Gelsenkirchen-Schalke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. April 2016 um 14:36 Uhr durch Elop (Diskussion | Beiträge) (Änderung 153451305 von HГq rückgängig gemacht;). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen von Schalke
Wappen von Schalke
Wappen von Gelsenkirchen
Wappen von Gelsenkirchen
Schalke
Stadtteil von Gelsenkirchen
Koordinaten 51° 31′ 20″ N, 7° 5′ 19″ OKoordinaten: 51° 31′ 20″ N, 7° 5′ 19″ O.
Höhe 44 m ü. NN
Fläche 2,968 km²
Einwohner 19.515 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 6575 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1903
Postleitzahl 45881
Vorwahl 0209
Gliederung
Stadtbezirk Mitte
Stadtteile

Altstadt, Bismark, Bulmke-Hüllen, Feldmark, Heßler, Schalke, Schalke-Nord

Politik
Bezirksvorsteher Preuß, Detlev (SPD)
Verkehrsanbindung
Autobahn A42
Bundesstraße B227
Quelle: Statistikamt Gelsenkirchen

Schalke ist ein Stadtteil von Gelsenkirchen. Er hat in seiner heutigen Grenzziehung eine Fläche von 2,968 Quadratkilometern[1] und 19.515 Einwohner[2] (Stand: 31. Dezember 2012).

Durch den ortsansässigen Fußballverein FC Schalke 04 ist der Ortsteil national mindestens genauso bekannt wie die Stadt Gelsenkirchen, in der dieser Stadtteil liegt. Schalke 04 trägt seine Spiele heute jedoch im Stadtteil Erle in der Veltins-Arena aus.

Lage und Grenzen

Der heutige Stadtteil Schalke wird im Norden auf 2,1 Kilometern von der Bahntrasse Duisburg-Ruhrort–Dortmund, im Nordwesten auf knapp 1 km von der A 42, im Westen auf 400 m von der Hans-Böckler-Allee, im Südwesten auf 1,5 km von einer weiteren Bahntrasse, nach Süden auf 1 km von der Florastraße und nach Osten auf 1,1 km von der Bismarckstraße begrenzt.[3]

Heutige Grenzziehung vs. alte Gemarkung

Der heutige Stadtteil Schalke weicht von der (mindestens) seit 1975 unveränderten Gemarkung 5270 Schalke erheblich ab. Im Südwesten, jenseits der Bahnlinie, gingen rund 1,5 km² an den neuen Ortsteil Feldmark, der zwar zu mehr als der Hälfte auf Rotthäuser und Heßlerer (kleinerer Teil) Gemarkung liegt, dessen Wohngebiete jedoch größtenteils zum alten Schalke gehören. Der äußerste Norden am Bahnhof Schalke (Siedlung um die Hubertusstraße und Industriegebiet östlich der Kurt-Schumacher-Straße. 0,2 km²) kam zum neuen, in der Hauptsache aus dem Nordosten von Heßler und dem Westen von Bismarck gebildeten Ortsteil Schalke-Nord, dessen Namensgebung sich in der Hauptsache dadurch rechtfertigt, dass auf ihm der Bahnhof Schalke und die Glückauf-Kampfbahn stehen – beide jedoch knapp auf Heßlerer Gemarkung.

Neu zum Ortsteil Schalke aus der Gemarkung Gelsenkirchen ist das Viertel zwischen Grenzstraße und Florastraße nebst Berufskolleg und Zentralbad im Südwesten im Südosten gekommen, ansonsten gab es nur marginale Grenzänderungen zu Bulmke und einen Zuwachs von 6 ha im Nordosten von Bismarck.[4]

Geschichte

Der Name dieser Ortschaft hatte in der Vergangenheit mehrere Schreibweisen: Scedelike, Sceleke, Scadelik, Schadelick, Schalicke, Schalecke, Schalcke. So entstand der Name Schalke im Laufe der Jahrhunderte. Der Name bezeichnete vermutlich eine kleine Ansiedlung und hieß so viel wie „Gegend um den Schädel“ oder „Siedlung an schädelförmiger Gegend“.

Der erste urkundlich nachweisliche Träger dieses Namens war 1246 ein Adeliger: Henricus miles de Schadeleke (Heinrich von Schalke). Später gab es auch den Ritter Cesarius van Schedelike. Die Adelsfamilie wurde in Urkunden des Stifts Essen genannt, starb jedoch im 17. Jahrhundert in männlicher Linie aus.

Im 19. Jahrhundert wurde innerhalb von kürzester Zeit aus der Bauerschaft ein industriell geprägter Ort. Eine führende Rolle spielte dabei der Industrielle Friedrich Grillo. Ab 1848 wurden in der Schalker Mark mehrere Mutungsbohrungen durchgeführt, die in dem Gebiet um Schalke und die umliegenden Bauerschaften herum reichhaltige Steinkohlevorkommen vermuten ließen. 1861 werden die verschiedenen Gewerken zur Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Consolidation zusammengeschlossen.

Im Jahre 1868 fusionierten mehrere Gewerken unter der Federführung von Friedrich Grillo, dem damaligen Direktor der Kölner Bergwerks-AG, zu einer bergrechtlichen Gewerkschaft. Zu Ehren Otto von Bismarcks wurde sie Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Graf Bismarck benannt.

Friedrich Grillo gründete 1872 in Schalke die „Aktiengesellschaft für Chemische Industrie“ und den „Schalker Gruben- und Hüttenverein“. Ein Jahr später gründete er, ebenfalls hier, die „Glas- und Spiegel-Manufaktur AG“.

Im Jahr 1876 wurde dann das Schalker Gymnasium gegründet. Am 1. April 1903 wurde der Ort nach Gelsenkirchen eingemeindet.[5]

1886 bis 1894 wurde die katholische St.-Josephs-Kirche erbaut (Architekt: Peter Zindel), die nach Kriegszerstörung weitgehend original wiederhergestellt wurde. Die etwa gleichzeitig entstandene und zerstörte alte evangelische Friedenskirche am Schalker Markt wurde nicht rekonstruiert, sondern 1958/59 durch einen modernen Rundbau an der Königsberger Straße ersetzt (Architekt: Denis Boniver).

In Schalke befindet sich der Baptistische Friedhof Gelsenkirchen. Er existiert seit 1901 in direkter Nachbarschaft zum methodistischen Friedhof und den beiden katholischen Friedhöfen.

1904 wurde der bundesweit bekannte Fußballverein FC Schalke 04 unter dem ursprünglichen Namen Westfalia Schalke gegründet.

Eine technische Besonderheit stellt der Getreidesilo Am Stadthafen von 1949 dar, der zum alteingesessenen Mühlenbetrieb Müller's Mühle gehört und sich auf dessen Betriebsgelände am Gelsenkirchener Stadthafen befindet. Die 37 Meter hohe Siloanlage wurde 1949 aus alten U-Boot-Rümpfen errichtet und fortan als Getreide- bzw. Reislager oder auch für Erbsen verwendet. Heute wird der Getreidesilo von Müller's Mühle ausschließlich für Reis genutzt und gilt mit einem Lagervolumen von insgesamt rd. 2000 Tonnen nach Unternehmensangaben als „größtes Reislager Deutschlands“.[6]

Weblinks

Commons: Gelsenkirchen-Schalke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Gelsenkirchen: Flächenstatistik nach Stadtteilen (PDF; 123 kB).
  2. Stadt Gelsenkirchen: Bevölkerungsstatistik nach Stadtteilen (PDF; 189 kB).
  3. Bevölkerungsverteilung Gelsenkirchens mit Stadtplan und Stadtteilgrenzen (PDF; 5,0 MB).
  4. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  5. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 279.
  6. Vgl. NRW in Rekorden. NRWs größter Reisspeicher. Programminformation und Begleittext auf der Website des WDR (Stand: 25. November 2014), sowie zugehöriger Radiobeitrag im Hörfunkprogramm WDR 5:
    Peter Lautsch: Gelsenkirchen hat NRWs größten Reisspeicher, Radiobeitrag in der Westblick-Serie NRW in Rekorden im Hörfunkprogramm WDR 5, Sendung vom 9. Dezember 2014, Länge: 4:20 Minuten (Audiostream; benötigt Flash Player); jeweils abgerufen am 25. Dezember 2014.