Inuit Ataqatigiit

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Inuit Ataqatigiit
Partei­vor­sit­zender Sara Olsvig
Gründung 1976/78
Haupt­sitz Nuuk
Jugendverband Inuusuttut Ataqatigiit Suleqatigiiffiat
Sitze im Inatsisartut
11/31
Mitglied im Folketing Aaja Chemnitz Larsen
Inter­nationale
Ver­bindun­gen
Nordisch grün-linke Allianz
www.ia.gl

Inuit Ataqatigiit (grönländisch für „Gemeinschaft der Inuit“ bzw. „Gemeinschaft der Menschen“), kurz IA, ist eine sozialistische politische Partei in Grönland. Sie setzt sich vor allem für die vollständige Unabhängigkeit Grönlands von Dänemark ein. Vorsitzender ist seit 2014 Sara Olsvig.

Die Partei wurde 1978 von Josef Motzfeldt gegründet. Ihre Wurzeln hat sie in der grönländischen linksnationalistischen Befreiungsbewegung, welche sich vor dem Hintergrund neuerer sozialer Probleme als Begleiterscheinung der Zentralisierungspolitik Dänemarks in den 1960er und 1970er Jahren herausbildete. In der Anfangsphase war die Partei noch kommunistisch geprägt, was jedoch im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund getreten ist.

Heutige Hauptthemenfelder sind neben der Unabhängigkeit vor allem Jagd- und Fischereirechte. Inzwischen befürwortet die Partei marktwirtschaftliche Reformen und Privatisierungen mit dem Argument, dass die nationale Unabhängigkeit nur möglich sei, wenn Grönlands Wirtschaft wettbewerbsfähig wird. Im Links-rechts-Spektrum unterscheidet sie sich mithin kaum noch von den anderen grönländischen Parteien. Der Unterschied liegt vielmehr in der Frage des Verhältnisses zu Dänemark, wobei IA am nationalistischen Ende des Spektrums steht, also am entschiedensten für die Unabhängigkeit Grönlands eintritt.[1]

Bei der Parlamentswahl in Grönland 2005 erhielt die Partei 22,6 % der Stimmen und damit 7 von 31 Sitzen. Bei der Wahl am 2. Juni 2009 erzielte IA einen Erdrutschsieg mit 43,7 % (14 Sitze) und löste damit die seit 30 Jahren regierenden Sozialdemokraten der Siumut ab. Kuupik Kleist wurde Premierminister von Grönland. Bei der jüngsten Wahl am 12. März 2013 fiel sie mit nur noch 34,4 % (11 Sitze) auf Platz 2 zurück; Kleist musste das Amt als Premierminister an Aleqa Hammond (Siumut) abgeben.

Bei den nach Hammonds Rücktritt stattfindenden vorgezogenen Wahlen am 28. November 2014 erzielte die Partei 33,2 % der Stimmen und 11 Sitze. Sie verblieb damit knapp hinter Siumut mit 34,3 % und ebenfalls 11 Sitzen. In der Folge bildete der Siumut-Vorsitzende Kim Kielsen eine Mitte-rechts-Regierung aus seiner Partei und Demokrattit sowie Atassut mit einer knappe Mehrheit von 17 der 31 Sitze im Parlament. Inuit Ataqatigiit verblieb in der Opposition.[2]

Quellen und Einzelnachweise

  1. Natalia Loukacheva: The Arctic Promise. Legal and Political Autonomy of Greenland and Nunavut. University of Toronto Press, Toronto 2007, S. 55.
  2. The coalition of the willing (engl.), The Arctic Journal, 4. Dezember 2014

Weblinks

  • ia.gl – Offizielle Internetseite