Madirac

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Madirac
Madirac (Frankreich)
Madirac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Gironde (33)
Arrondissement Bordeaux
Kanton Créon
Gemeindeverband Créonnais
Koordinaten 44° 46′ N, 0° 24′ WKoordinaten: 44° 46′ N, 0° 24′ W
Höhe 37–92 m
Fläche 1,86 km²
Einwohner 298 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 160 Einw./km²
Postleitzahl 33670
INSEE-Code

Mairie Madirac

Madirac ist eine französische Gemeinde mit 298 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie liegt im Einzugsgebiet der Stadt Bordeaux und gehört zum Kanton Créon im Arrondissement Bordeaux.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Madirac liegt im Südwesten Frankreichs im Gebiet Entre deux mers zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne, 16 Kilometer östlich von Bordeaux, der Hauptstadt der Region Aquitanien, und 5,4 Kilometer südwestlich vom Kantonshauptort Créon, auf einer mittleren Höhe von 65 Metern über dem Meeresspiegel[1]. Die Ortschaft ist von den Nachbargemeinden Saint-Genès-de-Lombaud, Saint-Caprais-de-Bordeaux, Cénac, Sadirac und Loupes umgeben. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 4,87 Quadratkilometern.

Madirac ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie Bouzet gelangte 1543 durch die Heirat von Pons du Bouzet mit Marguerite de Madirac in den Besitz der Seigneurie Madirac. Die Seigneurie blieb bis zur Französischen Revolution (1789–1799) im Besitz der Familie. Der letzte Seigneur vor der Revolution war Léonard du Bouzet, er war Ritter des Ordre royal et militaire de Saint-Louis. Sein Offizierspatent und die genealogischen Unterlagen seines Familienzweigs wurden im Oktober 1793 verbrannt. Dies war eine Folge des Gesetzes vom 17. Juli 1793 (an II), das das Verbrennen der Schriftstücke befahl, die den Landbesitz oder die Genealogie der Adeligen zum Inhalt hatten.[2] Im gleichen Jahr erhielt Madirac den Status einer Gemeinde. 1801 erhielt es durch die Verwaltungsreform unter Napoleon Bonaparte (1769–1821) das Recht auf kommunale Selbstverwaltung.[3] Die ehemalige Priorei Saint-Jean unterstand der Abtei La Sauve-Majeure.[4] Die Priorei ist zerstört.[5] Nur die Glocke der Abteikirche ist erhalten, sie befindet sich in Saint-Caprais-de-Bordeaux, da die Pfarreien von Madirac und Saint-Caprais-de-Bordeaux zu Beginn des 19. Jahrhunderts zusammengelegt wurden.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2010 2017
Einwohner 89 75 78 115 136 156 184 245
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss Canteloup wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Im 19. Jahrhundert wurden die landwirtschaftlichen Gebäude erneuert. Es befindet sich im Privatbesitz.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Gironde. Flohic Éditions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-125-2, S. 662–663.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Madirac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le village de Madirac. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  2. Joseph Noulens: Maisons historiques de Gascogne. Ou Galerie nobiliaire de cette province. Notice Du Bouzet. J.-B. Dumoulin, Paris 1863, S. 1, S. 4, S. 27, S. 48, S. 121 f., S. 127 f., S. 130–136.
  3. Madirac – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 9. November 2011 (französisch).
  4. Charles Beaunier: Abbayes et prieurés de l'ancienne France. Recueil historique des archevêchés, évêchés, abbayes et prieurés de France. Band 3: Jean-Martial Besse: Provinces ecclésiastiques d'Auch et de Bordeaux (= Archives de la France Monastique. Bd. 10). Abbaye de Ligugé u. a., Ligugé u. a. 1910, S. 103.
  5. a b Eintrag Nr. 33263 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Bienvenue dans le Créonnais. (PDF; 10,0 MB) Commune de Madirac. In: cc-creonnais.fr. Office de Tourisme du Créonnais, 2011, S. 22, abgerufen am 9. November 2011 (französisch).