Naturschutzgebiet Farnachmoos

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Naturschutzgebiet Farnachmoos
Luftaufnahme des Naturschutzgebiets

Luftaufnahme des Naturschutzgebiets

Lage Gemeinden Alberschwende und Bildstein im Bezirk Bregenz, Vorarlberg, Österreich
Fläche 0,1571 km²
Geographische Lage 47° 28′ N, 9° 48′ O
Naturschutzgebiet Farnachmoos (Vorarlberg)
Naturschutzgebiet Farnachmoos (Vorarlberg)
Meereshöhe von 860 m bis 880 m (ø 870 m)
Einrichtungsdatum 1976
f6

Das Farnachmoos ist ein seit 1976 ausgewiesenes Naturschutzgebiet im Gebiet der Gemeinden Alberschwende und Bildstein im Bezirk Bregenz des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über einen Südwest-Nordost orientierten Geländerücken (Schneiderkopf) erstreckt sich etwa anderthalb Kilometer nordwestlich von Alberschwende und zwei Kilometer östlich von Bildstein das Farnachmoos mit Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und einem Hochmoor. Torfstiche, trockene Moorflächen sowie Baumbestand mit Faulbaum, Gemeiner Fichte und Moorbirke prägen das Gebiet auf einer Höhe von 860 bis 880 m ü. A.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Farnacher Moos liegt im Bereich des Übergangs von der aufgerichteten (granitischen) Molasse zur angepressten gefalteten Molasse. Es handelt sich um teils karbonatische, teils mergelige und tonige, teils um silikatisch dominierte Sedimentgesteine. Darüber liegt stellenweise späteiszeitliches Moränenmaterial. In solchen Umgebungen ist stauende Nässe oft bestimmend für die Bodenbildung, hier für die Bildung eines Hochmoores.

Im obersten Profilbereich bis etwa zehn Zentimeter Tiefe herrscht schwach zersetzter Moostorf vor. Darunter folgt in den verschiedenen Profilen Torf mit wechselnd starkem Zersetzungsgrad über dunkelbraun bis fast schwarz. Stellenweise reicht die Torfdecke über einen Meter tief, während an anderen Stellen schon ab rund 65 Zentimeter der unterlagernde hellgrau-grünliche Lehm/Ton einsetzt. Auch im Torfprofil treten stellenweise mehr oder weniger deutliche Verlehmungen auf. Die Torfstiche zeigen unterschiedlich weit fortgeschrittene Regeneration, in einigen haben sich Schilfherde angesiedelt. Der nördlichste Teil des Rückens ist zwar nicht durch Torfabbau verändert, wurde jedoch durch einen Graben zu entwässern versucht.[1]

Bodenprofil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der pH-Wert des Standortes liegt über das gesamte Profil im stark bis extrem sauren Bereich (pH-Wert 3 bis 4). Der Kohlenstoffgehalt zeigt bis auf die unterste Tiefenstufe den hohen Gehalt an Torf an. Die tiefste Stufe ist in der Mischprobe aus den drei Profilen stark durch den hohen Ton/Lehm-Anteil geprägt. Ein ähnliches Verhalten zeigen die Spurenelemente Aluminium (Al), Chrom (Cr), Eisen (Fe), Kobalt (Co), Nickel (Ni) und Vanadium (V). Sie deuten damit ihre substratgebundene geogene Herkunft an. Einen starken Immissionseinfluss deuten Blei (Pb) und Cadmium (Cd), in geringem Maße Kupfer (Cu), Molybdän (Mo) und Zink (Zk) an. Phosphat- (P) und Kaligehalt (Ka) geben die aktuell pflanzenverfügbaren Nährstoffanteile an und werden entsprechend den Österreichischen Düngerichtlinien in Versorgungsklassen (sehr niedrig, niedrig, ausreichend, hoch, sehr hoch) eingeteilt. Diese Einteilung gilt grundsätzlich für die Intensivlandwirtschaft und muss im Bereich von extensiven Feuchtbiotopflächen entsprechend relativiert werden.[2]

Farnachmoos: Analyseparameter (Mai 2008)

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der schützenswerten Flora sind folgende Pflanzenarten (Auswahl) zu nennen:

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der schützenswerten Fauna sind folgende Tierarten (Auswahl) zu nennen:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Farnachmoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Feuchtbiotope-Ergebnisse von biologischen, pedologischen und chemisch-physikalischen Untersuchungen; Bildstein: Farnachmoos“, Umweltinstitut Vorarlberg (PDF; 386 kB)
  2. Ergebnisse der chemisch-physikalischen Untersuchungen; Patrizia Hagspiel unter Mitarbeit von Josef Scherer und Peter Singer, Seiten 5 bis 9; Bregenz, 2008 (PDF; 386 kB)