christine zu Schaumburg-Lippe (1821–1899), zweite Tochter des Fürsten Georg Wilhelm und der Prinzessin Ida Karoline Luise von Waldeck-Pyrmont. Er besuchte das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden.[1]

Schloss Primkenau, wo Herzog Friedrich Ferdinand 1934 starb. Gemälde um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Er schlug die Offizierslaufbahn bei der Preußischen Armee ein und diente unter anderem im Füsilier-Regiment Nr. 86 in Flensburg,[2] im Husaren-Regiment Nr. 14 sowie im Infanterie-Regiment Nr. 85. Während seiner Dienstzeit stieg er bis zum Rang eines Generals der Kavallerie à la suite auf. 1894 wurde Friedrich Ferdinand erbliches Mitglied im Preußischen Herrenhaus. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zählte sein Grundbesitz mit etwa 4500 Hektar zu den größten Gütern in der Provinz Schleswig-Holstein, nachdem er ihn um einige Güter in Schwansen hatte erweitern können. Auf seinem Gutsbesitz lebten etwa 1600 Personen und sicherten die wirtschaftlichen Verhältnisse des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. In den Jahren von 1922 bis 1923 brachte er den bisherigen Hauptwohnsitz seiner Familie, das Schloss Glücksburg, in eine Stiftung des herzoglichen Hauses ein und machte es als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Die Generalverwaltung der Güter verlegte 1928 ihren Sitz nach Grünholz.

Friedrich Ferdinand folgte seinem 1885 verstorbenen Vater und wurde der letzte nominelle (nicht regierende) Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. 1931 folgte er seinem Cousin Albert von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, dem letzten Herzog aus der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, als Chef des Hauses Schleswig-Holstein.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. März 1885 heiratete der damalige Prinz Friedrich Ferdinand auf dem Rittergut Dolzig in der Niederlausitz Prinzessin Victoria Friederike Augusta Maria Caroline Mathilde (1860–1932),[3] zweite Tochter des Herzogs Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und der Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg, sowie jüngere Schwester der letzten Deutschen Kaiserin Auguste Viktoria. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:

⚭ 1908–1920 August Wilhelm Prinz von Preußen (1887–1949)
⚭ 1922–1933 Korvettenkapitän Arnold Rümann (1884–1951)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orden und Ehrenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mathias Hattendorff: Das Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Börde-Verlag, Werl 2012, ISBN 978-3-9814458-3-1, S. 38 ff.
  • Silke Marburg: Europäischer Hochadel. König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004344-9.
  • Ludwig Denecke: Die Nachlässe in den deutschen Archiven. (= Verzeichnis der schriftlichen Nachlässe in deutschen Archiven und Bibliotheken. Band 1). (mit Ergänzungen aus anderen Beständen). Harald Boldt Verlag, Boppard 1969, S. 1335.
  • Wilhelm Horst: Die Entstehung und Entwicklung der Freimaurerlogen in Schleswig-Holstein. Ludwig 2004, ISBN 3-933598-89-3.
  • Dieter E. Kilian: Kai-Uwe von Hassel und seine Familie. Zwischen Ostsee und Ostafrika. Militär-biographisches Mosaik. Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-937885-63-6.
  • John C. G. Röhl: Wilhelm II. 3 Bände. Beck, München 1993–2008: Band 2: Der Aufbau der Persönlichen Monarchie. 1888–1900. 2001, ISBN 3-406-48229-5.
  • Petra Dollinger: Frauen am Ballenstedter Hof. Beiträge zur Geschichte von Politik und Gesellschaft an einem Fürstenhof des 19. Jahrhunderts. 2 Bände, Leipzig 1999, S. 1096.
  • Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918. Nach dem Stande vom 14. Februar 1918, Berlin 1918, S. 4.
  • Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1916. Nach dem Stande vom 1. August 1916, Berlin 1916, S. 4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich Ferdinand (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Silke Marburg: Europäischer Hochadel. König Johann von Sachsen (1801–1873) und die Binnenkommunikation einer Sozialformation. Berlin 2008, S. 171.
  2. Dieter E. Kilian: Kai-Uwe von Hassel und seine Familie. Zwischen Ostsee und Ostafrika. Militär-biographisches Mosaik. Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2013, S. 154.
  3. John C. G. Röhl: Wilhelm II. 3 Bände. Beck, München 1993–2008: Band 2: Der Aufbau der Persönlichen Monarchie, 1888–1900. 2001, ISBN 3-406-48229-5, S. 694.
  4. Hof- und Staats-Handbuch des Königreich Württemberg (1907), S. 28.
  5. Königlich Preussische Ordensliste (supp. 1890–1891), S. 6.
  6. Hof- und Staats-Handbuch des Herzogtum Anhalt, S. 17.
  7. Königlich Preussische Ordensliste (supp.), Berlin 1886, S. 5.
  8. Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg erklärt sich bereit, die "Würde" als Commodore unseres Clubs anzunehmen.
VorgängerAmtNachfolger
FriedrichHerzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
1885–1918
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