Mull of Kintyre

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Koordinaten: 55° 18′ 39,6″ N, 5° 48′ 14,4″ W

Karte: Vereinigtes Königreich
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Mull of Kintyre

Das Mull of Kintyre (schottisch-gälisch Maol Chinn Tìre, Aussprache [mɯːlˠ̪ çiɲˈtʲʰiːɾʲə]; mull in Schottland für Kap, Vorgebirge; von schottisch-gälisch maol = „kahl“) ist das Irland am nächsten liegende Kap im Süden der schottischen Halbinsel Kintyre westlich von Glasgow.

Der südlichste Punkt der Halbinsel heißt Rubha Chlachan. Von dort aus erstreckt sich die Halbinsel 70 Kilometer (mit Knapdale etwa 90 Kilometer) nach Norden. Vom Kap aus ist die nördliche Küste von Antrim in Nordirland mit den Rathlin Island zu sehen. Die Felsinsel Ailsa Craig ist im Osten des Kaps zu sehen.

Sonstiges

Auf der Spitze befindet sich der 1788 errichtete Leuchtturm Mull of Kintyre Lighthouse.[1]

Das Kap wurde 1977 weltweit bekannt, als Paul McCartney und seine Band Wings den Song Mull of Kintyre veröffentlichten.

Der Mull-of-Kintyre-Test war eine inoffizielle Faustregel der britischen Filmzensur, die bis 2003 Bestand hatte. Danach durfte in einem Film keine Erektion zu sehen sein, bei der ein Penis einen höheren Winkel zur Senkrechten bildete als die (auf einer Landkarte penisähnlich aussehende) Kintyre-Halbinsel zum schottischen Festland.[2][3]

Am 2. Juni 1994 stürzte ein Chinook-Hubschrauber mit dem Rufzeichen F4J40 der Royal Air Force (RAF) mit vier Besatzungsmitgliedern und 25 Passagieren (darunter fast alle führenden Nordirland-Experten des Vereinigten Königreiches) am Mull of Kintyre ab. Es gab keine Überlebenden, damit war es das schwerste Flugunglück der RAF in Friedenszeiten. Nachdem ein RAF-Untersuchungsausschuss 1995 zunächst erklärt hatte, dass es keinen eindeutigen Grund des Absturzes finden könne, wiesen zwei Air Marshals die Schuld den Piloten zu, die bei dichtem Nebel zu schnell und zu niedrig geflogen seien. Diese Beurteilung führte in der Folge zu Kontroversen und Forderungen, den Vorfall neu zu untersuchen. [4] 2002 widersprach ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Schuldzuweisung.[5] 2008 erklärte der damalige britische Verteidigungsminister John Hutton, dass eine neue Untersuchung ergeben hätte, dass doch ein Pilotenfehler vorgelegen habe.[6] Zweifel kamen auf, als Mängel an der Software des Bordcomputers des Hubschraubers bekannt wurden.[7] Im Juli 2011 entschuldigte sich der damalige Verteidigungsminister Liam Fox bei den Familien der Piloten für die Schuldzuweisung und erklärte, dass es keinen Beweis dafür gebe, dass die Piloten fahrlässig gehandelt hätten.[8]

Weblinks

Commons: Mull of Kintyre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mull of Kintyre Lighthouse bei Northern Lighthouse Board
  2. Media: The censor goes public – Artikel in The Independent vom 8. Juni 1999. Zugriff am 13. März 2009
  3. www.vnunet.com: WH Smith suffers from video nasties. Zugriff am 13. März 2009
  4. news.bbc.co.uk: Campaigners want Chinook review. Zugriff am 8. Februar 2016.
  5. publications.parliament.uk: Chinook ZD 576 – Report. Zugriff am 8. Februar 2016.
  6. news.bbc.co.uk: Dead Chinook pilots not cleared. Zugriff am 8. Februar 2016.
  7. news.bbc.co.uk: Chinook crash “may have been caused by software faults”. Zugriff am 8. Februar 2016.
  8. news.bbc.co.uk: Apology as Mull of Kintyre Chinook crash pilots cleared. Zugriff am 8. Februar 2016.