Kreuzungsbahnhof
Kreuzungsbahnhof kann unterschiedliche Bedeutungen haben.
Definition nach Lage im Netz
Ein Kreuzungsbahnhof ist ein Durchgangsbahnhof, in dem sich mindestens zwei Strecken kreuzen.
Die verschiedenen Strecken kreuzen sich dabei meistens auf einem Niveau und sind durch Weichen miteinander verbunden. Es ist möglich, dass sich die Hauptdurchgangsstrecken im Bahnhof selbst nur begegnen, ohne sich zu kreuzen und erst etwas später über eine Brücke übereinander hinweg geführt werden, zum Beispiel bei den Bahnhöfen Blankenberg (Meckl) und Geltendorf. Im Bahnhof Blankenberg war eine direkte Fahrt von (Rostock–)Bützow nach Wismar nur mit Zurücksetzen möglich, da es keine entsprechende Gleisverbindung gab.
Ein Kreuzungsbahnhof kann in einer besonderen Bauform als Turmbahnhof auftreten. Hier liegen die Strecken innerhalb des Bahnhofs auf verschiedenen Höhenniveaus und führen niveaufrei übereinander hinweg.[1] In einigen dieser Bahnhöfe sind die Strecken durch Verbindungskurven miteinander verbunden. Beispiele für einen als Turmbahnhof ausgeführten Kreuzungsbahnhof sind Berlin Hauptbahnhof, Osnabrück Hauptbahnhof und Bahnhof Dülmen.
Beispiele
- Koblenz Hauptbahnhof – die linke Rheinstrecke wird gekreuzt von der Moselstrecke bzw. der Lahntalbahn
- Neuss Hauptbahnhof – die linksniederrheinische Strecke wird von der Mönchengladbach–Düsseldorf gekreuzt, weitere Strecken führen nach Kaarst und Horrem
- Bahnhof Weinfelden – es treffen sich die Strecken der ehemaligen Bodenseebahn mit der Mittelthurgaubahn.
Definition nach Betrieb
Ein Kreuzungsbahnhof ist ein Bahnhof, an dem bei einer eingleisigen Streckenführung, wie sie oft bei Nebenbahnen zu finden ist, ein Zug das Eintreffen eines Zuges aus der Gegenrichtung abwarten muss, siehe Zugkreuzung. Daher werden auch Bahnhöfe an eingleisigen Strecken, in denen im Takt verkehrende Züge sich regelmäßig kreuzen, Kreuzungsbahnhof genannt.
Einzelnachweise
- ↑ Stichwort: Kreuzungsbahnhof in: Lexikon der Eisenbahn, Transpress; Berlin, Stuttgart 1990, ISBN 3-344-00160-4, S. 462