Kyriakos Mitsotakis

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Kyriakos Mitsotakis (2016)

Kyriakos Mitsotakis (Vorlage:ELSneu, * 4. März 1968 in Athen) ist ein griechischer Politiker und Parlamentsabgeordneter. Er war Minister für die Verwaltungsreform und E-Government im Kabinett Samaras und ist seit 11. Januar 2016 Vorsitzender der Nea Dimokratia (ND) und Oppositionsführer im griechischen Parlament.

Leben

Kyriakos Mitsotakis stammt aus einer der drei großen Politikerfamilien Griechenlands, die über mehrere Generationen die griechische Politik in weiten Teilen bestimmen. Er ist Sohn von Konstantinos Mitsotakis, dem früheren griechischen Premierminister und Ehrenpräsidenten der ND. Seine Schwester, Dora Bakogianni war von 2002 bis 2006 Oberbürgermeisterin von Athen und anschließend bis 2009 griechische Außenministerin. Eleftherios Venizelos, von 1910 bis 1933 mit Unterbrechungen über 15 Jahre griechischer Premierminister, war sein Großonkel. Sein Großvater und zwei Urgroßväter waren Parlamentsabgeordnete.

Kyriakos kam als sechs Monate altes Baby mit seiner Familie nach Paris, wohin sein Vater mit Familie ins Exil gegangen war, nachdem er bald nach dem Staatsstreich der griechischen Militärjunta mehrfach verhaftet worden war. Kyriakos kehrte als Sechsjähriger nach Ende der Diktatur im Jahre 1974 nach Griechenland zurück. 1986 beendeter er dort das Athener College als Jahrgangsbester.

Er hat drei Kinder, Sophia, Konstantinos und Dafni. Er spricht fließend Englisch und Französisch, sowie etwas Deutsch.

Werdegang

Mitsotakis hat von 1986 bis 1990 an der Harvard University in Cambridge, USA Sozialwissenschaften studiert und wurde dort mit summa cum laude promoviert. Für seine Dissertation „Die amerikanische Außenpolitik gegenüber Griechenland im Zeitraum 1977-1985“ wurde er durch die Verleihung des „Hoopes Prize“ der Harvard-Universität geehrt.

Von 1990 bis 1991 arbeitete er als Wirtschaftsanalytiker bei der Chase Manhattan Bank in London und leistete anschließend seinen Wehrdienst in Griechenland ab. Danach erwarb er an der Universität Stanford in den USA seinen Master für „Internationale Wirtschaftsbeziehungen“ mit Schwerpunkt „Europäische Einigung“. Mit dem Erwerb eines weiteren Masters in Betriebswirtschaft an der Harvard Business School hat er seine Studien abgeschlossen. Zwischen 1995 und 2003 arbeitete er bei McΚinsey und griechischen Banken.

Seit März 2004 ist er Abgeordneter der Nea Dimokratia im griechischen Parlament. Vom 25. Juni 2013 bis 26. Januar 2015 war er Minister für Verwaltungsreform und E-Government im Kabinett Samaras.[1]

Mitsotakis wurde am 10. Januar 2016 in einer Stichwahl von der Parteibasis und Unterstützern der Nea Dimokratia zum Parteivorsitzenden gewählt.[2]

politische Ansichten und Werk

Mitsotakis wird auch parteiintern eher dem wirtschaftsliberalen Flügel der Nea Dimokratia zugeordnet. Er legte während seiner Amtszeit als Minister für die Verwaltungsreform detaillierte Pläne für Einsparungen im Staatsapparat vor, die unter anderem bei Staatsangestellten die Angleichung (einheitliche Besoldungsgruppen) nach unten von Gehaltsungleichheiten vorsahen. Im Gegenzug schlug er eine Senkung der Steuern um mindestens eine Milliarde Euro vor. Diese relativ radikale Reform wurde jedoch von damaligen Koalitionspartner der PASOK abgelehnt und wurde deshalb von der Regierung aufgegeben. Im Übrigen war er überwiegend mit Personalversetzungen und der Verbesserung der Elektronischen Datenverarbeitung beschäftigt, mit dem Ziel die Effizienz der Verwaltung zu erhöhen und den Bürgern unnötige Behördengänge zu ersparen. Des Weiteren schlug er auch ein Bewertungssystem für Staatsbeamte vor, das seiner Aussage nach jedoch nur zu beförderungszwecken und zur vergabe von Bonus-Zahlungen eingeführt werden sollte, keinesfalls sollte es jedoch zu Entlassung schlecht bewerteter Beamter kommen. Diese Pläne konnten jedoch nicht vor dem Regierungswechsel am 26. Januar 2015 umgesetzt werden und wurden von der neuen Regierung nicht weiterverfolgt.

Im Laufe seiner Kandidatur zum Parteivorsitzenden der Nea Dimokratia kam er auf seine früheren Einspar-Pläne zurück und schlug nun sogar konkrete Einsparungen von 2 Milliarden Euro vor, um im Gegenzug eine Steuersenkung zu finanzieren.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ministerliste Kabinett Samaras 2012–2015 (griechisch)
  2. Kyriakos Mitsotakis soll Partei wieder an die Macht bringen, nzz.ch, abgerufen am 11. Januar 2016