Georg von Opel

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Georg Friedrich Karl Adam Opel (ab 1918 von Opel; * 18. Mai 1912 in Frankfurt am Main; † 14. August 1971 in Bad Soden am Taunus) war ein deutscher Automobilunternehmer, Sportfunktionär und erfolgreicher Sportler aus der Familie Opel.

Leben

Georg Opel wurde 1912 als Enkel von Adam Opel und Sohn von Carl Opel geboren. Als sein Vater Carl 1918 in den erblichen Adelsstand erhoben wurde, waren damit auch seine Nachkommen nobilitiert und berechtigt, das von im Namen zu führen.

Mit 16 Jahren erhielt Georg von Opel durch den Verkauf der Adam Opel AG an General Motors ein beträchtliches Vermögen. Er investierte sein Geld zusammen mit seinem Onkel Fritz Opel (und nicht mit seinem Vetter, dem Raketen-Rennfahrer Fritz von Opel) in die Opel Automobile Verkaufsgesellschaft, eine Frankfurter Opel-Vertragshändlerin auf der Mainzer Landstraße. 1952 wurde er von der Universität Mainz zum Ehrendoktor ernannt. 1956 gründete er das Georg-von-Opel Freigehege für Tierforschung, den heutigen Opel-Zoo in Kronberg im Taunus.

Ab 1946 war Georg von Opel über Jahrzehnte Aufsichtsratsvorsitzender von Continental sowie Gründungspräsident des Verbandes der deutschen Opel-Händler.

1938 heiratete Georg von Opel seine Cousine Irmgard von Opel, eine berühmte Springreiterin. 1941 kam ihr erster Sohn, Carlo von Opel, zur Welt; im Jahr 1943 wurde Heinz von Opel geboren. Die Ehe wurde 1957 geschieden.

1957 heiratete er seine zweite Frau, die kolumbianische Diplomaten-Tochter María Eugenia Adelaida Herrán Olozaga. Sie war eine Schwester von Emita Herrán Olozaga, die seit 1947 mit seinem Cousin Fritz von Opel verheiratet war. María Eugenia Adelaida starb 1964 bei einem Autounfall auf dem Julierpass.

Aus Opels dritter Ehe mit Sigrid Revers (1965) stammen die Kinder Georg (1966) und Gregor (1968).

Georg von Opel starb im Alter von 59 Jahren an einem Herzinfarkt, in dessen Folge er mit seinem Auto verunglückte. Sein Sohn Gregor von Opel übernahm die Unternehmensgruppe. Im September 2005 verkaufte er sie an die Deutsche Bank.

Sport

Georg von Opel betrieb viele Sportarten: Er war Schütze, Radfahrer, Reiter, Auto- und Motorradfahrer, Skiläufer, Boxer, Tennisspieler, Flieger und Unterwasserfischer, insbesondere aber war er Ruderer. Er siegte in den Jahren 1928 bis 1953 für den Rüsselsheimer RK in 117 Ruderrennen, er startete bereits 1932 und 1933 in Henley im Einer. Bei der Olympiaausscheidung 1936 musste er sich im Einer nur dem späteren Olympiasieger Gustav Schäfer beugen. Unter Rudertrainer Fritz Brumme war von Opel siebenmal Deutscher Rudermeister, 1947 im Einer und Achter, 1948 und 1949 im Vierer ohne Steuermann und Achter sowie 1951 im Achter. Beim Deutschen Meisterschaftsrudern 1952, der Olympiaausscheidung für die Spiele in Helsinki, verlor er, bereits 40-jährig, mit „seinem“ Achter der Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim nur gegen den Achter des Kölner RV 1877.

Von Opel war nicht nur aktiver Ruderer, sondern verbesserte auch die Technik des Sports. So führte er den liegenden Steuermann ein.

1951 fuhr Georg von Opel zudem fünf Automobilweltrekorde.

Georg von Opel war Vizepräsident des Deutschen Ruderverbandes, Mitbegründer und Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) (1951 - 1969), Präsident des Deutschen Schützenbundes (1957 - 1971), Initiator des „Goldenen Plans“ für den Sportstättenbau und Mitbegründer der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Er war Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) (ab 1951) und von 1966 bis zu seinem Tod Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Nach ihm ist der Georg von Opel-Preis benannt, der von der Adam Opel GmbH an Sportler verliehen wird, die sich durch soziales Engagement oder uneigennütziges Athletentum auszeichnen

2008 wurde Georg von Opel als einer von 40 Sportlern in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Weitere Aktivitäten und Ehrungen

Georg von Opel verfasste mehrere Bücher. Er finanzierte die Markerbindung als erste weltbekannte Ski-Sicherheitsbindung. 1950 wurde er Ehrenbürger von Flörsheim. Auf einer von ihm finanzierten Forschungsreise entdeckte Werner Trense im Jahr 1957 den mesopotamischen Damhirsch wieder.[1] Durch die anschließende Zucht im Opel-Zoo konnte die Tierart vor dem Aussterben gerettet werden. Den „geerbten“ Konsultitel von Haiti befand er als nicht passend und gab diesen in den 40er Jahren zurück. Er gründete die Stiftung Spazierengehen e. V.. Von Opel verfügte über eine große Trophäensammlung sowie eine bemerkenswerte Sammlung gotischer Plastiken und von Kunstgegenständen aus Asien, Afrika und Amerika.

Unternehmensgruppe Georg von Opel GmbH

Die von Georg von Opel im Jahr 1936 gegründete Unternehmensgruppe war mit Betrieben, die schwerpunktmäßig im Rhein-Main-Gebiet liegen, der zweitgrößte Opelhändler Deutschlands. Neben Fahrzeugen von Opel werden auch die Marken Suzuki, Saab, Cadillac und Chevrolet vertreten. Der Umsatz der Gruppe lag 2005 bei 200 Millionen Euro. Im September 2005 übernahmen diverse Investoren unter Führung der Deutschen Bank England, aufgrund finanzieller Probleme die Unternehmensgruppe zu 51 %. Am 12. Juni 2006 meldete die Unternehmensgruppe Georg von Opel GmbH Insolvenz an und befindet sich seitdem in Abwicklung.

Autohaus G.V.O. GmbH

Infolge der Insolvenz der Unternehmensgruppe wurde ein Großteil der zuletzt 26 Autohäuser entweder veräußert oder ganz geschlossen und für die Mitarbeiter der betroffenen Betriebe eine Auffanggesellschaft gegründet. Die verbliebenen neun Autohäuser wurden ab dem 1. Februar 2007 in die neue Autohaus G.V.O. GmbH eingebracht, im Verlauf mussten dennoch weitere drei Betriebe wegen Unrentabilität geschlossen werden. Noch im selben Jahr übernahm das Unternehmen die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung in der Frankenallee in Frankfurt, das ehemalige Haupthaus in der Mainzer Landstraße wurde an DB FuhrparkService verkauft.

Im Sommer 2008 gab die Autohaus G.V.O. GmbH ihre Eigenständigkeit auf und wurde von der MAG Metz GmbH übernommen, tritt aber weiterhin unter dem Namen „Georg von Opel“ auf.

Werke (Auswahl)

  • 5000 Kilometer Afrika‚ Berlin 1940
  • Ibi das Steinbockkitz, Frankfurt 1957
  • Der letzte erste Mensch. Besuch in einem Buschmanndorf, Frankfurt 1962
  • In allen fünf Erdteilen, Hamburg/Berlin 1966

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fritz Jantschke: History of the Persian fallow deer Dama dama mesopotamica at Opel Zoo Kronberg. In: International Zoo Yearbook. Band 29, Nr. 1, 1990, S. 202–205, doi:10.1111/j.1748-1090.1990.tb03353.x.