Marina von Ditmar

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Marina von Ditmar (verheiratete Dehnhardt) (* 30. Oktober 1914 in Sankt Petersburg; † 3. September 2014 in Bad Kissingen) war eine deutsch-baltische Theater- und Filmschauspielerin.

Leben

Ditmar entstammte einem baltischen Adelsgeschlecht, das der Estländischen und Livländischen Ritterschaft angehörte.

Nach dem Schauspielunterricht bei den bekannten Lehrerinnen Lucie Höflich und Ilka Grüning begann sie ihre Schauspielkarriere zunächst am Theater. Nach kurzen Engagements am Schauspielhaus Bremen und dem Alten Theater Leipzig[1] kam sie 1937 an die Volksbühne Berlin, wo sie bis 1940 zum festen Ensemble gehörte.

Schon 1933 begann die 19-Jährige neben dem Theater bei der Deka-Film (später: UFA) ihre Karriere als Filmschauspielerin, zunächst mit einer kleinen Rolle im Henny Porten-Streifen Mutter und Kind, erhielt danach langsam größere Rollen in Filmen wie Die Czardasfürstin (1934) mit Hans Söhnker, Der eingebildete Kranke (1935) an der Seite von Fritz Odemar und Stadt Anatol (1936) mit Brigitte Horney. In der Bremer Zeitung war im August 1934 nach der Premiere des Films „Die Czardasfürstin“ über sie zu lesen: „Sie trug den Löwenanteil des Szenenbeifalls. Marina von Ditmar, voller Kinoromantik mit einem gesegneten Mundwerk, anständig und offen.“

Durch weitere Rollen in zur Zeit des Nationalsozialismus bekannten Propagandafilmen, wie Legion Condor (1939) mit Paul Hartmann und Stukas (1941) mit Carl Raddatz wurde sie bekannt. Mit dem antisowjetischen Propagandafilm GPU (1942) mit Will Quadflieg als Liebespaar sowie vor allem als Sophie von Riedesel in Münchhausen (1943) an der Seite von Hans Albers schaffte die knapp 30-Jährige – bei damals noch bescheidener Tagesgage von nur 400 Reichsmark – den Durchbruch und wurde zum beliebten Filmstar des Deutschen Reichs.[2]

Todesanzeige

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Marina von Ditmar nur noch in zwei Kinoproduktionen – 1950 mit Sybille Schmitz und Hans Nielsen in František Čáps Krimi „Kronjuwelen“ und 1951 mit Ilse Werner und Paul Klinger in der Komödie „Mutter sein dagegen sehr“. Danach beendete sie ihre Karriere, zog sich völlig ins Privatleben zurück und heiratete 1949 den aus Breslau stammenden Mediziner Hans-Georg Dehnhardt (1913–2001), Chefarzt der „Rhön-Klinik“ und später Eigentümer des Privatsanatoriums „Kurländer Haus“ (Menzelstraße) in Bad Kissingen. Ihr Sohn ist der Dokumentarfilmer Sebastian Dehnhardt.

Dank persönlicher Kontakte zur Politik, zum Adel und zur Welt von Film und Theater konnte das Ehepaar in den folgenden Jahrzehnten viele prominente Gäste in seinem Bad Kissinger Privatsanatorium empfangen – wie beispielsweise 1966 das thailändische Königspaar Bhumibol Adulyadej und Sirikit beim Besuch des Bundespräsidenten Heinrich Lübke und dessen Ehefrau Wilhelmine; Lübke war damals zur Kur in Dehnhardts Sanatorium. „Besonders eng war die Verbindung des 2001 gestorbenen Hans-Georg Dehnhardt und seiner Frau zu Mario Adorf. Auch Uschi Glas zählte zu den Freunden der Familie“, schrieb die Bad Kissinger Main-Post in ihrem Nachruf.[3]

Marina Dehnhardt lebte bis zu ihrem Tod in Bad Kissingen und wurde auf dem dortigen Parkfriedhof beigesetzt.[4]

Filme (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Unser wöchentliches Interview: Marina von Dittmar. In: Filmwoche Nr. 9 vom 1. März 1939
  2. Hanns-Georg Rodek: Marina von Ditmar: Die Tochter, die Hans Albers genommen hätte. In: Die Welt vom 8. September 2014
  3. Siegfried Farkas, Sigismund von Dobschütz: Das Ende einer Ära. In: Main-Post vom 8. September 2014
  4. knerger.de: Das Grab von Marina von Ditmar