Hans Joachim Friedrich von Sydow

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Hans Joachim Friedrich von Sydow (* 13. Mai 1762 in Zernikow / Nordwestuckermark; † 27. April 1823 ebenda) war ein königlich-preußischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalleutnant, und Ritter des Ordens Pour le Mérite.

Leben

Hans Joachim Friedrich von Sydow entstammte der alten brandenburgischen Adelsfamilie von Sydow und war der Sohn des königlich preußischen Leutnants Georg Friedrich von Sydow. 1775 trat er bei den Husaren in die preußische Armee ein und nahm bereits 1778 bis 1779 am bayerischen Erbfolgekrieg teil, unter anderem an den Gefechten bei Zwickau und Gabel.

Während des ersten Koalitionskrieges kämpfte Sydow 1793 bis 1795 gegen die französischen Truppen am Rhein in den Gefechten bei Edesheim, Deidesheim, Kirrweiler, der Belagerung der Festung Landau und der Schlacht bei Kaiserslautern (28. und 30. November 1793). In letzter Schlacht, als Stabsrittmeister, wurde er verwundet und erhielt die höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung, den Orden Pour le Mérite. 1800 zum Major befördert, wurde er während der Schlacht bei Auerstedt (14. Oktober 1806) erneut verwundet und blieb danach zunächst ohne Kommando.

Im Februar 1809 wurde er Kommandeur des pommerserschen Husarenregiments und im gleichen Jahr zum Oberstleutnant befördert. Im April 1813, nach Ausbruch der Befreiungskriege, wurde Sydow Kommandeur des pommerschen National-Kavallerie-Regiments. Ab Mai 1813 war er Brigadier der kurmärkischen Kavallerie. Als solcher nahm er an den Schlachten von Großbeeren (23. August 1813), Wittstock, Dennewitz (6. September 1813) und der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) teil. Für seine Verdienste im Gefecht bei Wittstock erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Seine Beförderung zum Oberst mit gleichzeitiger Ernennung zum Brigadekommandeur bei der Reservekavallerie im IV. preußischen Armeekorps erfolgte am 8. Dezember 1813. Bei der Belagerung und Einnahme von Zutphen, für die er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse dekoriert wurde, und dem Sturm auf Arnheim, für den er den königlich schwedischen Schwertorden 2. Klasse erhielt, konnte sich Sydow erneut auszeichnen.

Im Winterfeldzug von 1814 kämpfte Sydow in den Schlachten von Laon (9. und 10. März 1814) und Paris (30. März 1814) und wurde im Mai 1815 zum Generalmajor ernannt. Während des Sommerfeldzuges von 1815 war er kommandierender General einer Kavalleriebrigade und nahm er an der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) teil, nach der er mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite ausgezeichnet wurde.

Im April 1822 wurde er als Generalleutnant aus dem aktiven Dienst verabschiedet und erhielt eine Pension von 1000 Talern. Hans Joachim Friedrich von Sydow starb am 27. April 1823, im Alter von 60 Jahren, auf seinem heimatlichen Gut in Zarnikow in der Uckermark. Auch sein Sohn stand als Offizier in preußischen Militärdiensten, er wurde 1840 als Generalmajor pensioniert.

Literatur

  • Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. Mittler, Berlin 1913, Band 1, S. 320 und Band 2, S. 361.
  • Detlef Wenzlik: Waterloo III Der Feldzug von 1815 - Die Generäle. VRZ Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-931482-28-2, S. 52–53.

Weblinks