Konstancin-Jeziorna
Konstancin-Jeziorna | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Masowien | |
Powiat: | Piaseczno | |
Fläche: | 17,10 km² | |
Geographische Lage: | 52° 5′ N, 21° 7′ O | |
Höhe: | 75-100 m n.p.m. | |
Einwohner: | 16.889 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 05-510, 05-511, 05-520 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 22 | |
Kfz-Kennzeichen: | WPI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW721 | |
DW724 | ||
Nächster int. Flughafen: | Warschau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Fläche: | 78,28 km² | |
Einwohner: | 24.621 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 315 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 1418023 | |
Verwaltung (Stand: 2014) | ||
Bürgermeister: | Kazimierz Jańczuk | |
Adresse: | ul. Warszawska 32 05-520 Konstancin-Jeziorna | |
Webpräsenz: | www.konstancinjeziorna.pl |
Konstancin-Jeziorna ist eine Stadt und Kurort in Polen in der Woiwodschaft Masowien. Sie ist Sitz einer Stadt- und Landgemeinde im Powiat Piaseczyński.
Geographische Lage
Drei Kilometer östlich der Stadt verläuft die Weichsel, durch die Stadt verläuft der Fluss Jeziorka. Ein Kiefernwald umgibt den Ort. Sein Mikroklima sorgt dafür, dass Konstancin ein bevorzugtes Naherholungsgebiet der Warschauer ist. Konstancin-Jeziorna grenzt an den Südosten Warschaus und den Osten Piasecznos. Benachbarte Städte sind weiterhin Karczew, etwa fünf Kilometer östlich am anderen Ufer der Weichsel und etwa 13 Kilometer südlich Góra Kalwaria.
Geschichte
Die Stadt Konstancin-Jeziorna wurde 1969 aus den früher selbständigen Städten Jeziorna und Konstancin-Skolimów gebildet.
Die Stadt entwickelte sich an einem Handelsweg nach Warschau. Die wahrscheinlich älteste Siedlung, die heute Teil der Stadt ist, ist Cieciszew, in welcher bereits im 13. Jahrhundert eine Pfarrgemeinde bestand. Die Gemeinde wurde 1660 auch von den umliegenden Ortschaften wie Słomczyn, Łyczyn, Borek, Goździe, Czernidła, Oborki, Obory, Grąd, Chabdzin, Chabdzinek, Koło, Kłyczyn, Cijcza, Opacz, Łęk, Jemielin und Gassy genutzt. In den 1680er Jahren wurde der Palast in Obory errichtet, seine heutige Gestalt erhielt das Gebäude teilweise erst nach einem Umbau im Jahr 1893.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Jeziorna ein Papierwerk errichtet, das erste Masowiens und eines der ersten in Polen. Errichtet wurde es an der Jeziorka; heute befindet sich hier das Einkaufszentrum Stara Papiernia. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in einer moderneren Papierfabrik, der Warszawskie Zakłady Papiernicze produziert. Die Fabrik ging in finnischen Besitz über und hat 2012 die Produktion eingestellt.
Konstancin wurde erst 1897 gegründet. Es wurde von den Grafen Witold Skórzewski und Władysław Mielżyński zur Sommerfrische für die Bürger Warschaus errichtet, nachdem eine Kusine der beiden Grafen, Maria Ogińska, geb. Skórzewska, das entsprechende Land von der Besitzerin der Herrschaft Obory, Maria Potulicka, erworben hatte.
Das Gelände südlich des Flusses Jeziorka umfasste 225 Morgen Wald und Brachland. Es wurde in zwei Phasen erschlossen. Zunächst wurden zwei Parks, ein Hotel, ein Kasino, ein Bahnhof, Strom- und Wasserversorgung angelegt. Dann wurden 262 Parzellen Bauland (jeweils zwischen 3000 und 10000 m²) verkauft. Auf jeder von ihnen durfte nur ein freistehendes Wohnhaus gebaut werden, dessen Straßenfront mindestens sechs Meter breit sein musste. Daraus erklärt sich die prächtige Villenarchitektur, die größtenteils noch erhalten ist. Zu Beginn nutzte vor allem die sehr wohlhabende Schicht die Möglichkeiten des Ortes, später entstanden auch Pensionen, welche die Erholung auch für die Mittelschicht möglich machte.
Während der Dritten Teilung Polens wurden Konstancin und Jeziorna Teil Russlands. Mit der Bildung des Herzogtums Warschau 1807 wurden die beiden Ort Teil desselben und 1815 Teil Kongresspolens. Während des Ersten Weltkrieges kam es in der Nähe der Orte zu Gefechten zwischen Russen und Deutschen. Nach Ende des Krieges wurden die Orte Teil des wiederentstandenen Polens. Im September 1939 besetzte die deutsche Wehrmacht die Gegend. Nach Niederschlagung des Warschauer Aufstandes durch die Deutschen marschierte Anfang 1945 die Rote Armee ein. Nach dem Krieg waren die Orte dann wieder Teil Polens. Während der sozialistischen Zeit wurde auf Królewska Góra eine geschlossene Siedlung für die Staatselite errichtet. Hier lebten unter anderem Bolesław Bierut, Władysław Gomułka und Edward Gierek. 1962 wurde in Konstancin ein Krankenhaus eröffnet. Im Jahre 1969 wurde die Verwaltung von Konstancin und Jeziorna zusammengelegt und es entstand die heutige Stadt Konstancin-Jeziorna.[2] 1976 wurde das Gelände von Królewska Góra zu einem Rehabilitationszentrum umgestaltet.
Von 1975 bis 1998 gehörte die Gemeinde zur Woiwodschaft Warschau.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- das Museum der Geschichte der Erzählungen (Muzeum Opowiadaczy Historii)
- das Museum der Papierherstellung (Muzeum Papiernictwa)
Bauwerke
- der Komplex der Papierfabrik mit der Arbeitersiedlung aus dem 19./20. Jahrhundert
- der Palast in Obory
Kurort
Konstancin-Jeziorna ist ein Kurort. 1980 wurde ein Gradierwerk errichtet. In den Sanatorien und Kurkliniken stehen 437 Betten zur Verfügung.[4]
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Konstancin-Jeziorna hat eine Fläche von 78,28 km², auf welcher etwa 23.500 Menschen leben. Zur Gemeinde gehören die Schulzenämter (sołectwo) Bielawa, Borowina, Cieciszew, Ciszyca, Czarnów, Czernidła, Dębówka, Gassy, Habdzin, Jeziorna, Kawęczyn, Kawęczynek, Kępa Oborska, Kępa Okrzeska, Kierszek, Łęg, Nowe Wierzbno, Obórki, Okrzeszyn, Opacz, Parcela, Piaski, Słomczyn, Stare Wierzbno und Turowice.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Ost-West-Richtung führt die Woiwodschaftsstraße 721 (droga wojewódzka 721) durch die Stadt. In Nord-Süd-Richtung verläuft die Woiwodschaftsstraße 724.
Einen eigenen Bahnanschluss hat Konstancin-Jeziorna nicht mehr; nach Warschau gibt es Linienbusverbindungen.
Der nächste internationale Flughafen ist der Frédéric-Chopin-Flughafen Warschau, welcher etwa 15 Kilometer nordwestlich von Konstancin-Jeziorna liegt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Józef Piłsudski (1867–1935), verliehen 1928
- Bogdan Jaworek, verliehen 1992
- Sue Ryder (1923 oder 1924–2000), verliehen 1997
- Wil de' Vreeze, verliehen 1997
- Johannes Paul II. (1920–2005), verliehen 1999
- Johan Van Reisen, verliehen 2000
- Józef Hlebowicz, verliehen 2000
- Marian Weiss, verliehen 2001
Partnerstädte
- Leidschendam-Voorburg in der Provinz Südholland, Niederlande
- Saint-Germain-en-Laye in der Region Île-de-France, Frankreich
- Pisogne in der Lombardei, Italien
- Hranice na Moravě in Tschechien
- Kremenez im Westen der Ukraine
- Naujoji Vilnia in Litauen
- Denzlingen in Baden-Württemberg, Deutschland
Literatur
- Tomasz Lachowski, Konstancin. Obrazy z przeszłości (Konstancin. Pictures from the past), Verlag Definition Design, ISBN 83-923130-5-4, 2008 (in Polnisch und Englisch)
Weblinks
- Website der Stadt (polnisch)
- Linkkatalog zum Thema Konstancin-Jeziorna bei curlie.org (ehemals DMOZ) (polnisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ http://nasz-konstancin.com/uzdrowisko.php
- ↑ Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF-Datei; 783 kB)
- ↑ pl-info.net, Konstancin-Jeziorna, abgerufen am 20. Juli 2008