Johannes Franziskus Klomp
Johannes Franz(iskus) Klomp (* 7. Februar 1865 in Den Haag; † 14. Februar 1946 in Kamp-Bornhofen) war ein deutscher Architekt niederländischer Herkunft. Er wirkte hauptsächlich in Deutschland.
Leben
Klomp studierte an der Technischen Hochschule Hannover, unter anderem bei den Neugotikern Conrad Wilhelm Hase und Hubert Stier. Im Jahr 1887 schloss er das Studium mit einer „Diplom-Aufgabe“[1] ab, später unterzeichnete er seine Pläne zunächst mit der Berufsbezeichnung „Diplom-Architekt“[2], dann mit dem Kürzel „Dipl.-Ing.“ [3], der offiziellen Abkürzung für den in Preußen erst 1900 eingeführten akademischen Grad des Diplom-Ingenieurs.
Nach dem Studium begab er sich zur Erweiterung seiner Kenntnisse auf eine Studienreisen nach Italien. Als Mitarbeiter von Christoph Hehl wieder in Hannover, baute er sich nach dessen Umzug nach Berlin 1894 an der Linzer Straße 6 sein selbst entworfenes Wohnhaus, um 1899 in Dortmund seine Wohn- und Arbeitsstätte zu nehmen.
Er war ein Vertreter des späten Historismus und baute hauptsächlich sakrale Gebäude für katholische Einrichtungen und Gemeinden. Neben seinem Dortmunder Hauptbüro hatte er um 1910 zwei Zweigbüros in Beuthen und Kattowitz in Oberschlesien.
Er setzte um die Jahrhundertwende durch seine Baugestaltung entscheidende Akzente für den Kirchenbau im Rheinland, Westfalen und im belgischen Raum.
Werk (Auswahl)
Deutschland
Ort | Jahre | Bauwerk |
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Altena | 1896–1899 | Pfarrkirche St. Matthäus |
Ankum | 1896–1900 | Pfarrkirche St. Nikolaus, genannt „Artländer Dom“ |
Attendorn | 1904–1906 | Collegium Bernardinum |
Berge-Grafeld | 1897–1899 | Herz-Jesu-Kirche |
Bochum-Gerthe | 1912–1913 | Pfarrkirche St. Elisabeth |
Castrop-Rauxel | 1906–1907 | Turmbau der Herz-Jesu-Kirche |
Dortmund | 1897–1898 | Entwurf zur Dreifaltigkeitskirche mit Pfarrhaus |
Dortmund | 1901–1903 | Franziskanerkirche St. Franziskus und Antonius[4] |
Dortmund-Eving | 1905–1915 | Pfarrkirche St. Barbara[5] |
Dortmund-Kurl | 1906 | Neubau eines Glockenturms und Anbauten St. Johannes Baptist (Kurl) |
Dortmund | 1908 | Anbauten an die Propsteikirche |
Essen | 1902–1910 | Franziskanerkloster und Heilig-Kreuz-Kirche |
Finnentrop-Heggen | 1900–1901 | Katholische Pfarrkirche St. Antonius der Einsiedler[6] |
Finnentrop-Lenhausen | 1898–1899 | Pfarrkirche St. Anna |
Hamm | 1907–1910 | Erweiterung der Pfarrkirche St. Joseph |
Herne | 1904–1906 | Herz-Jesu-Kirche |
Herne-Baukau | 1907–1908 | Pfarrkirche St. Marien, Einwölbung, Westwerk und Türme sowie die Vikarie[7] |
Kamen-Heeren-Werve | 1907–1913 | Herz-Jesu-Kirche mit Vikarie |
Lünen | 1901–1904 | Pfarrkirche zur Heiligsten Familie |
Lüdenscheid | 1904 | Erweiterung der Pfarrkirche St. Joseph und Medardus |
Olpe | 1907–1909 | Pfarrkirche St. Martinus[8] |
Rheine | 1899–1905 | St.-Antonius-Basilika |
Rheine | 1906–1907 | Isolierhaus für das katholische Krankenhaus |
Ruda-Friedenshütte | 1911–1912 | St. Paulus |
Rudersdorf | 1909–1910 | Pfarrkirche St. Laurentius |
Siegen | 1903–1905 | Pfarrkirche St. Michael[9] |
Wilnsdorf-Niederdielfen | 1901–1903 | Herz-Jesu-Kirche |
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Ankum, „Artländer Dom“
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Gerthe, Pfarrkirche St. Elisabeth
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Westportal der Dortmunder Franziskanerkirche
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Blick auf Heggen mit Kirche
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Herne, Herz-Jesu-Kirche, Westseite (2006)
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Rheine, „Basilika“
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Siegen, Pfarrkirche St. Michael
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Heiliger-Paulus-Kirche in Nowy Bytom
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Dortmund, Dreifaltigkeitskirche
Belgien
Ort | Jahre | Bauwerk |
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Burg-Reuland Thommen | 1908–1910 | Erweiterung der Remaklus-Kirche |
Louven | 1906–1908 | Herz-Jesu-Kloster |
Brüssel | 1908–1909 | Erweiterung der Kapelle des Couvent des Pères du Sacré-Coeur de Jésus |
Luxemburg
Ort | Jahre | Bauwerk |
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Clerf (Clervaux) | 1908–1914 | Benediktinerabtei St. Mauritius und St. Maurus |
Clerf (Clervaux) | 1909–1910 | Kirche St. Cosmas und Damian |
Fünfbrunnen (Cinqfontaines) | 1905–1909 | Herz-Jesu-Kloster |
Luxemburg | 1907 | Dominikanerkloster |
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Pfarrkirche in Clerf
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Benediktiner-Abtei in Clerf
Polen
Ort | Jahre | Bauwerk |
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Ruda Śląska-Nowy Bytom (Friedenshütte) | 1911–1912 | St. Paulus (Nowy Bytom) |
Katowice-Dąbrówka Mała (Eichenau) | 1911 | St. Antonius von Padua |
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St. Paulus mit Pfarrhaus
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St. Antonius von Padua
Nachlass
- Der sehr umfangreiche private Nachlass liegt im Stadtarchiv Dortmund.[10]
- Über 4000 Pläne und Entwürfe befinden sich im Architekturmuseum der TU Berlin und einige Dokumente an der Universität Hannover.
- Altchristliche und romanische Baukunst. Vorlesung von Hubert Stier, vorgetragen in den Studienjahren 1884/85 und 1885/86 an der Technischen Hochschule Hannover. Kollegheft. Bearbeitet von Johannes Franziskus Klomp. Hannover 1886. (Fotokopie des Originals vorhanden in der TIB/UB Hannover)
Literatur
- Gisela Sorger: Johannes Franziskus Klomp 1865-1946. Architekt des Späthistorismus in Westfalen. Hannover 1998, ISBN 978-3-93158507-5.
- Rudolf Breuing: Der Architekt Johann Franz Klomp. In: Rheine. Gestern, Heute, Morgen 2. Ausgabe, 1/1979, S. 35-37.
- Yasemin Utku: Johannes Franziskus Klomp. In: Hans Bohrmann (Hrsg.): Biographien bedeutender Dortmunder, Band 3. Klartext Verlag, Essen 2001, S. 106-110.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Bezeichnung „Diplom-Aufgabe“ findet sich auf den drei im Architekturmuseum der TU Berlin erhaltenen Blättern dieses Entwurfes, so z.B.: [1]
- ↑ Die Bezeichnung „Diplom-Architekt“ findet sich auf verschiedenen im Architekturmuseum der TU Berlin erhaltenen Plänen, so z.B. auf den 1904 entstanden Blättern zur Herz-Jesu-Kirche in Herne: [2]
- ↑ Die Bezeichnung „Dipl.-Ing.“ findet sich z.B. auf den im Januar 1912 entstandenen Plänen zur Pfarrkirche Elisabeth in Bochum-Gerthe: [3]
- ↑ Zur geschichtlichen Entwicklung der Kirche Sankt Franziskus und Antonius Auf: www.franziskaner-do.de, abgerufen am 22. Juli 2010
- ↑ Thomas Parent: Kirchen im Ruhrrevier 1850–1935. Münster 1993, ISBN 3-87023-034-7.
- ↑ Ferdinand Köster (†): Bau der Pfarrkirche. Auf: www.heimatbund-finnentrop.de, PDF-Datei mit 1,34 MB
- ↑ Seite zur Vikarie auf www.st-marien-herne-baukau.de
- ↑ Text zum Olper Kirchenbrand, WDR 5 Westblick, Serie Stadtgeschichten aus NRW, PDF-Datei mit 77,9 KB
- ↑ Anmerkungen zur Kirche auf www.sankt-michael-siegen.de, abgerufen am 22. Juli 2010
- ↑ Bestand 498 - Nachlaß Johannes Franziskus Klomp im Stadtarchiv Dortmund auf www.archive.nrw.de, abgerufen am 22. Juli 2010
Personendaten | |
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NAME | Klomp, Johannes Franziskus |
ALTERNATIVNAMEN | Klomp, Johann Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1865 |
GEBURTSORT | Den Haag |
STERBEDATUM | 14. Februar 1946 |
STERBEORT | Kamp-Bornhofen |