Karl von Briesen

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Karl Philipp Traugott von Briesen (* 22. November 1765 in Wirschkowitz (Kreis Militsch); † 21. November 1834 in Minden) war ein königlich preußischer Generalleutnant und zuletzt Kommandant der Festung Minden.

Herkunft

Seine Eltern waren Georg Friedrich von Briesen (* 23. April 1723; † 11. Dezember 1787) und dessen Ehefrau Johanna Eleonore von Rothkirch (* 1732; † 30. März 1812) aus dem Haus Baunau. Sein Vater war königlich preußischer Salzfaktor sowie Erbherr auf Wirschwitz und Wengeln.

Leben

Er kam im Jahr 1780 als Standartenjunker in das Kürassier-Regiment Nr. 4. Dort wurde er am 1. Dezember 1782 Kornett. Er bekam von seiner Familie kein Geld, aber am 2. März 1785 erhielt er vom preußischen König Friedrich II. 100 Taler für seine Ausrüstung als Offizier. Am 25. August 1789 stieg er zum Secondelieutenant auf. Als solcher kämpfte er 1794/95 beim Feldzug in Polen. Er nahm am Gefecht vor Warschau und an der Besetzung von Radon teil. Für Radon erhielt er am 24. November 1794 den Pour le Mérite und am 23. Dezember 1795 wurde er zum Premierlieutenant befördert.

Am 13. Mai 1798 wurde er zum Stabsrittmeister ernannt und am 12. November 1799 zum wirklichen Rittmeister. Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte er in den Gefechten bei Königsberg und Gollau und nahm dann am Rückzug über die Memel teil.

Nach dem Frieden von Tilsit wurde er am 17. März 1807 zum Major befördert und am 6. Mai 1807 zum Eskadronschef ernannt. Am 25. November 1807 kam er dann in das 1. Schlesische Kürassier-Regiment (Nr. 1); am 27. Mai 1813 wurde er zu dessen Kommandeur ernannt und kurz danach am 16. Juli 1813 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Während der Befreiungskriege kämpfte er in der Schlacht bei Großgörschen sowie dem Gefecht bei Haynau, ferner auch in den Schlachten bei Bautzen, Laon, Paris und den Belagerungen von Thionville und Longwy. In der Zeit erhielt er für Großgörschen den russischen St. Annen-Orden 2. Klasse und für Laon das Eiserne Kreuz 1. Klasse, wurde aber auch bei Haynau verwundet und am 1. Januar 1814 zum Oberst ernannt.

Am 23. März 1815 wurde er zum Brigadekommandeur ad Interim beim VI. Armeekorps ernannt; dazu bekam er am 18. Mai 1816 die Erlaubnis, weiterhin die Uniform des Schlesischen Kürassier-Regiments zu tragen. Am 39. März 1817 erhielt er die Beförderung zum Generalmajor mit Patent zum 1. April 1817. Am 22. Februar 1820 wurde er als Kommandeur in die 14. Landwehrbrigade versetzt. Für seine Verdienste erhielt er am 18. Januar 1821 den Roten Adler-Orden 3. Klasse und am 10. Februar 1825 erhielt er ein Geschenk von 500 Taler sowie am 12. August 1825 das Dienstkreuz für seine 45 Dienstjahre.

Am 30. März 1827 wurde er als Kommandant in die Festung Minden versetzt, dort erhielt er am 27. März 1831 seinen Abschied als Generalleutnant mit einer Pension von 2700 Talern und dazu am 10. April 1831 den Roten Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub. Er starb am 21. November 1834 in Minden.

In seiner Beurteilung aus dem Jahr 1811 schrieb sein Kommandeur der Oberstleutnant Lessel: „Vorzüglicher moralischer Charakter nebst Kenntnissen, wie sie einem Stabsoffizier, der zu höherem Posten sich eignet, nötig sind.“

Familie

Er heiratete am 30. August 1796 in Krappitz Eleonore Tschulke (* 25. Oktober 1770; † 12. März 1734)[1], die älteste Tochter des Bürgermeisters von Krappitz Georg Friedrich Tschulke. Das Paar hatte mehrere Kinder:[2]

  • Eleonore Beate Karoline Adelheid (* 3. Dezember 1797)
  • Anna Mathilde Eleonore Emilie (* 18. Januar 1800)
  • Bruno Albert Bernhard (* 30. August 1801)
  • Adelheid Berta (* 14. Januar 1803; † 28. August 1855) ∞ Georg Heinrich von Hühnerbein (* 14. Dezember 1800; † 3. Januar 1842), Sohn von Friedrich Heinrich Karl von Hünerbein
  • Adelaide Charlotte Pauline (* 9. März 1804; † 28. Mai 1884) ∞ Robert Viktor von Briesen (* 26. Februar 1808; † 9. April 1877), Oberstleutnant
  • Karl Robert Ludwig (* 22. August 1807; † 28. September 1808)
  • Gottfried Friedrich Robert Martin (* 11. November 1809; † 2. November 1825)

Einzelnachweise

  1. Schlesische Provinzialblätter, Band 24, Breslau 1796, S. 305.
  2. Karl Philipp Traugott von Briesen.