Karlskrona
Karlskrona | ||||
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Staat: | Schweden | |||
Provinz (län): | Blekinge län | |||
Historische Provinz (landskap): | Blekinge | |||
Gemeinde (kommun): | Karlskrona | |||
Koordinaten: | 56° 10′ N, 15° 35′ O | |||
Einwohner: | 35.212 (31. Dezember 2010)[1] | |||
Fläche: | 21,72 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 1621 Einwohner/km² | |||
Telefonvorwahl: | 0455 | |||
Postleitzahl: | 371 02 - 371 55, 371 70 - 371 93 |
Karlskrona ist eine Hafenstadt in der südschwedischen Provinz Blekinge län und der historischen Provinz Blekinge. Die Stadt an der Ostsee ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde und als Barockstadt bekannt.
Geschichte
Karlskrona wurde 1679 als Flottenstützpunkt von König Karl XI. bzw. Admiral Hans Wachtmeister gegründet. Bereits ein Jahr später wurde Karlskrona zur Stadt erhoben. 1790 brannte ein Großteil der Stadt ab.
Karlskrona entstand ursprünglich auf mehr als 30 Inseln und Inselchen, was sich auch heute noch auf das Stadtbild auswirkt.
Verkehr
Es bestehen Fährverbindungen vom benachbarten Karlshamn nach Liepāja in Lettland und Gdynia in Polen.
Welterbestätten
Der Marinehafen von Karlskrona mit seinen ehemaligen Werften und Verteidigungsanlagen und ausgewählte Gebäude der Stadt wurden von der UNESCO zum Welterbe erklärt.
Einzelbauwerke
Die zur Zeit der Gründung der Stadt im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts erbauten Häuser stehen noch heute. Die Fredrikskyrkan geht auf den Architekten Nicodemus Tessin den Jüngeren zurück. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte 1720, die Einweihung 1744. Da der Architekt sich von europäischen Architekturstilen seiner Zeit beeinflussen ließ, weichen der Stil in gelber Farbe und die Verzierungen der Kirche vom üblichen Stil schwedischer Kirchen ab.
Die ebenfalls von Nicodemus Tessin dem Jüngeren erbaute Trefaldighetskyrkan, das Rathaus und das Wasserreservoir Vattenborgen im Stile einer Burg stehen ebenfalls am zentralen Platz (Stortorget).
Die 1697 erbaute Admiralitätskirche ist die größte Holzkirche Schwedens.
Welterbestätten, die nicht auf der Hauptinsel liegen
Über eine Brücke gelangt man auf die östlich gelegene Insel Stumholmen. Auf der Insel lagen mehrere Handwerksmanufakturen zur Versorgung der Marinebasis. Weiterhin gibt es auf Stumholmen ein nicht mehr betriebenes Gefängnis, das Marinemuseum und die Bastion Kungshall, von der zu feierlichen Anlässen Salut geschossen wird.
Nordwestlich der Hauptinsel liegt der Herrenhof Skärva mit schlossartigem Hauptgebäude sowie mehreren Nebengelassen, die der Besitzer und Schiffbauer Fredrik Henrik af Chapman anlegen ließ.
Söhne und Töchter der Stadt
- Magnus F. Andersson (* 1953), Komponist und Posaunist
- Theodor Ankarcrona (1687–1750), Admiral
- Mikael Antonsson (* 1981), Fußballspieler
- Gustaf Johan Billberg (1772–1844), Zoologe, Botaniker und Anatom
- Oliver Ekman Larsson (* 1991), Eishockeyspieler
- Horace Engdahl (* 1948), Literaturwissenschaftler, Kritiker, Essayist und Übersetzer
- Jonathan Ericsson (* 1984), Eishockeyspieler
- Katarina Ewerlöf (* 1959), Schauspielerin
- Peter Jablonski (* 1971), Pianist
- Anders Gustaf Ekeberg (1767–1813), Naturforscher und Chemiker
- Tobias Karlsson (* 1981), Handballspieler
- Sven Lidman (1882–1960), Schriftsteller
- Katarina Mazetti (* 1944), Radiojournalistin, Kolumnistin und Schriftstellerin
- Clara Nordström (1886–1962), Schriftstellerin und Übersetzerin
- Axel Fredrik Palander (1802–1857), Kapitän
- Anders Paulrud (1951–2008), Journalist und Autor
- Bent Persson (* 1947), Jazzmusiker
- Roland Sandberg (* 1946), ehemaliger Fußballspieler
- Bertram Schmiterlöw (1920–2002), Maler, Grafiker, Zeichner und Bildhauer
- Diedrich Heinrich Taube von Odenkat (1711–1781), Landshövding und Admiral
- Jan Thörnqvist (* 1959), Konteradmiral, seit 2011 der Kommandeur der schwedischen Marine
- Nell Walden (1887−1975), schwedisch-schweizerische Malerin, Schriftstellerin und Kunstsammlerin
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Marinebasis in Karlskrona ist einer der größten Arbeitgeber. Durch die Marine hat Karlskrona von Gründung an auch Werften zum Kriegsschiffbau, die heute zum Unternehmen Kockums gehören. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Softwareentwicklung und der Elektronikbau.
Ansässige Unternehmen (Auswahl)
- Ericsson – Mobiltelefonentwicklung, Research & Development Center
- Flextronics – Elektronik- und Leiterplattenherstellung
- Kockums – Kriegsschiffbau (u.A. Visby-Klasse)
- Telenor – Kommunikationsdienste
- ABB – Kabelherstellung
Sport
Der örtliche Verein Flottans IF Karlskrona war schwedischer Meister im Handball im Jahr 1932. Der Eishockeyverein Karlskrona HK spielt in der höchsten nationalen Spielklasse, der Svenska Hockeyligan. Der örtliche Fußballverein heißt Karlskrona AIF.
Sonstiges
Die Stadt wird im neunten Kapitel der wunderbaren Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen behandelt.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Gemeinde (dänisch, deutsch, englisch, polnisch, schwedisch)