Konderbach

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Konderbach
Bild
Daten
Gewässerkennzahl DE: 26998
Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Mosel → Rhein → Nordsee
Quelle Südwestlich von Waldesch
50° 16′ 7″ N, 7° 31′ 54″ O
Quellhöhe ca. 368 m ü. NHN[1]
Mündung Gegenüber von Winningen in die MoselKoordinaten: 50° 18′ 28″ N, 7° 30′ 50″ O
50° 18′ 28″ N, 7° 30′ 50″ O
Mündungshöhe ca. 65 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 303 m
Sohlgefälle ca. 55 ‰
Länge 5,5 km[2]
Einzugsgebiet 17,745 km²[2]
Linke Nebenflüsse Buschgraben, Hommelsgraben, Rother Bächelchen, Kesselgrund
Rechte Nebenflüsse Eschbach, Graben von der Höhe

Der Konderbach ist ein etwa 5,54 km langer, rechter Zufluss der Mosel in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Er bildet die Grenze zwischen dem zum Stadtteil Koblenz-Karthause gehörenden Koblenzer Stadtwald und dem Dieblicher Wald der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entspringt etwa 1,5 km südwestlich von Waldesch nahe der Hunsrückhöhenstraße auf 368 m ü. NHN. Von seiner Quelle aus fließt der Konderbach vorwiegend in nördliche Richtung. Nach einer Strecke von rund 2 km münden linksseitig zwei kurze Bäche. Nur 200 m nach der Mündung den Hommelsgrabens quert die Kreisstraße K 69 in einer Serpentine den Bach. Wenig weiter flussabwärts erreicht die Landesstraße L 208 den enger werdenden Talgrund.

Von Mariaroth kommend fließt dem Konderbach links das Rother Bächelchen zu. Bei der oberen Kondermühle mündet rechts der Eschbach. Dieser in Waldesch entspringende Bach ist der bedeutendste Nebenfluss des Konderbachs. Wenig später mündet der Konderbach bei Schmitzemühle gegenüber von Winningen auf 65 m ü. NHN in die Mosel.

Einzugsgebiet und Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf seinem 5,54 km langen Weg erfährt er 303 m Höhenunterschied, was einem mittleren Sohlgefälle von 55 ‰ entspricht. Er entwässert ein Gebiet von etwa 17,7 km².

Zuflüsse des Konderbachs[2]
Stat.
in km
Name GKZ[Z 1] Lage Länge
in km
EZG
in km²
Mün­dung
Koordinaten
Mündungs­höhe
in m ü. NHN
Bemerkungen
005,30 Graben von der Höhe 26998-12 rechts 000,0810 0000,0070   33400000
004,10 Kesselgrund 26998-14 links0 000,5740 0001,0040   23900000
004,00 Hommelsgraben 26998-2 links0 001,0520 0000,6530   23300000
003,20 Mariarothgraben 26998-312 links0 000,0440 0000,0040   20000000
002,20 Rother Bächelchen 26998-32 links0 000,7720 0000,9650   16100000
001,70 Buschgraben 26998-392 links0 000,3840 0000,3640   13800000 auch Scheisbach[1]
000,70 Eschbach 26998-4 rechts 004,5730 0011,5970   9000000

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit zur besseren Lesbarkeit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Konderbach steht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie im Koblenzer Stadtwald wird auch im Kondertal von einer keltischen und römischen Besiedlung ausgegangen. Archäologische Forschungen legten die Reste einer Höhenburg in einer schwer zugänglichen Hanglage frei; Rekonstruktionsversuche mit Hilfe generativer Modellierung wurden an der Universität Koblenz unternommen. Bis ins 20. Jahrhundert wurden Blei- und Silbererze im Kondertal abgebaut; der Bergbau geht möglicherweise schon auf die Antike zurück. Im unteren Kondertal wurden im Mittelalter drei Mühlen betrieben (1429 genannt), deren Besitzverhältnisse wechselten und die zeitweilig an das nicht mehr existierende Kloster Mariaroth verpfändet waren. Am untersten Mühlengebäude an der Mündung in die Mosel (seit 1822 Schmitzemühle genannt) ist die ehemalige Funktion noch deutlich zu erkennen.

Das Kondertal mit seinen Nebenbächen ist heute ein Naherholungs- und Wandergebiet sowie Treffpunkt für archäologische Exkursionen. Die stille Waldlandschaft an den Bachläufen zwischen bemoosten Schieferfelsen, erschlossen auf Wegen mit mehreren Bachüberquerungen über alte Holzbrücken, verleiht dem Gebiet einen naturbelassenen, romantischen Charakter.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodewig-Eiche

Durch das Kondertal verläuft die Landesstraße 208 zwischen Dieblich und Waldesch.

Parallel ist es von Waldesch sowie vom Remstecken aus über verschiedene Wanderwege entlang des Remstecker Bachs und Eschbachs zugänglich.

Im unteren Kondertal ist die so genannte Bodewig-Eiche demjenigen Lahnsteiner Lehrer und Heimatforscher (1857–1923) gewidmet, der im Koblenzer Stadtwald um die Jahrhundertwende zahlreiche römische Relikte lokalisierte, u. a. die Villa Rustica am Remstecken sowie die Reste des Mercurius-Tempels am Pastorenpfad.

Auf dem letzten Kilometer vor der Mündung wird der Konderbach von einigen Wohnhäusern sowie einem ehemaliger Hotel, jetzt Flüchtlingsunterkunft, gesäumt, ehe er die Schmitzemühle erreicht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried Lingerhahn: Unter Tag verborgen – fast vergessen: Der Bergwerksstollen im Kondertal. In: Winninger Hefte. Nr. 5/1995, S. 161–168.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Konderbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. a b c GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)