Merrimack River

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Merrimack River
Flusslauf bei Pembroke, NH

Flusslauf bei Pembroke, NH

Daten
Gewässerkennzahl US619363
Lage New Hampshire, Massachusetts (USA)
Flusssystem Merrimack River
Zusammenfluss von Pemigewasset River und Winnipesaukee River
43° 26′ 11″ N, 71° 38′ 53″ W
Quellhöhe 84 m[1]
Mündung Atlantischer OzeanKoordinaten: 42° 49′ 10″ N, 70° 48′ 43″ W
42° 49′ 10″ N, 70° 48′ 43″ W
Mündungshöhe m[2]
Höhenunterschied 84 m
Sohlgefälle 0,47 ‰
Länge 177 km
Einzugsgebiet 12.825 km²[3] 
(davon 3072 km² in Massachusetts)
Abfluss MQ
215 m³/s
Linke Nebenflüsse Soucook River, Suncook River, Cohas Brook, Beaver Brook, Spicket River, Powwow River
Rechte Nebenflüsse Contoocook River, Piscataquog River, Souhegan River, Nashua River, Salmon Brook, Stony Brook, Concord River, Shawsheen River
Großstädte Manchester
Mittelstädte Concord, Nashua, Lowell, Lawrence, Haverhill
Einzugsgebiet des Merrimack River

Einzugsgebiet des Merrimack River

Industriebauten am Merrimack in Lowell, MA

Industriebauten am Merrimack in Lowell, MA

Der Merrimack River (historisch auch Merrimac) ist ein 177 km langer Fluss in den US-Bundesstaaten New Hampshire und Massachusetts.

Sein Einzugsgebiet beträgt rund 12.900 km². Der mittlere Abfluss beträgt 215 m³/s.[4]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Merrimack hat zwei Quellflüsse: den Pemigewasset River, der im Profile Lake in den White Mountains in New Hampshires entspringt, und den Winnipesaukee River, der Abfluss des Lake Winnipesaukee. Diese beiden Flüsse vereinigen sich bei der Ortschaft Franklin, NH zum Merrimack River. Der Merrimack fließt zunächst südwärts und mündete vor der Würmeiszeit noch in der Nähe des heutigen Boston in den Atlantik. Nach dem Rückzug der Gletscher und der Ablagerung glazialen Schutts am Mittellauf änderte der Fluss seinen Lauf und biegt nun bei Lowell, MA ostwärts ab und mündet schließlich bei Newburyport, MA nördlich von Boston in den Atlantik.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Quellflüsse und die wichtigsten Nebenflüsse des Merrimack River in Abstromrichtung:[5][6]

Nr. Name Uferseite
der Einmündung
Einzugsgebiet
in km²
Lage
00 Pemigewasset River rechts 2644 NH
00 Winnipesaukee River links 1264 NH
01 Contoocook River rechts 1961 NH
02 Soucook River links 235 NH
03 Suncook River links 655 NH
04 Piscataquog River rechts 554 NH
05 Cohas Brook links 179 NH
06 Souhegan River rechts 438 NH
07 Nashua River rechts 1377 NH
08 Salmon Brook rechts 79 NH
09 Stony Brook rechts 115 MA
10 Beaver Brook links 246 MA
11 Concord River rechts 965 MA
12 Spicket River links 191 MA
13 Shawsheen River rechts 200 MA
14 Little River links 77 MA
15 Powwow River links 148 MA

Wasserkraftanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Flusslauf des Merrimac River befinden sich mehrere Wasserkraftwerke.[7][8]

Eine Auswahl der Wasserkraftanlagen in Abstromrichtung:

Name Leistung
in MW
Anzahl
Turbinen
Lage Betreiber
Garvins Falls 12,4 4 () Public Service Co of NH
Hooksett 1,6 1 () Public Service Co of NH
Amoskeag 16 3 () Public Service Co of NH
Boott 22,9 3 () Boott Hydropower
Lawrence Hydroelectric Assoc 14,8 2 () Lawrence Hydroelectric Assoc
Aquamac 0,25 () Aquamac

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Flusses geht auf das Wort Merruasquamack („Ort der Stromschnellen“) zurück, mit dem die indianischen Ureinwohner ursprünglich nur den Stromabschnitt am Mittellauf zwischen den heutigen Städten Manchester (New Hampshire) und Lowell bezeichneten. Ab den 1630er Jahren wurde das Tal von englischen Puritanern besiedelt. Newburyport wurde 1635 gegründet, Rowley 1638. Mit der fortschreitenden Industrialisierung wurde der Merrimack ein wichtiger Verkehrsweg der Region. Auf dem Fluss wurden in den Wäldern New Hampshires geschlagene Baumstämme zu den Werften von Newburyport geflößt. Mit der Fertigstellung des Middlesex Canals von Chelmsford nach Charlestown wurde der Merrimack 1803 mit dem Charles River und damit mit dem Hafen von Boston verbunden; in der Folge verlagerte sich auch der Schiffbau von Newburyport nach Boston. Der Schiffsverkehr auf dem Kanal wurde jedoch bereits 1851 angesichts der Konkurrenz durch die Eisenbahnen eingestellt.

Im 19. Jahrhundert wurden entlang des Unterlaufs des Merrimack viele wassergetriebene Textilmühlen errichtet, in Lowell wurde sogar ein ausgedehntes innerstädtisches Kanalsystem ausgebaut. Das Tal entwickelte sich zu einem Zentrum der amerikanischen Textilindustrie, wovon noch heute zahlreiche historische Industriebauten zeugen.

Für die amerikanische Literaturgeschichte von Bedeutung ist Henry David Thoreaus Reisebeschreibung A Week on the Concord and Merrimack Rivers. Jack Kerouacs autobiographischer Roman Doctor Sax (1959) hat unter anderem die verheerenden Hochwasser des Merrimac im März 1936 zum Thema.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Merrimack River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Winnipesaukee River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  2. Merrimack River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  3. mass.gov Merrimack River Watershed (Memento des Originals vom 6. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mass.gov
  4. Commonwealth of Massachusetts, Executive Office of Environmental Affairs: Merrimack River: A Comprehensive Watershed Assessment Report. (PDF) 2001, abgerufen am 12. Januar 2011.
  5. Merrimack River: 5-year watershed action plan
  6. workof1000.com (Memento des Originals vom 19. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.workof1000.com
  7. energyjustice.net
  8. hydroreform.org