Nenad Žugaj

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nenad Žugaj

Nenad Žugaj (* 19. April 1983 in Zagreb) ist ein kroatischer Ringer. Er gewann bei der Weltmeisterschaft 2010 eine Bronzemedaille im Mittelgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nenad Žugaj und sein Zwillingsbruder Neven Žugaj begannen in Zagreb im Alter von 10 Jahren in der Grundschule mit dem Ringen. Nenad besuchte danach ein Sportgymnasium und studierte anschließend Sport. Dieses Studium schloss er im Jahre 2007 ab. Danach trat er in die kroatische Armee ein und hat nunmehr den Rang eines Leutnants. Das Ringen im Verein begann er bei Hravatski Dragovoljak Zagreb, gehört aber nunmehr dem Klub Lika Zagreb an, wo er von Wladimir Sekulic trainiert wird. Er konzentriert sich voll auf den griechisch-römischen Stil. In der Saison 2011/2012 rang er auch erstmals in der deutschen Bundesliga. Er startete für den ASV Nendingen und gewann alle Kämpfe, die er bestritt. U.a. besiegte er dabei den polnischen Vize-Weltmeister von 2011 Damian Janikowski (TuS Adelhausen) und den mehrfachen deutschen Meister Jan Fischer (KSV Köllerbach) jeweils nach Punkten.

Nenad Žugaj begann seine internationale Ringerlaufbahn mit der Teilnahme an der Junioren-Europameisterschaft der Kadetten im Jahre 2000 in Bratislava. Er kam dabei in der Gewichtsklasse bis 69 kg auf den 4. Platz. Diese Platzierung sollte aber in den nächsten Jahren, in denen er ebenfalls regelmäßig bei den internationalen Meisterschaften, zunächst im Junioren- dann auch im Seniorenbereich startete, seine beste bleiben. Als besseres Ergebnis ist ein 14. Platz bei der Europameisterschaft 2006 in Moskau zu verzeichnen, bei der er u. a. den Schweden Jim Eric Pettersson besiegte. Im Jahre 2008 gelang es ihm in zwei Olympia-Qualifikationsturnieren (in Rom und in Novi Sad), bei denen er jeweils den 5. Platz belegte, nicht für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. Ein Trostpflaster für ihn war dann der 3. Platz bei der Militär-Weltmeisterschaft 2008, den er hinter Artur Michalkiewicz, Polen und Andrei Baranowski, Belarus, belegte.

2009 war bei Nenad Žugaj ein merklicher Formanstieg zu verzeichnen. Er wurde Sieger bei den Mittelmeer-Spielen in Pescara und besiegte dabei im Finale des Mittelgewichts den Olympiasieger von 2008 Andrea Minguzzi aus Italien. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark kam Nenad Žugaj zu Siegen über Artur Schahinjan aus Armenien und Antti Hakkala aus Finnland. Nach einer Niederlage gegen Habibollah Akhlaghi aus dem Iran schied er aber aus und kam auf den 9. Platz.

Im Jahre 2010 ging es weiter aufwärts. Er besiegte bei der Europameisterschaft in Baku im Mittelgewicht Rune Nilsson aus Dänemark, unterlag dann gegen den amtierenden Weltmeister Nazmi Avluca aus der Türkei nach Punkten, besiegte Schalwa Gadabadse aus Aserbaidschan und Vincenzo Scibilia aus Italien, unterlag aber im Kampf um eine Bronzemedaille gegen Melonin Noumonvi aus Frankreich knapp nach Punkten. In der Endabrechnung belegte er damit einen hervorragenden 5. Platz. Noch erfolgreicher verlief für Nenad Žugaj dann die Weltmeisterschaft in Moskau. Er besiegte dort Zsolt Dajka aus Ungarn, Jachangir Mumina, Usbekistan und Laimutis Adomatis aus Litauen nach Punkten. Im Halbfinale unterlag er gegen Pablo Shorey Hernandez aus Kuba, konnte aber im Kampf um eine WM-Bronzemedaille gegen Nazmi Avluca für die Niederlage bei der Europameisterschaft revanchieren und gewann dadurch diese Medaille.

Im Jahre 2011 war Nenad Žugaj bei den internationalen Meisterschaften nicht so erfolgreich wie 2010. Zunächst verlor er bei der Europameisterschaft in Dortmund gleich seinen ersten Kampf gegen Theodoros Tounousidis aus Griechenland (0:2 Runden, 1:2 Punkte) und schied damit aus, weil Tounousidis nicht den Endkampf erreichte. Er kam damit nur auf den 16. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul ging er nach einem frisch verheilten Rippenbruch mit einem Trainingsrückstand an den Start. So gesehen ist sein 7. Platz bei dieser Meisterschaft, den er mit Siegen über Thomas Suppiger, Schweiz, Melonin Noumonvi und Lee Se-yeol, Südkorea bei Niederlagen gegen Alim Selimow, Belarus und Hassan Saman Tahmasebi, Aserbaidschan, erreichte, ein Erfolg.

Nenad Žugaj ist auch vielfacher kroatischer Meister im Mittelgewicht.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2000 4. Junioren-EM (Cadets) in Bratislava bis 69 kg hinter Dimitri Petrowitschew, Russland, Otari Pewadse, Georgien und Dimitri Geppa, Ukraine
2001 24. Junioren-WM in Taschkent Leicht
2002 13. Junioren-EM in Subotica Welter Sieger: Denis Forow, Russland vor Akos Konica, Jugoslawien
2003 21. Junioren-WM in Istanbul Welter nach Niederlage gegen Edgaras Rapsiukevicius, Litauen und Sieg über Andreas Schulze, Deutschland
2004 20. EM in Haparanda Mittel nach Niederlagen gegen Sandor Istvan Bardosi, Ungarn und Sergei Rutenko, Ukraine
2005 21. EM in Warna Mittel nach Niederlagen gegen Nikola Stojanow, Bulgarien und Laimutis Adomaitis, Litauen
2005 9. Mittelmeer-Spiele in Almería Mittel Sieger: Mohamed Mohamed, Ägypten vor Serkan Özken, Türkei
2005 39. WM in Budapest Mittel nach Niederlagen gegen Alim Selimow, Belarus und Janarbek Kenejew, Kirgisistan
2006 14. EM in Moskau Mittel nach Punktsieg über Jim Eric Pettersson, Schweden und Punktniederlage gegen Wjatscheslaw Makarenko, Belarus
2006 21. WM in Guangzhou Mittel nach einer Niederlage gegen Wang Gang, China
2007 23. EM in Sofia Mittel nach einer Niederlage gegen Wjatscheslaw Makarenko
2007 17. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Mittel Sieger: Artur Michalkiewicz, Polen vor Rene Zimmermann, Deutschland
2007 27. WM in Baku Mittel nach Sieg über Mohamed Rahmani, Tunesien und Niederlage gegen Hassan Saman Tahmasebi, Iran
2008 27. EM in Tampere Mittel nach einer Punktniederlage gegen Andrea Minguzzi, Italien
2008 5. Olympia-Qualifikations-Turnier in Rom Mittel Sieger: Melonin Noumonvi, Frankreich vor Andrei Samochin, Kasachstan
2008 5. Olympia-Qualifikations-Turnier in Novi Sad Mittel Sieger: Schalwa Gadabadse, Aserbaidschan vor Attila Bátky, Slowakei
2008 3. Militär-WM Mittel hinter Artur Michalkiewicz und Andrei Balanowski, Belarus
2009 1. Mittelmeer-Spiele in Pescara Mittel vor Andrea Minguzzi, Melonin Noumonvi und Akif Canbas, Türkei
2009 9. WM in Herning/Dänemark Mittel nach Siegen über Artur Schahinjan, Armenien und Antti Hakkala, Finnland und Niederlage gegen Habibollah Akhlaghi, Iran
2010 3. Golden-Grand-Prix in Szombathely Mittel hinter Alexei Mischin, Russland und Melonin Noumonvi
2010 10. Golden-Grand-Prix in Baku Mittel Sieger: Taleb Nariman Nematpour, Iran vor Schalwa Gadabadse
2010 5. EM in Baku Mittel nach Sieg über Rune Nilsson, Dänemark, Niederlage gegen Nazmi Avluca, Türkei, Siegen über Schalwa Gadabadse und Vincenzo Scibilia, Italien und Niederlage gegen Melonin Noumonvi
2010 3. WM in Moskau Mittel nach Siegen über Zsolt Dajka, Ungarn, Jachangir Miminow, Usbekistan und Laimutis Adomaitis, Litauen, einer Niederlage gegen Pablo Shorey Hernandez, Kuba und einem Sieg über Nazmi Avluca
2011 2. "Vehbe-Emre"-Memorial in Istanbul Mittel hinter Hassan Saman Tahmasebi, Aserbaidschan, vor Wassyl Ratschyba, Ukraine, und Chadorchi Davod Abenizadeh, Iran
2011 1. Golden-Grand-Prix in Szombathely Mittel vor Amer Hrustanovic, Österreich, Ahmet Yildirim, Türkei und Norikatsu Saikawa, Japan
2011 16. EM in Dortmund Mittel nach einer Niederlage gegen Theodoros Tounousidis, Griechenland
2011 1. Mittelmeer-Meisterschaften in Budva Mittel vor Vincenzo Scibilia, Alain Hassli, Frankreich und Kansu Ildem, Türkei
2011 5. Golden-Grand-Prix in Baku Mittel hinter Habibollah Akhlaghi, Hassan Saman Tahmasebi, Davood Aliashraf, Iran und Ahmet Yildirim
2011 7. WM in Istanbul Mittel nach Siegen über Thomas Suppiger, Schweiz, Melonin Noumonvi und Lee Se-yeol, Südkorea und Niederlagen gegen Alim Selimow, Belarus und Hassan Saman Tahmasebi

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Gewichtsklassen: bis 2002: Leichtgewicht bis 69 kg, Weltergewicht bis 76 kg Körpergewicht; seit 2003: Weltergewicht bis 74 kg, Mittelgewicht, bis 84 kg Körpergewicht

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website „Földeak Wrestling Database“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]