Helmut Striffler
Helmut Striffler (* 1. Februar 1927 in Ludwigshafen am Rhein; † 2. Februar 2015 in Mannheim)[1] war deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
Striffler legte seine Abiturprüfung im Jahr 1947 ab, arbeitete danach jedoch zuerst als Maurer, bevor er 1949 ein Praktikum im Ingenieurbüro der Bauabteilung der BASF absolvierte.
Sein Architektur-Studium an der Technischen Hochschule Karlsruhe nahm er im Jahr 1950 auf. Seine Lehrer waren dort Otto Ernst Schweizer, Otto Haupt, Rudolf Büchner und Egon Eiermann, dessen Mitarbeiter er später wurde. Bei Otto Bartning besuchte er Sommerkurse an der TH Darmstadt über Kirchenbau.
Strifflers ursprünglicher Berufswunsch war jedoch Flugzeugbauer. 1955 schloss er das Architekturstudium in Karlsruhe erfolgreich ab. Ab 1956 war Striffler als freier Architekt mit Hauptbüro in Mannheim und zeitweiligen Zweigbüros in Bochum und Dresden tätig.
Von 1969 bis 1974 lehrte Striffler an der Technischen Universität Hannover und danach bis zu seiner Emeritierung 1992 an der Technischen Hochschule Darmstadt als Professor für Entwerfen und Gebäudekunde.
1988 übernahm er den Vorsitz des Werkbundes in Baden-Württemberg.
Im Jahr 2000 gründete er das „Büro Striffler + Striffler Architekten GmbH Mannheim“.
Für sein Lebenswerk und seine wissenschaftlichen Verdienste in Forschung und Lehre hat ihn die BTU Cottbus am 15. Oktober 2008 mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet [2] [3].
Werk
Mit Egon Eiermann zusammen baute Striffler als Bauleiter 1952 die Matthäuskirche in Pforzheim. Die Einfachheit des Materials (Steine aus zermahlenen Trümmerziegeln) und die Klarheit der Form wurden zum Vorbild einer ganzen Architektengeneration.
Helmut Striffler ist vor allem in Mannheim tätig und wurde bekannt durch seine Kirchbauten der 1950er und 1960er Jahre. Sein bekanntestes Bauwerk ist die evangelische Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau, die in den Jahren 1964 bis 1967 errichtet wurde.
Zu seinen weiteren Werken zählen:
Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau | 1964–1967 | |
Evangelisches Gemeindezentrum und ökumenisches Studienkolleg in Bochum-Wiemelhausen | 1968–1971 | |
Licht Raum, Kunst | Stuttgart; 1987 | |
Datei:AltarraumTrinitatiskirche Mannheim 01.JPG | Trinitatiskirche in Mannheim | 1959 |
Jonakirche in Mannheim-Blumenau | 1962 | |
Schillerschule, Mannheim-Neckarau | ||
Evangelische Versöhnungskirche mit Gemeindehaus Mannheim-Rheinau | 1965 | |
Evangelische Martin-Luther-Kirche Ilvesheim | 1964 | |
Landgericht Mannheim | 1970 | |
Tagungsstätte der Evangelischen Akademie Bad Segeberg | ||
Stadtteilmitte Mannheim-Vogelstang | ||
Ökumenisches Studienwerk, mit Thomaszentrum, Bochum | ||
Zentrum Tübingen-Waldhäuser Ost | ||
Landeszentralbank Ludwigshafen | ||
ÖVA-Haus Mannheim | ||
Stadtsparkasse Mannheim | ||
Ausbildungsstätte der Handwerkskammer in Mannheim-Wohlgelegen | ||
Verwaltungsgebäude für die Süddeutsche Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft, Mannheim | ||
Trauerhalle, Köln-Chorweiler | ||
Zweigstelle Saarlouis der Landeszentralbank im Saarland | 1988 | |
Landeszentralbank Rheinland-Pfalz, Speyer | ||
Kulturhalle Remchingen | ||
Rheingold-Center Mannheim-Neckarau | ||
Laborerweiterung der Fachhochschule für Technik in Mannheim | ||
Verwaltungsgebäude Badischer Sparkassen- und Giroverband, Mannheim | ||
Zahnärztehaus Sachsen und Dienstgebäude der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, Dresden | ||
Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft, Potsdam | ||
Bürogebäude der Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim |
Auszeichnungen
- BDA-Preis Bayern 1967
- Hugo-Häring-Preis 1970 des BDA Baden-Württemberg
- Großer BDA-Preis 1975 (Preis ging an den Arbeitsausschuss des Evangelischen Kirchenbautages, dessen Zweiter Vorsitzender Striffler war)
- Auszeichnung guter Bauten 1977
- Hugo-Häring-Preis 1978 des BDA Baden-Württemberg
- Auszeichnung guter Bauten 1983
- Auszeichnung guter Bauten 1987
- Silberplakette im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Industrie, Handel und Handwerk im Städtebau“ 1989
- Zweiter Preis des Architekturpreises 1991 des Klempner-Handwerks
- Vorbildliche Bauten in Rheinland-Pfalz 1993
- Auszeichnung guter Bauten 1993
- Auszeichnung guter Bauten 1999
- Sonderpreis für Ökologie vom Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen 1999
- Erster Preis des Sächsischen Garten- und Landschaftsbaus 2000
Literatur
- Ingeborg Flagge (Hrsg.), Helmut Striffler (Ill.), Robert Häusser (Ill.): Helmut Striffler Architekt - Fotograf Robert Häusser. Junius Verlag, 2002, ISBN 3-88506-518-5.
Weblinks
- Striffler + Striffler Architekten
- Bauen nach dem Krieg ( vom 29. September 2007 im Internet Archive) (SWR)
- Lebenslauf
- Literatur von und über Helmut Striffler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Karin Leydecker: Meister einer ehrlichen Moderne. Mannheimer Morgen, 7. Februar 2015, abgerufen am 13. Mai 2016.
- ↑ Bilder der Verleihung der Ehrendoktorwürde
- ↑ Nachruf der BTU Cottbus
Personendaten | |
---|---|
NAME | Striffler, Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Ludwigshafen am Rhein |
STERBEDATUM | 2. Februar 2015 |
STERBEORT | Mannheim |