Meulenwald

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Aussichtsturm Kellerberg

Der Meulenwald, auch Mühlenwald genannt, ist ein bis 448,8 m ü. NHN[1] hoher Buntsandstein-Höhenzug im Südteil der Eifel in den rheinland-pfälzischen Landkreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich (Deutschland).

Geographie

Lage

Der Meulenwald erstreckt sich als Teil der Moseleifel von Ehrang/Quint im nördlichen Stadtgebiet Triers im Südwesten bis zur Wittlicher Senke bei Salmtal im Nordosten und zwischen Zemmer im Westen und Hetzerath im Osten. Im Südwesten reicht er bis an die Kyll und im Nordosten bis an die Salm, beides Nebenflüsse der Mosel; innerhalb des Höhenzugs fließen der Quintbach und der Bendersbach.

Naturräumliche Zuordnung

Der Meulenwald bildet in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Osteifel (Nr. 27) und in der Haupteinheit Moseleifel (270) die Untereinheit Meulenwald (270.7).

Berge

Zu den Bergen bzw. Erhebungen des Meulenwalds gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN)[1]:

Ortschaften

Ortschaften im und am Meulenwald sind:

Natur

Flora

Im südlichen Teil ist der Meulenwald fast durchgängig bewaldet; typischer Baum ist die Kiefer. Der nördliche Teil, wo der Wald immer wieder mit buschbestandenen Lichtungen durchsetzt ist, wird auch als Heckenland bezeichnet.

Der Meulenwald beheimatet bei Trier-Quint mehr als 350 fremdländische Bäume. Die meisten Exemplare wurden in den 1950er Jahren zur Beobachtung der Wuchsfähigkeit gepflanzt. Neben den in Mitteleuropa durchgesetzten Nordmanntannen (im Kaukasus beheimatet) befinden sich in diesem Fremdländerwald rund 40 Mammutbäume, unter ihnen zwei Urweltmammutbäume. Diese aus China stammenden Bäume galten bis 1941 als ausgestorben. Zudem machen bis zu 65 Meter hohe Douglasien den Meulenwald einzigartig. Sie gelten als die höchsten Bäume in Rheinland-Pfalz. Ab Herbst 2011 werden die Exemplare auf einem 3,8 km langen Rundweg nahe dem Trierer Forstamt in Quint zu sehen sein. Aus dem westlichen Nordamerika sind dort 32 Douglasien, 24 Edel-Tannen, elf Westamerikanische Hemlocktannen, neun Kolorado-Tannen, 22 Küsten-Tannen, 24 Riesen-Lebensbäume und 18 Weihrauchzedern vertreten, aus dem östlichen Teil Nordamerikas fünf Gelb-Birken, mehr als 40 Riesenmammutbäume, eine Robinie, 38 Roteichen und vier Tulpenbäume. Die 21 Edelkastanien kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, 26 Nordmanntannen aus dem Kaukasus, drei Ginkgobäume aus Asien. Außerdem stehen dort 20 Japanische Lärchen (Japan), sechs Korea-Tannen (Korea), 17 Kuchenbäume (Ostasien), 12 Urweltmammutbäume (China) und 19 Braunmaserbirken (sibirische Tundra). Auf einer größeren Lichtung sind zusätzlich zu den Altbeständen jeweils drei Jungbäume von allen aufgeführten Arten gepflanzt.[2]

Schutzgebiete

Im Meulenwald liegen Teile des Landschaftsschutzgebiets Meulenwald und Stadtwald Trier (CDDA-Nr. 322963; 1990 ausgewiesen; 132,8424 km² groß). In südöstlicher Nachbarschaft des Waldes befindet sich das Naturschutzgebiet Ried am Föhrenbach (CDDA-Nr. 165172; 1991; 44,3 ha).[3]

Waldgebiet des Jahres 2012

Der Meulenwald ist vom Bund Deutscher Forstleute (BDF) zum „Waldgebiet des Jahres 2012“[4] gekürt worden. Diese Auszeichnung wurde das erste Mal verliehen und soll sich als Marke etablieren, um den Blick der Öffentlichkeit für die Schönheit, die biologische Vielfalt sowie den Nutzen für den Menschen zu schärfen.

Legenden

Der tyrannische Erzbischof Milo von Trier (718-758), Sohn des Erzbischofs Liutwin von Trier, soll bei einem Jagdunfall im Meulenwald ums Leben gekommen sein. Man sagt, sein Geist spuke heute noch herum.

Ein weiterer Spuk im Meulenwald soll ausgehen vom Geist des römischen Statthalters und grausamen Christenverfolgers Rictius Varus, der im 3. Jahrhundert lebte.

Einzelnachweise

  1. a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. Christiane Wolff, Trierischer Volksfreund: Weltreise durch den Meulenwald, vom 1. August 2011, auf volksfreund.de
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Das „Waldgebiet des Jahres 2012“ ist der Meulenwald…, in: 2012 Der Meulenwald, auf wald-rlp.de