Maria Luise von Bourbon-Parma

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Maria Luise von Parma, Porträt von Goya (1789)

Maria Luise von Bourbon-Parma (spanisch: María Luisa de Parma) (* 9. Dezember 1751 in Parma; † 2. Januar 1819 in Rom) war Prinzessin von Bourbon-Parma und Königin von Spanien.

Leben

Jugendbildnis von Maria Luise, von Anton Raphael Mengs

Maria Luise von Bourbon-Parma wurde am 9. Dezember 1751 als zweite Tochter von Elisabeth Louise von Frankreich, der ältesten Tochter von König Ludwig XV. von Frankreich, und ihrem Ehemann Herzog Philipp von Parma in Parma geboren. Im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Maria Isabella von Bourbon-Parma, die unter Depressionen litten, entwickelte sich Maria Luise zu einer selbstbewussten und eigenwilligen jungen Frau.

Am 4. September 1765 heiratete sie im Alter von 13 Jahren den Fürsten von Asturien, den späteren König Karl IV. von Spanien. Im Rahmen dieser Hochzeit sollten die Beziehungen zwischen den in Spanien und Parma regierenden Bourbonen gefestigt werden. Im Jahre 1788 starb ihr Schwiegervater, König Karl III. von Spanien, und Maria Luisa wurde als Gemahlin von Karl IV. von Spanien Königin von Spanien. Karl IV. litt seit längerem unter einer psychischen Störung, die sich im Laufe der Zeit zu einer Geisteskrankheit entwickeln sollte. Die intelligente und dominante Königin begann sich bald in die Regierungsgeschäfte einzumischen und sich wechselnde Liebhaber zu halten.

Das Wappen der Königin Maria Luise

Manuel de Godoy, ein Offzizier der spanischen Armee, nutzte die Affäre mit Maria Luisa, um die Politik Spaniens zu bestimmen. Während seiner Beziehung mit der Königin hatte er einen wesentlichen Einfluss auf die spanische Regierung. Er hatte die Fähigkeit, das spanische Königspaar zu seinen Gunsten zu manipulieren. Die Unterzeichnung des Vertrages von Fontainebleau im Jahre 1807 basierte auf der Entscheidung von Manuel Godoy und hatte den Einmarsch der französischen Armee in Spanien zur Folge. Der Liebhaber der Königin wurde zunehmend unbeliebter in Spanien und das spanische Volk wendete sich Ferdinand, dem Fürsten von Asturien, zu.

Im Zug des Aufstands von Aranjuez am 17. März 1808, der von Ferdinand angeführt wurde, wurde Manuel Godoy schließlich gestürzt. Napoleon I. nutzte die Situation in Spanien und zwang Karl IV. zur Abdankung zugunsten seines Sohnes Ferdinand. Karl IV. und seine Ehefrau mussten zuerst auf Befehl Napoleons in Bayonne am 5. Mai 1808 die Regierung an ihren Sohn abtreten. Die Jahre im Exil verbrachten sie zuerst in Compiègne und später in Rom, wo Maria Luisa verstarb. König Ferdinand VII. von Spanien ließ die Gebeine seiner Eltern in die Grabstätte der spanischen Könige Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial überführen.

Manuel Godoy war von 1788 bis 1808 der Liebhaber der Königin von Spanien. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind deshalb die jüngsten der insgesamt 14 Kinder von Maria Luise nicht die leiblichen Kinder ihres Mannes, sondern stammen aus der Verbindung mit ihrem Liebhaber Manuel de Godoy.

Ihre Geschwister waren:

Joseph und Maria Amalia waren die Kinder der Kaiserin Maria Theresia von Österreich (1717–1780) und Kaiser Franz Stephan (1708–1765)


Nachkommen

Maria Luise und ihre Familie
  1. ∞ 1802 Maria Antonia von Neapel-Sizilien (1784–1806)
  2. ∞ 1816 Maria Isabella von Portugal (1797–1818)
  3. ∞ 1819 Maria Josepha von Sachsen (1803–1829)
  4. ∞ 1829 Maria Christina von Neapel-Sizilien (1806–1878)


VorgängerAmtNachfolger
Königin von Spanien
1788–1808

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