Norbert Stöß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. September 2016 um 23:13 Uhr durch Albrecht 2 (Diskussion | Beiträge) (Link zu Film). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Norbert Stöß (* 3. Juni 1958 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Er wuchs in Plauen im Vogtland auf. Seine Ausbildung erhielt er an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig, wo er am dortigen Schauspielhaus erste Rollen spielte. Während des Studiums kam es zu ersten Filmarbeiten. Er spielte unter anderem den „Latte“ in der Verfilmung von Frank Vogel Eine Handvoll Hoffnung.

Bis 1987 war er an den Bühnen der Stadt Gera engagiert, wo es zur Zusammenarbeit mit den Regisseuren Frank Castorf, Leander Haußmann, Michael Helle und Klaus Erforth kam. Er spielte dort etwa den Lanzelot in Der Drache von Jewgeni Schwarz, den Troilus in Troilus und Cressida und den Malachow in Kümmert Euch um Malachow von Agranowski. Im Dezember 1986 stellte er einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik; im September 1987 wurde er nach Denunziation zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt und nach fünf Monaten entlassen. Er durfte danach nicht mehr in Gera spielen und wurde im März 1988 in die Bundesrepublik entlassen.[1]

Es folgten Engagements am Stadttheater Würzburg (1988–1989), an den Städtischen Bühnen Münster (1989–1991), am Theater Dortmund (1991–1993), am Stadttheater Konstanz (1993–1996), am Staatstheater Mainz (1996–1999), am Staatstheater Kassel (1999–2000) und am Theater Lübeck (2000–2001). Seit 2001 gehört er zum Berliner Ensemble. Dort arbeitete er mit den Regisseuren Claus Peymann, Leander Haußmann, Robert Wilson, Philip Tiedemann, Manfred Karge, Hasko Weber und Katharina Thalbach.

Er spielte den Karl Moor in Die Räuber, den Eisenring in Biedermann und die Brandstifter, Saladin in Nathan der Weise, die Hauptrolle in Immanuel Kant von Thomas Bernhard, den Peter Squenz in Sommernachtstraum, Stephano in Der Sturm, Narbonne in Der Parasit von Louis-Benoît Picard und Friedrich Schiller und den Erzähler in Der kaukasische Kreidekreis, Malvolio in Was ihr wollt, Polonius in Hamlet, Wang in Der gute Mensch von Sezuan von Brecht.

2007/2008 kam es zur Zusammenarbeit mit Frank Castorf in Nord von Louis-Ferdinand Céline bei den Wiener Festwochen. Gastspiele in Avignon und Athen folgten, bevor die Inszenierung an der Volksbühne Berlin gezeigt wurde. Ebenfalls an der Volksbühne gab es eine Zusammenarbeit mit Sebastian Baumgarten bei Tosca. Seit 2009 arbeitet er wieder am Berliner Ensemble. Engagements bei Film und Fernsehen erhielt er zum Beispiel als Egon Lochow in der dreimal mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten Serie Abschnitt 40.

Seit 2009 hat er eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.

Stöß ist verheiratet mit der Sängerin Antonia Munding.

Filmographie

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Henryk M. Broder: Allianz tauber Ohren. In Der Spiegel vom 3. Dezember 2001