Oskar Sima

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Oskar Michael Sima (* 31. Juli 1896 in Hohenau, Österreich; † 24. Juni 1969 ebenda) war ein österreichischer Theater- und Filmschauspieler.

Leben

Geboren als Sohn eines Bäckers, besuchte Oskar Sima zunächst eine Handelsschule, bevor er sich für ein Studium am Wiener Konservatorium für Schauspielkunst einschrieb. Nach seinem Militärdienst erhielt er 1919 ein Engagement am Deutschen Theater in Prag, danach am Deutschen Volkstheater in Wien.

Schon 1921 kam er zum Film. Im Jahr 1927 ging er nach Berlin und wirkte unter Max Reinhardt und Erwin Piscator.

Mein Film in Wien, Jg. 1938

In Mein Film in Wien, der Illustrierten Film- und Kinorundschau, vom 15. April 1938 war Oskar Sima unter denen, die sich zum Titel Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern zur Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich freudig äußerten, jener, der namentlich Adolf Hitler von ganzem Herzen dankte. Dieses Bekenntnis zum Untergang Österreichs dürfte es verhindert haben, dass Sima in der Zweiten Republik eine sichtbar zu tragende Auszeichnung des Bundes erhielt. Dennoch kam Sima gegen Ende des Krieges über Paul Hörbiger auch mit einer kleinen Widerstandszelle in Kontakt.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete Sima sich vorwiegend dem Film. 1967 drehte er seinen letzten, Susanne – die Wirtin von der Lahn.

Oskar Sima wirkte in über 300 Filmen mit, wo er vorwiegend als Nebendarsteller eingesetzt wurde. Ein Kritiker nannte ihn deshalb einmal den König der Nebenrollen. Er wirkte in fast allen Sparten, vorwiegend in Operettenverfilmungen und Komödien, teilweise aber auch in ernsten Filmen und Melodramen. Meist war er der zwielichtige Typ mit Zigarre und Doppelmoral. Ende 1967 / Anfang 1968 zog er sich auf seinen Besitz nahe Wien zurück. Kurz vor seinem Tod erhielt er 1969 das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.

Oskar Sima war mit der Schauspielerin Lina Woiwode verheiratet.

Zum Gedenken an Oskar Sima wurde sein Geburtshaus in Hohenau an der March in Niederösterreich zu einem Heimatmuseum umgebaut, wo unter anderem Biografien, Filmausschnitte seiner Filme usw. zu sehen sind. Oskar Sima starb nach einem Herzinfarkt. Seine Grabstelle befindet sich am Friedhof Langenzersdorf bei Wien.[2] Im Jahr 1997 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Oskar-Sima-Gasse nach ihm benannt.

Filmografie

  • 1921: Die Ehe der Hedda Olsen oder die brennende Akrobatin
  • 1922: Verklungene Zeiten
  • 1922: Die Geburt des Antichrist
  • 1922: Die Menschen nennen es Liebe
  • 1926: Schwiegersöhne
  • 1926: Haifische der Nachkriegszeit
  • 1928: Leontines Ehemänner
  • 1929: Sensationsprozeß
  • 1929: Die Frau, nach der man sich sehnt
  • 1929: Kolonne X
  • 1929: Adieu Mascotte
  • 1929: Phantome des Glücks
  • 1930: Es gibt eine Frau, die Dich niemals vergißt
  • 1930: Das lockende Ziel
  • 1930: Skandal um Eva
  • 1930: Der Andere
  • 1930: Seitensprünge
  • 1930: Die Lindenwirtin
  • 1930: Zwei Welten
  • 1930: Kasernenzauber …!
  • 1930: Der unsterbliche Lump
  • 1930: Einbrecher
  • 1930: Liebling der Götter
  • 1931: Schuberts Frühlingstraum
  • 1931: Der Tanzhusar
  • 1931: Die lustigen Weiber von Wien
  • 1931: Ich geh’ aus und Du bleibst da
  • 1931: Voruntersuchung
  • 1931: Die Pranke
  • 1931: Die Fledermaus
  • 1931: Der unbekannte Gast
  • 1932: Es wird schon wieder besser …
  • 1932: Kitty schwindelt sich ins Glück
  • 1932: Mädchen zum Heiraten
  • 1932: Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel
  • 1932: Ein toller Einfall
  • 1932: Zwei glückliche Tage
  • 1932: Das schöne Abenteuer
  • 1932: Goldblondes Mädchen, ich schenk’ Dir mein Herz – Ich bin ja so verliebt …
  • 1932: Teilnehmer antwortet nicht
  • 1932: Scampolo, ein Kind der Straße
  • 1932: Geheimnis des blauen Zimmers
  • 1932: Hochzeitsreise zu Dritt
  • 1932: So ein Mädel vergißt man nicht
  • 1932: Eine Tür geht auf
  • 1932: Die Gräfin von Monte Christo
  • 1933: Heut kommt’s drauf an
  • 1933: Liebe muß verstanden sein
  • 1933: Der Stern von Valencia
  • 1933: Hochzeit am Wolfgangsee
  • 1933: Rund um eine Million
  • 1933: Skandal in Budapest
  • 1933: Die Stimme der Liebe
  • 1934: Ein Mädel mit Tempo
  • 1934: Eine Nacht in Venedig
  • 1934: Meine Frau, die Schützenkönigin
  • 1934: Freut Euch des Lebens
  • 1934: Seine beste Erfindung
  • 1934: Der Schrecken vom Heidekrug
  • 1934: Rosen aus dem Süden
  • 1934: Fräulein Liselott
  • 1934: Schwarzer Jäger Johanna
  • 1934: Der junge Baron Neuhaus
  • 1934: Schützenkönig wird der Felix
  • 1934: Lockvogel
  • 1934: Vorstadtvarieté
  • 1934: So ein Flegel
  • 1934: Heinz im Mond
  • 1934: Liebe, Tod und Teufel
  • 1935: Der rote Reiter
  • 1935: Punks kommt aus Amerika
  • 1935: Frischer Wind aus Kanada
  • 1935: Ein Mädel aus guter Familie
  • 1935: Ehestreik
  • 1935: Endstation
  • 1935: Die Werft zum grauen Hecht
  • 1935: Das Einmaleins der Liebe
  • 1935: Königswalzer
  • 1936: Leichte Kavallerie
  • 1935: Stützen der Gesellschaft
  • 1936: Hans im Glück
  • 1936: Donogoo Tonka
  • 1936: Weiberregiment
  • 1936: Befehl ist Befehl
  • 1936: Der Schauspieldirektor
  • 1936: Schatten der Vergangenheit
  • 1936: Der lachende Dritte
  • 1936: Kinderarzt Dr. Engel
  • 1936: Glückskinder
  • 1936: Die Lokomotivenbraut
  • 1937: Und du mein Schatz fährst mit
  • 1937: Frauenliebe – Frauenleid
  • 1937: Meiseken
  • 1937: Land der Liebe
  • 1937: Sieben Ohrfeigen
  • 1937: Die Austernlilli
  • 1937: Zauber der Bohème
  • 1937: Die verschwundene Frau
  • 1937: Gasparone
  • 1938: Fortsetzung folgt
  • 1938: Gastspiel im Paradies
  • 1938: Eine Nacht im Mai
  • 1938: Der Optimist
  • 1938: Nanon
  • 1938: Einquartierung bei Klawunde
  • 1938: Fünf Millionen suchen einen Erben
  • 1939: Frau im Strom
  • 1939: Leinen aus Irland
  • 1940: Donauschiffer
  • 1940: Golowin geht durch die Stadt
  • 1940: Wiener G’schichten
  • 1940: Trenck, der Pandur
  • 1940: Sieben Jahre Pech
  • 1941: So gefällst Du mir!
  • 1941: Über alles in der Welt
  • 1941: Wetterleuchten um Barbara
  • 1941: Jenny und der Herr im Frack
  • 1941: Liebe ist zollfrei
  • 1942: Der verkaufte Grossvater
  • 1942: Die heimliche Gräfin
  • 1942: 5000 Mark Belohnung
  • 1942: Zwei glückliche Menschen
  • 1942: Himmel, wir erben ein Schloß

Literatur

  • Brigitte Semanek (Red.): Reben, Traben, Nebenrollen. Der Hohenauer Weinbauer, Pferdezüchter und Filmschauspieler Oskar Sima. Museum Hohenau, Hohanau an der March 2004 (Katalog der gleichnamigen Sonderausstellung).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wie österreichische Publikumslieblinge sich mit dem NS-Regime arrangierten In: Profil vom 23. Februar 2010.
  2. knerger.de: Das Grab von Oskar Sima